Für mich ist das eine große Sache. Obwohl ich in Hamburg von einer deutschen Mutter geboren wurde, erhielt ich heute, nach fast 56 Jahren – deutlich über einem halben Jahrhundert – das erste Mal Wahlunterlagen. Die EU-Wahlen am 09.06.2024 sind die ersten, an denen ich in Deutschland teilnehmen darf.
Über ein halbes Jahrhundert hielten völkische-konservative Vorstellungen vom väterlichen deutschen Blut mich für unwürdig, einen deutschen Pass zu bekommen.
Auch zur Europawahl 2024 treten die Merzidioten mit deutschlandfeindlichen populistischen Parolen an. So einen wie mich, soll es nicht geben.
[….] Die CDU sieht die gleichzeitige Staatsangehörigkeit in unterschiedlichen Ländern kritisch. „Mit der doppelten Staatsbürgerschaft fehlt das Bekenntnis zu unserem Land“, stellt der CDU-Politiker fest. Es überwiegen die Nachteile. Ein Doppelpass verstärkt die politischen Einflussmöglichkeiten ausländischer Staaten in Deutschland. Der Schutz für diejenigen mit doppelter Staatsangehörigkeit wird entscheidend verkürzt. Unberechtigte Inhaftierungen wie im Fall Deniz Yücel können erfolgen. Zudem entsteht faktisch ein mehrfaches Wahlrecht. Das kann dazu führen, dass in Deutschland Autokraten außerhalb Deutschlands gewählt werden, die dem Land schaden.
Grundsätzlich soll der Doppelpass in Ausnahmefällen möglich bleiben. Schon heute gibt es zahlreiche Ausnahmen, beispielsweise für EU-Bürger, anerkannte Flüchtlinge und Menschen, die der Herkunftsstaat nicht aus der Staatsangehörigkeit entlässt. Innerhalb der EU ist eine doppelte Staatsangehörigkeit auch schon möglich. [….]
(CDU Wahlprogramm 2024)
Deutschland droht der Stillstand, weil CDUAfDCSU und teilweise die FDP hartnäckig völkisch rechtspopulistischen Blutrechtsvorstellungen anhängen. Sie würgen lieber die deutsche Ökonomie vollständig ab, als von ihren bräunlichen Reden abzulassen.
[….] Unternehmen können rund zwei Millionen Stellen nicht besetzen!
Der Fachkräftemangel in Deutschland verschärft sich weiter: Laut einer Umfrage des Industrieverbands DIHK hat mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. [….]
Typen, wie mir, bereits nach lumpigen 55 Jahren in Deutschland einen deutschen Pass zu geben, betrachtet Merz als viel zu übereilt.
[….] Erfolgreiche Integration braucht Zeit[….] Wer einmal vom Land in die Stadt umgezogen ist, wer im Studium ein Jahr im Ausland verbracht hat, der weiß, wo die Schwierigkeiten lauern. Die Liste der Herausforderungen ist lang. Vor allem für Migranten aus anderen Kulturkreisen warten auch eine neue Kultur, eine neue Mentalität – und eine andere Sprache. Eine nachhaltige Integration braucht daher Zeit. Eine deutsche Staatsbürgerschaft ist für alle Beteiligten erfolgreich, wenn sie am Ende des Integrationsprozesses erfolgt.
Vorgezogene Staatsbürgerschaft hilft nicht gegen Fachkräftemangel
Eine schnellere Einbürgerung hilft weder den Menschen, die sich hier ein neues Leben aufbauen möchten, noch den Unternehmen, die dringend nach Fachkräften suchen. Stattdessen ist es menschlich erforderlich, ihnen die Chance zu einer tiefgreifenden Integration zu ermöglichen. [….]
(CDU Wahlprogramm 2024)
Genau! Und Fachkräfte braucht man eh nicht in Deutschland. Besser, wir schotten uns ab, machen die Grenzen zu, geben niemanden, dessen blonde und blauäugige Familie nicht seit dem Mittelalter in Deutschland lebt, den schönen deutschen Pass.
Das Deutsch-Sein an sich verstehen diese Dunkelköppe doch gar nicht. Wer nicht Christ ist und nicht CDU wählt, ist nicht richtig deutsch. Und soll nicht hier arbeiten.
Ein deutsches Pflegeheim soll deutsch bleiben. Nicht, daß am Ende lauter Pass-Deutsche wie ich, mit germanisch unreinem Blut, den erlahmten CDU-Geronten die Hintern abwischen.
[….] Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist in aller Munde – doch wie genau beeinflusst er die Entwicklung der deutschen Wirtschaft? Dieser Frage sind Wissenschaftler am – arbeitgebernahen – Institut der deutschen Wirtschaft in Köln nachgegangen. Würden deutsche Unternehmen ihren Fachkräftebedarf decken können, wären in diesem Jahr zusätzlich Güter und Dienstleistungen im Wert von 49 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Diese Berechnung geht aus einem Papier zweier Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. Wenn der derzeitige Bedarf von etwa 573.000 qualifizierten Arbeitskräften gedeckt wäre, könne das sogenannte Produktionspotenzial demnach im laufenden Jahr um 1,1 Prozent höher liegen. Bis zum Jahr 2027 könne der Mehrwert bei 74 Milliarden Euro liegen. Mehr Informationen zu der Berechnung finden Sie auf der Webseite des Instituts. [….]
Wenn Merz erst Kanzler ist, kommt Deutschland ganz ohne die doofe Wirtschaft aus. Und Geld wird dann auch keins mehr ausgegeben. Schuldenbremse, Schuldenbremse über alles! Die Ökonomie zu ruinieren, war schon immer ein Markenzeichen der Union.
[….] „Die Ampel hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Mitten in der Migrationskrise senkt sie die Voraussetzungen für den deutschen Pass und setzt damit zusätzliche Anreize für illegale Zuwanderung nach Deutschland. Das macht fassungslos. Die Union lehnt den Gesetzentwurf klar ab.
Die verkürzten Einbürgerungsfristen werden dazu führen, dass vermehrt Ausländer eingebürgert werden, die sich noch nicht voll in unserem Land integriert haben. Das ist gerade jetzt, wo die Fliehkräfte in unserer Gesellschaft deutlich zunehmen, nicht richtig. Die Einbürgerung muss am Ende des Integrationsprozesses stehen. Integration braucht Zeit und ist mehr als Arbeit und Sprache. In europäischen Ländern mit einer vermeintlich fortschrittlichen Einwanderungspolitik in früheren Jahren sind heute gravierende Integrationsprobleme deutlich erkennbar. Die Ampel will das offenbar nicht wahrhaben.
Auch die generelle Möglichkeit zur doppelten Staatsbürgerschaft ist ein Fehler. Gerade in einer Zeit, in der unsere freiheitlich-demokratischen Werte weltweit immer stärker unter Druck geraten, sollte mit der Einbürgerung die klare Hinwendung zu unserem Staat verbunden sein. [….]
(CDUCSU-Bundestagsfraktion, 30.11.2023)
Bevor Fritze Merz mir den deutschen Pass wieder wegnimmt, darf ich aber nun wenigstens einmal wählen.
Ich weiß schon mal eine Partei, die ich ganz sicher nicht ankreuze!
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