Als einzigem schwarzen Kongressabgeordnetem aus dem erzkonservativen RedNeck-Staat Mississippi dürfte dem 73-jährigen Thomsen, der seit 28 Jahren Abgeordneter ist, klar sein wie seine ultrakonservativen republikanischen Kollegen ticken: Sie beten den brutalen Rassisten Donald Trump (und seine mit über 100 Millionen Dollar gefüllte Wahlkampfkasse) an.
Thomson ist Chef des neunköpfigen Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses zum "Sturm auf das Kapitol".
[…..] In der Nacht zum 7. Januar 2021 hingegen gründeten die Einsprüche von mehr als 120 republikanischen Kongressmitgliedern auf der "Big Lie", der großen Lüge, ihrem Parteifreund und Helden Donald Trump sei die Wahl gestohlen worden. Eine Behauptung, die tags zuvor zum blutigen Sturm auf das Kapitol geführt hatte. Tausende Trump-Fans hatten dabei versucht, die endgültige Bestellung Bidens zum Präsidenten mit Gewalt zu verhindern. Thompson erweckt den Eindruck, mit sich im Reinen zu sein. Er leitet seit 1. Juli den Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses zum "Sturm auf das Kapitol", der vergangenen Dienstag begonnen hat. Es war eine emotionale Anhörung von vier Polizisten, die am 6. Januar im Einsatz waren. Thompson hat mehr als 25 Jahre in der freiwilligen Feuerwehr gedient. Es war seine Idee, bei der ersten Sitzung mit den Polizisten zu sprechen, die im Januar zum Teil schwer verletzt worden waren - und nicht über sie. […..] Diesmal aber gibt es schon keine Einigkeit in der Frage, ob der Sturm auf das Kapitol ein Umsturzversuch war. Oder nur eine harmlose "Touristenvisite", wie es der republikanische Abgeordnete Andrew Clyde aus Georgia formulierte. Jeder Versuch, einem Trump-treuen Zeugen kritische Fragen zu stellen, dürfte einem Stich in ein Hornissennest gleichkommen. […..]
(Thorsten Denkler, 02.08.2021)
Die Republikaner im Kongress sind allerdings nicht bloß anderer Meinung.
Die Republikaner im Kongress lügen nicht bloß.
Sie sind zutiefst bösartige, korrupte Verschwörer, die emsig daran arbeiten amerikanische Bürger zu töten und die Demokratie zu schleifen.
Sie wettern gegen Masken und Corona-Impfungen, bestreiten die Existenz von neuen Virus-Varianten.
Republikanische Priester werfen sogar Gläubige mit Masken aus ihrer Kirche.
Sie alle streben danach Trump zu gefallen und das gelingt am besten, indem sie Joe Biden schaden. In der destruktiven Logik des Soziopathen Trump sind eine stockende Impfkampagne und möglichst viele Corona-Tote gut, weil sie Bidens Misserfolg darstellen.
Der republikanische Kongressführer Kevin McCarthy, auch einer der hündischen Mar A Lago-Pilger, tut alles, um Bennie Thomsons Arbeit unmöglich zu machen.
Er lügt nicht systematisch, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern widerspricht sich; genau wie sein Idol Trump; laufend selbst.
McCarthy ist immerhin intelligent genug, um zu wissen, daß er lügt, daß er die Axt an die amerikanische Demokratie anlegt, daß er dem Volk schweren Schaden zufügt.
So papageit er Trumps Großlüge „Big Lie“ von der der „gestohlenen Wahl“, echot den orangen Wahn von der baldigen Reinstallation des IQ45 als Präsident.
Die Sitzgewinne seiner Republikaner im Kongress, die durch dieselbe Wahl auf denselben Wahlzetteln manifestiert wurde, die er als enormen Betrug darstellt, akzeptiert er.
Er weiß natürlich, daß Trump und nicht etwa Pelosi oder Antifa den gewalttätigen Sturm auf das Herz der Demokratie mit fünf Todesopfern und hunderten Verletzten angezettelt hat.
Anderenfalls hätte er nicht am 06.01. Trump angerufen, als er selbst in Lebensgefahr geriet und seinen orangen Gott anflehte, den Mob zu stoppen. McCarthy folgt Trump soweit, daß Fakten für ihn inzwischen irrelevant sind. Er lebt seine Aggressionen und Destruktivität in der Politik aus.
[…..] Der Anführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus hatte darüber gescherzt, die demokratische Präsidentin des Hauses mit einem Hammer schlagen zu wollen. Den geschmacklosen Witz hatte McCarthy bei einem Spendendinner im US-Bundesstaat Tennessee gemacht. […..] Bei der Veranstaltung wurde ihm dann eine überdimensionale Version des Hammers, dem Erkennungszeichen des Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, überreicht. Daraufhin scherzte McCarthy laut Angaben von anwesenden Journalisten, dass es ihn große Überwindung kosten werde, die jetzige Mehrheitsführerin Pelosi nicht damit zu prügeln, wenn sie ihm nach den Wahlen den Hammer überreichen müsse. Die demokratischen Abgeordneten Ted Lieu und Eric Swalwell aus Kalifornien forderten McCarthy am Sonntag auf, sich bei Pelosi zu entschuldigen oder zurückzutreten. »Gewalt gegen Frauen ist kein Witz«, schrieb die demokratische Abgeordnete Teresa Leger aus New Mexico auf Twitter. […..]
Über brutal von Trumpisten zusammengeschlagene Polizisten, von denen zwei so traumatisiert wurden, daß sie sich umbrachten, lacht McCarthy ebenfalls.
Bennie Thomson wird keine Chance haben mit den Republikanern zusammen zu arbeiten.
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