Viele
Politkommentatoren sind furchtbar lieb, fühlen mit ihrer Kanzlerin mit.
Hat sie
es nicht schwer?
Keiner
mag ihre Flüchtlingspolitik, Seehofer randaliert sich verbal durch die oberbayerischen
Köster, die AfD hetzt sich durch Ostdeutschland,
international pinkeln ihr ErdoğanTrumpOrban ans Bein und die CDU-Basis reagiert
auf die Vorsitzende ungefähr so euphorisch wie ein Eber auf die
Kastrationszange.
Und in
dieser schrecklichen Lage will Merkel nach 12 Jahren auch noch die nächste
Legislatur durchmachen, um den ewigen Helmut zu überholen?
Und dann
die traurigen Umfragen! Die AfD wird immer stärker, scheint nahezu sicher
zweistellig in den Bundestag einzuziehen.
Wird am
Ende Frau Merkel womöglich als CDU-Kanzlerkandidatin antreten, aber gar nicht
Kanzlerin werden, weil der Wählerzuspruch zu schmal ausfällt?
Was ist, wenn im Herbst 2017 der freche Christian Lindner wieder stark wird, die AfD 15% bekommt und in der Union nur Horst Seehofer das Wahlurnen-Viagra in Koalitionsverhandlungen einbringen könnte.
Was ist, wenn im Herbst 2017 der freche Christian Lindner wieder stark wird, die AfD 15% bekommt und in der Union nur Horst Seehofer das Wahlurnen-Viagra in Koalitionsverhandlungen einbringen könnte.
Reicht es
dann wirklich nicht? Hat die Kanzlerin eine Schmerzgrenze des Zumutbaren? Würde
sie hinwerfen und damit einer Spahn-Petry-Koalition den Weg freimachen?
Christian Lindner stünde als williger Stimmenboy
sicher zur Verfügung.
Dann
wäre Jens Spahn Kanzler einer Beust-2001-Koalition relaoded.
Ich
halte dieses Szenario allerdings für höchst unwahrscheinlich.
Es macht
die Rechnung ohne des Urnenpöbel-Wirt, der bekanntlich ein Merkel-Argument über
alles andere stellt: „Sie kennen mich!“
So will
es der deutsche Michel. Weiter so! Keine Experimente. Die Karawane zieht
weiter. Es soll bleiben wie es ist. Never change a winning team.
Deutsche
sind generell fantasielos und würden kackophile Kanaillen wie Trump nicht so
leicht wählen. Dieser Hang zum Bestehenden und Bodenständigen kann also auch
positiv sein. Aber in Deutschland heißt das bis auch wenige Ausnahmesituationen
eben auch, daß man immer nur CDU wählt.
Kirche,
Küche, Kanzlerin.
Außerdem
gibt es neben den Argumenten, die aus Wählersicht für Merkel sprechen, enorme
Probleme bei der Alternative.
Die
Opposition ist in so einem beklagenswerten Zustand, daß die Kanzlerin im Kanzlerkandidatenduell
auch vor laufender Kamera auf das Pult koten könnte – sie würde dennoch
gewählt.
Sigmar Gabriel
schaffte es mit seinem ewigen Zickzack-Kurs und den kontinuierlichen Tritten in
die Magengrube der Parteibasis jetzt schon die SPD von den ohnehin katastrophal
schlechten 25,7% bei der Bundestagswahl am 22.09.2013 auf gegenwärtig 20% in Umfragen herunter zu schrumpfen
– und das bevor die CDU überhaupt den Wahlkampf begonnen hat, bei grandiosen
Zahlen für Gabriels Ressort.
Auch die
Linke schaffte es auf den schwachen 8,6% bei der Bundestagswahl trotz all des
GroKo-Frusts zu verharren, weil Fraktionschefin Wagenknecht nicht nur die halbe
Partei vor den Kopf schlägt, sondern auch öffentlich mit Frauke Petry schmust und auf AfD-Kurs geht.
Die
Grünen sind die wohl größte Enttäuschung seit der Wahl von 2013.
Parteilautsprecher
Boris Palmer versucht jeden Tag die CSU rechts zu überholen. Kretschmann,
immerhin Inhaber des höchsten Amtes eines Grünen, lobpreist die CDU-Kanzlerin
nicht nur, sondern betet nach eigenen Angaben täglich für sie.
Er könne
sich keine bessere in diesem Job vorstellen, verkündete der BW-Obergrüne.
