Im Ranking der größten Volkswirtschaften läuft alles auf ein Duell hinaus, zwischen China und dem - noch – ökonomischen Spitzenreiter USA.
Im Jahr 2022 war der Abstand noch gewaltig. Die USA liegt mit 25.500 Milliarden US-Dollar Bruttoinlandsprodukt (BIP) weit vorn; ist so stark wie China (18.100 Mrd. Dollar), Japan (4.200 Mrd. Dollar) und Indien (3.400 Mrd. Dollar) zusammen.
Aber die Dynamik der zentralistisch und ultrakapitalistisch gesteuerten Volksrepublik mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern ist größer, als in der saturierteren USA mit ihren 335 Millionen Bürgern. Zudem werfen sich die Amerikaner durch ihren Verfassungs- und Bildungs-politischen „decline“ selbst Steine in den Weg. Die Republikaner blockieren die Funktionsfähigkeit von Regierung und Parlament; sorgen mit Buch-Verboten und evangelikaler Verblendung für die totale Verblödung der US-Jugend, während chinesische Eltern ihre Kinder gnadenlos zu höchsten Bildungsanstrengungen trimmen.
Das Biden-Amerika leistet sich zudem den „Luxus“ des humanitären und militärischen Engagements, liefert allein der Ukraine Waffenhilfe, die höher ist als der gesamte Japanische Verteidigungsetat.
[…..] Die Steigerung der weltweiten Verteidigungsausgaben beinhaltet auch Militärhilfe für andere Staaten, die wegen des Krieges in der Ukraine 2022 ein außergewöhnliches Ausmaß erreicht hat. Allein die Vereinigten Staaten haben der Ukraine nach einer Untersuchung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft 47 Milliarden Dollar an Militärhilfe gewährt. Die USA sind nach wie vor die bei weitem stärkste Militärmacht der Erde. Im Jahr 2022 gab das Land nach offiziellen Zahlen 877 Milliarden Dollar für Rüstung aus, das sind 39 Prozent der weltweiten Ausgaben. Gemessen am BIP war das zwar weniger als vor zehn Jahren und viel weniger als auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, als das Verteidigungsbudget fast zehn Prozent des BIP betrug. Trotzdem können die USA nach wie vor, so SIPRI-Experte Nan Tian, ihre Macht wie kein anderes Land geltend machen und "diesen Einfluss in den Rest der Welt tragen". China, nach US-Angaben ein wichtiger Grund für die amerikanischen Ausgabensteigerungen, folgt mit großem Abstand und einem Verteidigungsbudget von 292 Milliarden Dollar auf Platz zwei. […..]
Die beiden Flugzeugträger, die Washington vor die Küste Israels schickte, haben jeweils Betriebskosten von 2,5 Million Dollar pro Tag!
Die Gerald-R.-Ford-Klasse mit 4.500 Mann Besatzung aus den USA sind die größten Träger der Welt, kosten pro Stück rund 13 Milliarden Dollar in der Herstellung. Die Betriebskosten der vollen Dienstzeit werden bei über 123 Milliarden Dollar liegen – das entspricht dem zehnfachen Haushalt des Bundeslandes Schleswig-Holstein (rund 13 Milliarden Euro für knapp drei Millionen Menschen).
Ein Flugzeugträger kostet zehn Jahre Schleswig-Holstein. Das sind sicherlich angesichts von Not, Elend und Hunger auf der Welt, obszöne Summen für die ultimativen Schwanzvergleich-Waffensysteme.
Flugzeugträger beeindrucken nicht nur mit Feuerkraft und Größe, sie flößen auch Respekt ein, weil sie schlicht zu teuer für die allermeisten Nationen der Erde sind. Ob sie überhaupt militärisch Sinn machen, ist umstritten, da sie durch ihre Größe enorm verwundbar sind und nur mit gewaltigem Begleitschutz manövrieren können.
In einem „richtigem Krieg“ wären die Super-Penisse der US-Admiralität vermutlich schnell versenkt.
[…..] China führte eine Simulation durch, in dem es den US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford mit Hyperschallraketen zerstört. Die Übung ist ein deutliches Zeichen an die USA, dass sie sich nicht in den Taiwan-Konflikt einmischen sollen.
Demnach reichten 24 Hyperschallraketen, um den größten Flugzeugträger der Welt und die Flotte drumherum zu versenken, berichtet die South China Morning Post. Das 337 Meter lange und 78 Meter breite Kriegsschiff übertrifft mit seiner Verdrängung von 100.000 Tonnen nur knapp die sogenannte Nimitz-Klasse der US Navy. Das Schiff gilt als teuerstes Kriegsschiff aller Zeiten. Die Baukosten türmten sich aufgrund zahlreicher Rückschläge und Verzögerungen auf 13,3 Milliarden US-Dollar. Die Simulation zeige, was passieren könne, wenn sich US-Schiffe trotz mehrfacher Warnungen weiterhin einer von China beanspruchten Insel im Südchinesischen Meer näherten, heißt es in einem Beitrag im chinesischsprachigen Journal of Test and Management Technology. Die Simulationen würden darauf hindeuten, dass die US-Flugzeugträger, die bisher als unsinkbar galten, durch eine relativ geringe Anzahl von Hyperschalltreffern "mit Sicherheit" zerstört werden könnten.
