Auch die heilige römisch-katholische Kirche ändert mal ein Dogma.
Tauend Jahre verheiratete Priester, Tausend Jahre Zölibat.
Neunzehnhundert Jahre Geozentrismus, 100 Jahre Heliozentrismus.
Achtzehnhundert Jahre Zinsverbot, 200 Jahre Bankgeschäfte.
(….) Während es im Islam heute noch Zakat und Zinsverbot gibt, ist völlig
in Vergessenheit geraten, daß die Katholische
Kirche die längste Zeit ihrer Existenz kein Herz für Kredithaie und
Wuchergeschäfte hatte.
Im Gegenteil; die Bibel verbietet dies.
35 Wenn dein Bruder verarmt und
sich neben dir nicht halten kann, sollst du ihn, auch einen Fremden oder
Halbbürger, unterstützen, damit er neben dir leben kann. 36 Nimm von ihm
keinen Zins und Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir
leben können. 37 Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins
und Wucher geben.
(Levitikus 25)
20 Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder
ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen. 21 Ihr sollt keine
Witwe oder Waise ausnützen. 22 Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit,
werde ich auf ihren Klageschrei hören. 23 Mein Zorn wird entbrennen und ich
werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure
Söhne zu Waisen werden. 24 Leihst du einem aus meinem Volk, einem Armen, der
neben dir wohnt, Geld, dann sollst du dich gegen ihn nicht wie ein Wucherer
benehmen. Ihr sollt von ihm keinen Wucherzins fordern.
(Exodus 22)
20 Du darfst von deinem Bruder keine Zinsen
nehmen: weder Zinsen für Geld noch Zinsen für Getreide noch Zinsen für sonst
etwas, wofür man Zinsen nimmt. 21 Von einem Ausländer darfst du Zinsen
nehmen, von deinem Bruder darfst du keine Zinsen nehmen, damit der
Herr, dein Gott, dich segnet in allem, was deine Hände schaffen, in dem Land,
in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen
(Deuteronium 23)
Insbesondere ab dem 12. Jahrhundert hat eine Vielzahl unfehlbarer Päpste das Zinsverbot als „unveränderliches kirchliches Gebot“ bestätigt.
Seinen Ausgangspunkt nahm das schon altkirchliche Zinsverbot im Mittelalter
mit dem Zweiten Laterankonzil von 1139, dem Decretum Gratiani, einem
ausdrücklichen Zinsnahmeverbot durch Papst Innozenz III. von 1215 und dem
Konzil von Vienne von 1311. Danach war es verboten, Zinsen auf geliehenes Geld
zu verlangen.
[…] Noch 1745 wandte sich Papst Benedikt XIV. in der an die hohe
Geistlichkeit Italiens adressierte Enzyklika Vix pervenit entschieden gegen den
Zins. In § 3, Absatz I heißt es: Die Sünde, die usura heißt und im
Darlehensvertrag ihren eigentlichen Sitz und Ursprung hat, beruht darin, dass
jemand aus dem Darlehen selbst für sich mehr zurückverlangt, als der andere von
ihm empfangen hat […] Jeder Gewinn, der die geliehene Summe übersteigt,
ist deshalb unerlaubt und wucherisch.
(Wiki)
In den nächsten Jahrhunderten fand man allerdings auch im Vatikan heraus wie
wunderbar einfach man sich mit Geldverleih eine goldene Nase verdienen kann.
Insbesondere katholische Ritterorden waren extrem kreativ dabei die biblischen
und Vatikanischen Regeln zu umgehen.
Im 19. Jahrhundert waren Zinsen dann inzwischen so alltäglich geworden, daß es
überhaupt keinem mehr auffiel als Papst Pius VIII. am 18. August 1830 alle
vorherigen Zins-Gesetze aufhob. (……)
(Wie sich die Zeiten ändern – Teil II, 06.10.2013)
Bei den für deutsche Katholiken so wesentlichen Themen – Schwulen/Lesben-Segnung, Pille, Kondom, Zölibat, Frauenpriestertum – wird es in den nächsten paar Jahrzehnten kein Umsteuern geben.
