Die Kirchen
in Deutschland schwimmen geradezu im Geld, werden von
100% aller Mitglieder der Bundesregierung massiv unterstützt und haben zudem
auch noch gewaltige Medienaufmerksamkeit, weil ihre Vertreter in den
Rundfunkräten und Programmkommissionen sitzen.
Die Kirchen
halten riesige Kirchentage ab, bei denen sich Bundeskanzlerin, Vizekanzler und
Bundespräsident extrem engagieren.
Bezahlt
werden diese Kirchenwerbeaktionen mit Millionenzuschüssen der verarmten Kommunen.
Paradiesische
Zustände also für Christen in Deutschland.
Der
einzige kleine Wermutstropfen:
Die
Deutschen haben keine Lust mehr in dem Verein mitzumachen du rennen in Scharen
davon.
In
Hamburg lesen wir seit einigen Wochen
immer mehr Berichte über massive Kirchenschließungen.
Unter
anderem in einem ganzseitigen Abendblatt-Interview
räumte die Kirsten Fehrs (Bischöfin des Sprengel Hamburg und Lübeck) die
Notwendigkeit von Kirchenschließungen ein.
Fehrs
ist vermutlich nicht ganz so auf den Kopf gefallen wie Margot Käßmann, aber
auch sie beherrscht diese typisch protestantische Kirchenleitungssprache.
Man
kann ein noch so ausführliches Interview mit ihr lesen und hat doch auf
wunderbare Weise nach wenigen Minuten komplett vergessen was sie gesagt hat.
Evangelensprech
ist ähnlich inhaltsleer wie das Politsprech der Bundeskanzlerin.
Ich
mußte unmittelbar nach dem Lesen noch mal den Text in die Hand nehmen, um
festzustellen, ob sie nun eigentlich gesagt hat, daß sie Kirchen schließen will
oder nicht.
Im
Original lautet ihr Satz dazu:
Es ist gut, dass sich die Menschen vor Ort für den Erhalt der Kirchen engagieren. Zum anderen: Fakt ist, dass es Gemeindehäuser gibt, bei denen das Verhältnis von Auslastung und Finanzierung nicht mehr stimmt. Dass da genauer hingeschaut wird, finde ich richtig. Schließlich geht es um einen verantwortlichen Umgang mit den finanziellen Ressourcen. Wichtig ist ein offener Umgang mit diesen Gebäudefragen.
(Bischöfin
Fehrs 03.06.2015)
Das
sagt alles und nichts.
So
drückt sich eine Verantwortliche um ihre eigentliche Aufgabe.
Nach
diesen Verbaltranquilizern können Kirchisten beruhigt sein. (………)
Die lilagrünen Kirchenführer der Protestanten
schaffen nun also das Kunststück ganz ohne Kinderfickerskandale,
Bischofsprotzbauten und Zölibat ihre Mitglieder noch schneller aus der Kirchen zu treiben
als die muffigen katholischen Kollegen.
Erklären
lässt sich dies zweifellos mit den lockereren städtischen evangelischen Milieus.
Es folgt keinerlei nachbarschaftliche Ächtung, wenn man in Hamburg aus der Kirche
austritt. In einem kleinen streng katholischen Dorf ist der Schritt viel
schwieriger, weil man anschließen womöglich zumindest schief angesehen wird.
Ein
weiterer Grund dürfte aber auch im Personal liegen.
Katholische
Bischöfe werden vom Papst ernannt. Daher sind sie üblicherweise ortsfremd und
es bleibt ein Geheimnis weswegen sie ausgerechnet ausgewählt wurden. Ein mysteriöser
Touch bleibt immer.
Protestanten
wählen an die Spitze ihrer Synode und anderer Laiengremien gerne ausrangierte
Politiker – und dabei vorzugsweise diejenigen, die sehr unbeliebt waren, bei
Wahlen scheiterten und einen Ruf als Langsamdenker erwarben.
