Donnerstag, 27. Juli 2017

Wenn man CDU wählt.


Ohne die Vegetarier-versus-Fleischesser-Pandorabüchse wieder zu öffnen, unterstelle ich den Fleischessern unter uns, daß viele von ihnen kein Interesse an unnötiger Tier-Qual haben.

Sicher, auch Fleischesser könnten mehr Druck auf die Mastbetriebe und Schlachthöfe ausüben, indem sie höherpreisiges Biofleisch kaufen würden.
Nie war Fleisch so billig und nie aßen Deutsche so viel Fleisch. Daran sind Verbraucher und Anbieter gleichermaßen beteiligt.
Würde das ganz billige Zeug nicht wie verrückt gekauft, könnten sich die Produzenten auch umstellen, um Kühen und Schweinen ein etwas artgerechteres Leben zu bieten.

Wenige Menschen haben viel Appetit auf ein Grillhuhn während sie die unfassbar grausamen Bilder aus den Hühnerfabriken sehen.

Aber man muss kein schlechter Mensch sein, um diese Schockbilder auch ganz schnell wieder zu vergessen und am nächsten Morgen doch wieder gegrillte Hähnchenbrust zum Frühstück zu bestellen.
Wir Menschen sind Verdränger; weltmeisterliche.

Ja, es gibt immer wieder die Horrorvideos aus der Schweinemast, aber nur wenige reagieren konsequent darauf.

Wenn auf die Vernunft der Verbraucher kein Verlass ist, kann man immerhin noch auf die Politik hoffen, die manchmal das Volk in die richtige Richtung zwingen muß.

Welcher Normalverbraucher kann schon die Zustände in den Tiermastbetrieben überprüfen?
Dafür gibt es Behörden und eine politische Führung in den jeweiligen Landwirtschaftsministerien.
So ein Landwirtschaftsminister hat dafür zu sorgen, daß Profitgier nicht die Gesundheit der Menschen und das Tierwohl völlig überlagert.
Die Politik erfüllt also in diesen Fällen eine den reinen Markt bremsende Funktion.

In einer idealen Welt müssten einen also auch Schockbilder aus Schweinemastbetrieben nicht in Panik versetzen, weil man wüßte, daß mit dem Bekanntwerden solcher Zustände das zuständige Ministerium einschreitet und die Verantwortlichen zur Raison bringt.

In Nordrhein-Westfahlen allerdings haben die Verbraucher gerade erst die rotgrüne Regierung davon gejagt und sich mit Herrn Laschet Schwarz-Gelb installiert.

Wie so oft in der CDU praktiziert auch Laschet eine extreme Bock-zu-Gärtner-Politik und machte die Betreiberin eines großen Tierqualbetriebes gleich selbst zur Landwirtschaftsministerin.

[….] Die frisch gekürte nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) ist nach einem Fernsehbericht über Haltungsbedingungen im familiären Schweinemastbetrieb politisch unter Druck geraten. SPD und Grüne im Düsseldorfer Landtag forderten am Donnerstag eine parlamentarische Aufarbeitung - Tierschutzorganisationen verlangten bereits ihren Rauswurf. Die Ministerin aus der erst seit zwei Wochen amtierenden Regierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollte sich persönlich nicht äußern. [….]

Kann man sich nicht ausdenken.
Das ist ein typischer Fall von „deswegen wähle ich nicht CDU oder FDP“.


Abscheuliche Bilder, die auch in der Sendung STERN-TV diskutiert wurden.


Die Albert-Schweitzer-Stiftung sammelt unterdessen Unterschriften zur Entlassung der CDU-Landwirtschaftsministerin.

Nordrhein-Westfalens neue Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) ist in ihrem Amt absolut untragbar. Aufnahmen aus den Schweineställen ihres Familienbetriebs zeigen schwer verletzte Tiere mit klaffenden Wunden, die ohne ausreichend Wasser im Dreck vor sich hin vegetieren. Auch Fachleute sind von den dokumentierten Zuständen entsetzt. Am 12. Juli 2017 hatte stern TV die von Tierschützern gedrehten Aufnahmen veröffentlicht. Diese waren kurz vor der Amtsübernahme von Schulze Föcking entstanden.
Wir haben Strafanzeige gegen die Ministerin Schulze Föcking gestellt. Zudem fordern wir vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet ihre sofortige Entlassung. Unterstützen Sie unsere Forderung!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen