Dieses Problem, so steht es zu befürchten, wird sich angesichts der frei drehenden Groß-Obzöniker an der Spitzer der US-Regierung noch häufig stellen:
Wie wird
man der Beschreibung eines nie dagewesenen Phänomens gerecht, wenn man bereits
alle Superlative verschossen hat und diese a posteriori geradezu noch
schmeichelhaft wirken?
Schon
bevor Trump Präsident wurde, hatte er jeden erdenklichen moralischen
Maßstab unterboten. Er offenbarte katastrophale Unbildung, völlige Ahnungslosigkeit, Korruption, brachte das Thema „Penisgröße“ in den Wahlkampf ein, brüstete sich damit Frauen sexuell zu belästigen, Pussys zu grabschen, log, daß sie die Balken bogen, frönte dem Hass auf Minderheiten, argumentierte rassistisch, äffte Behinderte nach, überzog Frauen mit wüsten sexistischen Beschimpfungen, rief zu Gewalt und Verfassungsbruch auf, animierte eine feindliche Macht den demokratischen Prozess zu hacken, beleidigte Kriegshelden, Gold-Star-Familien und Kriegsgefangene, brüstete sich damit jemand in den Kopf zu schießen und dennoch gewählt zu werden, ruinierte Beziehungen zu außenpolitischen Verbündeten, wollte ein demokratisches Wahlergebnis nicht anerkennen und sogar seine Haupt-Konkurrentin einsperren lassen.
Maßstab unterboten. Er offenbarte katastrophale Unbildung, völlige Ahnungslosigkeit, Korruption, brachte das Thema „Penisgröße“ in den Wahlkampf ein, brüstete sich damit Frauen sexuell zu belästigen, Pussys zu grabschen, log, daß sie die Balken bogen, frönte dem Hass auf Minderheiten, argumentierte rassistisch, äffte Behinderte nach, überzog Frauen mit wüsten sexistischen Beschimpfungen, rief zu Gewalt und Verfassungsbruch auf, animierte eine feindliche Macht den demokratischen Prozess zu hacken, beleidigte Kriegshelden, Gold-Star-Familien und Kriegsgefangene, brüstete sich damit jemand in den Kopf zu schießen und dennoch gewählt zu werden, ruinierte Beziehungen zu außenpolitischen Verbündeten, wollte ein demokratisches Wahlergebnis nicht anerkennen und sogar seine Haupt-Konkurrentin einsperren lassen.
Mit
diesen Voraussetzungen wurde er Präsident und machte es fortan jeden Tag noch
schlimmer.
Die Nation ist einem erbärmlichen Zustand, der Rest der Welt wendet sich angewidert ab.
Die Nation ist einem erbärmlichen Zustand, der Rest der Welt wendet sich angewidert ab.
Also wie
soll man noch über den mächtigsten Mann der Erde sprechen, wenn sein
Kommunikationsdirektor in einer so abartigen Sprache über die eigenen Mitarbeiter
herzieht, daß der „O-Ton White House“ für die Presseagenturen nicht mehr zitierbar
ist und Nachrichtensender die Hälfte des verbalen Abschaums aus der US-Regierung
wegbeepen müssen?
Welche
Ausdrucksmöglichkeiten bleiben noch, wenn der Trump sogar seine engsten
Unterstützer mit Wortgülle und Niedertracht überzieht?
Prof David Rothkopf rief bereits America’s Golden Age
of Stupidity aus.
[……] “Hello,
you have reached the United States of America. We’re sorry no one is here to
take your call right now. We have taken leave of our senses and are unsure when
they’ll return. Please try again in three-and-a-half years.”
If America had a voice-mail message to the world, this would be it. [……]
In the past month, the last few scientists have exited
the White House Office of Science and Technology Policy’s (OSTP) Science
Division. The OSTP is staffed at approximately a third of the level it was
during the Obama administration; President Trump has yet to name a head of the
office. Last week, the State Department’s top science and technology adviser,
Vaughan Turekian, resigned amid a swirl of rumors that Secretary of State Rex
Tillerson was planning on shuttering his entire science and tech operation. [……]
Clovis, like many in the administration, is a climate-change “skeptic.”
So, too, is Scott Pruitt, the head of the Environmental Protection Agency. [……]
Last week, the Union of Concerned Scientists released a study on the track
record of the administration during its first six months entitled “Sidelining
Science from Day One.” The study condemns the Trump team for “eroding the
ability of science, facts, and evidence to inform public policy decisions” and
asserts “emerging patterns reveal tactics to diminish the role of science in
our democracy.”
