Das Auto
gilt vielen Deutschen nach wie vor als heilig.
Es wird
gehegt und gepflegt, mit Tinkturen und Pasten behandelt.
Schon
kleinste Kratzer verursachen Herzinfarkte beim Halter. In Endlosschleifen kann
man in den Shoppingkanälen Werbung für Produkte wie „Platinum 20 Seconds“ sehen
– ein Döschen für gerade mal 50 Euro – damit sollen
Kratzer wieder verschwinden.
Für das
Statussymbol Nummer 1 ist nichts zu teuer.
Benötigt
Papis VW Golf einen Ölwechsel, wird genau recherchiert und 100 Euro für das
beste Motoröl sind schnell weg. Da spielt Geld keine Rolle.
Anders
ist das beim anschließenden Lebensmitteleinkauf bei Lidl oder Aldi. Beim
Salatöl, das man den eigenen Kindern zu essen gibt. Beim Brölio-Sonnenblumenöl
gibt man ungern mehr als einen Euro; maximal Einsfuffzich aus.
Die Kinder
stehen weit hinten in der Prioritätenliste, weil beim Auto der Wertverlust als
Damoklesschwert über einem hängt.
[…..]
Wertverlust bei Autos: Die
Geldvernichtungsmaschine!
Wer ein Auto kauft,
verliert Geld, sobald er vom Hof des Händlers fährt. Wie hoch der Wertverlust
bei Neuwagen ist, wird regelmäßig ermittelt. Jetzt sind die neuen Zahlen da -
und offenbaren überraschende Wertmeister. […..]
Der
Terminus „Geldvernichtungsmaschine“ klingt gar nicht gut.
Man
konnotiert schwarze Löcher, die unter der Motorhaube verborgen kontinuierlich
die Geldscheine aus dem Portemonnaie des Fahrers saugen.
Geldverbrennung
kann enorme Ausmaße erreichen; da muß man offenbar schon im Kleinen wachsam
sein.
Man
denke nur an die Zig Milliarden Euro Steuergeld, die überforderte und naive Kommunalpolitiker
in den Landesbanken Berlin, der WestLB oder der HSH Nordbank verdaddelt haben.
Besonders
heftig traf es die Bayern, deren heißgeliebte CSU, die sie manisch immer wieder
wählen, 20 Milliarden Euro in der BayernLB versenkt haben. So viel Doof wie bei CSU-Politikern gibt es
selten.
[…..]
Steueraffäre kostet Landesbank 20
Millionen Euro
Die Luxemburger
Tochterfirma der Bayern LB hat mit Briefkastenfirmen reichen Kunden in Panama
geholfen, Vermögen zu verstecken.
Es ist nach vielen
Jahren Misswirtschaft die letzte Altlast bei der Bayerischen Landesbank, die
jetzt bereinigt wird. Eine Altlast, die nicht so teuer kommt wie andere
Affären, die aber politisch besonders unschön ist. Die ehemalige Tochter der
Bayern LB in Luxemburg, die Banque LB Lux, muss wegen Beihilfe zur
Steuerhinterziehung mehr als 20 Millionen Euro Bußgeld zahlen.
Dafür aufkommen muss
am Ende die Bayern LB. Deren Luxemburger Tochter hat im vergangenen Jahrzehnt
zahlreichen vermögenden Kunden aus Deutschland Briefkastenfirmen in Panama
vermittelt. Die reichen Kunden konnten dort Vermögen vor dem Fiskus verstecken.
Ausgerechnet eine Tochter der bayerischen Staatsbank hat also geholfen, den
Staat um Steuereinnahmen zu bringen und zu betrügen. Geschehen ist das vor
allem in den Amtszeiten der Finanzminister und CSU-Politiker Kurt Faltlhauser
und Erwin Huber, die zeitweise auch das Aufsichtsgremium der Bayern LB geleitet
hatten, den Verwaltungsrat.
[….]
Aber
keine Sorge, das können private Konzerne, die professionell von achtstellig
bezahlten Chefs gemanagt werden auch.
1998
verschluckte Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp mal eben den US-Autokonzern
Chrysler und nannte diesen internationalen Bulimie-Anfall „Hochzeit im Himmel.“
Die Weltpresse war entzückt. Neoliberale Wirtschaftsjournalisten jubelten „Daimlerchrysler“
schon zu dem Weltkonzern hoch. Schrempp wurde ein Star, verdiente sich eine
goldene Nase.
