Mittwoch, 2. Mai 2018

Comedy-time

Kann ein sehr offensichtlich adipöser Geront, der sich ausschließlich von Fastfood ernährt der gesündeste US-Präsident aller Zeiten sein?


Insbesondere wenn sein athletisch-asketischer direkter Vorgänger 23 Jahre jünger war, als er das Amt antrat und so aussah?




In der völlig wahnsinnigen Welt des Donald T. kann man den Wählern das Absurde verkaufen.
Trump ging zu Dr. Okun, that hippie looking mad scientist from Area 51 in Independence Day.


Dieser bestätigte schwarz auf weiß, was #45 behauptet hatte.







Schon im Wahlkampf bezweifelte man die Seriosität des Mediziners, da er sich einer so offensichtlich nicht wissenschaftlichen Ausdrucksweise bediente.

Es ging gesundheitlich weiter bergauf für den Präsidenten.
Nach einem Jahr im Amt bestätigte Ronny Jackson, der offizielle Arzt des Weißen Hauses sogar Trumps mentale Fitness.
Das golfende Genie hatte soeben den MoCa fehlerfrei absolviert. Eine ungeheure Leistung. Er konnte also ein Uhrenziffernblatt (zehn nach elf!) zeichnen und ist zu weiteren geistigen Höchstleistungen fähig.

Test zur geistigen Gesundheit: Trump kann Löwe und Nashorn benennen.

Natürlich prahlte er sofort mit diesem Sensationsergebnis.
Vermutlich war nie ein US-Präsident schlauer als er. 30 von 30!

[…..] The White House physician reported Tuesday that President Trump is in “excellent” overall health based on a four-hour examination. At Trump’s request, said Dr. Ronny Jackson, this included a common test of cognitive ability on which the President reportedly scored a perfect 30 out of 30.
Trump, who has famously bragged about his intelligence on Twitter, wasted no time in brandishing his score. In an interview with Reuters Wednesday, he blamed his three most recent predecessors for their failure regarding North Korea, and said, “I guess they all realized they were going to have to leave it to a president that scored the highest on tests.”
The 15-minute exam that Jackson administered is called the Montreal Cognitive Assessment, or MoCA, and is widely used to test for early signs of diseases like Alzheimer’s and other forms of dementia. None of the questions are difficult for someone who does not suffer from cognitive impairment, but “the test is very sensitive to early stages of these conditions,” says Dr. Ziad Nasreddine, who developed the assessment in 1996. [….]

Dr. Jackson hatte, wie wir inzwischen wissen, seinen Chef einfach ein bißchen größer gemacht, um gerade noch einen BMI zu messen, bei dem er nicht Adipositas aufschreiben muss.


Dem Drogen-vertickenden Alki, aka „Candyman“ wurden seine freundlichen Worte mit einem Ministerposten gedankt. Blöd nur, daß man in diesen #MeToo-Zeiten doch nicht mehr darüber hinwegsehen konnte wie Ronny im Suff Frauen belästigte.
So zog sich der Lügendoktor zurück – natürlich laut Trump alles nur die Schuld der „evil democrats“, die es wagen darüber zu sprechen.
Trump selbst hat nie selbst an irgendetwas Schuld.
Das ist so wie bei Autos der Marke Mercedes Benz. Bei denen ist bekanntlich die Vorfahrt schon eingebaut.

Und Dr. Okun alias Harold Bornstein?
Für ihn hatte der Fixer Michael Cohen offensichtlich nicht genügend hush-money eingezahlt.
Der Mann plaudert jetzt.


[….] Der damals 69-jährige Präsidentschaftskandidat habe in 40 Jahren keine gesundheitlichen Probleme gehabt, schrieb der Arzt in einem Brief, der als eine Art Gesundheitsgutachten dienen sollte. Trumps jüngste Laborwerte seien "erstaunlich großartig" gewesen, hieß es ohne die Angabe von Details. "Seine physische Stärke und Kraft sind außerordentlich." Bornsteins Fazit: Im Falle seiner Wahl werde Trump "das gesündeste Individuum sein, das jemals zum US-Präsidenten gewählt wurde", so die gewagte Prognose.
[….] Schon einige Monate später gab der Arzt an, den Brief in fünf Minuten geschrieben zu haben. Nun erklärte Bornstein den Fernsehsendern NBC und CNN, dass er selbst gar nicht der Verfasser gewesen sei: Trump habe ihm den Inhalt diktiert, er selbst habe ein paar Hinweise gegeben und ansonsten einfach mitgemacht. "Der Brief ist schwarzer Humor, genau meine Art von Humor", so der 70-Jährige.
[….] Die Brief-Enthüllung ist allerdings nur ein Aspekt der Bornstein-Festspiele vom Dienstag: In einem NBC-Interview beschuldigte der Mediziner Trumps damaligen Leibwächter Keith Schiller, Anfang Februar 2017 gemeinsam mit einem anderen "großen Mann" in seinem Büro eine Art Razzia durchgeführt zu haben. Die beiden hätten "eine Menge Chaos" angerichtet und schließlich Trumps Patientenakten in Original und Kopie mitgenommen. Er habe sich "vergewaltigt, verängstigt und traurig" gefühlt, so Bornstein, auch hier kein Freund von Untertreibungen.
[….] Jackson, der Trumps Gesundheit ebenfalls überschwänglich gelobt hatte, wird auch nicht mehr auf seine Arztstelle im Weißen Haus zurückkehren. Sein Nachfolger wird Bornstein sicher nicht. Jonathan Chait, Autor des New York Magazine, bemerkte mit einer gewissen Verwirrung: Wer jetzt die "irre Geschichte mit dem Trump-Doktor" erwähne, müsse erst einmal präzisieren, welchen der beiden Ärzte er denn meine. [….]