[……] Of course, it is not just science under
siege. More broadly the administration attacks facts and evidence wherever they
do not suit their policy views. All evidence-based communities are under attack
— the intelligence community, law enforcement, think tanks and journalists.
Attacks come in all forms — disregard for data, ad hominem attacks on the
messengers and their motives, deflections and false analogies.
The opposite of knowledge is ignorance. But the willful disregard of
knowledge — regardless of motive — is stupidity. That is because those who
battle facts are at war with reality. It is an unwinnable proposition. […..]
Es ist
schwer vorstellbar wie sich die USA von diesem beispiellosen Desaster erholen
sollen, wenn Trump tatsächlich noch dreieinhalb Jahre weitermachen sollte.
Einiges
konnten wir in dem halben Jahr Trump lernen:
Trump
kann es nicht. Er ist faul, verlogen, selbstsüchtig und vollkommen unfähig
seine Triebe zu zügeln. Er ist intellektuell so minderbemittelt, daß man ihn
noch nicht mal informieren kann.
Er bekommt rein gar nichts durchgesetzt, weil
er – Glück im Unglück – ebenfalls zu dumm ist, um seine eigene Macht zu begreifen. Seine starke Stellung in
der Verfassung kann er nicht ausnutzen, um Druck auf die eigenen Parlamentarier
zu machen, da er weder die Verfassung, noch den Gesetzgebungsprozess und schon
gar nicht die Inhalte einzelner Gesetzesinitiativen versteht.
Es wird
eben nicht besser, sondern kontinuierlich schlechter.
Die
einzige Fähigkeit Trumps besteht im „doubling down“.
Jedes
Mal, wenn man denkt, nun sei er endgültig am moralischen Tiefpunkt angekommen,
hebt er mühelos ein weiteres Tiefgeschoss aus.
Bis vor
zehn Tagen erschien es mir schlicht und ergreifend unvorstellbar, daß die
Pressestelle des Weißen Hauses schlechter zu führen wäre als mit Spicer und Huckabee-Sanders,
die logen, Unverschämtheiten von sich gaben, mies informiert waren, sich nicht
ausdrücken konnten, Fragen nicht beantworteten, die Kameras abstellten,
Journalisten ausschlossen und sich sogar mit vollen Hosen in einem Busch
verstecken.
Ist
schlechtere Öffentlichkeitsarbeit überhaupt möglich? Ich hätte gedacht, nein,
und wünschte mir schon deswegen ein Verbleiben Spicers in seinem Job. Umso mehr
wäre die Trump-Regierung diskreditiert.
Aber
dann kam Scaramucci und erreichte mühelos ein „new low“.
[……]
Der Abschied war entwürdigend: Nach einem
Tweet des Präsidenten musste Reince Priebus im strömenden Regen auf dem
Washingtoner Flughafen aus der Dienstlimousine aussteigen. Zuvor hatte sich der
bisherige Stabschef des Weißen Hauses noch von einem Vertrauten des Präsidenten
beleidigen lassen müssen. So schnell kann man bei Donald Trump, dem Verfechter
stolzer amerikanischer Werte, in der Gosse landen.
Der erzwungene
Rücktritt des Parteisoldaten markiert den Höhepunkt einer desaströsen Woche für
den US-Präsidenten: Gegen seinen Willen verabschiedeten die Republikaner im
Kongress neue Russland-Sanktionen. Trotz seiner Drohungen ließen die
Parteifreunde die Gesundheitsreform durchfallen. Der Verteidigungsminister ging
auf Distanz zum pauschalen Ausschluss von Transgender-Menschen aus dem Militär.
Und der Justizminister erklärte trotz Dauer-Demütigungen durch Trump, er wolle
im Amt bleiben. [….]
America
is doomed.
Gegen
Trumpistan wirkt die GWB-Administration wie eine intellektuelle Lichtgestalt.
[….]
Die
USA liegen unter Trump im Trümmerstaub
[……]
Nach einer Woche nie dagewesener
Vulgaritäten, Intrigen, grandioser Niederlagen und schmerzhafter Abschiede geht
das politische Amerika in die Sommerpause. Wenn es wiederkommt, wird nichts
besser, sondern alles noch schlechter sein. Denn dieses System und dieser
Präsident an seiner Spitze sind in Art und Denke unvereinbar mit der Mechanik
einer Demokratie. Diese verlangt nach Ausgleich und Gespür für eine
komplizierte Gesellschaft. Weder Donald Trump noch die Republikanische Partei
haben das Gefühl für und das Bedürfnis nach Ausgleich. Sie wollen den Krieg.
