Mittwoch, 9. Juni 2021

Lächerliche Konservative im Aufwind.

Das konservative Beharrungsvermögen dient nie der Sache, sondern den eigenen Interessen.

In der Regel fügen sie der Gesellschaft damit schweren Schaden zu.

Sie bringen Not und Unglück über die Menschen, indem sie sich gegen Gleichberechtigung, gegen Homorechte stellen, darauf beharren, daß Ehemänner ihre Ehefrauen straflos vergewaltigen dürfen (so die CDU/CSU noch im Jahr 1997), daß Eltern ihre Kinder verprügeln dürfen.

Obwohl es weltweit eindeutig erweisen ist, daß das Strafrecht bei der Abtreibungsfrage zu Panik und einer Vervielfachung der Schwangerschaftsabbrüche führt, wollen CDUler unbedingt die §218 und §219a-Anachronismen fortführen.

(….) Spahn und Co argumentieren, sie wären Lebensschützer.   Das ist natürlich grober Unfug. Ihnen geht es a) darum konservative Christen bei der Stange zu halten und b) die frechen Emanzen einzunorden. (….)

(Ohne Uterus über Leute mit Uterus befinden, 08.06.2021)

Völlig eindeutig ist auch die wissenschaftliche und empirische Lage beim „war on drugs“. Das Strafrecht ist weltweit krachend gescheitert, ruinierte Millionen Existenzen, machte ungezählte Drogenkartelle und Verbrecher reich, trieb Millionen Menschen in Beschaffungskriminalität oder Elendsprostitution, führte zu Elend und Überdosen, weil Kriminelle nun einmal nicht transparent und verlässlich über Inhaltsstoffe informieren.

Prohibition funktioniert nicht. Das ist so sicher, daß immer mehr Länder diese Irrsinnspolitik aufgeben und insbesondere Polizisten auf ein liberales Drogenrecht drängen.

Ich bin aus grundsätzlichen moralischen Erwägungen für die vollständige Freigabe aller Drogen. Ein erwachsener Mensch soll sich amüsieren können, wie er möchte.

Vollständig absurd bleibt aber das Beharren auf der Kriminalisierung von Cannabis, da die Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol an sich wesentlich ungiftiger als Alkohol sind und ihnen sogar allerlei positive Eigenschaften zugeschrieben werden.

[…..] Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marian Wendt zum Beispiel sagt angesichts seiner Parteizugehörigkeit etwas Bemerkenswertes: "Ich bin für eine kontrollierte Freigabe von Cannabis." Man müsse einfach anerkennen, dass der Konsum in breiten Gesellschaftsschichten akzeptiert sei. Die allermeisten seien Gelegenheitskonsumenten, "die sehen das als Genussmittel".  Die Menschen dafür bestrafen zu wollen, hält Wendt nicht für sinnvoll, allein schon wegen der überlasteten Justiz: 228 000 Cannabisdelikte führt die polizeiliche Kriminalstatistik 2020 auf. Zehn Jahre zuvor waren es noch 129 000. […..]

(SZ, 04.06.2021)

Es ist der reine Wahnsinn. Die Stelle des Drogenbeauftragten der Bundesregierung wird von der CDUCSU traditionell nach Proporz besetzt. Also nominiert die Männerpartei CSU irgendeine schlicht denkende unwissende konservative Hausfrau, die vor Antritt des Amtes noch nie etwas von Drogen gehört hat.

(…..)  Daneben gibt, bzw gab es noch die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler aus der CSU, die nicht nur mit völliger Ignoranz geschlagen ist, sondern dabei auch noch so borniert dummes Zeug redet, daß sie geradezu einen ikonographischen Status unter Fachleuten und Comediens erreichte. Cannabis müsse verboten sein, weil es illegal sei, befand sie staunenden Interviewern, als sie auf das Missverhältnis von legalem Alkohol und illegalen Gras angesprochen wurde.   (…..) Das Verdammen von Haschisch/Gras/Dope/Cannabis wird den Weg so vieler gesellschaftlicher Verbote zuvor gehen.

Verbot gemischtkonfessioneller Ehen, Frauenwahlrecht, Ius Prima Noctis, Prügelstrafe, Sklaverei, Homosexualität, Religionszwang oder Apartheid.

Religioten und Konservative klammern sich mit aller Macht an diese Freiheitseinschränkungen und Diskriminierungen, aber letztlich verlieren sie alle Kämpfe. Das kann zwar lange dauern und insofern „lohnt“ es sich wohl für Blöderfoerde und Kuby immer wieder zu versuchen die Zeit zurückzudrehen.
  Aber irgendwann wird sie die Geschichte als das betrachten, was sie jetzt schon sind: Irrende Relikte mit einer erstaunlichen Portion Bosheit und Borniertheit.    In der Zeit, in der ich lebe, sind einige dieser Kämpfe glücklicherweise schon vorbei. So stehen Sklaverei und Verbot von Frauenwahlrecht nicht mehr auf der Tagesordnung

Einige Kämpfe sind noch am Anfang; deren Ausgang werde ich vermutlich nicht mehr erleben: Vollständiger Rückzug der Religionen aus dem Staat, Verbot von Geschwistersex, Ehe zu Dritt oder Tierrechte.

