Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe
Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Den Titel erhält diesmal der sogenannte „Stalin-Club“ (auch „Nahles-Kamarilla“)
in der SPD.
Hurra, in
der neuen Forsa-Umfrage liegen die Grünen bundesweit mit 27%
vor der CDU/CSU (26%) unter die SPD rauscht auf ein niemals für möglich
gehaltenen Tiefstand von 12% zurück.
Möglich machen es neben der Parteivorsitzenden selbst
insbesondere die ihr 100%ig ergebenen Getreuen um sie herum, die sie komplett
von der realen Welt abschirmen und daher ein Hauptgrund dafür sind, daß Nahles
immer und immer wieder die Stimmung in der Bevölkerung und Parteibasis
katastrophal falsch einschätzt.
[…..] Der damalige SPD-Chef Franz Müntefering wollte
einen Vertrauten zum Generalsekretär machen. Nahles zog an den Strippen, gewann
im Vorstand mit 23:14. „Münte“ schmiss hin. […..]
Nahles und ihre Boygroup könnten die Stimmung falsch eingeschätzt
haben. Nicht zum ersten Mal hätte ihr Frühwarnsystem versagt. Nach dem
Rücktritt von Schulz im Februar 2018 wollte Nahles sofort Parteichefin werden.
Nix da, sagte der Vorstand.
[…..] Statt beim Parteitag im April 2018 die harmlose Gegenkandidatin Simone
Lange einzubinden, attackierte Nahles sie. Ergebnis: 66 Prozent. Im Herbst 2018
unterschätzte das Team Nahles in der Maaßen-Affäre den Tsunami an der
Parteibasis komplett. Sie blieb auch deshalb an der Spitze, weil niemand in der
SPD den Schleudersitz haben will. […..]
Andrea Nahles ist durch und durch eine Netzwerkerin, die ist
die Inkarnation eines Apparatschiks.
2013 bekam die SPD in der zweiten Merkel-Groko das mit
Abstand größte und reichste Ministerium zugesprochen: Das Sozialministerium mit
seinem über 120 Milliarden-Etat.
Es war einigermaßen absurd einer Berufsanfängerin diesen
Knochenjob zu geben. Nahles hatte nie einen Job auf dem freien Arbeitsmarkt,
keinerlei Verwaltungserfahrung, gehörte nie einer Regierung an. Ihre einzige „Qualifikation“
ist ihre Groschenroman-Kenntnis, die sie mit ihrer Magistraarbeit mit dem Titel
Die Funktion von Katastrophen im Serien-Liebesroman unter Beweis stellte.
Nun sollte sie das
gewaltige Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS) mit seinen riesigen sieben Abteilungen und insgesamt über 1200 Mitarbeitern;
darunter gleich fünf Staatssekretäre, leiten.
Was dann kam, war
wenig überraschend. Politisch blieb sie einfallslos, vermochte es in vier
Jahren nie die gewaltige Macht so einzusetzen, daß die Bevölkerung davon einen
positiven Eindruck bekam. Alle ihre politischen Initiativen waren lau, inkonsequent und schwach.
Nahles machte sich stattdessen zur Dirk Niebel und nutzte
die Ressourcen ihres Hauses, um ihren Getreuen Jobs zu verschaffen, engste
Vertraute zwischenzulagern und verwandelte die Leitungsebene zu einem
Verwahrort von JUSO-Altkadern, die ihr die Treue schworen und an einem großen Plan
arbeiteten:
Da gegen Merkel keine Wahl zu gewinnen ist und sie somit 2017 erneut Kanzlerin werden würde, sollte Nahles bis zum Jahre 2021 ihre Hausmacht festigen, um dann als Kanzlerkandidatin die Wahl zu gewinnen.
Da gegen Merkel keine Wahl zu gewinnen ist und sie somit 2017 erneut Kanzlerin werden würde, sollte Nahles bis zum Jahre 2021 ihre Hausmacht festigen, um dann als Kanzlerkandidatin die Wahl zu gewinnen.
Ihre persönliche Garde sorgte aus der sicheren Burg des BMAS
heraus dafür innerparteiliche Gegner von Nahles kalt zu stellen.
Die lästige Tagespolitik hingegen überließ sie völlig den Ministerkollegen.