Und den werden sie bekommen.
Dieser Krieg könnte
bereits in der Sommerpause beginnen. Wer auch immer glaubt, die Darbietungen
der vergangenen Tage ließen sich nicht mehr steigern, der muss umdenken. Das
Szenario sieht so aus: Der Präsident will seinen Justizminister loswerden, um
einen Erfüllungsgehilfen zu installieren. All dies muss in der Sommerpause
passieren - Trump kann die Abwesenheit des Kongresses nutzen, um einen Minister
auch ohne Anhörungsverfahren ins Amt zu hieven. Dieser Ersatzmann könnte dann
den Russland-Sonderermittler Robert Mueller entlassen. Trump wäre seine größte
Sorge los: die Enttarnung seiner dubiosen Geschäftsverhältnisse und
Abhängigkeiten - womöglich mit und von Russland. [……] Zu
plump? Was ist schon plump bei einem Präsidenten, der vor Tausenden Pfadfinderjungs
und -mädchen über das frivole Leben der New Yorker Geldhaie, über Yachten und
fantastische Partys Auskunft gibt? Ein 71-Jähriger redet schwülstig und lüstern
vor Zwölf- und 13-Jährigen. Und das als Präsident der USA. [……] Trump zieht das Land hinab und zerstört alle Maßstäbe über Moral,
Ethos, Anstand, Ehrlichkeit. Dies ist die größte Gefahr, die von dieser
Präsidentschaft ausgeht: Die USA und mithin auch nicht wenige Teile der Welt
richten sich ein in der Trivialität Trumps, sie akzeptieren seinen Umgang,
seine Vorstellung von Politik, seine Profanität als die neue Normalität. [……]
Trump und
seine geistig vollkommen umnachteten Claqueure haben erstmals die
Kalter-Krieg-Abschreckungslogik verlassen.
Bisher ging
man davon aus, es könne nicht zum allgemeinen Atomkrieg kommen, weil keine
Führungsfigur einer Supermacht wahnsinnig genug sei, die Ausrottung des eigenen
Landes zu verursachen.
Sting
stelle 1985 die etwas dümmliche Frage, ob die Russen auch ihre Kinder liebten,
er hoffe dies. Believe me when I say to you, I hope the Russians love
their children too. Die
bösen Russen, als mutmaßliche Nichtmenschen, die vielleicht gar keine Gefühle
haben?
In Europe and America there's a growing feeling of hysteria.
Conditioned to respond to all the threats
In the rhetorical speeches of the Soviets.
Mister Krushchev said, "We will bury you."
I don't subscribe to this point of view.
It'd be such an ignorant thing to do
If the Russians love their children too.
How can I save my little boy from Oppenheimer's deadly toy? [….]
Jeder verstand diesen Superhit aber als Antikriegslied, weil jeder die zugrundeliegende Logik der “massive response”-NATO-Doktrin begriff.
Egal wer
zuerst auf den Roten Knopf drückt – einen Tag später sind alle tot.
Nicht
eben sympathische Führungsfiguren wie Ajatollah Ali Chāmeneʾi,
Kim Jong Un, Saddam Hussein, Baschar Hafiz al-Assad oder Muammar al-Gaddafi
eint(e) ein Mindestmaß an Verständnis für die Welt und der Wille zu überleben.
Trump
ist der Erste, der so strohdoof ist, daß es in der Multiplikation mit seinen
militärischen Möglichkeiten durchaus möglich erscheint, daß er die Existenz des
Homo Sapiens beenden könnte.
Immerhin
haben wir sechs Monate USA mit einer einigermaßen funktionierenden Wirtschaft,
ohne gewaltige Terroranschläge, neue kriegerische Konflikte oder sonstige
nationalen Megakrisen hinter uns.
Und
schon bei diesen idealen Voraussetzungen zerschlug Trump jedes Porzellan in
Washington.
Wie soll
das erst werden, wenn der debile, un-briefbare manische Fox-Gucker mal mit
einer echten Krise konfrontiert wird?
Entweder
Melania ist dann so verantwortungsbewußt ihm nachts das Kopfkissen aufs Gesicht
zu drücken, oder Good Bye Menschheit.
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