Donnerstag, 22. November 2018

Tiefer fallen als in Gottes Arme.


Eine Frage, die mich schon lange umtreibt ist die nach dem Prozentsatz der gläubigen Christen!
Klar, in der CDU oder in der Kirche und vielfach in der Politik bekundet man tiefgläubig zu sein, auch wenn es ein Typ wie Donald Trump offensichtlich nicht ist. #45 wurde von den Evangelikalen in sein Amt gebracht.
Barack Obama oder Hillary Clinton betonten vielfach ihre tiefe Gläubigkeit, aber was hat das schon zu bedeuten in einem Land, in dem nur Gläubige in Top-Positionen gewählt werden können?
Ein Bekenntnis zum Atheismus und die US-Präsidentschaft schließen sich aus. Das mag sich zukünftig ändern, aber in den letzten Jahrzehnten war es noch so.
Gelegentlich liest man von atheistischen Pfaffen und das halte ich für keinen besonders abwegigen Widerspruch.
Es gibt viele Gründe Pfarrer zu sein. Die Jobsicherheit, das Geld, die Gemeindearbeit. Vielleicht gefallen auch die Gebäude, das Orgelspiel, die Chöre, die Machtposition, die abgefahrenen bunten Kleider, die Möglichkeit Messdienerchen zu befummeln oder sich Schlüpfrigkeiten in der Beichte anzuhören. Deswegen muss man nicht tatsächlich den ganzen Unsinn glauben, der in der Bibel steht.
Ich halte es für absolut vorstellbar, daß einem Karriere-Kurialen die Glaubensbekenntnisse ganz automatisch über die Lippen kommen. Ungläubigkeit ist vermutlich sogar ein Vorteil beim Kampf um die besten und lukrativsten Posten im Vatikan.

Offensive Zurschaustellung seiner Gläubigkeit kann also enorme Vorteile beim Erklimmen der Karriereleiter haben.
Wenn fromme Frauen wie Annegret Kramp-Karrenbauer oder Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gegen Schwule wettern, muss das nicht unbedingt Ausdruck ihres Glaubens sein. Ich nehme eher an, es handelt sich um einen strategischen Schachzug, damit einem im CDU-Universum die Basis gewogen bleibt. Möglicherweise sind die beiden Christenpolitikerinnen auch einfach nur miese Weiber, die ihren Menschenhass ausleben.

Gläubige, die auf die Kraft der Gebete setzen und von der Allmächtigkeit Gottes predigen, glauben das alles aber auch nur eingeschränkt.
So verstecken sich Päpste hinter Panzerglas-Papamobilen, weil sie eben nicht auf Gottes Schutz vor Gewehrkugeln vertrauen. Priester stellen Blitzableiter auf ihre Kirchen, weil sie natürlich nicht glauben, Gott würde seine Gotteshäuser vom Blitzeinschlag ausnehmen. Und Kranken setzen auf Gebete in den Fällen, in denen eine Heilung im Bereich der Wahrscheinlichkeit liegt. Amputierte beten aber nicht dafür, daß ihnen ein Bein nachwächst. Witwen beten nicht dafür, daß ihr Ehemann sich gesund und munter wieder aus dem Grab ausgräbt, weil sie tief in sich wissen, daß ihr als allmächtig postulierter Gott auch nicht stärker als die Naturgesetze ist.

Natürlich gibt es aber doch immer auch ein paar wenige Irre, die verrückt genug sind um wirklich zu glauben.
Das sind die Typen, die Krebsbehandlungen ablehnen oder in Gebäude fliegen.