2007
gibt Daimler auf, trennt sich wieder von der US-Sparte, verkauft Chrysler an
den Finanzinvestor CERBERUS und hat damit mindestens 40 Milliarden Euro aus dem Fenster geworfen.
Noch
mehr Geld kosten Kriege. Da wird so viel Kapital verbraten, daß man schon
13-stellige Zahlen bemühen muß.
George
W. Buhs Irakkrieg von 2003, der eigentlich gar nichts kosten sollte, weil man
sich das Irakische Öl dafür holen wollte, wurde bereits im Jahr 2008 auf drei Billionen Dollar geschätzt. Das
sind $ 3.000.000.000.000,-
Schlüsselt
man die reinen Kosten des US-Verteidigungsministeriums nach Kriegen auf, kommt
jährlich einiges zusammen.
US-Kriegskosten
nach Militärbeteiligung/Kriegsschauplatz in den Jahren 2005 bis 2015 (in Milliarden
US-Dollar).
Teuer
ist auch die Zerstörung Syrien.
[….]
Schätzung der Weltbank[….] Die Folgen des Syrienkriegs schlagen sich
nicht nur in Opferzahlen, sondern auch wirtschaftlich nieder: Jedes vierte Haus
liegt in Trümmern, neun Millionen Syrer haben weder einen Job noch Chancen auf
eine Ausbildung.
Jeden Tag kommen
Menschen in Syrien ums Leben, durch Gefechte oder als Folge der vielerorts
katastrophalen humanitären Lage. Die Zahl der Toten ist seit dem Ausbruch des
Konflikts auf mehr als 320.000
gestiegen - und ein Ende ist auch im siebten Jahr des Bürgerkriegs nicht in
Sicht.
Die Weltbank hat nun
den Versuch unternommen, auch die Schäden an Infrastruktur und Wirtschaft zu
beziffern. Die Summe, die sie errechnet haben, beläuft sich auf 226 Milliarden Dollar, umgerechnet 198 Milliarden
Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 - dem letzten Jahr mit halbwegs verlässlichen
Daten - betrug Syriens Wirtschaftsleistung insgesamt gerade einmal 65
Milliarden Dollar.
[….]
Der Studie zufolge gingen in Syrien
zwischen 2010 und 2015 schätzungsweise jedes Jahr 538.000 Arbeitsplätze
verloren. Neun Millionen Menschen und damit mehr als drei Viertel der Syrer im
arbeitsfähigen Alter haben demnach weder einen Job noch absolvieren sie derzeit
eine Schul- oder Berufsausbildung. "Die langfristigen Folgen dieser
Untätigkeit wird ein kollektiver Verlust des Humankapitals sein, der zu einem
Mangel an Qualifikation in Syrien führen wird", hieß es in dem
Weltbank-Bericht. [….]
Wozu
machen wir eigentlich diese Kriege, die neben hunderttausenden Menschenleben
auch noch so viele Dollars und Euros kosten?
Die
Antwort ist leicht.
Meine
Metapher von dem „schwarzen Loch“ unter der Motorhaube ist falsch.
Das Geld
wird gar nicht vernichtet. Es verschwindet eben nicht.
Es gilt
immer noch der simple Satz: „Das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders.“
Stoiber
und seine CSU-Minister haben nicht 20 Milliarden Euro der bayerischen Bürger in
den Reißwolf geworfen, sondern sie haben es an internationale Spekulanten
umverteilt.
Die
Ausgaben des US-Verteidigungsministeriums werden ebenfalls nicht verbrannt,
sondern fließen in die Taschen von Rüstungskonzernen, Aktionären und
Hedgefonds.
Genau so
funktioniert Kapitalismus. So werden Superreiche jeden Tag superreicher.
Kriege
kosten und so holt Trump bei den Kopf-ab-Saudis mal eben einen Waffendeal für
110 Milliarden Dollar ab.
Das ist
Kapital, das ist das Schmiermittel der Wirtschaft, so geht es voran. Kosten sind
gut.
Die
Toten gibt es dafür umsonst.
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