Andere Kämpfe befinden sich eher in der Endphase.

 Tempolimit wird überall akzeptiert mit der Ausnahme von Deutschland und auch bei der Bewaffnung mit automatischen Waffen für jedermann, Folter und Todesstrafe gibt es „im Westen“ de facto nur noch eine einzige rückständige Nation.

Schwule und Cannabis werden in Westeuropa, Amerika und Australien von deutlichen Mehrheiten akzeptiert.   Sie zu diskriminieren taugt nur noch für ein paar rechts- und rückständige Parteien, die wenigstens noch ein Alleinstellungsmerkmal behalten wollen. (…..)

(Kiffen, 03.04.2017)

Man glaubt es kaum, aber Mortlers Nachfolgerin, Frau Günter, ebenfalls CSU, ist sogar noch doofer. Auch sie generierte sogleich einen Signatur-Satz, der ihre ganze Schwachsinnigkeit entlarvte.

[…..] Es gibt Sätze, die hängen denen, die sie ausgesprochen haben, lange nach, im guten oder im schlechten Sinne. Die CSU-Politikerin Daniela Ludwig hat zwar nicht gesagt, dass sie mehr Demokratie wagen wolle oder gar, dass die Rente sicher sei, aber vor fast genau einem Jahr sagte sie in ihrer Funktion als Drogenbeauftragte der Bundesregierung etwas, das sie seitdem verfolgt: "Nur weil Alkohol gefährlich ist, unbestritten, ist Cannabis kein Brokkoli." Subtext: Gras ist gefährlicher als Gemüse, deshalb bleibt's verboten. Punkt. […..]

(SZ, 04.06.2021)

Aus Dankbarkeit für die Beschickung der Bundesregierung mit total schwachsinnigen Volltrotteln der Kategorie Scheuer und Spahn.



Die Reaktion des Urnenpöbels ist eindeutig: Die CDUCSU steigt in den Umfragen deutlich an.

[….] Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU und CSU demnach auf 29 Prozent, eine Verbesserung von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Anfang Mai erzielten Wert. Die Grünen, damals noch bei 25 Prozent, büßten zuletzt ein. Sie liegen aktuell bei 21 Prozent. [….]

(SPON, 09.06.2021)

Von den Parteien möchten die Deutschen regiert werden.

PS: Lustige Zitate der CSU-Drogenbeauftragten Mortler


Wenn ich nicht weiß, was drin ist, dann kann ich das nicht konsumieren."

"Es gibt immer Menschen, die sagen 'Ich hab alles im Griff, so wie mein Lenkrad. Und wenn ich Auto fahre, dann kann mir nichts passieren.' Aber die Übergänge sind fließend. Und es gibt eben Menschen in unserem Land, die ihr Leben nicht so im Griff haben."

"Sollen wir lockern in Richtung Legalisierung? Ich habe noch keine Stimme gefunden, die hier 'Ja' gesagt hat."

Interviewer: "Wird Deutschland von der portugiesischen Erfahrung profitieren wollen?"
M. M.; "Äh, welche portugiesische Erfahrung? Meinst du jetzt Fußball, oder was?"
Interviewer: "Ne, Portugal hat doch die Drogen entkriminalisiert. Oder jedenfalls Marihuana."
M.M.: "Äh, von Portugal ist mir das jetzt nicht bekannt. Ich war jetzt mehrfach mit den portugiesischen Kollegen zusammen. Ähm, da muss ich jetzt passen."

Konsument: "[...] gerade wenn man sich anschaut, dass es im Rest der Welt scheinbar ja auch funktioniert, in genug Ländern legal Cannabis abzugeben, ohne dass Sodom und Gomorra entsteht."
Interviewer: "Das ist doch schon ein Argument, oder?"
M.M.: "Es ist eine absolute Einzelmeinung."

M.M. auf das Gesetz, das verbietet, in Gaststätten zu rauchen: "Wer raucht, hört besser heute als morgen auf. Aber muss ich dieses Ziel mit einem Gesetz zu erreichen versuchen, das ein Klima der Angst erzeugt und Menschen gesellschaftlich ausgrenzt, die ein legales Produkt konsumieren?"

"Warum konsumieren wir Alkohol? - Weil es zum Ritual gehört. Weil es sich so eingespielt hat."

M.M.: "Kann man nicht auch feiern ohne Alkohol? Ein tolles Beispiel war der 60. Geburtstag unserer Bundeskanzlerin. Da gab es als Aperitif einen alkoholfreien Aperitif. Und mir hat der total geschmeckt. Und ich mache dafür Werbung, dass es auch so geht."
Interviewer: "Und was gab es danach?"
M.M.: "Danach gab es Bier aus ihrer Region."

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