In dem Kriegsspiel wurden 24 Hyperschallraketen von 6 Orten in Südchina und der Wüste Gobi abgeschossen. Die US-Flotte bestand aus der USS Gerald R. Ford, dem Lenkwaffenkreuzer San Jacinto aus der Ticonderoga-Klasse und 4 Lenkwaffenzerstörern aus der Arleigh-Burke-Klasse. […..] Bei insgesamt 20 Simulationen mit verschiedenen Konfigurationen konnten im Schnitt 5,6 der 6 Schiffe eliminiert werden. Bereits Ende des vergangenen Jahres präsentierte China im Staatsfernsehen ihre "Flugzeugträger-Killer" - die interkontinentalen ballistischen Raketen DF-21D, DF-26B und die neue DF-41. Während die ersten beiden Raketen eine Gefahr für US-amerikanische Flugzeugträger im Pazifik darstellen könnten, schafft es die DF-41 sogar bis auf das US-amerikanische Festland. […..]
Es braucht keine MTG oder Mike Johnson, um sich vorzustellen, wann einer amerikanischen Regierung diese Ausgaben über den Kopf steigen.
Handelt es sich bei solchen Ausgaben nicht offensichtlich um „imperial overstretch“?
Wie lange kann das angesichts grassierender Armut und Obdachlosigkeit in den USA, massiven Klima-Schäden und verfallender Infrastruktur noch so weitergehen?
Möglicherweise kann sich die USA ihren Lebensstil tatsächlich noch einige Jahrzehnte leisten. Trotz der totalen Tech-Desaster um Mark Zuckerbergs „Metaversum“, die "Google Glasses", die insolvente Kryptobörse FTX oder Elon Musks „X“, funktionieren die Bidenomics verblüffend gut. Die USA sind noch lange nicht tot.
[….] Amerika hängt uns ab [….] Ob Nahostkonflikt oder Ukrainekrieg: Es brennt vor unserer Haustür, aber ohne die USA sind wir Europäer hilflos. Die Amerikaner zeigen der Welt beeindruckend ihre Fähigkeiten – und uns unsere Unzulänglichkeit. [….] Ohne entschlossenen Beistand der Amerikaner hätte die Ukraine Russland nicht so lange widerstanden. Womöglich wären längst weitere Teile Mittelosteuropas im Visier der Kremltruppen. Im Nahen Osten versuchen die USA unterdessen, ein Übergreifen der Eskalation auf weitere Länder zu verhindern. Sie laufen mit entschiedener Militärpräsenz auf: zwei Flugzeugträger plus Begleitschiffe und Tausende Soldaten auf Militärbasen in der Region. Sie spannen einen Schutzschirm über Israel auf, womöglich auch über anderen Verbündeten am Golf.
Es ist eine beeindruckende Präsentation US-amerikanischer Fähigkeiten: militärisch, diplomatisch, auch wirtschaftlich. Denn um ein großes, technologisch hochgerüstetes Militär zu unterhalten, das seinen Kurs am »Wendepunkt« rasch ändern kann, braucht es nicht nur straffe Entscheidungsstrukturen, sondern auch erhebliches ökonomisches Potenzial.
Und wir Europäer? Sitzen da. Schauen zu. Betreiben Nabelschau, händeringend – während es vor unserer eigenen Haustür brennt. Es ist erbärmlich. Die aktuelle Unsicherheitslage führt uns Europäern schmerzlich unsere Unzulänglichkeiten vor Augen. […..] In mancher Hinsicht sollte sich Europa die USA zum Vorbild nehmen. Das mag abwegig erscheinen angesichts eines Amerikabildes, das ein großes Land als gigantische Freakshow porträtiert – geprägt von Trump-hörigen Republikanern und ihrem finsteren Vormann, bewohnt von Waffennarren, von denen immer wieder jemand Amok läuft (wie dieser Tage in Maine). Hinter dieser chaotisch anmutenden Fassade jedoch sind die USA ein Land von beeindruckender Dynamik. Inzwischen liegt die Wirtschaftsleistung pro Einwohner in den USA fast doppelt so hoch wie in der EU. […..]
(Henrik Müller, SPON, 29.10.2023)
Und wir kleinen, militärisch hilflosen Berliner Schrumpfgermanen mit unserer von 16 Jahren C-Ministern demolierten Schrott-Armee?
Zu Gerd Schröders Zeiten lag Deutschlands BIP noch klar vor China.
2000: Deutschland 1.900 Mrd $, China 1.200 Mrd $.
2005: Deutschland 2.800 Mrd $, China 2.200 Mrd $.
Dann aber folgten 16 Jahre Merkel-Tiefschlaf mit ihren CSU-Trottel-Ministern, in denen Deutschland alle Innovationen verschlief und gnadenlos abgehängt wurde.
2022: Deutschland 4.100 Mrd $, China 18.100 Mrd $.
Diese CDU-Somnumökonomie möchten der deutsche Urnenpöbel zurück. Statt moderner Green Technology, zeigen alle Umfragen eine enorme Vorliebe für die in den 1940ern entwickelte Atomkraft und völkische Ideologie. Mit Ideen aus dem letzten Jahrtausend in die Zukunft?
Noch ist es glücklicherweise nicht soweit. Noch regiert die Ampel, noch stellt ein Grüner Wirtschaftsminister die Weichen – wenn auch von der ewig gestrigen Verbrenner-affinen FDP gebremst.
[….] Allen Unkenrufen zum Trotz! Deutschland zieht an Japan vorbei, wird drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die deutsche Wirtschaft ist auf dem besten Weg, Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt abzulösen, lautet die überraschende Meldung von Bloomberg am Dienstag. Dabei wird die Diskussion über den wirtschaftlichen Zustand Deutschlands seit Monaten von Schlagzeilen beherrscht, die vom "kranken Mann Europas" sprechen. Doch nach den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird das nominale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands 2023 rund 4,43 Billionen US-Dollar betragen, verglichen mit 4,23 Billionen US-Dollar von Japan. Damit wären nur noch die Vereinigten Staaten und China größer. [….]
(Wallstreet Online, 24.10.2023)
Fortschritt gibt es immer nur unter SPD-Kanzlern.
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