Von den
Parteichefs Özdemir und Peter weiß man eigentlich nur, daß sie sich gegenseitig
hassen wie die Pest. Inhaltlich sind sie beide seit über drei Jahren ein
Totalausfall. Für keins der aktuellen Probleme gibt es auch nur den geringsten
Hinweis eines grünen Konzepts.
Das
einzige, das mir spontan zum Thema „Grüne aktuell“ einfällt, ist die
Forderungen nach staatlich bezahlten Nutten für Behinderte.
Die Idee
ist gar nicht mal schlecht, aber ob sich „staatliche Sexualassistenz für Pflegefälle“
als Wahlkampfschlager eignet und damit die CDU-Kanzlerin aus dem Amt gejagt
wird, wage ich zu bezweifeln.
Bei den
Grünen scheint es derzeit nur darum zu gehen dem Wahlvolk zu verdeutlichen, daß
man mit der frommen Merkel-Freundin Katrin Göring-Kirchentag und ihrem
bayerischen Co-Fraktionschef, dessen Namen man sich noch nicht mal merken muß;
dieser Prof. Hastig mit dem Wischmopp auf der Birne; personell rein gar nichts
zu bieten hat.
R2G
muß noch nicht mal in einer Koalition streiten, um schon die
Rösler-Gedächtnis-Plakette als „Gurkentruppe 2017“ zu tragen.
[….]
Die Kanzlerin steht im Wahljahr 2017
unter großem Druck. Doch sie wird womöglich auch Stimmen von Bürgern bekommen,
die sich früher eher die Hand abgehackt hätten, als ihr Kreuz bei der Union zu
machen.
[….]
Angela Merkel will 2017 noch einmal für
vier Jahre Bundeskanzlerin werden. Sagt sie zumindest. Und wer will das sonst
noch? Selbst in ihrer CDU haben sich viele nur in einer Mischung aus brüchiger
Geschlossenheit und unterdrückter Verdrossenheit hinter Merkel gestellt. Das
war's dann aber auch. Schon die nächsten Verwandten aus der CSU haben sich
bisher nicht überwinden können, die Kanzlerin auch als ihre Kandidatin zu
küren. [….] So stehen die
Bundestagswahlen, Stand Jahresanfang 2017, unter der Überschrift: Alle gegen eine
- aber jeder für sich. Das erste ist ein Problem für Merkel, das zweite ihr
größter Vorteil. [….] Die Union [führt] in den Umfragen mit großem und derzeit wieder wachsendem Vorsprung, [….]
Ihre Flüchtlingspolitik hat Merkel bis
ins linke Lager hinein Sympathien eingebracht. Ihre Popularität liegt noch
immer deutlich über allen potenziellen Herausforderern. Vor allem SPD, Grüne
und FDP müssen deshalb fürchten, in einer sich aufschaukelnden
Auseinandersetzung zwischen Merkel-Befürwortern und Merkel-Hassern
unterzugehen. [….]
Ich
glaube, Merkel fürchtet R2G ebenso sehr wie eine Invasion der Klingonen.
Es wird
eine konservative Mehrheit im nächsten Bundestag geben; also sortiert man sich schon
mal im eigenen Lager.
[….]
Beim Dreikönigstreffen hatte FDP-Chef
Lindner die CDU scharf angegriffen - vor allem wegen ihrer Sicherheitspolitik. [….]
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat
FDP-Chef Christian Lindner ein überhebliches Verhalten vorgeworfen, das ein
erneutes Scheitern der Liberalen wie bei der Wahl 2013 provoziere. "Der
Grund, warum die FDP damals aus dem Bundestag geflogen ist, war nicht die CDU,
sondern sie selbst", sagte Tauber der "Bild am Sonntag".
"Und mit seinem selbstherrlichen Auftreten tut Herr Lindner gerade alles
dafür, dass sie es wieder nicht schafft. Dann wäre die FDP erledigt."
[….]
Lindners Auftreten erinnere ihn an den
stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland, sagte Tauber in dem
Zeitungsinterview weiter. "Er redet teilweise wie Herr Gauland von der
AfD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass er statt eines abgewetzten
Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt." [….].
Sehr komfortabel, die Situation, sie ist für Merkel.
Selbst
wenn es mit AfDP nicht zu einer eigenen konservativen Kanzlermehrheit im
nächsten Bundestag reichen sollte, betteln schon SPD und Grüne, um mit ins
Koalitionsbettchen zu hopsen.
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