Wie reich
genau der mit Abstand reichste Verein Deutschlands ist, weiß niemand ganz
genau.
Konservativ
geschätzt besitzt allein die Katholische Kirche in Deutschland im Jahr 2010 Immobilien
im Wert von 270 Milliarden Euro.
[…..]
Carsten Frerk hat versucht, den Besitz der
beiden großen Kirchen zu schätzen. Der Politologe kommt auf 435 Milliarden Euro
– 150 Milliarden in Geld und Aktien, 220 Milliarden in Immobilien (ohne
Kirchen) und 65 Milliarden in Stiftungen und anderen Vermögenstiteln. „Geld
bedeutet Macht, und das will die Kirche nicht dokumentieren“, befindet Frerk.
Überdies, sagt er, dürfte das Spendenaufkommen zurückgehen, würde den Gläubigen
dämmern, dass Almosen gar nicht nötig sind.
Dass auch in Zeiten
wachsender Zweifel an der frohen Botschaft das Vermögen nicht schmilzt, dafür
sorgen Bürger und Staat mit beträchtlichen Zuwendungen. Aus der Kirchensteuer,
die der Staat eintreibt, flossen 2012 der katholischen Kirche 5,2 Milliarden
und der evangelischen 4,6 Milliarden Euro zu. Hinzu kommen Steuerbefreiungen, die
Übernahme der Kosten für Religionslehrer oder Konfessionsschulen und vieles
mehr. Auf fast 20 Milliarden Euro summiert sich die Hilfe, hat Kirchenkritiker
Frerk errechnet. [….]
Vermutlich
lachen sich die Bischöfe über diese Zahlen ins Fäustchen. Seit Jahrhunderten
sind sie Meister der Verschleierung und die paar hundert Milliarden entsprechen
nur der Spitze des Eisbergs. Gewaltige Bauwerke wie der Kölner Dom sind nämlich
nur mit einem Euro bewertet.
Jeff
Bezos, Bill Gates, Susanne Klatten und Michael Otto sind veglichen damit arme
Schlucker.
[…..]
Ist die Kirche der einzige Billionär der
Welt? Wir wissen es nicht genau, aber man kann davon ausgehen. Sehr vorsichtige
Schätzungen belaufen sich manchmal auf ein bis zwei Billionen Euro, aber der
Reichtum der Kirche ist wahrscheinlich noch höher anzusetzen. Es gibt ja keine
Transparenz, und der Vatikan kann als eigener Staat alle Steuergesetze und
staatlichen Bestimmungen umgehen, und er kann auch jeden Finanzverbrecher im
Vatikan schützen vor dem Zugriff von Justizbehörden.
Zuletzt schätzte der
bekannte italienische Journalist Marzio Bartolini in der Wirtschafts- und Finanzzeitung Il sole 24 ore
nur das Immobilienvermögen der römisch-katholischen Kirche auf ca. zwei
Billionen Euro, „vorsichtig geschätzt“, wie Bartolini schreibt. Ca. die Hälfte
des Besitzes befinde sich in Italien, wo ca. jedes fünfte Haus in Kirchenbesitz
sei, in Rom sogar jedes vierte.
[….]
Eins ist
aber sicher; ein Verein kommt nicht zu solchen gewaltigen Schätzen, wenn er
seine Mittel großzügig an Arme und Hungernde verschenkt.
Genau
das passiert auch nicht. Jeden Tag verhungern etwa 20.000 Kinder, weil niemand
bereit ist Lebensmittellieferungen zu finanzieren.
In 2.000
Jahren Erfahrung mit Raffgier, entwickelten Theologen neben dem einträglichen
Reliquien- und Ablasshandel eine Fülle von Bereicherungs-Instrumenten.
Während
Jesus einst die Banker aus dem Tempel prügelte und die Kirche tausend Jahre
lang ein strenges Zins-Verbot propagierte,
besitzen Kirchen weltweit heute dutzende eigene Banken.
Die
Kirchen sind gewiefte Ausbeuter.
Ermöglicht
wird das unter anderem durch Enabler wie Kerstin Griese, die
dafür sorgen, daß immer mehr Kitas, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser in
kirchliche Trägerschaft übergehen.
Geht
eine solche Einrichtung in geistliche Trägerschaft über, bezahlen nach wie vor
Staat und Patienten die Gehälter der Angestellten.
Es
bleibt aber mehr beim Betreiber hängen, weil die Kirche ihre Mitarbeiter
schlechter behandelt, entrechtet und mieser bezahlt.
Schon gewusst? Durch
das „kirchliche Selbstbestimmungsrecht“, eine Art Narrenfreiheitsparagraphen
für Religionsgemeinschaften, sind Betriebe in kirchlicher Trägerschaft vom
Betriebsverfassungsgesetz und dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz ausgenommen
- inklusive Streikverbot und täglich gelebter Diskriminierung, die mit dem
Segen unserer christlichen Gesetzgeber stattfinden. Doch nun bildet sich ein
erster Riss in dem dünnen juristischen Eis, auf dem sich das kirchliche
Arbeitsunrecht seit langem bewegt - höchste Zeit, dass auch Arbeitnehmer
kirchlicher Einrichtungen durch deutsches Recht geschützt werden!
Jeder
weiß, daß kirchliche Trägerschaft auch eine Einstellungspolitik nach dem Motto „Juden, Muslime und
Atheisten unerwünscht“ bedeutet.
In
Bayern und NRW gibt es große Flächen, in denen Kirchen ein Monopol bei der
Gesundheitsversorgung haben.
