(….) Tea Party-Aktivisten ließen sich massenhaft für die GOP-Vorwahlen eintragen, kegelten die halbwegs vernünftigen Konservativen aus dem Rennen, erhoben eine batshit-crazy-Person zum Kandidaten.
Ein berühmter Fall war die damals neben Michele Bachmann und Sarah Palin prominenteste Teebeutlerin Christine Therese O'Donnell.
Die wollte konservative US-Senatorin von Delaware werden und fuhr damit Michael Castle, dem früheren Gouverneur des Staates in die Parade. Er hatte 2010 beste Chancen den Senatoren-Sitz von den Demokraten zurückzuerobern.
Christine O'Donnell zeichnete sich durch drei Dinge aus: Hass auf Barack Obama, Kampf gegen die Todsünde der Onanie und gewaltige Unkenntnis des politischen Systems.
(……) Die von den Republikanern in Delaware auserkorene Kandidaten für den
US-Senat, Chrissi O’Donnell staunte nicht schlecht, als sie kürzlich auf einer Podiumsdiskussion von der US-Verfassung
hörte.
Als klassische Teebeutlerin agiert sie stets im Intellekt-freien Räumen, lügt
ungeniert das Blaue vom Himmel runter und hat keinerlei Scheu ihre
Bildungslücken stolz jedermann zu präsentieren.
Wozu sollte auch eine US-Senatorin von Petitessen wie der
US-Verfassung gehört haben?
Ihren Hauptanliegen (Ächtung von Masturbation, Anti-Obama Pogrome, fundamental
asoziale Politik zugunsten der Evangelikalen und Reichen) werden von der
lästigen Bill Of Rights ohnehin nur behindert.
“Congress shall make no law respecting an
establishment of religion, or prohibiting the free exercise thereof; or
abridging the freedom of speech, or of the press; or the right of the people
peaceably to assemble, and to petition the Government for a redress of
grievances.”
(1. Zusatzes zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika)
Deutsche missverstehen diese Teebeutler und Christen-Fundis, wenn sie
annehmen, daß derart extremistische und realitätsferne Positionen den
Kandidaten diskreditieren müßten.
Für eine Mehrheit der amerikanischen Wähler sind drastische Wissenslücken und
intellektuelle Blamagen keine Gründe, die einen Politiker für Top-Ämter
disqualifizieren. (….)
(Gott schütze Deutschland. 24.10.2010)
2010 machten ihre Auftritte weltweit Furore. Man staunte, wie es eine derart bornierte Person, die nicht nur mit abenteuerlichen Wissenslücken und Fantasie-Ansichten auftrat, sondern deswegen auch keinerlei Scham empfand, zu einer Kandidatin für die GRAND OLD PARTY Reagans und Bushs werden konnte.
Sie wurde Millionen Dollar aus dem Teebeutel-FOX-Universum unterstützt, erhielt enthusiastische Lobpreisungen vom Family Research Council, der National Rifle Association, Sarah Palin, Rush Limbaugh, Sean Hannity und Mark Levin.
O’Donnell griff zu jeder Schmutzigkeit, indem sie beispielsweise ihrem konservativen Gegenkandidaten Castle während der GOP-Vorwahlen schwule Affären andichtete. Sie gewann die Vorwahl mit sechs Prozent Vorsprung. (….)
Das waren die schönen unschuldigen Zeiten, als das Gehirn noch nicht mit dem Wissen um die „Politiker“ Trump, Boebert, Gaetz, Jordan oder MTG kontaminiert war. Palin und Co erfüllten den alten US-Politik-Grundsatz „schlimmer geht immer“ wieder mit Leben. Tatsächlich, nach Boebert und MTG, kamen beispielsweise noch Kari Lake und Katie Britt. Zwei so sagenhaft debile Luftköppe, daß man sie noch nicht einmal herzlich auslachen kann, weil man sich mit Gänsehaut gleichzeitig gruselt und mitschämt, wenn die QTrumpliKKKans öffentlich auftreten. Ich hasse den inflationären Gebrauch von Anglizismen der Generation Reezo, insbesondere, wenn es Wortfragmente oder komplett sinnlose Erfindungen sind, die es so in der englischen Sprache gar nicht gibt; zB „Handy“ oder „Public Viewing“. Aber einige Begriffe, die ich einst bekämpfte, rutschen schon in den eigenen Gebrauch („relaxen“, „chillen“) und andere haben durchaus ihre Berechtigung, weil es für sie keine adäquate deutsche Entsprechung gibt.
US-Senatorin Katie Britt kann man schlecht, ohne die Jugendworte „cringe, weird, spooky, sus“ beschreiben.
Ihre Antwort auf Joe Bidens State Of The Union ließ sogar stramm rechte GOPer pundits im Zustand des Cringe-Overloads sprachlos zurück.
Kaum jemals bettelte eine Politikerin so verzweifelt vor den Augen der Welt, Objekt des nächsten SNL-Cold Openings zu werden.
[…..] it was absolutely the worst political performance that I've ever encountered in my life it was creepy it was weird there were times where you weren't sure it was real […..] stand out as particularly bad within a lineup of bad State of the Union responses and let me tell you the Katy Brit performance I'm because she was like a bad actor trying out for a role on on on like a soap opera kind of a reality TV […..]