Kathrin Göring-Kirchentag, Wahlverliererin 2013, von 2009 bis
September 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
und somit Mitglied im Rat der EKD, Günther
Beckstein, CSU-Hardliner, Wahlverlierer 2008, seit 1996 berufenes Mitglied
der Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern, seit 2009 Vize-Präses der
Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kuratoriumsmitglied von
ProChrist, Irmgard Schwätzer, seit 2013
Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland – die ehemalige Debakel-Bauministerin
der FDP oder Hermann Gröhe (seit
1997 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, von 1997 bis
2009 Mitglied des Rates der EKD und von 2000 bis 2009 Mitherausgeber des
Magazins Chrismon).
Es
verwundert nicht, daß solche Typen Mitglieder abschrecken.
Noch
schlimmer sieht es allerdings an der geistlichen Front aus.
Mit Huber, Käßmann, Schneider und nun Bedford-Strom
gab es schon vier EKD-Chefs in Folge, die durch besondere Doofheit auffielen.
Tiefer
kann man kaum noch sinken.
Es gibt
ohnehin keinen vernünftigen Grund Mitglied der Kirche zu sein.
Um Mitglied
zu BLEIBEN, müßte aber wenigstens das Spitzenpersonal mit Charisma und
Überzeugung agieren.
Aber so
einer ist bei der EKD nicht zu finden.
Die
Konsequenzen sind genau die zu Erwartenden.
Austrittswelle bei der
Nordkirche – Landesbischöfin besorgt
[…]
Neue Hiobsbotschaften für Gottes
Bodenpersonal: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Norddeutschland
zählte Ende 2014 nur noch 2,14 Millionen Mitglieder – rund 47.500 weniger als
im Vorjahr. Damit war der Mitgliederverlust in Hamburg, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr um 10.000 Menschen höher als im Jahr
2013, berichtet jetzt der Evangelische Pressedienst (epd) mit Hinweis auf die
amtliche Statistik. 2012 hatte die Nordkirche noch 2,23 Millionen Mitglieder.
[…]
Der protestantisch geprägte Norden
Deutschlands erlebt derzeit den wohl gravierendsten Abwärtstrend seit 20
Jahren. […]
Die
EKD-Mitgliederstatistik zeige, dass Kirchenaustritte zum
"Massenphänomen" geworden seien, schreibt jetzt die evangelische
Nachrichtenagentur idea. "Kexit", neudeutsch für Kirchenaustritt, sei
für viele Menschen heute wieder eine Option, meint idea mit Hinweis auf den
"Grexit", Griechenlands potenziellem Austritt aus dem Euro.
Dazu kommt ein gering
ausgeprägtes Interesse der norddeutschen Protestanten, am kirchlichen Leben
teilzunehmen. Wie ebenfalls aus einer EKD-Statistik hervorgeht, besuchen
durchschnittlich nur noch 2,4 Prozent der Nordkirchen-Christen einen
Gottesdienst. […]
Bischof
Bedford-Strom, der seit seiner Wahl zum Chef-Protestanten Deutschlands in
kurzer Abständen immer wieder mit spektakulärem Niveau-Limbo auf sich aufmerksam
macht, zeigte auch angesichts des dramatischen Mitgliederschwundes
wie erbärmlich er argumentieren kann.
Wie ein
schmieriger Parteigeneral in der Berliner Runde, der nach Machtverlust und
Stimmenverlust mit abstrusesten Vergleichen das Ergebnis schönredet,
beeindruckt auch Bischof BS mit einer Aussage, die sogar Gott aus der Kirche austreten
lassen würde.
Der neue
EKD-Ratsvorsitzende, Professor Heinrich Bedford-Strohm, beobachtet freilich
auch eine positive Entwicklung: "Unter den Kirchenmitgliedern steigt der
Anteil derer, die sich keinen Austritt vorstellen können.
Chapeau!
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