(….) Sahra Sarrazins Querfront-Kurs wird immer kompromissloser. Waren es vor Jahren vereinzelte völkische und queerfeindliche Floskeln, die sie von ihrem zweiten Ehemann übernahm, deckt sie inzwischen zuverlässig den gesamten Aluhut-Kosmos ab. Völkisch, national, homophob, antisemitisch, covidiotisch und putinesk. (….)
Wie so eine Art Kardinal Woelki der Linken, schafft sie es fast im Alleingang, ihre Partei zu entvölkern und an der Wahlurne in die Bedeutungslosigkeit zu drücken.
(….) Die rationalen Anhänger der Linken verzweifeln, weil ihre eigentlich bevorzugte Partei dadurch kontinuierlich unwählbar bleibt. Ob dieses massiven Wagenknecht-Querfront-Problems, blieb die Linke bei der Bundestagswahl 2021 unter der 5%-Hürde und stürzte bei den folgenden Landtagswahlen sogar auf das „sonstige-Niveau“ ab.
(…) Aber nachdem die Linke nach der Bundestagswahl (4,9%), weitere dreimal bei Landtagswahl für ihre elende Schwurbelei und Unfähigkeit, sich von der Querfront zu trennen, schwer abgestraft wurde – 27.03. im Saarland 2,6%, 08.05. Schleswig-Holstein 1,7%, 15.05. NRW 2,1% - und bundesweit klar unter 5% entlangkrebst, demonstriert sie weiterhin ihre völlige Politikunfähigkeit. Geradezu erbärmlich, wie sich die einst so stolze Partei von ihrer völkischen AfD-Freundin Sahra Sarrazin und dem doppelten Partei-Zerstörer Lafontaine zerhacken lässt. (…)
(Wie lange noch, Linke?, 15.06.2022)
Durch Wagenknechts sagenhafte Arschloch-Qualitäten – sie klebt hartnäckig auf dem Bundestagssitz ihrer verhassten Partei fest, schwänzt aber fast alle Parlamentssitzungen und stieg zu einer der Top-Nebenverdienst-Volksvertreterinnen auf – atomisiert sie aber nicht nur eine Partei, sondern hinterlässt auch auf der menschlichen Ebene Leichen.
Nicht nur die Politikerin vertritt abstoßende Ansichten, sondern auch der Mensch Sahra Wagenknecht scheint charakterlich völlig verdorben zu sein. Man kann sich nicht auf sie verlassen, niemand will mehr mit ihr zusammenarbeiten.
Wenig überraschend, denn ihrem Egoismus opfert sie, wie eine klassische Soziopathin, die Karrieren jedes Parteifreundes, ohne mit der Wimper zu zucken. Stoisch kassiert Sahra Sarrazin trotz Arbeitsverweigerung weiter ihre Diäten, während ihren seriösen Parteifreunden nichts anderes übrig bleibt, als ihre Parteibücher zu schreddern, oder sich ganz aus der Politik zu verabschieden.
(….) Es passt ins Bild, Hamburg ist bei Weitem nicht der einzige Landesverband in Auflösung. Saarland, Rheinland-Pfalz, NRW und Hessen sind bereits kollabiert.
Wie ich gestern ausführlich darlegte, bleibt für seriöse Mitglieder gar keine andere Wahl. Sie müssen die Wissler-Ernst-Wagenknecht-Partei verlassen.
Die Bundesvorsitzende Hennig-Wellsow warf hin, die Rheinland-Pfälzische Landeschefin Melanie Wery-Sims folgte, trat sogar ganz aus. Den gleichen Schritt ging der Kollege aus NRW.
[….] Ein Beispiel dafür ist der langjährige nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Knud Vöcking. 28 Jahre war er Mitglied erst der PDS, dann der Linkspartei. Unmittelbar nach der Wagenknecht-Rede hat er seinen Austritt erklärt. „Meine Geduld ist zu Ende“, schreibt Vöcking in seiner Austrittserklärung. [….]
Auch der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider trat gestern aus. Heute legte Thérèse Fiedler, Fraktionsvorsitzende der Linken in Hamburg-Altona alle Ämter nieder. Der viel größere Paukenschlag war aber der über alle Parteigrenzen hinweg Achtung genießende Finanz-Guru Fabio de Masi, den ich seit Jahren bei jeder Gelegenheit lobe.
