Die 16 deutschen Ministerpräsidenten sind erstaunlich unterschiedliche Persönlichkeiten. Offenkundig präferiert der Souverän keinen bestimmten Typen als Landesmuttervater.
Die Netteste ist Malu Dreyer, der Klügste Peter Tschentscher. Die Frommsten sind Kretschmann, Günther und Ramelow. Der Egomanste Markus Söder und der Feigste eindeutig Hendrik Wüst.
Von allen Sechzehn der Häßlichste und Gemeinste ist Michael Kretschmer, 48, bereits seit 2017 Ministerpräsident von Sachsen. In beiden Kategorien allerdings dicht gefolgt von CSU-Chef Söder.
Zugegeben, „gemein“ und „häßlich“ sind subjektive Kategorien. Andere finden möglicherweise rothaarige Bart-Gnome hübsch und sympathisieren mit dem Charakterzug, immer wieder gegen Minderheiten zu hetzen.
Zugegeben, „gemein“ und „häßlich“ sind apolitische Kategorien. Sehr häßliche Menschen können selbstverständlich gute Menschen und hervorragende Politiker sein. Ich erwähne „häßlich“ auch nur, weil der optische Eindruck bedauerlicherweise im Instagram-Zeitalter einen immer größeren Einfluß auf das Wahlverhalten hat. Stichwort Ricarda Lang, die seit Jahren einem Dauershitstorm von Rechts ausgesetzt ist, der sich fast ausschließlich auf ihr Gewicht kapriziert und damit gar keine politische Relevanz hat.
Ob Politkandidaten, die ein Herz aus Gold haben und zu keiner Gemeinheit fähig sind, überhaupt je die Ochsentour durch den Parteiapparat schaffen, wage ich zu bezweifeln. Eine gewisse Gemeinheit ist erforderlich, um sich durchzusetzen.
„Gemein“ und „häßlich“ zu sein, spricht folglich noch gar nicht gegen Michael Kretschmer als Ministerpräsident.
Seine perfide Bosheit, politische Dummheit und Lernunfähigkeit aber schon.
Als CDU-Landesgeneral war er schon vor 2017 als besonders rechtsextremer Unionsmann aufgefallen, der konsequent die AfD-Themen nachplapperte und damit salonfähig machte. Kretschmer biedert sich ungeniert bei den Nazis an.
(….) Sachsens CDU will also dem Beispiel Österreich folgen, zu Nord-Ungarn werden. Dafür spricht insbesondere der auserwählte Nachfolger, der sächsische CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer, der just sein Bundestagsmandat verlor. Der Partei-Erneuerer soll also ein abgewählter Rechtsaußen sein, der gruseliges Anti-Ausländer-Vokabular propagiert. Immer wenn es in den letzten Jahren richtig widerlich braun wurde am rechten CDU-Rand, mischte der designierte Sachsen-MP Kretschmer mit. (….)
(Tiefer in den Sumpf, 18.10.2017)
Es passierte genau das, was man schon vor sechseinhalb Jahren wußte: Kretschmer stärkte den rechten Rand, weil das moralisch entwurzelte Sachsen-Volk das Original wählt.
(…..) Fünf Jahre des dreisten Anbiederns an die
verschwörungstheoretischen Rechtsaußen der AfD zeigten klare Ergebnisse:
Rekordverluste für die Union und kontinuierliche Stärkung der Faschisten.
Das waren die zu erwartenden Ergebnisse. Natürlich stärkten Kretschmer, Seehofer, Söder, de Maizière und Bosbach die AfD, machten die Braunen vom einstigen Rand zur 25%-Macht. Dabei war der Befund lange klar: Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2015 und der Bundestagswahl 2017 konnte man deutlich sehen, daß die AfD in Hamburg am schwächsten war, weil man ihr dort massiv entgegentrat und sich offensiv für eine Flüchtlingsfreundliche Politik starkmachte.
Da Gegenteil in Sachsen und Bayern, wo Union und AfD kaum zu unterscheiden waren: Rekordverluste für die CSU und in Sachsen wurde die AfD 2017 gar stärkste Partei.
Es bedurfte offenbar erst der Morde von Hanau, um auch Unionspolitikern klar zu machen, daß man faschistischen Verfassungsfeinden nicht nach dem Mund redet. Einigen CDUlern wurde das klar; andere driften weiter nach Rechtsaußen.
Das erste klare Signal setzte wiederum Hamburg.
Während die AfD in den ostdeutschen Ländern, in denen Teile der CDU so furchtbar gern mit ihnen koalieren möchten, deutlich über 20% kommen, wären die Braunen bei der Bürgerschaftswahl vom 23.02. um ein Haar an der 5%-Hürde gescheitert. (….)
Kretschmer erlebte mit seinem rechten Treiben nun schon bei zwei Bundestagswahlen – 2017 und 2021 – wie er damit die AfD stärker macht.
Kein Ministerpräsident redet so rechtsaußen wie der Sachsen-Chef, nirgendwo ist die AfD so stark wie in Sachsen.
[….] [….] Zur Bundestagswahl 2021 landete die CDU bei den Zweitstimmen in Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg nur auf Platz drei hinter AfD und SPD. Einzig in Sachsen-Anhalt war sie minimal stärker als die AfD. "Diese Partei", sagt Merz am Donnerstag, "muss wieder verschwinden. Das geht nicht durch Anbiederung, sondern nur über einen eigenen Kurs." [….] "Wir sind immer auf der Seite der Freiheit und der Demokratie, der offenen Gesellschaft." Spätestens jetzt wäre die Reaktion von Michael Kretschmer interessant gewesen, Sachsens Ministerpräsident und Merz' Stellvertreter im Parteivorsitz. Kretschmer hat in den vergangenen Monaten immer wieder Positionen zur Ukraine vertreten, für die er in Sachsen zwar Beifall, in Berlin und dem Rest der Republik aber mindestens Kopfschütteln erntete. Er war gegen die Lieferung schwerer Waffen, wehrte sich gegen ein Ölembargo und forderte zuletzt die Reparatur der zerstörten Gaspipeline Nord Stream 1. [….]