Wieder einer dieser Extremfälle von „Kann man sich nicht ausdenken!“
Das ist eben Trump.
Charakteristisch ist gar nicht in erster Linie sein ständiges Lügen und die kriminelle Energie, sondern seine unfassbare Dummheit, die dazu führt, daß diese Dinge für jeden so offensichtlich sind.
Ein normaler krimineller Psychopath hätte bei einem gefakten ärztlichen Attest auf korrekte Grammatik und die richtige medizinische Fachsprache geachtet.
Aber Trump ist dazu geistig gar nicht in der Lage, weil er, als jemand, der noch nie ein Buch gelesen hat, nur über ein rudimentäres Proleten-Vokabular verfügt.

Inzwischen weiß man auch wer hinter den vielen Leaks aus dem Weißen Haus steckt: Trump selbst.
Klar zu erkennen an den für ihn typischen vielen Grammatik und Orthographie-Fehlern.

[…..] Robert Mueller’s former assistant explains how grammar errors prove ‘leaked questions’ came from Trump
[….] A former special assistant to Robert Mueller doesn’t believe for a second that the “leaked questions” came from the special counsel or that those are the questions he’ll ask.
It was revealed Monday that there are 40 questions that Mueller will allegedly ask President Donald Trump about the ongoing investigations. The New York Times reported that someone outside of Trump’s legal team leaked the questions. However, Michael Zeldin, who now works as a legal analyst for CNN, told “New Day” that he doesn’t believe these questions came actually from Mueller.
[….] “We have, this morning, been calling these questions that Mueller propounded, but I don’t believe that that’s actually what these are,” he began. “I think these are notes taken by the recipients of a conversation with Mueller’s office where he outlined broad topics and these guys wrote down questions that they thought these topics may raise.”
He explained that the way the questions are written make it pretty obvious.
“Because of the way these questions are written,” Zeldin explained his methodology. “Lawyers wouldn’t write questions this way, in my estimation. Some of the grammar is not even proper. So, I don’t see this as a list of written questions that Mueller’s office gave to the president. I think these are more notes that the White House has taken and then they have expanded upon the conversation to write out these as questions.  […..]

Wenig verwunderlich, daß bei so einem völlig verblödeten Mandanten die Anwälte aus dem Weißen Haus fliehen. Heute warf der aktuelle Chef-Anwalt Ty Cobb die Brocken hin.

Bei den geleakten 40 Fragen fällt klar auf wie sich Mueller auf Trumps besondere Dummheit einstellt.
Während sonst in Kreuzverhören sehr präzise Fragen gestellt werden, bei denen man möglichst nur mit „Nein“ oder „Ja“ antworten kann, so daß sich der Befragte nicht herausreden kann, sind die Fragen an Trump eher vage und offen gehalten.
Man kann Trump nicht mehr schaden, als ihn frei reden zu lassen.

So ähnlich ergeht es ihm beim Twittern. Dabei kann seine Legasthenie echte internationale Krisen hervorrufen. Jüngstes Beispiel ist Trumps groteske Reaktion auf die Anti-Iran-Presseshow seines Kumpels Bibi.

[…..]  Kurz nachdem Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu am Montag erklärt hatte, Iran habe in der Vergangenheit ein geheimes Atomwaffenprogramm unterhalten (was bekannt war) und die Unterlagen dazu in Teheran versteckt, gab das US-Präsidialamt eine fehlerhafte Mitteilung heraus.
"Iran hat ein umfängliches geheimes Atomwaffenprogramm", hieß es in einer offiziellen Pressemeldung und in einem dazugehörigen Tweet. Das allerdings hatte nicht einmal Netanyahu in seiner umstrittenen Pressekonferenz behauptet.
Nachträglich und ohne offizielle Korrektur machte das Weiße Haus aus dem Wörtchen "has" ein "had", aus "hat" also "hatte", den Tweet löschte der Pressestab. Aus einem angeblich andauernden Programm - was ein klarer Bruch des Atomabkommens wäre - wurde so ein gestopptes Programm, über das die Welt seit Langem Bescheid wusste.
Versuchte die US-Regierung hier, Stimmung gegen Iran zu machen und das "Wasser zu trüben", wie ein Berater des früheren US-Präsidenten Obama erklärte? Oder war es ein "Schreibfehler", wie es das Weiße Haus auf Nachfrage von US-Journalisten erklärte? [….]

Wäre doch Trump beruflich bloß beim Titten-rating geblieben.
Dann könnte man sich jetzt amüsieren, wie er sich mit dem Irren Doc aus „Independence Day“ über sein Haarwuchsmittel Propecia und gemeinsame Bilder an der Praxiswand streitet.
Leider ist er aber US-Präsident geworden, sitzt am roten Atomknopf und ist gerade dabei den Nahen Osten in Flammen zu setzen.

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