Katie Weird, 42, ultrarechtsextreme, Trump-verehrende, fanatisch religiöse Anwältin aus Alabama, war von 2016 bis 2022 Stabschefin des republikanischen Senators Richard Shelby und wurde anschließend selbst in den Senat gewählt.
Obwohl sie also durchaus über politische und berufliche Erfahrung verfügt, sprach sie nicht etwa als Amtsträgerin zum Volk, sondern inszenierte sich brav in ihrer Küche, als Hausfrau und Mutter. Kritik an ihrem Auftritt wischte der zweite US-Senator aus Alabama, der berüchtigte Amerika hassende Trumpist Tommy Tuberville, mit der Charakterisierung vom Tisch, sie spreche als Hausfrau.
Der Rest der Welt versucht sich immer noch von dieser unangenehmen Blamage zu erholen. Auch die konservativsten deutschen Blätter versuchen gar nicht erst, das internationale Desaster schön zu reden.
[….] Ungläubige Belustigung bei den Demokraten, Händeringen und Kopfschütteln bei den Republikanern, scharfe Kritik über dreiste Desinformation: Die Replik der republikanischen Senatorin Katie Britt aus Alabama auf die Rede zur Lage der Nation des Präsidenten Joe Biden hatte ein Format, wie es sonst Donald Trump zu eigen ist. „Lügen“ wirft ihr das Weiße Haus vor, in den Medien ist von „Irreführung der Wähler“ die Rede. [….] Katie Britt hielt die traditionelle Gegenrede der Opposition zum Auftritt des Präsidenten offenbar in ihrer eigenen Küche. Sie sprach atemlos, mit bebender Stimme und melodramatischer Mimik. Die zu erwartende Parodie bei „Saturday Night Live“, da waren sich Beobachter nach Britts Video einig, würde kaum schräger ausfallen können. [….]
Britt bekam ihren Willen: Bei SNL nahm sich die Scarlett Johansson, die Ehefrau des Moderators Colin Jost, persönlich der Steilvorlage an.
Zentrales Element der schauerlichen Britt-Perfomance, war die unter absurden Schultheater-Pathos vorgetragene Horrorstory über eine besonders brutale Vergewaltigung, für die sie mit bebender Stimme und aus den Augenhöhlen raustretenden Augäpfeln, verzweifelt stöhnend Joe Bidens Grenzpolitik verantwortlich machte. Ein Stunt mit einer ganzen Liste von Twists:
1.) Senatorin Britt arbeitete selbst an einem sehr konservativen überparteilichen Grenzkontroll-Gesetz mit, welches all ihre Wünsche erfüllte; das sie aber auf Anweisung ihres orangen Messias selbst ablehnte, weil die GOPer unter allen Umständen eine Lösung des Problems verhindern wollen, um Wahlkampfmunition zu haben.
2.) Senatorin Britt vertritt die härteste Anti-Abtreibungslinie überhaupt und will das so herzzerreißend beschriebene 12-Jährige Vergewaltigungsopfer im Falle einer daraus resultierenden Schwangerschaft, dazu zwingen das Kind unter allen Umständen auszutragen.
3.) Senatorin Britt, die so episch-pathetisch die abscheuliche Vergewaltigung nacherzählt, unterstützt mit aller Kraft einen Serienvergewaltiger und sexuell übergriffigen Kandidaten als US-Präsident.
4.) Senatorin Britts Geschichte stammt nicht aus Joe Bidens Amtszeit, sondern aus der Zeit des republikanischen Präsidenten GW Bush.
5.) Senatorin Britts Geschichte der Kartell-Massenvergewaltigung fand nicht in den USA, sondern in Mexiko statt.
Die Dreistheit, mit der die Top-GOPerin das amerikanische Wahlvolk belügt, ist selbst für echte Teebeutler bemerkenswert.
[….] In ihrer Rede griff Britt das tragische Schicksal einer Mexikanerin auf, die als Zwölfjährige entführt worden war und anschließend jahrelang sexuell motiviertem Menschenhandel und unfreiwilliger Prostitution zum Opfer fiel. Für die Gewalttaten, die an der Frau verübt wurden, machte sie die Regierung unter Präsident Biden verantwortlich. Den Namen der Frau nannte Britt in ihrer Rede nicht.
Nun stellt sich heraus, dass die Senatorin Alabamas sich bei ihren Vorwürfen nicht ganz einwandfreien Mitteln bediente. Denn nicht nur hatte einer ihrer heftigsten Vorwürfe gegen den US-Präsidenten schlicht gar nichts mit Joe Biden zu tun, weil die Vorfälle sich außerhalb seiner Amtszeit zugetragen hatten, noch hatten sie überhaupt in den USA stattgefunden – sondern im Nachbarland Mexiko.
