Daniel Günther, CDU, 47, seit 2017 Ministerpräsident in Kiel
ist der feuchte Traum der Grünen.
Mit ihm könne man die ersehnten oliven Bündnisse bilden, da
er Schleswig-Holstein in einer Jamaika-Koalition regiere und nicht so verbissen
konservativ sei wie die Span-Kuban-Fraktion.
Als Beleg für seine liberalen Ansichten gilt auch seine
Stellungnahme während der Thüringer Faschistenkrise Anfang 2020, als sich die
schwer angebräunten CDU- und FDP-Landtagsfraktionen willig dem AfD-Rechtsaußen Bernd
Höcke andienten.
Günther stellte damals das einzig richtige und geradezu
banale fest: In so einer Situation müsse die CDU statt mit den
demokratieverachtenden und verschwörungstheoretischen Faschisten lieber mit dem
frommen Christen Bodo Ramelow zusammenarbeiten, der bereits vier Jahre als
Ministerpräsident amtiert hatte und als klassischer westdeutscher
Sozialdemokrat sicher alles andere ist als ein kommunistischer
Schreckensherrscher.
Ich halte dieses liberale Etikett für den
Nord-Ministerpräsidenten, das ihm Grüne so gern verpassen für ganz großen
Blödsinn.
Die beiden beschriebenen Begebenheiten waren beide den
Umständen geschuldet, die gar keine andere Konstellation zuließen.
In Wahrheit ist Günther konservativ bis plump-populistisch.
Ohne sich zu genieren exerzierte er als MP puren Nepotismus,
indem er seinem Bruder Tobias einen topbezahlten Beamtenjob zuschob.
(…..) Daß Ministerpräsident
Daniel Günther ohne demoskopische Konsequenzen damit durchkommt nepotistisch zu
agieren – er ließ kurz nach seiner Wahl zum MP seinen Bruder entgegen aller Gepflogenheiten zum Vizedirektor
des Landtags befördern – kann ich mir nur mit der relative
Bedeutungslosigkeit Schleswig-Holsteins und der Verblödung der Wähler erklären.
(….)
Der streng gläubige Christ Günther versuchte alles, um Grundgesetz-widrig
einen Gottesbezug in die schleswig-holsteinische Verfassung zu drücken.
[….] „Ich glaube, dass er [Gott]
auf das guckt, was wir hier machen. Mein Glaube ist mit einem sehr positiven
Gefühl verbunden.“
[….] „Ich bete mehrmals am Tag,
auch zum Essen.“
[….] „Das war eine Prüfung, aber
selbst das hat meine feste Überzeugung, dass es Gott gibt, und diese Nähe, die
ich zu Gott verspüre, nie ins Wanken gebracht.“
[….] „Was Gott ausmacht: Das Leben
ist mit dem, was wir hier auf der Erde haben, nicht beendet.“
[….] „Die Aufnahme des Wortes Gott
in die Verfassung erinnert an die Begrenztheit und die Fehlbarkeit menschlichen
Handelns.“ [….]
Dabei ist er in dem weitgehend säkularen Bundesland der
einzige katholische Abgeordnete. Ein typischer Fall religiotischer Hybris.
Im Wahlkampf schreckte Günther auch nicht vor den plumpesten
antisemitischen und islamophoben AfD-Methoden zurück, als er einen Schweinefleisch-Pflichttag für schleswig-holsteinische
Kantinen bewarb.
CDU-Katholiken, die im Wahlkampf so drastisch Juden vor den
Kopf schlagen, halte ich jedenfalls nicht für liberal.
Heute prangt Herr Günther auf der Titelseite des
konservativen Hamburger Abendblattes und bittet treuherzig die Nicht-Schleswig-Holsteiner
seinen Küsten in dieser Hitzeperiode fernzubleiben.
[….] Aufgrund des guten Sommerwetters und den wahrscheinlich wieder vollen
Stränden am kommenden Wochenende appellierte Günther, die typischen
Touristen-Hotspots zu meiden. "Es ist schön in unserem Land, aber strömen
Sie bitte nicht aus gleicher Gewohnheit immer an die gleichen Orte. Wir haben
auch ein schönes Binnenland." Manche Orte haben bereits Strandampeln und
Zugangsbeschränkungen eingeführt. Am Mittwoch hat auch die Verwaltung von
Timmendorfer Strand darum gebeten, dass Tagesgäste am Wochenende fernbleiben
sollten. [….]
Ein bißchen sehr lasch, Herr Ministerpräsident. Lasch und
verantwortungslos.
Ich fuhr heute gegen 22.30 Uhr bei immer noch etwa 27°C nach
Hause und es ist leider eindeutig: Deutschland ist voller Idioten, die
sich ohne Masken und ohne Abstand zusammenballen. Die Gastronomie brummt
wieder, überall stehen Tische auf den Straßen, die bis zum letzten Platz
besetzt sind.
Umfragen belegen, daß Maskenpflicht und Corona-Regeln von
einer großen Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor unterstützt werden. Aber die
vernünftigen Menschen sieht man nicht, weil die zu Hause sitzen.
Fährt man durch die Stadt bietet sich ein verzerrtes Bild,
weil man nur die verantwortungslosen Covidioten feiern sieht.
Statt lascher Appelle à la Günther braucht es offenbar mal
Law And Order.
Saftige Bußgelder sowieso, aber mir gefällt der
kalifornische Weg:
[…..] Die
US-Metropole Los Angeles will Veranstaltern illegaler großer Hauspartys von
Freitag an Strom und Wasser abstellen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu
verhindern. Damit reagierten die Behörden auf vermehrte Berichte über große
Feiern, die während der Pandemie eigentlich verboten seien, sagte Bürgermeister
Eric Garcetti am Mittwoch.
Bei wiederholtem Verstoß gegen die Sicherheitsanordnungen könne
Party-Veranstaltern binnen 48 Stunden Strom und Wasser abgedreht werden. Die
großen Feiern fänden vor allem in leer stehenden Häusern oder Unterkünften
statt, die kurzzeitig gemietet werden können. Bars und Nachtklubs in der
kalifornischen Stadt sind derzeit geschlossen.
"Wir werden nicht leichtfertig handeln", sagte Garcetti.
"Aber wir werden handeln und alles tun, um Leben zu retten und die
Sicherheit der Menschen zu gewährleisten." Die neuen Maßnahmen richteten
sich gegen Anwohner, die entschlossen seien, gegen die geltenden
Zusammenkunftsbeschränkungen zu verstoßen."Diese großen Partys sind nicht
sicher und können die Einwohner von Los Angeles das Leben kosten", sagte
Garcetti. [….]
Bei der Gelegenheit sollte man auch Reichsbürgern und den
Anhängern der Identitären Bewegung von den öffentlichen Versorgern kappen.
Sie glauben ja nicht in Deutschland zu leben. Dann mögen sie
doch gerne mal probieren wie es ist ohne Stromlieferungen, Frischwasser,
Fernwärme und Abwasserleitungen auszukommen.
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