[….] »Ich habe soeben gegenüber dem Landesverband Hamburg der Partei meinen Austritt aus der Partei erklärt«, teilte De Masi auf Twitter mit. [….] In seiner Zeit als Bundestags- und davor als Europaabgeordneter galt De Masi als Finanzexperte bei den Linken. »Ich möchte nicht mehr in Verantwortung für das eklatante Versagen der maßgeblichen Akteure in dieser Partei in Verantwortung genommen werden, die eine große Mehrheit der Bevölkerung im Stich lassen, die eine Partei brauchen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Diplomatie überzeugend engagiert«, schrieb De Masi weiter. Er habe versucht, seinen Teil dazu zu leisten, sei aber dabei gescheitert. [….] (SPIEGEL, 13.09.2022)
Es geht nicht anders, „nur raus da“ lautet das Motto der Rudimentär-Linken. Welch ein Drama um eine eigentlich so wichtige Partei in Deutschland, die als einzige konsequent für die nicht Privilegierten eintrat.
Die Wagenknechte der Partei streben nun aber einen Zusammenschluss mit den Nazis zu einem Querfront-Amalgam an, ohne von den beiden Parteivorsitzenden oder den beiden Fraktionsvorsitzenden aufgehalten zu werden.
[….] Die drei Linken-Landespolitikerinnen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt König-Preuss, Nagel und Quade konstatieren: „Die Grenze des Erträglichen ist mit Blick auf das Gebaren von Sahra Wagenknecht und ihrer Getreuen schon lange erreicht.“ Konkret zählen sie Äußerungen gegen die Aufnahme von Geflüchteten, gegen die europäische Integration, gegen Coronaschutzmaßnahmen oder gegen Bündnispartner:innen aus den antirassistischen, Klima- oder Queerbewegungen auf. Auch beklagen sie Wagenknechts Glorifizierung einer Querfrontdemonstration in der tschechischen Hauptstadt Prag Anfang September. Dort hatte die – seit 2021 nicht mehr im Parlament vertretene – Kommunistische Partei gemeinsam mit rechtsextremen Parteien- und Organisationen sowohl gegen hohe Energiepreise und Sanktionen gegen Russland als auch gegen Corona-Impfungen, die Aufnahme von Flüchtlingen und die EU demonstriert. Wagenknecht sieht diese Demo als Vorbild für Deutschland an, wie sie in einem am Donnerstag auf ihrem Youtube-Kanal veröffentlichten Video bekundet hat. [….]
Sagenhaft, welches Zerstörungspotential das Partei-TNT-Paar Wagenknecht-Lafontaine entfalten kann. (…)
(Linker Exodus – Teil II, 13.09.2022)
Heute ließ die völkische Schwurblerin den nächsten Parteipromi über die Klinge springen. Bemerkenswert ist aber, wie eiskalt Wagenknecht auch ihre wenigen ausdrücklichen Verbündeten opfert. Ganz wie bei dem von ihr stets gelobten Donald Trump, versteht sie Loyalität immer als Einbahnstraße.
[….] Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali zieht sich wegen des Umgangs ihrer Partei mit Sahra Wagenknecht von ihrem Amt zurück. »Ich habe mich entschieden, bei der kommenden Vorstandswahl nicht mehr für den Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag zu kandidieren«, heißt es in einer Erklärung Mohamed Alis. »Diese Entscheidung hat politische Gründe.« Den letzten Ausschlag habe die Distanzierung der Parteispitze von Wagenknecht Anfang Juni gegeben. […..]
Ein Jammer, daß auch der von mir seit drei Jahrzehnten hochgeschätzte hochintelligente Gregor Gysi offensichtlich nicht mehr klar denken kann und das völkisch-faschistische radikal menschenfeindliche Geschwurbel ausdrücklich in der Partei behalten möchte.
[….] »Ist die Linke noch zu retten?«, heißt der Titel der Veranstaltung. Es geht darum, was geschieht, wenn Sahra Wagenknecht ihre Ankündigungen wahrmacht und eine eigene Partei gründet. Gysi wird deutlich. Er sei strikt dagegen, dass Wagenknecht das mache. Er sei aber auch strikt dagegen, dass man sie loswerden wolle. »Ich finde, zur Breite unserer Partei gehört selbstverständlich auch Sahra Wagenknecht.« [….]
(DER SPIEGEL 31/2023, 29.07.2023)
So viele Jahre wünschte ich mir, Gysi würde eines Tages Bundesminister werden und der deutschen Politik durch seine unkonventionelle Denkweise neue Impulse verschaffen. Aber scheinbar sind auch bei ihm zu viele Synapsen durchgebrannt.
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