Die Protestanten in Deutschland stehen nach der exzessiv
gefeierten Lutherdekade etwas bedröppelt am Rand, während die päpstlichen
Kollegen mit immer neuen Kindersexskandalen in allen Ländern der Welt für
Schlagzeilen sorgen.
Käßmann ist in Rente, macht sich auf Steuerzahlerkosten ein
schönes Leben.
Im Alter von 60 Jahren genießt die Bischöfin ihre B9-Pension, 11.577,13
Euro im Monat, ohne selbst Beiträge gezahlt zu haben. Ihre Zeit als
Luther-Botschafterin, 2012-2017 verbrachte sie mit weltweiter
Dauerreisetätigkeit, um Propaganda für einen der menschenfeindlichsten
Antisemiten der Geschichte zu machen.
Die war entsprechend ihrer rhetorischen und intellektuellen
Fähigkeiten effektiv.
Während ihrer fünf Jahre als Ober-Lutheranerin verließen
mehr als 1,8 Millionen Evangelen die Kirche!
2012 zählte die EKD 23.356.096 Mitglieder;
nach fünf Jahren Käßmann waren es 2017 noch 21.536.000!
Da kann man schon mal applaudieren.
Die Katholiken sind mit 23,3 Millionen Angehörigen (Stand
Ende 2017) trotz der Sexskandale, des Zölibats, der Homophobie und des strikten
Verbots des Frauenpriestertums inzwischen deutlich mitgliederstärker als die
Evangeliban.
Durchaus beeindruckend also wie durch miserable
Kirchenführung und grottenlangweilige Gottesdienste die Gläubigen aus der Kirche
getrieben werden, wenn diese sich schneller aus dem Staub machen, als in dem
Verein, der systematisch Kinder ficken lässt.
Aber vielleicht gilt bei der Kirchenmitglieder-Akquise ja
auch: „Es gibt keine schlechte Presse!“ Hauptsache, man kommt überhaupt noch
vor.
Und so rückt die Hamburger Bischöfin Fehrs, gerade mal
lumpige 40 bis 50 Jahre verspätet, auch die bestialischen Kinderquälereien
ihres Vereins ins Licht.
[…] Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs legte einen Elf-Punkte-Plan vor,
wonach neue Missbrauchsstudien erstellt und eine zentrale unabhängige
Ansprechstelle eingerichtet werden sollen. Für die bessere Aufarbeitung stellt
die EKD im kommenden Jahr 1,3 Millionen Euro bereit.
Zander war Gast der Synode und hätte gern seine Meinung aus
Betroffenensicht kundgetan. Durfte er aber nicht. 1963 kam der heute 58-Jährige
laut eigener Aussage in das Kinderheim der Brüdergemeinde Korntal in
Baden-Württemberg. "Mit vier Jahren wurde ich das erste Mal vergewaltigt,
das ging so weiter, bis ich 14 war", erzählt er.
Mindestens drei Männer hätten sich an ihm vergangen, sagt Zander. Ganz
zu schweigen von den körperlichen Züchtigungen durch Erzieher, "immer
wieder Prügelorgien, Zwangsarbeit, die Aufforderung, Erbrochenes zu
essen". Ein im Juni 2018 vorgelegter Bericht spricht von mindestens 81
Tätern und bis zu 300 minderjährigen Opfern von Misshandlungen und Missbrauch.
[….]
Die Erkenntnis, daß hunderttausende unschuldige Kinder im
Nachkriegsdeutschland grausam ihren Müttern entzogen wurden (wenn diese zum
Beispiel unehelich Kinder bekommen hatten) und dort bestialisch gequält und
ausgenutzt wurden, ist ja so neu nicht.
Das war schon das große Thema der Ulrike Meinhof bevor sie
in den RAF-Terrorismus abglitt. Deswegen war sie für RAF-Mitglieder der zweiten
und dritten Generation so eine Ikone – sie hatte dafür gesorgt, daß
beispielsweise Peter Jürgen Boock nach Stationen in Kinderheimen wie dem Landesfürsorgeheim
Glückstadt, einem ehemaligen KZ, und dem Diakonie-Jugendheim Beiserhaus in Rengshausen,
befreit wurde. Stichwort „Heimkampagne“ von 1969. Verständlicherweise war der
damals 17-Jährige Boock Menschen wie Baader, Ensslin und Meinhof sehr dankbar aus
den Krallen seiner evangelischen Peiniger befreit worden zu sein.