(….) Ich lehne alle Religionen ab. Aber ich räume den polytheistischen Lehren grundsätzlich ein größeres Maß an Toleranz ein, als den monotheistischen Extra-Ecclesiam-Nulla-Salus-Lehren ein.
Der spezifisch destruktive Kern der abrahamitischen Religionen liegt ja gerade in ihrem exkludierenden Geist.
"Wir sind besser als die“ zum Dogma erhoben, muss zu dem Unfrieden und Krieg führen, den wir auch tatsächlich als Dauerzustand erleben seit Pharao Echnaton, der von 1353–1336 v. Chr. regierte, das erste mal erklärte es gäbe nur einen Gott, nämlich Aton und damit alle anderen zum Abschuss freigab.

Christentum, Islam und Judentum sind für mich die unangenehmsten Religionen.
Von den Dreien klammere ich aber oft das Judentum aus, weil es wenigstens auf den brutalsten Aspekt, die Missionierung verzichtet.
Juden sind nie losgezogen, um sich ganze Kontinente untertan zu machen, Völker zu versklaven, Genozide anzuzetteln.
Juden werfen keine Ungläubigen auf Scheiterhaufen, halten keine Auto Dafés ab, führen keine Inquisitionen durch, ziehen nicht zu Kreuzzügen los, um über 200 Jahre ganze Landstriche leerzumetzeln. (…..)

Potentieller Wahnsinn liegt in den berühmten Käßmann-Worten vom Fall in Gottes Arme.

Ich weiß aus vorangegangenen Krisen: Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Für diese Glaubensüberzeugung bin ich auch heute dankbar."

Aber ich habe tatsächlich viele Menschen in großem Frieden sterben gesehen, die ihr Leben losgelassen und zurückgelegt haben in Gottes Hand.

Ist es Dummheit oder eher doch Borniertheit, die sie so etwas immer wiederholen lässt?
Ich bin jedenfalls beeindruckt davon, wie eine sehr reiche Frau, die mit 60 Jahren ihre üppige 11.000-Euro-Pension genießt, solche Sprüche von sich gibt, während ihr Gott beispielsweise im Jemen 85.000 Kleinkinder unter grauenvollen Umständen elend und langsam an Hunger krepieren ließ.

Aber was soll man schon von einer Bischöfin erwarten, die fünf Jahre als Botschafterin für einen der widerlichsten Antisemiten der Weltgeschichte arbeitete?

(….) Die Theodizee-Frage gibt es seit 2.000 Jahren, ohne daß ein einziger Kleriker darauf eine Antwort gefunden hätte.
„Auschwitz hat die Nicht-Existenz Gottes bewiesen“ lautet die Theodizee-Kurzversion.

Es passieren jeden Tag genügend Grausamkeiten, die die Nicht-Existenz eines „lieben Gottes“ unzweifelhaft determinieren; man denke nur an die 20.000 jeden Tag elend an Hunger krepierenden Kinder, während Franzls Topp-Religioten in Saus und Braus leben.

Das Besondere am Holocaust war unter anderem die Tatsache, daß die ihm zu Grunde liegende antisemitische Ideologie so perfekt zur christlichen Kultur passte – ist doch die tiefe Judenfeindschaft eine zentrale Lehre der Kirchen.

So konnte es kommen, daß die etwa 600.000 Menschen, die direkt an der Tötung von sechs Millionen Juden beteiligt waren, alle Christen gewesen sind. (….)

Vielleicht ist Käßmann auch nicht so dumm, den von ihr verbreiteten Unsinn wirklich zu glauben, sondern lediglich skrupellos in dem Wissen, daß sie so mit ihren Büchern und ihren BILD-Kolumnen Millionen verdient.
Immerhin behauptete sie ja nur mit den Taliban am Hindukusch über Gott und die Bibel zu reden, wäre eine gute Idee.
Sie war immerhin nicht verrückt genug als kurzhaarige unverschleierte Frau in Hosen wirklich durch Taliban- oder IS-Gebiete mit einer Bibel unterm Arm zu spazieren.
Vielleicht ist sie doch weniger dumm und dafür verlogener.
Vermutlich kann sie sich vorstellen wie viel ihr der Spruch von dem Fall in Gottes Hand nützt, wenn sie es mit aufgebrachten Mullahs in Afghanistan zu tun hätte.

