Donnerstag, 1. August 2013

Impudenz des Monats Juli 2013


Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Streng genommen kann die Krone als Vollhonk des Monats eigentlich nicht an Merkel, Friedrich oder de Maizière vorbei gehen.
So eine dreiste Form der Volksverarschung in Kombination mit Regierungsversagen und Münchhausen-Syndrom erlebt man selten.
Der einzig noch größere Skandal als NSA, bzw Euro-Hawk, ist die Tatsache, daß sich der Urnenpöbel davon keinen Millimeter von seiner Begeisterung für Schwarzgelb und diese Kanzlerin abbringen läßt.
Merkel könnte dabei ertappt werden, wie sie Millionen aus der Staatskasse in ihren Hosenanzug steckt und anschließend mit nacktem Arsch in Fernsehkameras springen. 
Als einzige Konsequenz würde sie noch mal 5 Prozentpunkte auf der Zustimmungsskala zulegen.

Die Deutschen denken offenbar nicht zu Ende, was das Merkel’sche Umverteilen von unten nach oben wirklich bedeutet.
Ja, irgendwie ahnt man womöglich, daß es nicht gerecht sein kann, wenn die milliardenschweren Konzerne von der Öko-Umlage befreit werden und statt dessen der kleine Mann bezahlen muß, daß es unfair ist Europa-weit Millionen Menschen um ihre Jobs zu bringen, damit die Renditen der milliardenschweren Banker weiter fließen, daß es abartig ist Arbeitseinkommen von Krankenschwestern und Tischlern höher zu besteuern, als Aktiengewinne in neunstelliger Höhe, die ein Mitglied der Quandt- oder Piëch-Familie jedes Jahr bekommt, ohne dafür einen Finger zu rühren.

Ebenso lösen die Begriffe „Billiglöhner“, „Altersarmut“ und „Aufstocker“ ein diffuses Unwohlsein aus.
In der Chefetage knallen die Champagnerkorken und unten arbeiten Leiharbeiter für die Hälfte des ohnehin spärlichen Tariflohnes.
Von diesen Zuständen wirklich begeistert sind nur FDP-Mitglieder, Arbeitgeber-Lobbyisten und professionelle Sadisten.
Vor die Wahl gestellt, ob man Bank-Managern mit sechsstelligen Einkommen ihre Boni kürzen solle oder Altenpflegern, die brutto 1000 Euro im Monat haben, noch was abknappst, würden gewaltige Mehrheiten zu Gunsten der Altenpfleger votieren.
Unglücklicherweise behalten sie diesen Gedanken nicht bis in die Wahlurne im Kopf.
Zu dieser intellektuellen Leistung ist leider nur eine Minderheit fähig.
Die meisten vergessen es, denken dann nur noch einmal „bömmelömmelömm, ich bin doof“ und „Merkel mag ich“ und schwupps ist das Kreuz wieder bei der CDU.

Daß viele Millionen Menschen mit Sicherheit spätestens im Alter dank der CDU-FDP-Politik in bitterer Armut landen werden, ist eine Tatsache.
Wie das aussehen wird, kann man an Amerika studieren.
Für immer mehr US-Bürger ist der "Amerikanische Traum" nur Legende: Vier von fünf Amerikanern fallen vor Erreichen ihres 60. Lebensjahres zeitweise in Arbeitslosigkeit, sinken an die Armutsgrenze, benötigen staatliche Hilfe. Rezession, globalisierte Wirtschaft und das Sterben von Jobs für Arbeiter ohne Collegeabschluss haben zu einem extremen Auseinanderklaffen der Einkommen geführt. Und eine steigende Zahl der von Armut oder Arbeitslosigkeit Betroffenen ist weiß.
[….]  Mehr als je zuvor fallen Statistikern "unsichtbare Arme" unter den weißen Amerikanern auf. Menschen, die immer häufiger in Not geraten. Seit dem Jahr 2000 wuchs der Armenanteil unter weißen Arbeitern mit schlecht bezahlten Jobs um drei Punkte auf elf Prozent und damit schneller als unter Nichtweißen.
Die soziale und berufliche Mobilität […] hat in den wirtschaftlichen Krisenzeiten stark nachgelassen. […]
Besondere Sorge muss US-Politikern beider Parteien die Gesundheitspolitik bereiten. Keine reiche Nation leistet sich höhere Kosten für die medizinische Versorgung und zugleich eine so unvollkommene Abdeckung gerade der schlechter verdienenden Bevölkerung, deren Krankenkassenmitgliedschaft mit ihren Jobs steht und fällt. In der medizinischen Forschung führen die USA nach wie vor, doch im Ranking der Lebenserwartung rangiert Amerika an 27. Stelle von 34 vergleichbar wohlhabenden Nationen. Mehr als 40 Millionen Menschen ohne Krankenversicherung fallen schwer ins Gewicht. […]
Die Anstrengungen Präsident Obamas, die rezessionsgeschwächte US-Konjunktur wieder ins Laufen zu bringen, haben die Armen Amerikas kaum erreicht: 46,2 Millionen Menschen (15 Prozent der Gesamtbevölkerung) werden dieser prekären Gruppe zugerechnet. Mehr als 19 Millionen Weiße mussten erleben, dass sie unter die Armutsgrenze von 23.021 Dollar pro Jahr für eine vierköpfige Familie stürzten. In absoluten Zahlen doppelt so viele Weiße wie Schwarze.
(HH Abla 01.08.13)

