Das haben die Christen
wirklich im Blut. Bei historischen Konflikten, Massakern, Staatsstreichen,
Genoziden, Kriegen und Revolutionen, vermögen sie es immer auf der falschen
Seite der Geschichte zu stehen. Sei es bei den faschistischen Militärdiktatoren
Südamerikas, den Südstaaten-Sklavenhaltern im Amerikanischen Bürgerkrieg, bei
den Nazis gegen die Rote Armee oder auch dem aus der Zeit gefallenem Faschistischen
Franco-Regime bis 1975.
Syriens Diktator Assad,
der gerade Obama dazu bringt seinen Spruch mit der „roten Linie Giftgas“ zu
verfluchen, ist nach dem Einsatz von Chemiewaffen der meistgehasste regent der
Welt. Aber er hat noch Freunde. Im Vatikan nämlich. Die Katholiken stehen noch
zu ihm.
Aus dem Vatikan kommt nur Butterweiches zu dem
Schlächter in Damaskus.
Da muß jeder gewöhnliche Priester, der es wagt mit
einem protestantischen Kollegen ein Abendmahl zu feiern, mit härteren Worten
aus Rom rechnen.
Der Päpstliche Nuntius in Ägypten und
bei der Arabischen Liga hat in Istanbul an den Beratungen der sogenannten
„Freunde Syriens“ teilgenommen. Dabei forderte Erzbischof Michael Fitzgerald,
einen Ausweg aus der „Logik der Gewalt“ zu suchen. Wörtlich meinte er in seinem
Statement: „Es ist nicht zu spät, um mit der Gewalt zu brechen!“ […] Der
Nuntius machte deutlich, dass der Heilige Stuhl vor allem auf Diplomatie setzt:
Die Syrien-Mission von Kofi Annan sei „ein Hoffnungsstrahl“, sie könne „auf
Syriens langer Geschichte friedlicher Koexistenz zwischen Religionen und
Völkern aufbauen“, und auch die Syrer selbst dürften dieses Erbe jetzt nicht aus
dem Blick verlieren, wenn sie versuchten, „legitime Bedürfnisse zu
befriedigen“.
Den Christen geht nämlich der Arsch auf Grundeis. Denn
Assad ist ihr Beschützer.
Für Katholiken in Syrien gilt Codex Iuris Canonici,
also der Codex des kanonischen Rechtes (= Gesetzbuch der katholischen Kirche).
Wo man schön katholisch bleiben kann, will sich die
Organisation des Joesph Ratzinger nicht an einem kleinen Bürgerkrieg stören,
nur weil Hunderttausende fliehen, Myriaden verletzt und Tausende abgeschlachtet
werden.
Die Religionen kochen längst ihr eigenes Süppchen und
massakrieren sich leidenschaftlich gegenseitig.
Ein
paar Länder weiter nordwestlich, auf dem Balkan, ist es die serbisch-orthodoxe
Kirche, die sich gezielt auf die Seite der Schlächter stellt.
Inzwischen hat Serbien eine demokratisch gewählte
Regierung und die mögen einige Bischöfe gar nicht.
Sie stehen an der Seite der extremen Nationalisten.
Elf Millionen Serben weltweit bekennen sich zur
SPC (Serbisch-Orthodoxe Kirche (serbisch Српска Православна Црква/Srpska
Pravoslavna Crkva, abgekürzt СПЦ/SPC)
Zwei Bischöfe haben in Serbien einen handfesten
Skandal ausgelöst: Die Geistlichen drohten der Regierung in Belgrad und dem
Parlament mit dem Tod, unter anderem mit einer symbolischen Totenmesse. […] Es muss ein gespenstischer
Auftritt gewesen sein: Die serbischen Bischöfe Amfilohije und Atanasije lasen
am Freitag bei einer Demonstration von Nationalisten in Belgrad eine Totenmesse
für die Regierung und das gesamte Parlament.
Sie beließen es nicht bei dem symbolischen Akt,
sondern drohten Regierungschef Ivica Dacic direkt mit einem ähnlichen Schicksal
wie dem vor zehn Jahren ermordeten ersten demokratischen Ministerpräsidenten
Zoran Djindjic. Am Samstag legte Amfilohije nach: "In der Regierung soll
alles das absterben, was krank ist", sagte er der Zeitung "Politika".
Ganz reizend. Aber wenig überraschend, denn schon
immer waren hohe Kleriker Meister im Verdrehen von historischen Fakten,
Erschaffen von Mythen und logen sich die Welt so zu Recht, wie man am besten
Hass und Zerstörung verursachen kann.
Versöhnung mit ehemaligen Kriegsgegnern bekämpfen die
Antagonisten der Nächstenliebe mit allen Mitteln.
Die Brüder im Russland hetzen unterdessen gegen Schwule und Lesben.
Der Boss der Orthodoxen in Russland ist sich auch für
keinen Superlativ zu schade, wenn es um die Schlechtigkeit von Schwulen geht.
Ganz im Stil amerikanischer Evangelikaler und
teaparty-Politikern, die „gay-marriage“ regelmäßig als Ursache von Erdbeben,
Tsunamis und Hurrikans ausmachen, sieht Kirill zwei Menschen, die sich lieben:
Homosexualität führe zum Weltuntergang, befand der weise Mann, den 100
Millionen Russen anbeten.
Russisch-orthodoxer Patriarch: Homo-Ehe führt
zum Weltuntergang
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill hat die
Einführung der Homo-Ehe in vielen Staaten als "gefährliches
apokalyptisches Symptom" bezeichnet. Bei einem Gottesdienst in Moskau
kritisierte er, viele Staaten hätten den - so Kirill wörtlich - "Pfad der
Selbstzerstörung" eingeschlagen, weil dort eine Minderheit Gesetze
durchdrücke.