So waren es Maas und Gabriel, die sich PEGIDA, den Montagsdemos, dem
aufkommenden AfD-Hass auf Minderheiten und den populistischen xenophoben Töne
aus der CSU entgegenstellten. Immer wieder saß Justizminister Heiko Maas als
Haupthassobjekt der Ultrarechten in den Talkshows, um den wutschnaubenden
GaulandhöckeStorchPetrys Paroli zu bieten.
Nahles kam in den vier Jahren als Superministerin nie mit
einer Stellungnahme zum Thema Flüchtlingshass hinter ihrem Chefsessel hervor.
Sie netzwerkte und investierte ihre gesamte Energie in das
Projekt „Nahles for Bundeskanzlerin 2021“.
[…..] Nahles […..] ist von einer
Boygroup umgeben, die sie seit Juso-Zeiten kennt. Überall in Partei, Fraktion
und Regierung sitzen langjährige Vertraute.
Benjamin Mikfeld ist Abteilungsleiter im Vizekanzleramt von Scholz.
Annen erfährt von Außenminister Heiko Maas aus erster Hand, was in der Welt
abgeht. Björn Böhning, viele Jahre Strippenzieher für Berlins Regierenden
Michael Müller, ist Staatssekretär im Arbeitsministerium, Nahles’ früherer Wirkungsstätte.
Alle drei waren unmittelbar nach ihr Vorsitzende der Jusos, der kampferprobten
SPD-Nachwuchsorganisation.
Dort lernten sie von der Pike auf, wie agitiert und finassiert wird.
Zum innersten Kreis des Machtsystems Nahles zählen darüber hinaus der
Bundesgeschäftsführer im Willy-Brandt-Haus, Torben Albrecht, ihr Büroleiter
Sebastian Jobelius, der Oberstratege Hannes Schwarz und die Pressesprecherin
Lena Daldrup.
Diese vielen Männer und eine Frau bilden eine verschworene
Gemeinschaft. Sie sind für die „Chefin“ Augen und Ohren in einer SPD, die nicht
zu Unrecht oft als „Schlangengrube“ beschrieben wird. Für Nahles gehen sie
durchs Feuer. Sie zahlt Loyalität mit Loyalität zurück. Intern lästern Gegner
über den „Stalin-Club“, die „Nahles-Kamarilla“, die Abweichler teils rabiat auf
Linie bringe und sich zu stark abschotte. […..]
Innerhalb der SPD wurde Nahles nach der Bundestagswahl 2017
tatsächlich zur Supermacht.
Aber ihre Kamarilla hatte sie inzwischen so erfolgreich von
der Realität abgeschirmt, daß sie dem Gefühl erlag von allen geliebt zu werden
und alles richtig zu machen. Daher kultivierte sie regelrecht ihre bizarren
Sangesauftritte, ihre groteske Lache, das derbe Vokabular und den gruseligen
Karnevalshumor.
Selbst Seeheimer-Chef Johannes Kahrs, der Nahles in der
gegenwärtigen Megakrise klar unterstützt sagt heute im Mopo-Interview „ihr
Humor ist mir nicht zugänglich“.
Nahles merkt aber nichts davon, weil sie wie einst ihr Idol
Ratzinger von Gänswein von ihren Jüngern abgeschirmt und gelobt wird.
So unterliegt sie der irrigen Annahme jeder möge sie.
Umso schockierte ist sie zu den wenigen Gelegenheiten, wenn
sie mit der harten Realität in Form von Wahlergebnissen konfrontiert wird. Auf
SPD-Parteitagen brach sie schon in Tränen aus, weil sie vollkommen von ihren
schlechten Stimmenergebnissen überrascht war.
Das was eigentlich eine Symbiose aus Nahles und ihren
Jüngern sein sollte – die Chefin wird innerhalb der Partei geschützt und dafür
steigen ihre Epigonen mit ihr ins Kanzleramt auf – entwickelte sich zu einer
wechselseitig parasitären Beziehung.
Nahles mit ihrer schlechten Menschenkenntnis und mangelnden
strategischen Intelligenz platzierte lauter Ja-Sager um sich herum, die sie
zielsicher in die Jauchegrube führen. Allerdings werden eben diese
rückgratlosen Nahles-Jünger allesamt mit ihr untergehen.
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