Die Kombination aus
-nicht vorhandenem, oder unbezahlbarem Bauland
-deutschlandweit zwei Millionen nicht besetzten Stellen und sich dem daraus ergeben Nicht-Vorhandensein von Handwerkern
-einer ins Groteske wuchernden Baubürokratie
-den stark gestiegenen Zinsen für Immobilien-, bzw Baukredite
-den täglich zahlreicher werdenden teuren Klimaschutz-bedingten Bauvorschriften
-der multikrisen-bedingten Materialknappheit und
-zunehmend pessimistischen Bundesbürgern
ergibt auch für den Laien erkennbar: Häuser und/oder Wohnungen zu bauen ist teuer und scheiße.
Das „Häusle baue“ mag zwar der deutscheste Urtraum des gemeinen Teutonen sein, aber wer ein bißchen rechnen kann und nicht zufällig gerade den Lotto-Jackpot geknackt hat, begräbt unter diesen Umständen den Traum vom Wohneigentum und sucht sich ein Mietobjekt.
Das ist ohnehin eine bedenkliche Entwicklung; wird aber zur Katastrophe, weil ohnehin schon so viele Wohnungen wie nie zuvor fehlen.
[…..] Insgesamt fehlten auf dem Wohnungsmarkt bis zum Jahresende rund 700.000 Wohnungen – das größte Defizit seit mehr als zwanzig Jahren. […..]
Noch bedenklicher: Die deutsche Ökonomie wird drastisch einbrechen, wenn Regierung und Wirtschaft es nicht schaffen, ganz schnell, ganz unkompliziert, ganz viele Einwanderer nach Deutschland zu holen. 400.000 – 700.000 PRO JAHR, die auch alle irgendwo wohnen müssen.
[….] Der Arbeitskräftemangel kostet Deutschland nach Berechnungen der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) jährlich 84 Milliarden Dollar verlorener Wirtschaftsleistung. Damit sind die Einbußen der deutschen Volkswirtschaft nach Einschätzung der Autoren im Vergleich der wirtschaftsstärksten Nationen die international zweithöchsten nach den USA.
Die Studienautoren Johann Harnoss und Janina Kugel erarbeiteten das Papier in Kooperation mit der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen (IOM). Grundlage der Berechnung für Deutschland waren die Zahlen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das für das zweite Quartal 1,9 Millionen offene Stellen gemeldet hatte.
"Das ist etwa eine Million über dem langfristigen Durchschnitt", sagte Harnoss der Nachrichtenagentur dpa. "Das sehen sowohl Ökonomen als auch wir als strukturellen Mangel." Harnoss und die frühere Siemens-Personalvorständin Kugel gehen davon aus, dass im Schnitt jeder dieser eine Million fehlenden Arbeitnehmer pro Jahr in etwa 84.000 Dollar Wirtschaftsleistung erbringen würde – in Summe also 84 Milliarden Dollar. [….]
Vereinfachte Regeln zur Einwanderung nützen nichts, wenn diejenigen keine adäquate Bleibe finden.
Fachkräfte werden auch in anderen Staaten dringend gesucht. Die müssen nicht nach Deutschland kommen, wenn sie hier nur in überteuerten Bruchbuden unterkommen können. Da hat sich eine tückische Gemengelage zusammengebraut, in der viel zu wenig gebaut wird. Und was gebaut wird, ist zu teuer.
[…..] Die Investitionskosten für Wohnraum in deutschen Großstädten kalkulieren die Autoren der Studie auf aktuell rund 4900 Euro pro Quadratmeter. Ein frei finanziert errichteter Wohnungsbau lasse unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Kaltmiete von unter circa 16,50 Euro nicht mehr zu. Deshalb müsse die Verstetigung des Wohnungsbaus als staatliche Aufgabe verstanden werden. […..]
Bei explodierenden Heizkosten und Strompreisen, sind wir dann leicht bei 21 Euro Warmmiete. Damit sind alle Normalverdiener, vom Polizisten über die Krankenschwester bis zum Käseverkäufer, aber vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen. Nicht jeder kann schließlich, wie Spahn oder Lindner, unter dubiosen Umständen und ohne Sicherheiten, viele Millionen schwere Immobilienkredite in Anspruch nehmen.
Eins ist klar: Bei der K.O.alitionsverhandlungen der Ampel hat sich die SPD, wieder einmal, wegen ihrer stets übermäßig vorhandenen staatsbürgerlicheren Verantwortung, die undankbarsten Ministerien mit den unlösbaren Problem ausgesucht. Gesundheit, Verteidigung, Bau.
Lambrecht wirft nun hin – die SPIEGEL-Titelgeschichte von morgen, gab ihr offenbar den Rest – aber die Schuld an der Misere der Bundeswehr tragen eindeutig ihre CDUCSU-Vorgänger Kramp-Karrenbauer, von der Leyen, de Maizière, Guttenberg und Jung.
Viel dringender als Lambrecht, müssten Wissing und Lindner aus dem Kabinett verschwinden. Lindner ist aber wegen seiner Stellung als Parteichef unkündbar. Daher schlage ich eine Rochade vor:
Wissing weg, Lambrecht weg, Özdemir weg.
Dafür: Strack-Zimmermann Verteidigung, Özdemir Verkehr und irgendein guter jüngerer Sozi, Hakverdi?, Landwirtschaft/Ernährung.
Lauterbach übernahm nach Gröhe und Spahn ebenso einen dysfunktionalen Sumpf, wie Klara Geywitz von Arbeitsverweigerer Seehofer.
Wie soll sie denn unter diesen Umständen eine Millionen perfekt gedämmte und ökologisch beheizte sehr günstige Wohnungen nehmen?
[….] Der Mieterbund hat auch im Jahr 2021 sowie im Jahr 2022 Alarm geschlagen. Aus unterschiedlichen Gründen. Nie unberechtigt, selten durchdringend. Weshalb es jetzt im neuen Jahr wieder an der Zeit ist: "So laut wie jetzt haben die Alarmglocken des Wohnungsmangels lange nicht mehr geschrillt." Die Situation auf dem Wohnungsmarkt, der kein Viktualienmarkt, sondern ein System zur Herstellung von Menschenwürde ist, Ernst Bloch sprach von "Heimat", werde, "immer dramatischer". Das sagt aktuell der Präsident des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten. [….][Er] spricht von einem "ungeahnten Desaster auf dem Wohnungsmarkt", 2023 werde für die Mieter ein "sehr hartes Jahr".
Als wäre es bisher halbwegs angenehm zugegangen auf einem Markt, der ans Fegefeuer erinnert. Das Wort "ungeahnt" ist ebenfalls unfreiwillig komisch, denn die jetzt diagnostizierte Dramatik war mit Blick auf die turnusgemäß zuvor festgestellte chronische Dramatik keineswegs "ungeahnt". Man wusste es seit Jahren. In Architektur, Städtebau und Wohnungsbaupolitik ist das alles bekannt. [….]
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