Zur Impudenz des Monats Juli küre ich das von Merkel beförderte Auseinanderdriften von Reich und Arm in Deutschland.

Schon längst haben die Kinder aus den Villenvierteln, die auf Privatschulen gehen und Eliteinternate besuchen, so gut wie keine Berührungspunkte mehr mit den Prekariatskindern in Berlin-Neukölln und Hamburg-Osdorfer Born.
Die Zeiten, daß sich Arbeitersöhne wie der kleine Gerd Schröder oder der kleine Franz Müntefering aus eigener Kraft ganz nach oben arbeiten konnten sind vorbei.
Ein armes Kind ist heutzutage gekennzeichnet durch schlechtere Umgangsformen, miesere Gesundheit, unaufholbare Bildungsrückstände und das völlig falsche soziale Umfeld. Man "sieht" seine Armut wieder - im wortwörtlichen Sinne - an den Zähnen, den Klamotten und der Uhr.
Es wird nie in eine Vorstandsetage einziehen können, weil es dort immer als Außenseiter auffiele. 
Aber schlimmer noch – selbst wenn es das nahezu Unmögliche schafft und sich durch Schule und Universität beißt, wird es trotz gleicher Ausbildung nie den Job seines Altersgefährten aus dem Villenviertel bekommen, weil ihm schlicht Vitamin B fehlt. Die "richtigen" Karriere-Familien spotten schon über das "akademische Proletariat".
Wer heute in den Top-Positionen der Wirtschaft sitzt, hat zu fast 100% auch ein großbürgerliches Elternhaus.
Die Meritokratie hat ausgedient.
Die Auswirkung dieses Irrsinns erleben wir in Istanbul, wo Zehntausende Akademiker deutsch-türkischer Herkunft leben. Die Wirtschaft boomt, sie sind vermutlich glücklich.
Aber viele von ihnen hatten vor nach dem Studium der Ingenieurswissenschaften oder Informatik in Deutschland zu bleiben. Dort, wo sie aufgewachsen sind.
Tatsächlich nehmen aber genau die Firmen, die sich lauthals über den Fachkräftemangel beklagen, ungern Bewerber mit dem Namen „Öztürk“.
Schon lange werden wegen dieser rassistischen Diskriminierung anonymisierte Bewerbungsverfahren gefordert. Aber das ist natürlich unter CDU und FDP undenkbar.

