Donnerstag, 16. August 2018

#CSUliefert

Demoskopisch sieht es übel aus für Markus Söder mit den Welpen- und Katzenbildchen; seine CSU hängt deutlich unter der 40%-Hürde fest.
Hilfe in der Not soll die neue Twitter-Kampagne #CSUliefert bringen.


Tja, wenn Kampagnen Inhalte ersetzen sollen und die Protagonisten so sympathisch wie Söder und Seehofer sind, wird es problematisch.

[…..] Hohn und Spott im Internet und Sozialen Medien
Das hatte sich die Führung der CSU bestimmt ganz anders vorgestellt: Eine neuen Kampagne beim Kurznachrichtendienst "Twitter" mit dem Hashtag #CSUliefert sollte die jüngsten Errungenschaften der Partei hervorheben. Doch das ging gewaltig nach hinten los.
Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder dürfte nicht allzu erfreut sein, wenn er derzeit in die Sozialen Medien blickt. Denn eine neue Kampagne auf Twitter mit dem Hashtag #CSUliefert sollte der angeschlagenen Partei vor den anstehenden Landtagswahlen in Bayern eigentlich neuen Schwung verleihen. [….]


#CSUliefert pic.twitter.com/Iiod0tLU1b
— Richard Gutjahr (@gutjahr) 12. August 2018

Mit der vorherigen Kampagne #IchbinCSU griffen die Weißblauen ebenso beherzt ins Klo.



Da ich stets rein sachlich und ohne die geringste subjektive Bewertung berichte, werde ich mich natürlich nicht mit gemeinen Witzen über die frommen, fleißigen CSU-Minister beteiligen.
Blicken wir lieber auf die Fakten.
CSU-Chef Seehofer hatte bei seinem Showdown mit Angela Merkel Ende Juni versprochen bis Ende Juli bilaterale Flüchtlingsabkommen auszuhandeln.

OK, ich gebe zu, Ende Juli der Heimatminister doch noch nicht vollständig erfolgreich.

(….) Bleibt noch zu fragen was eigentlich mit den ganzen bilateralen Flüchtlingsabkommen geschehen ist, die Seehofer gemäß seines grandiosen Masterplans aushandeln wollte.
Immerhin war ihm das derartig wichtig, daß er dafür den Verlust all seiner Ämter und den Kollaps der deutschen Bundesregierung in Kauf nahm.
Auch die Angelegenheit verläuft entsprechend seiner bekannten Arbeitsscheu.

 [….] In diesen Tagen wollte Horst Seehofer Abkommen mit EU-Ländern präsentieren, um Flüchtlinge zurückzuschicken. Bis jetzt gibt es kein einziges. [….] Der August hat begonnen. Und damit ist es an der Zeit, bei CSU-Chef Seehofer nachzufragen, was er bei seinen Bemühungen um bilaterale Abkommen zur Rückführung von Flüchtlingen erreicht hat.
Die Antwort ist, kurz gesagt: nichts. [….] [….]

Seehofer ist ein wahrer Westentaschen-Trump. Maul aufreißen, Chaos stiften, xenophob hetzen und wenn es um konkrete Politik geht: nichts liefern, nicht arbeiten, faulenzen.

Aber immerhin, am 08.08. stand das erste bilaterale Flüchtlings-Zurückschick-Programm, welches die CSU auch sofort begeistert bewarb.



Ja, die #CSUliefert!
Besonders genial ist die Idee der CSU das Abkommen auf Grenzübertritte von Österreich aus zu beschränken.
Denn bekanntlich reist man von Spanien aus kommend direkt über Österreich nach Deutschland ein.


[…..] Flüchtlinge, die bereits in Spanien Asyl beantragt haben, können damit binnen 48 Stunden dorthin zurückgeschickt werden. Die Regelung ist aber beschränkt auf Menschen, die an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden. Informationen des "Handelsblatts" zufolge gab es in den vergangenen zwei Monaten keinen einzigen solchen Fall. Die Zeitung beruft sich auf Zahlen des Innenministeriums. [….]

Naturgemäß sind auch die anderen flüchtlingskritischen Parteien begeistert von diesem smarten CSU-Move.

[….] Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff hat das Flüchtlingsabkommen mit Spanien als „Witz“ bezeichnet. „Wer aus Spanien nach Deutschland will, reist doch nicht über Österreich, sondern über Frankreich“, sagte Lambsdorff der „Bild“-Zeitung. [….]

Deutschland hat Grenzen zu neun anderen Staaten; der Grenzlänge nach geordnet sind das: Österreich, Tschechische Republik, Niederlande, Polen, Frankreich, Schweiz, Belgien, Luxemburg und Dänemark.

Nur zwei Wochen nach der selbstgesetzten Frist, zu der Seehofer diese neun bilateralen Abkommen schließen wollte, hat er bereits das Abkommen mit Spanien fertig und damit die beeindruckende Zahl von Null Migranten erfasst.

Aber die #CSUliefert nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Landesebene mit der beeindruckenden Söder-Grenz-Taskforce.

[….] Markus Söders neue Grenzpolizei
Im Rahmen der von der CSU propagierten „Asylwende“ rief Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Anfang des Monats gar eine eigene Grenzpolizei ins Leben, die für „mehr Sicherheit“ entlang der gut 1200 Kilometer langen Grenze – von Lindau bis nach Regnitzlosau nahe Sachsen – sorgen soll. In den nächsten fünf Jahren soll die in Passau stationierte Behörde von aktuell 500 auf dann 1000 Beamte vergrößert und für 14 Millionen Euro mit modernster Technik wie Drohnen samt Nachtsichtgeräten aufgerüstet werden.
Manfred Leitl und Peter Meckle sind zwei Mitglieder der neuen Grenzpolizei. [….] „Das Einzige, das sich geändert hat, ist der Name“, sagt Leitl. Bis Ende Juni sei er als Schleierfahnder für die Polizeiinspektion Fahndung Passau tätig gewesen, jetzt eben für die Grenzpolizeiinspektion Passau. „Wir machen exakt dasselbe wie vorher auch“, erklärt Leitl, zuckt dabei mit den Schultern und schüttelt leicht den Kopf. […..]

Die Zahlen sprechen für Söder; das ist endlich mal sinnvolle Migrationspolitik


Hier sieht man wie eine seriöse Partei Steuermittel sinnvoll verwendet.
Völlig unverständlich wieso die treuen CSU-Wähler ihren genialen Führern diese Erfolge nicht ausreichend honorieren und diese ekeligen Zahlen (37%) für die CSU ausspucken.

Mopo Kommentar Rohwedder 16.08.2018

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