Michael Kretschmer begreift es aber einfach nicht, hetzt munter weiter gegen Migranten, gegen die Ukraine, biedert sich bei Putin an – alles, um die AfD zu beglücken.
[…..] Kretschmer schlägt Ukraine vorübergehenden Gebietsverzicht vor […..] Nötig sei laut Kretschmer eine Kehrtwende in der Russlandpolitik. »Russland ist unser Nachbar. […..] Kretschmer hat mit Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Kritik auf sich gezogen. So warb der CDU-Politiker bereits im November dafür, den Konflikt »einzufrieren«. Er hat sich seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine immer wieder skeptisch zu Waffenlieferungen an Kiew geäußert und sich gleichzeitig für einen anderen Umgang mit Moskau ausgesprochen. […..]
Die Putin-Fans von der AfD freuen sich über Kretschmer.
Wer sich mit dem Thema genauer befasst, eher nicht.
Bei jeder Gelegenheit hetzt Russland-Fan Kretschmer zur Freude der Nazis gegen Ukrainer.
[….] SPD wirft Kretschmer Profilierung vor
Auslöser für Homanns Äußerungen war ein Interview Kretschmers mit dem "Münchner Merkur" am vergangenen Wochenende. Dabei hatte er unter anderem eine Kürzung der Leistungen für Asylbewerber verlangt. Homann nannte das eine "fatale Sprücheklopferei" und warf dem Ministerpräsidenten vor, sich mehr um seine eigene Profilierung und Beliebtheit zu kümmern, als um die Belange des Freistaats. Konkret sagte der SPD-Landeschef: "Der Politikstil der CDU aktuell nervt nicht nur, sondern er lenkt auch von der dringend notwendigen Sachpolitik ab. Der sächsische CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident setzt aus unserer Sicht die falschen Prioritäten. Statt auf das Abarbeiten von Problemen konzentriert er sich auf Selbstdarstellung vor allem durch Angstpolitik," [….]
Doch Kretschmer ist völlig erkenntnisresistent, schürt unverdrossen weiter Ängste und Ressentiments.
[….] Sachsen Ministerpräsident Kretschmer (CDU) findet, dass wegen Schülern „die von außen kommen“ die Bildungsqualität leide. SPD-Bildungspolitikerin Sabine Friedel nannte die Aussage „beschämend“. Laut ihr seien verfehlte Bildungspolitik und nicht geschaffene Lehrerposten das Problem. […..] Sabine Friedel, Bildungspolitikerin und SPD-Abgeordnete im sächsischen Landtag, zeigte sich am Freitag „entsetzt über eine solche Verdrehung der Tatsachen“. „Sächsische.de“ hatte Kretschmer am Donnerstag nach einer Diskussion im Bautzener Schiller-Gymnasium mit den Worten zitiert: „Wir können die Qualität der Bildung nicht mehr garantieren, weil wir Schüler beschulen müssen, die von außen kommen.“ Friedel wies das zurück. Man müsse Verantwortung übernehmen statt Schuld abwälzen.
„Wir können die Qualität der Bildung nicht mehr garantieren, weil das sächsische Bildungssystem jahrzehntelang unterfinanziert war. Weil heute in den Schulen die Lehrkräfte fehlen, die vor fünfzehn Jahren nicht eingestellt wurden. Weil kein Puffer eingeplant und das System drastisch auf Kante genäht ist“, argumentierte die Landtagsabgeordnete Friedel. […..] Es sei dringend nötig, dass der Ministerpräsident und seine Partei ihre „So-wenig-wie-möglich-Mentalität aufgeben und anerkennen, dass Systeme Puffer brauchen, um leistungsfähig zu sein“, kritisierte Friedel den Koalitionspartner.
Die SPD-Nachwuchsorganisation Juso sprach von „Hetze“. „Der Ministerpräsident ist offenbar mehr damit beschäftigt, Sündenböcke für die verfehlte CDU-Bildungspolitik zu suchen, als die Probleme wirklich anzugehen. Dass Michael Kretschmer nun Geflüchtete für den Lehrkräftemangel verantwortlich macht, ist geschmacklos und befeuert Fremdenfeindlichkeit in Sachsen unnötig weiter“, betonte Juso-Landesvize Lukas Peger. [….]
Seit zehn Jahren rührt der häßliche MP nun die Werbetrommel für die AfD. Das hat Konsequenzen.
[….] Die AfD liegt in Sachsen laut einer Wahlumfrage vor der CDU. Bei der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey und der »Sächsischen Zeitung« (Dienstag) kam die AfD auf 37 Prozent, die CDU auf 33 Prozent. Vor einem Monat lagen die beiden Parteien in der gleichen Umfrage noch gleichauf. Die SPD liegt demnach aktuell bei drei Prozent und muss um den Einzug in den Landtag bangen, die FDP kommt auf ein Prozent. Auch die Grünen mit sieben Prozent und die Linke mit acht Prozent liegen weit abgeschlagen hinter AfD und CDU. Die nächste Landtagswahl in Sachsen ist am 1. September 2024 geplant. [….]
70% (sic!) rechtsextrem in Sachsen. Danke, Kretschmer.
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