Kann man sich das heute noch vorstellen?
Bei ihrer Gründung vor gerade mal sieben Jahre wirkte die AfD noch wie eine reine Wirtschaftspartei, der überdurchschnittliche viele alte und geistig verknöcherte Akademiker angehörten, die davon fabulierten den Euro abzuschaffen, dafür wieder die D-Mark einzuführen und den vielen ärmeren EU-Ländern die Solidarität zu entziehen. Der hagere und offenbar wenig vernetzte Bernd Lucke war dabei meistens unfreiwillig komisch, weil sich jeder fragte wie man einen Lehrauftrag an der Uni Hamburg bekommen kann, wenn einem offenbar noch nicht einmal die grundlegende Aspekte des internationalen Handels und der Währungspolitik geläufig sind.
Bei ihrer Gründung vor gerade mal sieben Jahre wirkte die AfD noch wie eine reine Wirtschaftspartei, der überdurchschnittliche viele alte und geistig verknöcherte Akademiker angehörten, die davon fabulierten den Euro abzuschaffen, dafür wieder die D-Mark einzuführen und den vielen ärmeren EU-Ländern die Solidarität zu entziehen. Der hagere und offenbar wenig vernetzte Bernd Lucke war dabei meistens unfreiwillig komisch, weil sich jeder fragte wie man einen Lehrauftrag an der Uni Hamburg bekommen kann, wenn einem offenbar noch nicht einmal die grundlegende Aspekte des internationalen Handels und der Währungspolitik geläufig sind.
Eigentlich konnte es ein Kind verstehen was ein Ausstieg aus
dem Euro für Deutschland bedeuten würde: Massive Abwertung der südeuropäischen
Währungen und weltweite Flucht von der internationalen Finanzanleger in die
Mark.
Der Kurs des deutschen Geldes stiege so hoch, daß sich kaum
einer noch deutsche Waren leisten könnte.
Es gibt kein Land auf der Erde, für das so ein Zustand noch
schlimmer als für Deutschland wäre.
Schließlich ist die hiesige Binnenkonjunktur traditionell erbärmlich
schwach. Nirgendwo sind daher die Exporte so wichtig wie beim selbsternannten „Exportweltmeister
Deutschland“
Welch ungeheuer schlechte Idee ausgerechnet diese größte
Stütze der deutschen Wirtschaft abzureißen. Prof Lucke kann offenbar nur von
der Wand bis zur Tapete denken.
Bereits zwei Jahre später war die gesamte Kernidee der neuen
Partei vollständig verworfen worden und eine neue, noch absurdere Sau wurde
durchs Dorf getrieben. Die unternehmerisch krachend gescheiterte rechte Sächsin
Frauke Petry verdrängte den Hamburger Prof im Pullover von der Parteispitze,
strich das eine Thema (Euro) der Einthemenpartei und setzte nun ausschließlich
auf xenophobe Gefühle.
Abgesehen von dem moralisch-ethischen Totalversagen, setzte
die AfD damit erneut darauf dem unter enormen Fachkräftemangel leidenden
Deutschland insbesondere ökonomisch schwer zu schaden.
Denn die Maßnahmen und Ausgaben zur Integration der Flüchtlinge
in Deutschland erweisen sich als reines Konjunkturprogramm. Die
Arbeitslosigkeit sank, die Wirtschaft wuchs und mit inklusive einer Million Neubürger
im Land sank die Kriminalitätsrate auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren.
Schon Frauke Petry hatte in den Jahren 2015 und 2016 bis
zutiefst verstörende völkische Aussagen getätigt. Sie fabulierte davon Frauen
und Kinder an den Grenzen erschießen zu lassen und wollte den Begriff „völkisch“
wieder positiv besetzen.
Nach weiteren zwei Jahren war dann auch Frauke Petry der
rasant in den Rechtsextremismus abdriftenden AfD zu liberal. Sie verließ die
Partei im September 2017 und wurde vom Revanchisten Alexander Gauland ersetzt.
Wieder bekam die AfD einen neuen Spin; die Flüchtlingsfeindlichkeit
blieb, aber hinzu kamen nun offener Rassismus, nationalsozialistisches
Gedankengut und teebeutlerisches Wissenschafts-Nichtverständnis.
Inzwischen akzeptiert die AfD grundsätzlich keine Fakten
mehr, frönt einem zutiefst sadistischen Weltbild, bestreitet die Existenz des
Sars-CoV-2 oder den Klimawandel durch Erderwärmung und hofiert Faschisten,
deren Aussagen selbst von den eigenen Parteifreunden nicht von den
Hitler-Aussagen aus „Mein Kampf“ zu unterscheiden sind.
Die Afd wird nicht etwa trotz
ihres faschistoiden Kurses gewählt, sondern weil
sie wie die NSdAP klingt.
Die neuen Führer der AfD sind keine Neonazis, sondern
Original-Nazis, die heute noch Hitlers Massenmörder-Regime nachtrauern und
ihren tiefen Menschenhass offenbar mit den Gedanken an die 60-millionenfache
Mörder-Clique der NSdAP befriedigen.
Der heutige 08. Mai steht für den 75-jährigen Jahrestages des
Kriegsendes.
