Astrologie und Astronomie haben ungefähr genauso viel
gemeinsam wie Klima und Wetter.
In Indien und Pakistan herrscht derzeit Hitzewelle, über 50°C im Schatten.
Die Hauptstadt Neu-Delhi meldete sogar 54.3°C bei hoher
Luftfeuchtigkeit. Es gab bisher schon über 1.500 Tote. Hauptsächlich Arme, Alte und Obdachlose, deren Kreislauf diese Tortur nicht
überlebt.
Extreme Wetterlagen
überall auf diesem Planeten sind Folge des Klimawandels.
Das bedeutet natürlich nicht, daß es gleichmäßig überall
wärmer wird.
Bekanntlich sind auch die Temperaturen nicht überall auf dem
Erdball gleich, sondern sie werden durch ein außerordentlich komplexes System
von Luft- und Wasserströmungen, verschiedenen Luftdrucklagen und geologischen Besonderheiten
verändert.
Auch diese geologischen Bedingungen verändert der Mensch.
Das kann man beispielsweise an Zugvogelschwärmen über Großstädten beobachten.
Insbesondere sehr große Vögel wie Reiher, Störche oder
Kormorane, die viel gleiten, fliegen von Stadt zu Stadt, da diese so
zubetoniert sind und so wenig Grün haben, daß sie viel mehr Hitze abstrahlen
und somit Aufwinde produzieren, die ein Kranich gern nutzt, um mit weniger
Energieaufwand Höhe zu gewinnen.
Kalte Meeresströmungen oder die Richtung von Passatwinden
können sich natürlich auch so verändern, daß es an bestimmten Orten durch die
allgemeine Klimaerwärmung kälter wird, die vorher nicht von diesen kühlenden
Effekten erreicht wurden.
Während also auf dem indischen Subkontinent Tausende den
Hitzetod sterben, liegt am anderen Ende der Welt, auf der Zugspitze Schnee.
Eigentlich leicht zu verstehen, außer man ist so total
verblödet wie Donald Trump oder ein fanatischer AfD-Verschwörungstheoretiker wie
der sich persönlich von den Juden Annetta Kahane und George Soros verfolgt fühlende
Phimose-Blogger Berger.
[….] Unerfreuliche Fakten für die Glaubenswächter der
Klimahysterie-Religion: Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, liegen
derzeit ganze 6,45 Meter Schnee. So viel wie seit nahezu 40 Jahren nicht mehr.
An jedem Frühlingstag, an dem das Thermometer über 15 Grad klettert,
hört man die Klimasekte laut „Klimakrise“ aufschreien. Von der Linkspartei bis
CSU will sich dann -spätestens seitdem CDU und SPD glauben, Rezo sei schuld an
ihren schlechten Wahlergebnissen – jeder Politiker mit noch so absurden Vorschlägen
hervortun, mit denen es zu einer Klimasenkung kommen könnte: Bundesbürgern soll
nur noch eine bestimmte Zahl an Urlaubsflügen erlaubt werden, Inlands- und
Langstreckenflüge dürfen nur noch Grünenpolitiker nutzen, die ihre
Weihnachtseinkäufe in New York machen usw…
Betretenes Schweigen dagegen, wenn wir richtig kalte Winter mit
Schneechaos erleben. Oder jetzt wieder einen Schneerekord auf der Zugspitze im
Juni. [….]
Da mag der antisemitisch blinkende, radikal xenophobe
Rechts-Agitator noch so sehr blauhaarige Youtuber und Grüne Politiker hassen;
mit einem hatte Rezo Recht: Es gibt unter seriösen Wissenschaftlern keine
Zweifel an der menschengemachten Klima-Erwärmung.
Im Gegenteil, ähnlich wie die Evolution ist auch der
Klimawandel naturwissenschaftlich so gut belegt wie kaum etwas anderes.
Die paar Bergers, die das noch öffentlich bestreiten
befinden sich in einer Seriositäts-Schublade mit den Verfechtern einer flachen
Erde und denen, die Merkel für eine getarnte Reptiloidin vom Aldebaran-Nebel
halten.
Wie so oft reagieren die Menschen in reichen
Industriestaaten desinteressiert und mitleidslos, wenn Ärmere und
Dunkelhäutigere in Pakistan an Überhitzung sterben, im Mittelmeer ersaufen oder
in der Sahelzone verhungern.
Es braucht aber nicht mehr viel, dann werden durch
steigenden Meeresspiegel, Versteppung und Austrockung der Böden so viele
Menschen überall auf der Welt zur Flucht nach Europa gezwungen werden, daß 2015
wie business as usual wirken wird.
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen,
wenn ausgerechnet die größten Flüchtlingshasser (Trump, GOP, AfD, Berger)
gleichzeitig diejenigen sind, die den Klimawandel negieren und damit an
vorderster Stelle stehen die große Fluchtursache dramatisch zu verschärfen.
Tausenden auf indischen Straßen krepierte Alte und Tausende
in europäischen Meeren verreckte Kinder sind für uns offensichtlich nur eine
menschliche und damit zu vernachlässigende Tragödie.
Da beenden die durch die Bank weg christlichen europäischen
Regierungen alle Rettungsmissionen und blockieren sogar die ganz wenigen
privaten Rettungsschiffe, die es noch gibt.