Ich glaube nicht, daß die RKK in 500 Jahren noch existiert, da ich
1.) Von einem vorherigen, alle Menschen vernichtenden Atomkrieg ausgehe und
2.) Für den Fall, daß das nicht passiert, der menschengemachte Klimawandel die Erde in einen unbewohnbaren Glutofen transformieren wird und
3.) Für den Fall, daß Homo Demens auch das überlebt, die Menschheit sehr viel klüger geworden sein muss und das schließt wiederum Religiosität aus.
Aber rein hypothetisch kann ich mir einen Vatikan im 26. Jahrhundert vorstellen. Der wäre dann mutmaßlich nicht mehr boy-exclusive, hätte wahrscheinlich lesbische verheiratete sexuell aktive Bischöfinnen und würde sich also Vorkämpferin der Queeren Rechte feiern lassen.
Aber eins wird der Vatikan auch in 1.000 Jahren nicht tun: Freiwillig was von seinem Vermögen abgeben. Denn das ist die eine wirkliche Konstante der 2.000 Jahre alten Kirche: Die blanke Raffgier. Der manische Drang nach Reichtümern.
In 20 Jahrhunderten erwarb sich die Papst-Kirche mehr Expertise als jede andere Organisation der Erde, wurde zum reichsten Verein, der jemals existierte.
Die Marketing-Strategie, „Armut für die Schäfchen“ zu predigen, während die Hirten alle Register ziehen, um die Gläubigen noch ärmer zu machen, bleibt unübertroffen.
Während der prunkverliebte Ratzi wenigstens so ehrlich war, sich ständig in den teuersten Golddurchwirkten und edelsteinbesetzten, hermelinumhüllten Tand zu werfen, gibt der Jesuit Bergoglio eine Meistervorstellung der Heuchelei, indem er mit billigen Tretern im Fiat umherfährt und die Armen bejubelt. Während er natürlich andererseits auf den größten und wertvollsten Schätzen der Menschheitsgeschichte hockt und gar nicht daran denkt, den im Mittelmeer ersaufenden Flüchtlingen, Obdach in seinen Myriaden Immobilien zu geben oder mit seinen Vatikanbank-Milliarden Kinder vorm Hungertod zu retten.
Geld abzugeben kommt überhaupt nicht in Frage. Erst Recht nicht, wenn der Vatikan als reichste Organisation, wie gewöhnliche Multimilliardäre Steuern zahlen soll, mit denen dann Sozialleistungen finanziert werden.
Niemals! Selbst fressen, macht fett!
[….] Die katholische Kirche hat in Rom einen gewaltigen Immobilienschatz und zahlt darauf nur wenig Steuern. Brüssel fordert die italienische Regierung zum Handeln auf. Wird sie sich mit dem Vatikan anlegen? [….] Die vatikanische Güterverwaltung, nicht einmal für alle Immobilien in Italien zuständig, weist mehr als 4000 Wohnungen, Büros und Geschäftsräume aus. Da ist viel Sakrales dabei, namentlich die Kirchen, aber auch Gewerbliches. Die Kirche verdient dabei gutes Geld, mit weltlichen Geschäften sowieso, aber auch mit karitativen: kirchlichen Schulen, Ordenskrankenhäusern und Gästehäusern für Pilger. Der Heilige Stuhl ist in Rom ein sehr gegenwärtiger Player der Wirtschaft, und kein kleiner.
Im Volk - wer auch immer das im Einzelnen ist - ein beliebtes Thema: Es sei nicht in Ordnung, dass dieser Player dort, wo er auch Geld verdient, vom Staat eingeräumte Ausnahmerechte genießt. So zahlt er zwar kommunale Immobiliensteuer, von 5,8 Millionen Euro im Jahr ist die Rede, das ist aber ganz sicher nur ein Bruchteil dessen, was für einen normalen Immobilienbesitzer gleicher Größenordnung anfallen würde.
In Brüssel, wo das Wirtschaftsrecht der EU-Staaten geschrieben wird, fallen solche Sonderregelungen auf, zumal wenn nicht kirchliche Konkurrenten eine Wettbewerbsverzerrung monieren. [….] Jetzt ist die Kommission mit ihrer Geduld am Ende. In einem neuen Beschluss fordert sie die italienischen Behörden auf, die infrage stehenden Immobiliensteuern für 2006 bis 2011 von nicht gewerblichen Besitzern nachträglich einzufordern. [….] Es ist unklar, um wie viel Geld es dabei genau geht, aber einige Milliarden Euro sollen es sein. [….]
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