Es gibt aber irre Christen, die ihren Glauben und den von Jesus erteilten Auftrag zur Mission so ernst nehmen, daß sie losziehen, um den ihren Glauben überall zu verbreiten.
In früheren Jahrhunderten führte das zum größten Massenmord aller Zeiten, weil die Völker in Australien, Afrika, Südamerika und Nordamerika leider zu freundlich waren, um die die Christlichen Conquistadores sofort umzubringen.
Heute gehen Missionare eher nicht mehr in die No-Go-Areas für Christen, weil sie wissen, daß man damit bei Donald Trumps besten Freund König Salman nicht lange am Leben bleibt.
2009 waren die Bibelschülerinnen Anita G., 24, und Rita S., 26 aus Ostwestfahlen im Jemen einen Kopf kürzer gemacht worden.

So gut wie jeder Fleck der Erde wurde inzwischen schon von Religioten heimgesucht.
Eine der letzten, vielleicht die letzte Ausnahme sind ein paar winzige Inseln der Adamanen.

[….] Die auf North Sentinel freiwillig abgeschottet lebenden Sentinelesen gelten als das letzte, vorjungsteinzeitliche Volk der Erde; die Insel und das umliegende Gewässer im Radius von drei Seemeilen (5,6 Kilometer) sind Sperrgebiet und dürfen nicht betreten werden.
Zutritt zu der Insel ist der Außenwelt verboten
Die Sentinelesen sind verletzlich gegenüber Krankheitserregern, die Fremde einschleppen könnten. Zudem seien sie bekannt dafür, fremde Ankömmlinge in der Vergangenheit angegriffen zu haben, hieß es. [….]

Das 1771 entdeckte North Sentinel Island ist von gefährlichen Riffen umgeben. Auf etwa 75 km² mit dichter tropischer Vegetation leben 30 bis 100 Menschen in völliger Isolation.

[….] Shiv Viswanathan, ein Sozialwissenschaftler und Professor an der Jindal Global Law School, sagte, North Sentinel Island sei ein geschütztes Gebiet und nicht für Touristen zugänglich. "Wie viele Menschen dort leben, ist nicht bekannt, aber die Bevölkerung nimmt ab. Die Regierung muss sie beschützen." [….]

Der offensichtlich wahnsinnige christliche Missionar John Allen Chau, ein 27-Jähriger Absolvent der Oral Roberts University in Alabama hatte sich vorgenommen auch diese letzte nicht durch Zivilisation verseuchte menschliche Kultur zu zerstören.

[….] Chau [….] left a note with the fisherman who he paid to break the law and take him to the remote island he was prohibited from visiting. The note read:
    Jesus had bestowed him with the strength to go to the most forbidden places on Earth.
Heavy reports:
    Chau had previously visited the Andaman and Nicobar Islands and had “expressed a strong desire to meet with the Sentinelese tribes to preach Christianity.” [….]

Die Sentinelesen waren zum Glück viel schlauer als die vielen hundert Millionen Menschen auf anderen Kontinenten, die sich von Christen einfach ermorden ließen und kamen dem göttlichen Unbill zuvor. Sie ließen einen tödlichen Pfeilhager auf den Ami niedergehen. Gottes Hand war nicht da als John Allen fiel.

[….] John Allen Chau[….] knew it was illegal and dangerous to try to contact the Sentinelese people on North Sentinel Island, but went anyway in hopes of converting the isolated tribes people to Christianity.

His effort failed. The tribes people killed the intruder. And Jesus was nowhere to be found.
[….]
    An American Christian missionary is thought to have been killed by tribespeople from one of the world’s most isolated communities on a remote island hundreds of miles off the coast of India, according to officials. [….]

Herzlich Glückwunsch, liebe Sentinelesen! So muss man es machen und wenn mal Frau Käßmann vorbei kommt, wisst Ihr ja was zu tun ist!

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