Angesichts
der Nazi-Krise in Deutschland und der sich
überschlagenden Horrormeldungen aus den östlichen Braunlanden, muss ich mich
aus Gründen der psychischen Hygiene unbedingt auf positive Nachrichten
konzentrieren.
Zum
Glück gibt es die auch noch; zuverlässig geliefert von den selbst ernannten
Moralexperten der Kirchen, die 2018 in Sachsen zeigen, wozu sie schweigen.
Vor der
AfD, vor den Pegida-Märschen und der braun lackierten Sachsen-CDU kuschen sie.
Wo sind
die üppig vom Steuerzahler finanzierten Bischöfe eigentlich, wenn der Nazi-Mob marschiert
und Jagd macht auf arme Flüchtlinge mit dunklen Teint?
Offenbar
ist ihre Nächstenliebe schon für den einen pigmentierten Flüchtling aus dem
Abendland aufgebraucht: Jesus.
Man muss
schon emeritierte Bischöfe aufsuchen, um überhaupt eine kritische Stimmen zum
Nazimob zu finden.
Aber selbst
der eine, der das überhaupt tut, Dresdens Altbischof Joachim Reinelt (81) wiegelt
ab. 95% der Sachsen wären keine Nazis und sich gegen sie zu engagieren sei „problematisch“.
Gegenüber
den Hitlergruß-Horden müsse man auch irgendwie neutral bleiben.
[…..]
KiZ: Erhebt die Kirche in der Debatte um
den Rechtsextremismus laut genug ihre Stimme?
Reinelt:
Sie könnte stärker sein, aber das ist
auch sehr problematisch. Unter den Parteien und selbst innerhalb der Parteien
gibt es dazu unterschiedliche Positionen. Die Kirchen sollten sich davor hüten,
nur für eine Seite Stellung zu beziehen. Ihre parteipolitische Neutralität in
Deutschland ist eine positive Entwicklung. Wir machen keine Politik, wir können
Politiker nur unterstützen. [….]
So
kennen wir das. Die „Deutschen Christen“ waren begeisterte Anhänger Hitlers und
die katholische Kirchen warf sich seither jedem faschistischen Regime in die
Arme, steht auch 2018 fest an der Seite rechtsradikaler Antisemiten in Ungarn,
Polen und Russland.
Noch
nicht mal in den Talkshows sitzen derzeit Bischöfe, die doch sonst alles tun,
um sich im Kameralicht zu präsentieren.
Evangelen
und Katholiken zeigen mal wieder ihre ganz eigene christliche Haltung; die des Radfahrer: Nach oben
buckeln und nach unten treten.
Die
Nazis in Europa und den Vereinigten Staaten werden sich vermutlich weiter
ausbreiten.
Aber dafür
schrumpfen wenigstens die Kirchen in Deutschland.
Stolze 1.250 Kirchen wurden in den letzten 20
Jahren geschlossen, abgerissen, umgewidmet, verkauft, umfunktioniert.
Die
reicheren Katholiken machten 540 ihrer 22.200 Kirchen und Kapellen dicht, die EKD
sogar 710 von bundesweit 20.500 Kirchengebäuden.
Hoffen
wir, daß es zügig so weiter geht. Umgebaut zu Sozialwohnungen, Kulturvereinen
oder KITAs erfüllen endlich auch Kirchengebäude einen guten Zweck. Noch über 40.000
sind übrig, deren Profanisierung ich erhoffe.
Zum
Glück ist die nächste evangelische Kirche, die mich unzählige Male mit ihrem
infernalischen Höllengebimmel aus dem Schlaf riss – obwohl in Hamburg 99,5% der
Bürger ohnehin nicht in den Gottesdienst gehen – bereits vom Kirchenkreis Ost
als „Kategorie C“ eingestuft und somit als nicht förderungswürdig dem Untergang
geweiht. Ich kann es nicht erwarten.
[…..] Sinkende
Katholiken- und Haushaltszahlen führen dazu, dass es zu viele Kirchengebäude
gibt. Besonders stark betroffen von Profanierungen, wie es im Fachjargon heißt,
ist das Ruhrbistum, zu dem Sankt Bonifatius gehört.
In der vor 60 Jahren
gegründeten Diözese Essen hat der erste Bischof Franz Hengsbach den Kirchbau
mit großem Elan betrieben. Inzwischen hat sich die Katholikenzahl aber fast
halbiert, weshalb seit der Jahrtausendwende 57 Kirchen aufgegeben wurden – und
weitere schon in den Jahren davor.
Insgesamt gibt es in
Deutschland weiterhin rund 22.200 katholische Kirchen und Kapellen, wie eine
Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) unter den bundesweit 27
Diözesen ergab. Seit dem Jahr 2000 wurden demnach 160 abgerissen und 142
verkauft.
[…..]
Kirchen im höheren zweistelligen Bereich
haben die Bistümer Hildesheim (63), Münster (60), Essen (57), Trier (33) und
Aachen (25) aufgegeben. Auf 24 und 20 kommen die Erzbistümer Paderborn und
Köln.
[…..]
Stets suchen die Verantwortlichen erst
nach soften Lösungen. So werden rund 100 Kirchen weiter liturgisch genutzt –
aber anders als vorher. Etwa als Urnen-Begräbnisstätte mit kleinem Gebetsraum.
In Oberhausen unterteilt eine Stahl-Glas-Konstruktion Sankt Bernardus. […..]
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