„Sie wurde ab ihrem zwölften Lebensjahr von den Kartellen zum Sex gezwungen. Sie erzählte mir nicht nur, dass sie jeden Tag vergewaltigt wurde, sondern auch, wie oft am Tag sie vergewaltigt wurde“, sagte Britt in ihrer Videoansprache. Selbst wenn so etwas „in einem Land der Dritten Welt“ geschähe, würde man das nicht akzeptieren. „Dies aber sind die Vereinigten Staaten von Amerika, und es ist an der Zeit, dass wir anfangen, uns auch so zu verhalten“, führte sie aus.Damit zielt sie auf einen verbalen Schlag gegen die Politik betreffend der US-Grenze zu Mexiko ab, die von republikanischer Seite immer wieder politisch aufgeladen wird. Die von der Regierung Biden verursachte Grenzkrise sei außerdem nicht nur eine „verachtenswerte Schande“, sondern auch durchaus vermeidbar gewesen.
Am Freitag jedoch postete der Journalist Jonathan M. Katz von Talking Point Memo ein siebeneinhalb minütiges Video der Plattform TikTok, in dem er Beweise dafür anführte, dass Britts Darstellung der Situation nicht korrekt war. Laut den Informationen, die Katz gefunden hat, einschließlich ihrer eigenen früheren Aussagen vor dem Kongress, wurde die Frau, mit der der Senator seiner Meinung nach wahrscheinlich gesprochen hat, Karla Jacinto Romero, in jungen Jahren ausschließlich in Mexiko verschleppt. Dies geschah in einer Zeit, in der Biden nicht im Weißen Haus tätig war – nämlich zwischen 2004 und 2008. [….]
(FR, 10.03.2024)
Senatorin Britt lügt, daß sich die Balken biegen.
[…..] "I don't know even know what to say," Katz remarks in the video, "except that it is just fundamentally dishonest."
The gut-wrenching story that Britt told to fearmonger over Biden's border policy and denigrate immigrants and asylum-seekers to right-wing voters and unsuspecting viewers, explains Katz, "didn't happen in the United States" and "it's not an example of something that happened recently and is not even an example of something that happened on the border, and certainly not something that happened under Joe Biden." But why would she do that? "It's very clear to me," says Katz, that Britt was "trying to create an association in the people's mind between Joe Biden, the border, Mexicans... or people of Latin descent, and sexual violence. That's what she's going for and she's doing it on the basis of what you can only say is just an out and out lie." [….]
Senatorin Britt erhielt vom renommierten Washington Post-Factchecker Glenn Kessler die Höchstzahl von vier Pinocchios.
[….] If you were watching Britt’s speech on Thursday night, you likely would have thought she was talking about a recent victim of sex trafficking who was abused in the United States and suffered because of President Biden’s policies. If you did, you would have been wrong. [….] Britt’s account of Romero’s experience was a centerpiece of her rebuttal to Biden’s address. The way Britt sets up the story, there is no indication that she is talking about a woman who was working in brothels in Mexico during the George W. Bush administration. This is how the passage unfolds.
She first blames Biden for the surge of migrants at the border.
Then she says she visited the border shortly after she took office. That would be 2023.
At length, she details the story of an unnamed victim that she says she met on her trip. The implication is that the woman recently crossed the border — because of “sex trafficking by the cartels.”
She strongly suggests that her abuse took place in the United States: “We wouldn’t be okay with this happening in a Third World country. This is the United States of America, and it is past time, in my opinion, that we start acting like it.”
She ends by reinforcing that such alleged trafficking is Biden’s fault: “President Biden’s border policies are a disgrace.”
But Biden has nothing to do with Romero’s story. As she testified nine years ago, her mother threw her out of her house at age 12 and she “fell prey to a professional pimp.” She says she then spent the next four years in brothels before a regular client helped her escape when she was 16 years old. There is no indication in her story that drug cartels were involved, though Britt said that in the State of the Union response and has made a similar claim on at least one other occasion. Romero was never trafficked to the United States; instead, she says many men who paid to have sex with her were “foreigners visiting my city looking to have sexual interactions with minors like me.”
In a YouTube video, Britt features images of her hugging Romero during her 2023 trip to the border. “If we as leaders of the greatest nation in the world are not fighting to protect the most vulnerable, we are not doing our job,” she said in the video. The implication again is that this happened on Biden’s watch.
When Donald Trump was president, he regularly decried human trafficking that he claimed was happening at the border, including that “thousands of young girls and women” were being smuggled across the border for prostitution. In 2019, we investigated that claim and found no evidence to support it. Most human trafficking prosecutions generally involve legal border crossings, visa fraud and travel into the United States on airplanes. Victim organizations say there are relatively few cases that involve forced kidnapping across the border. This might be one reason Britt regularly cites a case that happened long ago and did not involve crossing the border. [….] The Pinocchio Test
In a high-profile speech like this, a politician should not mislead voters with emotionally charged language. Romero’s story is tragic and may be evocative of other Mexican girls trapped in the sex trade in that country. But she was not trafficked across the border — and her story has nothing to do with Biden. Britt’s failure to make that clear earns her Four Pinocchios. [….]
Mutmaßlich wird das Entlarven der massiven GOP-Lügen aber weder Britt, noch Trump schaden, weil die Informationen gar nicht in die Trump-Blase gelangen.
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