Nach 60 Millionen Toten, sechs Millionen ermordeten
europäischen Juden und einem völlig zerstörten Kontinent konnte das
apokalyptische deutsche Killer-Regime endlich gestürzt werden.
Der Tag ist nicht nur an sich und wegen des runden
Jahrestages wichtig, sondern auch weil die letzten Zeitzeugen aussterben, die
als ehemalige Auschwitz-Häftlinge wie Esther Bejarano, 95, vehement fordern den
Tag zum Feiertag zu machen. 80.000 Menschen haben die entsprechende Petition
inzwischen unterschrieben. Selbstverständlich wurden an dem Tag nicht nur die
(wenigen noch lebenden) KZ-Häftlinge befreit, sondern auch das gesamte deutsche
Volk, das nach sechs Jahren Krieg endlich von der Waffengewalt, die das gesamte
Land zerstört hatte, erlöst wurde. Das deutsche Volk wurde auch von Propaganda,
Einheitspresse, Totalitarismus, Willkürherrschaft, Denunziantentum,
Gestapo-System, Rassegesetzen, drakonischen Strafen, Verboten der Kunst
befreit.
[…..] Initiiert haben die Petition die
Holocaust-Überlebende Esther Bejarano und die Vereinigung der Verfolgten des
Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Bejarano, Vorsitzende des
Auschwitz-Komitees Deutschland, hatte bereits im Januar einen offenen Brief an
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel
geschrieben.
“Der 8. Mai muss ein Feiertag werden!”, schrieb sie. “Das ist
überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen,
dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des
NS-Regimes.”
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt unterstützt
Bejaranos Forderung. […..]
Alexander Gauland ist moralisch aber derartig verkommen, daß
er, der im Krieg Geborene immer noch den tödlichen Wahnphantasien des
Hitler-Faschismus hinterhertrauert.
Der braune AfD-Großzampano springt der 95-Jährigen Berjano
in den Rücken und lehnt ihren Vorschlag kategorisch ab.
"Aber es war auch ein Tag der absoluten Niederlage, ein Tag des
Verlustes von großen Teilen Deutschlands und des Verlustes von
Gestaltungsmöglichkeit."
(Adolf Gauland 05.05.2020)
Während Historiker in diesem Nazi-Reflex die typischen
Agitationen der Rechtsextremen sehen…..
[….] Fischer-Miyakis: Zunächst einmal ist es hochgradig revisionistisch. Er
impliziert damit ja, dass er den damaligen Status Quo infrage stellt. Er
spricht von einem Verlust von großen Teilen Deutschlands. Wir feiern am 8. Mai
aber nicht Gebietsverkleinerungen, sondern einen Tag der Befreiung, weil wir es
nach all dem Terror heute besser wissen als unsere Vorfahren. Wenn Gauland noch
im Jahr 2020 von Gebietsverlusten spricht, dreht er diese Logik gewissermaßen
um. Aus Feiertag wird dann eher "Trauertag".
Liebrandt: Das sind ja wohlüberlegte Worte. Das ist keine spontane
Äußerung, sondern bewusste. Gauland streitet die Verbrechen ja nicht ab, sondern
versucht, auch vermeintlich ruhmreiche deutsche Geschichte in der Zeit von 1933
bis 1945 danebenzustellen. Das ist dieselbe Logik wie bei seiner
"Vogelschiss-Theorie". Er versucht, den Kontext zu erweitern: Es gab
diese Verbrechen, Gauland bleibt aber in dieser Aber-Argumentation verhaftet,
um dann den Fokus auf andere Aspekte zu legen. […..]
….scheinen viele politische Beobachter nicht recht die
Ungeheuerlichkeit der AfD-Aussagen zu verstehen.
Es ist wohl der extremste Euphemismus überhaupt, wenn man
von verlorenen „Gestaltungsmöglichkeiten“ spricht und damit nichts anderes
meinen kann als den Wunsch Hitler hätte noch weiter „gestalten“ sollen.
[….] Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Äußerung von Alexander
Gauland, der 8. Mai sei als Tag der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg
ungeeignet für einen Feiertag, scharf kritisiert. "Mit der Betonung, der
8. Mai sei auch ein Tag der absoluten Niederlage für Deutschland und großer
Gebietsverluste gewesen, zeigt Alexander Gauland, wes Geistes Kind er
ist", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der "Neuen
Osnabrücker Zeitung".[….] Diese
Betrachtung des 8. Mai 1945 sei häufig unter Neonazis zu finden, sagte
Schuster. [….] Ähnlich wie Schuster argumentierte dabei auch
der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jan Korte. "Wer
die Kapitulation Nazideutschlands noch heute allen Ernstes als Niederlage
bezeichnet, zeigt eindeutig, dass er sich in der Tradition von Faschisten
versteht", erklärte er.
Von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hieß es auf Twitter:
"Gauland beklagt den Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten durch das Ende
der Nazi-Diktatur." Eine der wichtigsten Aufgaben von "uns
Demokraten" heute sei, dass Menschen wie Gauland in Deutschland nie wieder
Gestaltungsmöglichkeiten bekämen. […..]
Die AfD, die
scheinbar mühelos in Ostdeutschland jeden vierten Wähler dazu bringt bei ihr
das Kreuz zu machen, ist inzwischen sogar rechts an der NPD vorbeigezogen.
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