Samstag, 24. November 2018

Demokraten im Orbit

Warum sind die US-Demokraten so unsexy?
Wieso ist die Wahlbeteiligung unter Millennials so katastrophal niedrig?

Glücklicherweise haben es bei den jüngsten Kongresswahlen ein paar Dutzend jüngere Frauen ins Parlament geschafft, aber zur Anführerin wird wieder Nancy Pelosi bestimmt, deren 78 Jahre vielleicht noch kein grundsätzliches Problem sind, aber bei ihr merkt man die Alterserscheinungen schon sehr deutlich. Das Gebiss sitzt nicht, sie ringt immer wieder nach Worten, verhaspelt sich. Ich erkenne zwar keine Zeichen von Senilität bei ihr und offensichtlich ist sie sehr intelligent, aber eine Partei muss sich natürlich ihrer Außenwirkung bewußt sein. Zumal die KPdSU-Altersstruktur für liberalere Parteien problematischer ist als für Rechtskonservative, die sich weniger an einem Führungspersonal aus Omen und Open stören.

Bill Maher spricht immer wieder einen weiteren Grund an und zwar die entsetzlich übertriebene „political correctness“.


[….] HBO host Bill Maher said mainstream Democrats have to denounce the “insane” political correctness taking over their party if they want to win the midterm elections in November. [….] “Eighty percent of Americans see political correctness as a problem,” he continued, citing an article last week by The Atlantic. “And I think it’s our problem. And I don’t know why more mainstream liberals don’t denounce the political correctness that they must know in private conversations is insane.” [….]

PC ist gut; es gibt auch offensichtlich zu wenig PC in den USA, wenn ein Typ, der Behinderte nachäfft, sich damit brüstet Frauen an den Genitalien zu begrabschen und offen rassistisch argumentiert, dennoch von zig Millionen Fans bejubelt und zum Präsidenten gewählt wird.
Es gibt auf der anderen politischen Seite aber gleichzeitig zu viel PC, wenn sich eine Partei hauptamtlich damit beschäftigt wer durch welche Formulierungen möglicherweise beleidigt werden könnte.



Ich nehme sehr gerne auf die Gefühle anderer und ihre persönlichen Spinnereien Rücksicht.
Und als Atheist freue ich mich außerordentlich, daß im neuen US-House etwas weniger Christen und dafür auch Muslime sitzen.
Noch mehr begrüßen würde ich einen Haufen Atheisten.
Aber immerhin ist es ein Fortschritt, wenn das Christen/Juden-only-Prinzip endlich gebrochen wird.

[….] Erstmals ziehen muslimische Politikerinnen in den Kongress ein. Die Eltern von Rashida Tlaib wanderten aus Palästina in die USA ein, Ilhan Omar stammt aus Somalia: Nun haben beide einen Sitz im Repräsentantenhaus erobert. [….]
(SPON, 07.11.2018)

Um die Demokraten zur Weißglut zu bringen, möchte ich gern an dieser Stelle zwei schwere PC-Verstöße begehen.

1.) Frau Omar ist ausgesprochen attraktiv
2.) Meiner Ansicht leben die schönsten Menschen der Welt in Somalia.

Unglücklicherweise machen die Demokraten, die sich über ihren Zuwachs aus anderen Religionen freuen sofort wieder alles falsch, das man falsch machen kann.
Statt den Neuen ihren Job zuzutrauen und sie als starke, selbstbewußte Abgeordnete anzusehen, werden sie als rohe Eier behandelt und zunächst einmal überlegt, wodurch Omar und Tlaib sich beleidigt fühlen könnten.
Dabei fiel Nancy Pelosi sofort die säkulare amerikanische Verfassung ein, die sie nun für die beiden muslimischen Frauen schleifen will.

[….] Die demokratische Mehrheit im US-Repräsentantenhaus will eine seit 181 Jahren gültige Regel aufheben und das Tragen religiöser Kopfbedeckungen in der Kammer des Kongresses gestatten. Der für die Geschäftsordnung zuständige Demokrat Jim McGovern begründete den Vorstoß seiner Partei mit der gewachsenen Vielfalt im neu gewählten Abgeordnetenhaus.
Wenn im Januar die neu gewählten Abgeordneten erstmals zusammenkommen, wollen die Demokratinnen und Demokraten einen entsprechenden Antrag stellen. Nancy Pelosi, bisherige Oppositionsführerin der Demokraten und designierte neue Sprecherin im Repräsentantenhaus, hatte die Neuregelung zusammen mit McGovern und der muslimischen Abgeordneten Ilhan Omar, die selbst Kopftuch trägt, ausgearbeitet. [….] Die beabsichtigte Neuregelung soll nicht nur Musliminnen ermöglichen, ihr traditionelles Kopftuch zu tragen. Auch die Kippa für Juden oder der Turban der Sikhs wären dann gestattet. [….]

Ich möchte klarstellen, daß jeder und jede privat so viele Hijabs tragen soll, wie er/sie möchte.
Im Parlament hat das aber nichts zu suchen. Staat und Religion sind in den USA getrennt.
Die Politik braucht dringend weniger und nicht etwa mehr Religion.
Umso erbärmlicher, daß es ausgerechnet die Demokraten sind, die in falsch verstandener PC die Religion im Parlament stärken.

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