Mittwoch, 18. Dezember 2013

Nachtragsposting


Sorry, das Posting kommt etwas zu spät.

Habe mich in einer Notaufnahme länger als geplant amüsiert.

Der Stationsarzt meinte, es wären heute besonders viele Spinner da und hat sich auch lautstark über die alle mokiert.

Ich war damit beschäftigt alle fünf Minuten einen desorientierten Geronten zurück in sein Zimmer zu bringen, der immer wieder bei uns reinschlurfte, sich ausgesucht höflich vorstellte und fragte wo er sei und wohin er gehöre.

Auf der anderen Seite weinte eine 90-Jährige offensichtlich gutsituierte Dame, deren Mann vor einer Woche gestorben war und deren Sohn daraufhin ihre Eigentumswohnung VERKAUFT hat. INNERHALB einer Woche nach dem Tod ihres Mannes und gegen ihren Willen. Nun steckt er sie ins Heim, um die Wohnung zu Geld zu machen. Sie hat die Situation so überfordert und entsetzt, daß ihr Herz flatterte und sie einen Krankenwagen rief.
Der diensthabende Notfallmediziner rief besagten Sohn an und hörte zu seiner Verblüffung, daß die Geschichte wohl so stimme. Natürlich hatte er keine Lust sich abends noch wegen seiner Mutter in die Notaufnahme zu bemühen und meinte die Ärzte sollten seine Mutter doch in ein Pflegeheim ihrer Wahl stecken.

Man merkt, das Fest der Liebe steht offenbar vor der Tür.

Jeder kennt den Mythos, daß es zu Weihnachten eine Verdoppelung der Suizidzahlen gibt, weil die Menschen von Christi Geburt und den feierlichen Nachwirkungen so deprimiert sind, daß sie sich die Kugel geben.

Ich habe das mal recherchiert. Handfeste Zahlen gibt es dazu nicht.
Aber in den Tagen nach Weihnachten schnellen die Suizidversuche um 30% in die Höhe.

In der Vorweihnachtszeit hingegen mehren sich die relativ natürlichen Tode.
Nach einer DAK-Studie werden dann bis zu einem Drittel mehr menschen durch Herzinfarkte dahingerafft.

"Das Fest der Liebe schlägt buchstäblich aufs Herz", teilt die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. Vor allem Männer seien betroffen. Als Ursache für die Herzinfarkt-Häufung vermutet die Krankenkasse privaten und beruflichen Stress rund um die Weihnachtszeit.
Für die Untersuchung verglich die Kasse Krankenhaus-Daten ihrer Versicherten der vergangenen vier Jahre. Zwischen 2009 und 2012 gab es demnach an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag deutschlandweit im Schnitt 40 Klinikeinweisungen wegen Herzinfarkt. Zum Vergleich: Sonst werden der Kasse, die nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund zehn Prozent hat, durchschnittlich 30 Einweisungen pro Tag gemeldet.
(dpa 17.12.13)

Es wird Zeit den Begriff „Weihnachtsstimmung“ ganz anders zu konnotieren.

Weihnachten?

Da geh‘ ich nicht hin!


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