Für viele konservative Christen wird Klima erst zum Thema,
wenn es von der humanitären auf die finanzielle Ebene promoviert wird.
Erst wenn uns die Schäden richtig viel Geld kosten und wir
buchstäblich überrannt werden, beginnen Konservative möglicherweise einen
Einsichtsprozess.
Dann aber wird es zu spät sein.
Die ureigene Aufgabe von Politik ist es, zukünftige Probleme
rechtzeitig zu erkennen und die richtigen Weichen zu stellen.
[….] Wir sind in einem Flugzeug über dem Atlantik, und der Tank hat ein
Leck. Notlanden? Oder Augen zu und durch? Vor genau dieser Frage steht die
Klimapolitik.
[….] Existenzielle Krisen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine
bemerkenswerte Klarheit schaffen. Allerdings nur, wenn man akzeptiert, dass ein
katastrophaler Ausgang droht.
Das ist bekanntlich gerade der Fall. "Der Klimawandel ist unser
dritter Weltkrieg", schrieb der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph
Stiglitz diese Woche im "Guardian".
[….] Die relevanten politischen Akteure hierzulande wissen das längst, die
Wähler sowieso. International gilt, mit wenigen Einschränkungen, das Gleiche.
Es gibt überwältigende wissenschaftliche Evidenz. Manche Leute wollen all das
nicht glauben, manche wiegeln ab, manche sind der Meinung, dass ihr Reichtum
sie schon irgendwie vor den schlimmsten Folgen bewahren wird. Der Klimawandel ist aber, anders als zum
Beispiel Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner es diese Woche wieder
behauptet hat, nicht irgendein politisches "Thema", das "gerade
en vogue" ist.
Der Klimawandel ist so "en vogue" wie eine Krebsdiagnose.
Oder wie ein Auto, in dem bei Tempo 180 plötzlich die Bremse nicht mehr richtig
mitspielt: Keiner will ihn, aber wenn man ihn erst mal als Faktum akzeptiert
hat, wird alles andere zweitrangig. [….]
Der Hamburger Bürgermeister Voscherau legte ein
Milliardenprogramm auf, um die gesamte Hamburger Kanalisation zu sanieren.
Das war unpopulär, weil niemand „sieht“ wo das viele Geld
landet, weil man die Dringlichkeit nicht spürt und die Bürger zudem von Baustellen
genervt werden. Dementsprechend stoppte die spätere CDU-Regierung Beust/Ahlhaus
(2001-2011) diese Ausgaben.
Dadurch gerieten wir in einen derartigen Sanierungsstau, daß
Hamburg nun Stau-Stadt Nummer 1 ist. Nun muss wie verrückt gebaut werden.
Es ist nämlich keine Option wie in den USA zu warten bis
Brücken wirklich zusammenbrechen, sich Erdlöcher auftun und Häuser
verschlucken, weil darunter marode Siele verfallen und immer wieder ganze
Stadtteile ohne Strom sind, weil die 100 Jahre alten rostigen Überlandleitungen
umknicken.
Man muss rechtzeitig handeln, bevor die Aufgabe so groß
wird, daß sie nicht mehr zu schaffen ist.
Das gilt erst recht für das Klima.
Das Klimapolitische Versagen der Merkel-Regierung
ist so gewaltig, daß die hilflose Parteichefin AKK nun erstaunt die
Berechtigung von Thunberg-Demos und Rezo-Videos zur Kenntnis nehmen muss.
Aber die Lernfähigkeit der CDU-Minister ist nach wie vor
außerordentlich begrenzt. Ministerin Klöckner, die nach Scheuer schlimmste Klimabremse
des Kabinetts, erreicht so eben ein „new
low“.
[….] Die
stellvertretende CDU-Vorsitzende Klöckner sieht Parallelen zwischen der
heutigen Aufmerksamkeit für den Klimaschutz und den aufgeheizten Debatten über
Islamismus und Geflüchtete.
Vor eineinhalb Jahren seien auch die Titelseiten der Zeitungen voll
gewesen mit Terroranschlägen, Islamisten, Fundamentalisten, dem Zuzug von
Migranten und Flüchtlingsfragen, sagte sie im Podcast des Journalisten Gabor
Steingart. Man habe sich damals hysterisch in die eine wie die andere Richtung
damit beschäftigt. Da hätte das Thema Klima keine Chance gehabt. Die
Bundeslandwirtschaftsministerin führte aus, man gehe baden, wenn man sich auf
ein Thema stürze, das gerade en vogue sei, ohne einen "gedanklichen
Überbau" zu haben. Wenn man dem Trend hinterherlaufe, sei man immer nur
zweiter Sieger. [….]
Kann man sich nicht ausdenken.
Verfügte die Bundeskanzlerin auch nur über Rudimente von
Verantwortungsgefühl, müsste sie Klöckner sofort entlassen. Entsprechende Petitionen gibt es.
Aber Merkel ist die Inkarnation der „Nach mir die Sintflut“-Politik.
Sie sitzt weiterhin behäbig aus.
[….] Es ist bestürzend, dass Klöckner den Klimaschutz als „Hysterie“
betrachtet. Das geht für Laien am Stammtisch, nicht für eine Ministerin, die
durch Umstellung von Ernährung und Landwirtschaft Rieseneinfluss auf das
Problem hätte. So was schadet uns allen. [….]
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