Und nur 49 Jahre später, also geradezu blitzartig, denkt Bischöfin
Fehrs, daß man da auch mal untersuchen könnte was die EKD verbrochen hatte.
[….] Auch in der evangelischen Kirche hat es Missbrauchsfälle gegeben - doch
die Aufarbeitung geht nur schleppend voran. Die EKD nennt selber die Zahl von 480
bekannten Fällen seit 1950. In der
evangelischen Kirche fehlt bislang ein einheitlicher Umgang mit Opfern und Angehörigen
- jede Landeskirche entscheidet selber, wie sie mit dem Thema umgeht. Und da
sind die Unterschiede groß. [….]
Nein, die Missbrauchsopfer direkt anhören will man nicht bei
der EKD, aber man macht mal eine Studie. Die 1,3 Millionen Euro, die das
kostet, dürften kein Problem sein.
[….] Im Jahr 2017
nahm die Katholische Kirche rund 6,43 Milliarden Euro durch die Kirchensteuer
und die Evangelische Kirche etwa 5,67 Milliarden Euro ein. [….]
(Statista)
Dank freundlich gesinnter Gesetzgeber und Regierungen
schwimmt man schließlich im Geld.
[….] Auch im kommenden Jahr bekommt die Evangelische Kirche in Deutschland
(EKD) wieder mehr Geld aus Kirchensteuern als im Vorjahr. Durch die gute
wirtschaftliche Lage rechnet die EKD mit einem Plus von etwa vier Prozent aus
dieser Quelle – obwohl immer weniger Menschen Mitglied der Kirche sind und
Kirchensteuern zahlen. [….]
Knappheit herrscht bei einem anderen Gut der Kirchen,
nämlich dem Personal. 14.000 Pfaffen zu wenig in den nächsten zehn Jahren.
[….] Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erwarte, dass bis
dahin etwa 7.000 der aktuell rund 13.500 Priesterstellen nicht mehr besetzt
werden können, [….]
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe vergleichbare
Probleme, schreibt der „Focus“ weiter. Der Pfarrerverband gehe davon aus, dass
sich die Zahl der derzeit etwa 21.000 Pfarrerinnen und Pfarrer um rund ein
Drittel reduzieren werde.
Demnach könnten bis 2030 ebenfalls rund 7.000 Stellen nicht nachbesetzt
werden. [….]
Schon blöd; die Kassen quellen über, die Politik pampert
einen mit vollem Einsatz und dennoch fliehen die Protestanten massenhaft aus
der Kirche.
Wie kann das bloß angehen, fragen sich auch 120 grauhaarige
Geronten auf der Würzburger Synodentagung der EKD.
Aber die Antwort kennen sie selbst: Sie leiden alle am
Käßmann-Buch-Syndrom.
(….) Aber man kennt das aus ihren
geradezu debil-doof Büchern, die allesamt Bestseller wurden:
Margot Kässmann: Mehr als Ja und Amen
Gibt es Jämmerlicheres, als wenn Erwachsene beim Besuch im Kindergarten
oder in der Grundschule so tun, als wären sie selbst Kindergartenkinder oder
Grundschüler? Dieses literarische Leben auf Kredit, diese geborgte Naivität,
dieses Sich-blöd-stellen mit großen Stauneaugen ist der basso continuo von
Margot Kässmanns publizistischem Oevre. "Für dieses Buch habe ich über
viele Monate Zeitungsauschnitte gesammelt und war am Ende fast erschlagen von
der Vielfalt der Probleme, der Stimmen, der Ansätze", schreibt sie. Ein
unnötiges Buch, von der Konzeption her Kraut und Rüben, in der Ausführung
lieblos hingerotzt, ein Buch, dessen Leser sich wie zu Unrecht ans Kreuz
geschlagen fühlen müssen.
Margot Käßmann: "Sehnsucht nach Leben"
Zwölf Aufsätzlein der Ex-EKD-Vorsitzenden zu Themen wie Mut, Trost,
Liebe und Geborgenheit versammelt dieses leider illustrierte Büchlein.