Merkel und Co parasitieren zum Zwecke ihres Machterhalts die Zukunft Deutschlands.
Auch bei uns wird Armut sichtbarer und brutaler werden.
Und dann werden alle entsetzt fragen, wie es dazu kommen konnte.
Die Antwort ist einfach: Durch kurzsichtiges Wählen von Parteien, die letztendlich doch nur Schwarzgelb die Macht sichern.
Wer FDP, CDU, CSU oder eine Partei wählt, die womöglich nicht in den Bundestag kommt, oder wie die LINKE doch nicht zu einer Regierung gegen Merkel gehören wird, ist mitverantwortlich dafür, daß das korrupte schwarzgelbe Lügenregime immer weiter besteht.
Jede Stimme, die RotGrün fehlt, bringt Merkel eine Stimme näher an das Kanzleramt.
Wer Linke oder Piraten wählt ist mitverantwortlich für:

Keinen Mindestlohn
Keine Doppelstaatsbürgerschaft
Kein gerechtes Steuersystem, sondern gnadenlose Privilegierung von Aktionären und Konzernen.
Zwangsruin von ganz Südeuropa, wegen Merkels aufoktroyierter Austeritätspolitik
Keine Angleichung der Homoehe
Keine andere Drogenpolitik
Vorratsdatenspeicherung
CDU-Bildungspolitik mit Dreiklassenschulsystem und früher Selektion
Herdprämie
Waffenexporte in jedes Krisengebiet
Demütiges Buckeln gegenüber den USA
etc pp

 Sozis wollen immer, daß sich etwas ändert und sind bitter enttäuscht, wenn ihre gewählten Vertreter nicht das bewirken können, was man sich erhofft hatte.
Der typische CDU-Wähler hat nicht diese kritischen Ansprüche. Er ist im Grunde zufrieden, wenn die seinen regieren und die anderen in der Opposition sind.
Was die CDU-Regierung dann konkret tut, ist weitgehend irrelevant.
Man sieht das exemplarisch an der jetzigen Bundesregierung, die jedes einzelne ihrer Projekte aus dem Koalitionsvertrag entweder gar nicht erst in Angriff nahm, oder sogar das diametrale Gegenteil des Versprochenen tat (Wehrpflicht, Euro-Haftung, Kernkraft). Den Merkel-Anhängern ist das ganz wurscht.

Sozis vergessen hingegen all die Dinge, die Rot-Grün ab 1998 ihren Versprechungen gemäß umgesetzt hatte (Ökosteuer, Homoehe, Zwangsarbeiterentschädigung, Kindergelderhöhungen, Steuersenkungen, Atomausstieg,…) und sind 15 Jahre später immer noch eingeschnappt wegen der Agenda 2010.

Wären rechte Wähler auch nur halb so empfindlich wie Linke, stünde Merkels CDU jetzt unter der 5%-Hürde in den Umfragen.
Was passiert, wenn die Impudenz des Monats Juli, also das Auseinanderklaffen der sozialen Schere immer deutlicher wird, kann man bereits auf der Straße sehen.
Fast 300.000 Bundesbürger haben keine Wohnung
Deutschland wird stetig reicher - doch gleichzeitig reicht es bei immer mehr Menschen in der Bundesrepublik nicht mehr für eine eigene Wohnung. In den Jahren 2010 bis 2012 ist ihre Zahl einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) drastisch um 15 Prozent gestiegen.
Demnach waren im vergangenen Jahr 284.000 Menschen in Deutschland wohnungslos, darunter 32.000 Kinder und minderjährige Jugendliche. Rund 24.000 Bundesbürger hatten gar kein Obdach, lebten also auf der Straße. Das sind zehn Prozent mehr als noch Ende 2010.   Und die Situation könnte sich in den kommenden drei Jahren sogar noch erheblich verschärfen, befürchtet der 1954 gegründete Hilfsverband, in dem etwa 1200 soziale Dienste und Einrichtungen zusammengeschlossen sind. Demnach könnte die Zahl der Wohnungslosen bis zum Jahr 2016 auf 380.000 anwachsen.
[…]   Grund für den drastischen Anstieg sind der Arbeitsgemeinschaft zufolge extrem gestiegene Mietpreise vor allem in Ballungsgebieten. Gleichzeitig verarmten die unteren sozialen Schichten, sagte BAGW-Geschäftsführer Thomas Specht. Ein schnelles Umsteuern auf dem Wohnungsmarkt sei zudem schwierig.
[….] Selbst wer eine eigene Wohnung hat, lebt oft in sehr beengten Verhältnissen. Laut Statistischem Bundesamt wohnten im Jahr 2011 sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland in zu kleinen Wohnungen. Das sind rund 5,6 Millionen Bundesbürger.

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