Junge
muslimische Frauen, die bei der Berufsberatung den Wunsch äußern
Krankenschwester oder Altenpflegerinnen zu werden, die DRINGEND GEBRAUCHT
WERDEN, weist man ab, weil sie keine Chance
haben einen Job zu bekommen, wenn sie nicht in die Kirche eintreten.
Bekannt
ist auch, daß geschiedene Chirurgen oder lesbische Kindergärtnerinnen
rausgeworfen werden, wenn ihr Haus von der Kirche getragen wird.
Aber
selbst fromme, christliche, heterosexuell Verheiratete haben schlechte Karten
wenn sie zu den 1,5 Millionen Angestellten in kirchlichen Diensten gehören,
weil sie ausgebeutet werden dürfen. Es gibt keine Gewerkschaften, keine
Tarifverhandlungen und kein Streikrecht.
Diese
Entrechtung von Millionen Arbeitnehmern wird selbstverständlich von
schwarz und
gelb gefördert, aber eben auch von den Top-Religioten, wie Andrea Nahles, Katrin Göring-Kirchentag und Kerstin Griese bei RRG ermöglicht.
Aus
keiner Bundestagspartei ist also Hilfe zu erwarten; sie alle legen die Hände in
den Schoß und gucken der gewaltigen Vermögenskonzentration der
Kirchen-Billionäre, sowie der Schlechterstellung der Arbeitnehmer zu.
Kirchliche
Angestellte streiken heute erstmals in 70 Jahren Bundesrepublik.
[….]»Es fühlt sich sehr gut an«, sagt Anne
Schmidt über den ersten Streik ihres Lebens. Seit über 20 Jahren arbeitet die
Krankenschwester in der Ottweiler Marienhausklinik. Einen Arbeitskampf hat es
in dem katholischen Haus noch nie gegeben. Bis heute. »Wir haben jede Menge
Aktionen gemacht, eine aktive Mittagspause, Briefe an den Bischof geschrieben,
doch es hat alles nicht gefruchtet«, erklärt Anne Schmidt. »Deshalb greifen wir
jetzt zum letzten Mittel, das uns bleibt: Streik.« Die 59-Jährige möchte sich
nicht länger mit den Zuständen abfinden. »Wir wollen, dass menschenwürdige
Pflege wieder möglich ist, wir wollen mehr Menschlichkeit.« Dass ausgerechnet eine
Klinik, die sich auf christliche Nächstenliebe beruft, das verhindern wollte,
ist ihr unverständlich. [….]
Gewerkschaften
und Arbeitnehmer müssen sich allein auflehnen, während die fromme Nahles
wegguckt.
Kirchen nehmen
lieber menschenunwürdige Zustände hin, lassen Patienten in ihren Exkrementen
liegen, bevor sie ein bißchen von ihren hunderten Milliarden abknapsen, um mehr
Pfleger einzustellen.
[….] Krankenschwestern arbeiten oft unter extrem
belastenden Bedingungen - und wenn ihr Krankenhaus der katholischen Kirche
gehört, dürfen sie nicht mal streiken. Eine kleine Klinik im Saarland wagt den
Tabubruch. [….]
An diesem Mittwoch wird dort gestreikt - das
erste Mal an einem Krankenhaus, das sich in katholischer Trägerschaft befindet.
[….]
Hinzu kommen Solidaritätsaktionen an rund
80 anderen Krankenhäusern in ganz Deutschland: Da werden ausnahmsweise Pausen
eingehalten und Überstunden vermieden. [….] Und doch spielen die Kirchen eine wichtige Rolle: Für sie gilt ein
anderes Arbeitsrecht. Durch dieses Arbeitsrecht kann etwa an einem kirchlichen
Kindergarten die Leiterin gefeuert werden, wenn sie sich scheiden lässt; ein
Düsseldorfer Chefarzt verlor seinen Job, als er ein zweites Mal heiratete. All
das, sagen dann die Kirchen, sei mit ihrer Lehre nicht vereinbar und kann zur
Kündigung führen. Wer bei ihnen einen Arbeitsvertrag unterschreibt, muss das
akzeptieren. Und streiken darf er auch nicht, Gottesdiener streiken halt nicht.
"Was das bedeuten
kann, haben wir vor zwei Jahren beim Kita-Streik gesehen", sagt Stefan
Sell, Professor für Sozialpolitik an der Hochschule Koblenz. Damals wurden
wochenlang Kitas bestreikt, es ging unter anderem um die Bezahlung der
Erzieherinnen. Wer nicht gestreikt hat, waren die kirchlichen Einrichtungen -
Streikverbot. [….] Die Marienhaus-Gruppe, größter katholischer
Klinikbetreiber in Deutschland und Träger des Hauses in Ottweiler, hält den
Streik für rechtswidrig und hat den Mitarbeitern Konsequenzen angedroht.
"Wir werden angemessen reagieren", sagt Unternehmenssprecher Heribert
Frieling, und lässt offen, was das bedeutet. In Betracht kämen wohl Abmahnungen
oder Gehaltskürzungen - Kündigungen würden die Personalsituation weiter
verschärfen. [….] Ohne den Druck der
Mitarbeiter werde nicht viel passieren, glaubt Sozialwissenschaftler Sell. Der
Mangel ist ja seit Jahren offenkundig, ohne dass viel dagegen unternommen
wurde. "Der Wandel muss erstreikt werden", glaubt Sell. Das scheitere
bisher auch an den Kirchen, die gut ein Drittel der deutschen Krankenhäuser
betreiben: "Sie verhindern ein gesundes Maß an Mitbestimmung." [….]
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