Frauen können nicht katholische Priesterinnen werden, weil Jesus und die Bibel das schon vor 2.000 Jahren so festgelegt haben.
Gott (=Jesus=HeiGei) ist aber allmächtig, unfehlbar und allwissend; also kann nicht nach ein paar Tausend Jahren Elfriede Meier daher kommen und feststellen, Gott habe sich damals aber gründlich geirrt, sie wisse es besser und daher müsse man einige seiner Aussagen nun umschreiben.
Das wäre Blasphemie und Gott mag das bekanntlich gar nicht, schickt einen dafür in die ewige Verdammnis, in der man am Spieß gegrillt wird.
[….] Die Öffnung des katholischen Priestertums für Frauen wäre ein gravierender Traditionsbruch [….] Das sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einem Interview für die ORF-Sendung "Radio Salzburg Café" am Sonntag. Er verglich die auf Jesus zurückgeführte Regelung, nur Männer zu Priestern zu weihen, mit einem Flussbett, das heute nicht mehr umleitbar ist. [….]
Die RKK will aber nicht nur, keine Frauen ordinieren, weil das immer so war, sondern unfehlbare Päpste stellten fest; er könne gar keine weiblichen Priester einführen, selbst wenn er wollte.
[….] Paul VI. beauftragte die Glaubenskongregation, die Argumente genauer zu prüfen, und veröffentlichte das Ergebnis am 15. Oktober 1976 unter dem Titel „Inter insigniores“. Dort wird ausführlich dargelegt, dass und warum „die Kirche, die dem Beispiel des Herrn treu bleiben möchte, sich nicht die Vollmacht zuschreibt, Frauen zur Priesterweihe zuzulassen.“ Damit erkennt das Lehramt seine eigenen Grenzen an und erklärt: Es gibt Grundlagen der Kirche, welche ihrer Kompetenz entzogen sind, weil sie diese als von ihrem Stifter vorgegeben erkennt; und dazu gehört die ungebrochene Praxis, Frauen nicht zu Priestern zu weihen. [….]
(Marianne Schlosser, 30.03.2020)
Auch die Nummer Drei des Vatikans, der Chef der Inquisitionsbehörde sieht keinerlei Spielraum.
[….] Das Nein der katholischen Kirche zur Priesterweihe für Frauen gehört zum unfehlbaren Lehramt der Kirche. Das erklärt der Leiter der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, in einem ausführlichen Beitrag der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» von Mittwoch. […..]
Das Genörgel liberalerer Katholikinnen in der westlichen Hemisphäre kann der Vatikan bequem aussitzen. Die zahlenmäßig größere Gruppe der Katholioten interessiert sich nicht für feministischen Schnickschnack. Im Gegenteil, die Faszination Katholizismus besteht genau darin, daß sich eben seit 2.000 Jahren nichts ändert. Gott hat alles einmal festgelegt und zwar PERFEKT. Daher gewinnt die RKK global immer mehr Mitglieder und wird immer reicher.
So wird es für die Kirchenchefs auch leichter, sich durch das politische und diplomatische Gestrüpp zu manövrieren. Wenn die Kirchenlinie mal nicht positiv rezipiert wird, schiebt man es auf flüchtige Moden, denen man nicht folgen müsse. Das ethische Grundgerüst der RKK ist zementiert und göttlich. Da kann gar nichts schlecht sein.
Deswegen hisste das österreichische Episkopat auch im Mai 1938 die Hakenkreuzfahne am Wiener Stephansdom.
[….] Anbiederung, Zustimmung, Bedrohung, Opposition: Ein Kardinal, der zu Hitlers Ankunft in Wien die Kirchenglocken läuten lässt. Ein mit „Heil Hitler“ unterzeichneter Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe, der den Gläubigen empfiehlt, für den ,Anschluss‘ zu stimmen. [….] Noch am 10. März hatte Kardinal Theodor Innitzer Kanzler Kurt Schuschnigg volle Unterstützung der Kirche für die geplante Volksabstimmung über Österreichs Unabhängigkeit zugesichert. [….]
(ORF, 2018)
Den Katholiken Adolf Hitler unterstützte die RKK damit demonstrativ; schließlich kann Jesus die Juden auch nicht ausstehen. Dafür muss man nicht ins finstere Alte Testament zurückgehen, das steht auch im Neuen Testament.
[……] Denn, Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa gleich geworden, die sich zu Christus Jesus bekennen. Ihr habt von euren Mitbürgern das Gleiche erlitten wie jene von den Juden. Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen. [….]
