Der fromme Christ Trump, der als eifriger Bibelleser bekannt
ist, alle Evangelien auswendig kennt und daher auch sein Leben lang konsequent
ohne Sünde blieb, hob zum großen Schlag gegen Konkurrent Biden an. Der sei gegen die Bibel und gegen
Gott!
[….] “He’s
following the radical left agenda, take away your guns, destroy your 2nd
Amendment, no religion, no anything, hurt the Bible, hurt God. He’s against
God. He’s against guns. He’s against energy, our kind of energy. I don’t think
he’s going to do too well in Ohio," Trump said. [….]
Der Vorwurf saß! Insbesondere weil er von einem so sittsamen,
gottesfürchtigen Mann wie Trump kommt. Trump, der so bibeltreu und sündenfrei lebt,
daß er ähnlich die Maria, die Mutter Gottes frei von der Erbsünde ist und
nichts zu beichten hat. Er ist eben durch und durch gut.
[….] After
months of reflection, Donald Trump says he still doesn't regret his decision
not to ask God for forgiveness for his sins.
In an interview on
Sunday with CNN, the Republican presidential frontrunner said that he does not
regret never asking God for forgiveness, partially because he says he doesn't
have much to apologize for.
"I have great
relationship with God. I have great relationship with the Evangelicals,"
Trump said in the interview before pivoting to his poll numbers among
Evangelical voters.
"I like to be
good. I don't like to have to ask for forgiveness. And I am good. I don't do a
lot of things that are bad. I try to do nothing that is bad." [……]
Es ist also nur zu verständlich, daß sich die frommsten
amerikanischen Christen, die zig Millionen Evangelikalen wie ein Mann hinter
Trump stellen: Der US-Präsident ist so ehrlich, treu, bescheiden und keusch,
daß sie ihn alle lieben.
Zumal Trump ihnen endlich das Weihnachtsfest zurück brachte
und sogar die Erlaubnis gab sich im Dezember „Merry Christmas“ zu wünschen.
Unter den vorherigen antiamerikanischen atheistischen
Präsidenten Bush, Clinton, Bush und Obama war das streng verboten.
Der fromme Donald hat also eine starke moralische Position
und so kam der bisher im einem Delawarer Keller versteckte Katholik Joe Biden empört
hervorgeschossen:
„Böser Trump! Ich bin wohl gläubig und fromm!“
„Böser Trump! Ich bin wohl gläubig und fromm!“
[…..] Presumptive
Democratic presidential nominee Joe Biden on Thursday countered President
Donald Trump's baseless attack that he, a practicing Roman Catholic, would
somehow "hurt God," calling the comments "shameful."
"Like so many
people, my faith has been the bedrock foundation of my life: it's provided me
comfort in moments of loss and tragedy, it's kept me grounded and humbled in
times of triumph and joy. And in this moment of darkness for our country — of
pain, of division, and of sickness for so many Americans — my faith has been a
guiding light for me and a constant reminder of the fundamental dignity and
humanity that God has bestowed upon all of us," Biden said.
"For President
Trump to attack my faith is shameful. It's beneath the office he holds and it's
beneath the dignity the American people so rightly expect and deserve from
their leaders," he added. […..]
Willkommen im US-Wahlkampf 2020.
Der Verfassungsexperte Dr. Jur. Biden, der Jura und
Verfassungsrecht an der Widener University School of Law lehrte und im US-Senat
acht Jahre Ranking Minority Member, sowie acht Jahre Vorsitzender des
Justizausschusses war streitet sich mit einem amtierenden US-Präsidenten, der
glaubt Corona dadurch zu heilen, daß man sich eine UV-Lampe in den Hintern
schieb und noch nicht einmal das Prinzip der Gewaltenteilung kennt darüber wer
der frommere Christ ist.
Es lief ja ganz gut für Biden. Trump ritt sich von ganz
allein immer tiefer in den Abgrund, der Demokrat führt in den Swingstates
Florida, Wisconsin, Pennsylvania und Michigan klar vor dem Amtsinhaber, könnte
New Mexico und Arizona flippen und womöglich gar die tiefrot-republikanische
Hochburg Texas an sich reißen.
Böse Zungen behaupten, es liefe so gut für Biden, da der in
den 70ern und 80ern als brillante Redner inzwischen starke Zeichen von
Senilität aufweise und sich bei öffentlichen Auftritten oft verhaspele.
Trump dagegen liebe die Massenveranstaltungen und könne bei
den wahlentscheidenden TV-Duellen die Stimmung rumreißen, wenn Biden dabei als
trotteliger Opa erscheint.
Ich halte diese Sichtweise für groben Unfug.
Qualifikationen und TV-Duelle sind längst zu
Nebensächlichkeiten verkommen.
GWB und Trump verloren alle sechs, bzw drei TV-Duelle deutlich
und wurden dennoch Präsidenten.
Hillary Clinton war mit Sicherheit die am besten
qualifizierte Präsidentschaftskandidatin seit 100 Jahren. Die extrem brillante
Juristin kennt das amerikanische politische System wie niemand sonst. Sie ist
mit allen Wasser gewaschen, hat Erfahrungen auf allen politischen Ebenen. Sie
war acht Jahre im Weißen Haus, dann US-Senatorin und Außenministerin.
Statt ihr zog aber ein in jeder Hinsicht völlig
unqualifizierter Reality-TV-Depp ins Oval Office, der zuvor in einer sagenhaften
über Jahrzehnte andauernden Kette von Pleiten bewies, daß alles was er anfasst
im Desaster endet.
Qualifikation und TV-Form ist zu vernachlässigen.
Wichtig ist hingegen, daß die Wähler glauben ihren
Kandidaten gut einschätzen zu können und ihn mögen.
Das ist bei Biden der Fall. Er ist der liebe Onkel, der
schon seit 1973 im US-Senat dabei ist, so fürchterliche private
Schicksalsschläge hinnehmen musste, der aber stets bescheiden blieb, mit der
U-Bahn in den Senat fuhr und schließlich treu und lieb acht Jahre als Veep
Präsident Obama diente.
Hillary Clinton polarisierte. Sie hatte viele begeisterte
Anhänger aber dem standen Millionen Amerikaner gegenüber, die sie bis heute wie
die Pest hassen.
Biden wird von niemand gehasst.
Zudem ist Trumps Geisteszustand im freien Fall. Er ist so
verwirrt und borniert, daß er selbst bei den treuen Fans von Fox Peinlichkeit an Peinlichkeit reiht.
[….] Der US-Präsident vergeigt ein weiteres Interview kolossal. Was die
Frage aufwirft, wie er in dieser Verfassung ein TV-Duell gegen seinen
designierten Herausforderer Joe Biden überstehen will. [….]
Ich habe keine Angst vor einem leicht verwirrten Biden, der
bei TV-Duellen schwach ist.
Erstens spielt das ohnehin keine wahlentscheidende Rolle und
zweitens ist Trump so irre und verblödet, daß selbst ein Biden im Pech kaum mit
dessen Irrsinn mithalten kann.
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