"Ich denke, jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, wo die eigenen
Kraftquellen liegen", schreibt Margot Käßmann darin. Aus dem Mund einer
FDP-Vorsitzenden klänge das akzeptabel, für eine protestantische Theologin aber
ist das bis zur Selbstaufgabe lasch und opportunistisch: ein Offenbarungseid.
Margot Kässmann: "In der Mitte des Lebens"
Aus groupiehafter Sehnsucht nach der medialen Wiederaufstehung einer
wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetretenen Landesbischöfin und
Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ein grauenhaftes
Mischmasch aus Sermon, Erbauungsliteratur und moralisierenden
Textautomatenbausteinen über Monate an die Spitze der deutschen
Bestsellerlisten zu jubeln – für solch merkwürdige Heiligenverehrung kennt man
meines Wissens im Norddeutschen das schöne Wort "katholisch!"
Wenigstens Scheck spricht aus,
was offensichtlich ist: Käßmann steht nackt da. Sie hat ja gar nichts an. (…..)
Die schwafeln nämlich unerträglich langweiliges Zeug, das sich beim besten Willen niemand freiwillig anhören mag.
Gottesdienste sind genauso stinkend langweilig wie das öde Gesülze, das all die TV-Theologen in ihren bekannten Sprechblasen ablassen.
[….]Die Runde am Montagabend sagt ziemlich offen, warum es die Kirche
schwer hat bei Leuten zwischen 18 und 30 Jahren. Da sind die langweiligen Gottesdienste sonntags
um zehn Uhr zur schönsten Schlafenszeit, da ist die altbackene Sprache, und
überhaupt: Wozu braucht es noch die Institution, wenn man sich doch auch so
treffen und über Sinn und Glauben reden kann? Gerhard Wegner, der als Leiter
des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD eine aktuelle Studie vorstellt,
formuliert noch klarer: Die Institution wird für junge Leute zunehmend
bedeutungslos, "sie führen ein eigenständiges, glückliches Leben, ohne uns
als Kirche", erklärt er. [….]
Matthias Drobinski, der fromme Katholik und zuständige
SZ-Journalist für alles Kirchliche, hat aber einen Verdacht wieso die
evangelischen Gottesdienste als besonders unerträglich öde gelten.
Die Protestanten würden sich nämlich zu sehr von ihrer Lehre
entfernen und sich nur noch auf die Gruppen konzentrieren, die sie erreichen
könnten:
1.) Kinder, weil die in die Kirche gehen müssen (Konfirmanden-Geld!!)
2.) Alte, die ihre Gewohnheiten nicht mehr ändern.
Mäandere man aber zwischen infantilen Kindergottesdiensten
und Totenmessen, lungere also in Pflegeheimen rum und molestiere die Kitas,
würden sich die jungen Erwachsenen nicht mehr angesprochen fühlen.
Es wäre doch ganz einfach; gerade in säkularen Zeiten, in
denen die meisten ohnehin nie in die Kirchen gingen, wären doch die Pfaffen
frei ganz authentisch über Gott zu reden und sich nicht bei
Spezialgottesdiensten zu verbiegen.
[….] Sie müssen niemanden mehr ankumpeln, um mehrheitskompatibel zu bleiben.
Sie können die Freiheit der Menschen respektieren, die da gehen und vielleicht
irgendwann wieder einmal vorbeischnuppern. Die Kirchen können sie selbst sein
und ihren Glauben vertreten - um des Glaubens willen und nicht, um die
Institution zu retten. Sie können authentisch sein. Junge Erwachsene finden so
etwas übrigens recht attraktiv. [….]
Sehr schön! Der ödeste SZ-Journalist, der täglich zeigt,
wieso man einen so Frommen eben nicht über Kirchenthemen schreiben lassen
sollte, sagt den öden Pfaffen, wieso sie so öde sind und meint zu wissen was „junge
Erwachsene“ attraktiv fänden.
Wenn die Pfaffen sich ganz auf ihren Glauben konzentrierten,
„schnupperten“ die Jungen schon wieder rein.
Ich kann nicht angesprochen sein. Logischerweise. Ich bin kein „junger Erwachsener“ mehr, sondern ein Mittelalter.
Und als solcher renne ich schreiend weg, wenn ich
Brechreizworte wie „Lecker, Schlecken, Schlüpfer oder schnuppern oder ankumpeln“ lese.
So eine Sprache gehört verboten!
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