(1 Thess 2,14-16)
In Österreich und besonders in der Millionenstadt Wien mit seiner zu knapp 10% jüdischen Bevölkerung tobten die Novemberpogrome wochenlang und außerordentlich grausam. Nahezu alle Synagogen wurden vollständig zerstört, 4.000 Wiener Juden in das KZ Dachau verschleppt. Die Täter waren Katholiken.
[….] Das Novemberpogrom in Wien war von besonders großer Brutalität gekennzeichnet. Mehr als ein Fünftel der Todesopfer des Novemberpogroms dürften auf Wien entfallen sein, nicht zuletzt weil eine verbreitete antisemitische Stimmung bereits vor der nationalsozialistischen Machtergreifung bestand und der Vermögensentzug der jüdischen Bevölkerung noch nicht soweit fortgeschritten war, um nicht die Bereicherung an jüdischem Eigentum als lohnend erscheinend zu lassen. Es war für Jüdinnen und Juden lebensgefährlich auf die Straßen zu gehen. Sie mussten sich vor brutalen Misshandlungen, willkürlichen Verhaftungen und Hausdurchsuchungen unter dem Vorwand, nach Waffen und politischem Material zu suchen, fürchten und waren völlig vogelfrei. In der Literatur ist die Zahl von 27 ermordeten, 680 Selbstmorden und 88 schwer verletzten Juden angegeben, jedoch sind diese Angaben nicht gesichert, da sie in verschiedenen Publikationen voneinander differieren. Die über 6.500 aufgegriffenen Juden wurden in das Polizeigefängnis in Wien 9, Roßauer Lände und zwei extra eingerichtete Behelfsgefängnisse, auch "Notarreste" genannt, in Schulen in Wien 7., Kenyongasse 2 und Wien 20., Karajangasse 14 eingeliefert. Dort kam es laut Zeitzeugenaussagen zu grausamen Übergriffen auf die dort Festgehaltenen, darunter in Wien 20 auch auf 200 Frauen, die besonderen Quälereien ausgesetzt waren. Zwischen 3.500 und 4.800 jüdische Männer wurden in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Ca. 70% der Wiener Juden waren von Hausdurchsuchungen betroffen. Mehr als 4000 jüdische Geschäfte und Gewerbebetriebe wurden größtenteils von SA-Formationen und Parteidienststellen an einem einzigen Tag geplündert, verwüstet und enteignet. [….]
Nach der Pogrom-Nacht vom 09.11.1938 verlor die Österreichische RKK demonstrativ auch kein Wort zu Gunsten der Juden. Christen sind eben an längerfristige ethische Grundüberzeugungen gebunden.
Eigenartigerweise kam die RKK Österreich aber nach nur 75 Jahren (sic!), also geradezu blitzartig, im Jahr 2013 auf die Idee, daß es vielleicht doch irgendwie nicht so nett war, wie man sich 1938 in Wien verhalten hatte.
[…..] In einer Erklärung anlässlich der Novemberpogrome von 1938, die sich heuer zum 75. Mal jähren, haben Österreichs Bischöfe die Mitverantwortung der Kirche an den damaligen Übergriffen gegen Juden und ihre Einrichtungen bekannt. [….]"Wir sehen heute klar, dass auch die Kirche durch Akzente ihre Verkündigung im Sinn einer Verachtung des Judentums mitverantwortlich für jenes Klima war, in dem sich der nationalsozialistische Antisemitismus ausbreiten konnte", wird darin erklärt. 1938 habe die Kirche in Österreich nicht erkannt, dass sich ihr christlicher Glaube aus jüdischen Wurzeln nähre. Und dies, obwohl die Kirche beim Sturm auf das Erzbischöfliche Palais in Wien kurz vor dem Pogrom selbst Ziel des Naziterrors geworden sei. "Die Kirche hat auch in ihrer damaligen Theologie versagt", weil sie den "ungekündigten Bund" Gottes mit dem Volk Israel ignorierte. "Und sie hat in der Liebe versagt, denn es waren unsere Nächsten, die unschuldig Opfer des gewalttätigen Antisemitismus wurden", so die Bischöfe weiter. […..]
Den Katholiken von 1938, am selben Moralgerüst orientierten Laien, Priestern, Bischöfen, Kardinälen und dem Papst, war es aber mit all ihren Bibeln, mit denselben Worten, auf die sie sich 2021 stützen, nicht einsichtig, daß es irgendwie falsch sein könnte, Millionen Juden zu massakrieren.
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