Während jüngst unter anderem Frankreich,
Großbritannien und mehrere US-Bundesstaaten die gleichgeschlechtliche Ehe für
zulässig erklärt haben, hat das russische Parlament sogenannte
"Homosexuellen-Propaganda" landesweit unter Strafe gestellt. […]
Die gleiche amoralische
Position bezog die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche. Erst an der Seite des
Kommunistischen Geheimdienstes während des Warschauer Pakt-Zeit und anschließend
rafften die Popen am Schwarzen Meer Reichtümer an sich.
Patriarch
Kiril von Warna und Weliki Preslaw,
bürgerlich Bogomil Petrow Kowatschew ist leider zur Zeit tot, aber dazu gleich
mehr.
Wie insbesondere seine russischen Kollegen, mochte
Kyril am allerliebsten Geld. Es konnte ihm gar nicht opulent genug sein. Der
Lebensstil des Schwarzmeer-Metropoliten ließ selbst Ratzinger bescheiden
aussehen.
Man verdächtigte ihn laut Medienberichten unter
anderem, im Tausch mit Ländereien der Kirche zwielichtige Geschäfte mit
Immobilienhändlern betrieben zu haben. […] Durch seine damalige Zusammenarbeit mit den
stalinistischen Machthabern stand er immer wieder in der Kritik. Eine
Kommission konnte aufdecken, dass er einer der elf orthodoxen Bischöfe war, die
mit dem bulgarischen Geheimdienst zusammenarbeitete. Ebenfalls soll es nicht
einwandfrei geklärte Beziehungen zum russischen KGB (war der sowjetische In-
und Auslandsgeheimdienst) gegeben haben.
Recht ungeniert raffte Kyrill Schätze zusammen und
bettelte dazu sogar ostentativ katholische Kollegen an.
Eine ökumenische Geste Kardinal Christoph
Schönborns hat in Bulgarien große Aufmerksamkeit gefunden: Der Wiener
Erzbischof hat der Eparchie Varna eine Reliquienschatulle mit Reliquien der
Apostel Andreas, Jakobus des Älteren und Bartholomäus sowie weiterer
frühchristlicher Heiliger und Märtyrer geschenkt. Metropolit Kyril (Kowatschew)
von Varna hatte sich im Februar auf Einladung der Stiftung "Pro
Oriente" in Wien aufgehalten und dabei den Kardinal auch um eine Reliquie
des Heiligen Andreas ersucht.
Zwar galt er unter Kennern als reformwillig, im
Gegensatz zu seinen konservativen Gegenspielern wollte er die Kirche zur
modernen Welt hin öffnen. Doch stieß sein mitunter extravagantes Gehabe auf
scharfe Kritik. Legendär sind seine Auftritte in einer brandneuen
amerikanischen Luxuslimousine des Typs Lincoln MKZ Hybrid - das ist die Marke,
die auch die amerikanischen Präsidenten bevorzugen. Einmal hat er laut eines
Berichts des Nachrichtenportals Novinite aus einem solchen Auto heraus an einem
Festtag seine Gläubigen gesegnet. Die Karosse hat er von einem Geschäftsmann
geschenkt bekommen - eine Darstellung, die in Bulgarien gleich die Frage nach
mafiösen Verbindungen aufwirft.
(Klaus Brill SZ 30.07.13)
Am Ende ist der Prunk-Metropolit Bogomil Petrow
Kowatschew allerdings baden gegangen.
Im Wahrsten Sinne des Wortes.
Christentum!
Man muss es eben lieben.
Heute
kann ich dieser illustren Liste noch ein paar Vertreter der
Ukrainisch-Orthodoxen Kirchen anfügen. Sie liefern sich seit Jahren einen bizarren
Schismatischen Kampf, der die praktische Bedeutung der Christlichen
Brüderlichkeit und Nächstenliebe sehr vorbildlich vorexerziert.
Die
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche ist in der Ukraine die historisch bedeutsamste
östlich-orthodoxe Kirche. Um den Anspruch diesen Namen zu tragen streiten
gegenwärtig drei Kirchen. Als zweifelsfrei kanonisch gilt in den Augen der
anderen orthodoxen Kirchen zurzeit nur die dem Patriarchat von Moskau
unterstehende Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats.
Spätestens seit
der Befreiung beziehungsweise Eroberung der Ukraine durch das russische
Zarenreich gehörten die orthodoxen Gläubigen in der Ukraine der
Russisch-Orthodoxen Kirche an. Vorher hatten die ukrainischen Bistümer
zeitweise dem Patriarchat von Konstantinopel, zeitweise dem von Moskau
unterstanden. Autonomiebestrebungen führten in den 1920er Jahren zur Abspaltung
der bis heute bestehenden Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche.
Nach der
Unabhängigkeit der Ukraine 1991 spaltete sich ein Teil des ukrainischen Klerus
von der Moskauer Führung ab und verlegte sein Zentrum nach Kiew. Seitdem
besteht die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats unter Führung
des Metropoliten bzw. Patriarchen Filaret. Die Autonomisten, die vor allem als
Exilkirche in den USA überlebt hatten, gingen eine zeitweilige Verbindung mit
dem Kiewer Patriarchat ein, spalteten sich später wieder ab. Beim Moskauer
Patriarchen verblieb die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats
unter dem Metropoliten Wolodymyr, der der Moskauer Patriarch die Autonomie
gewährte.
Faktisch
bestehen heute in der Ukraine drei größere orthodoxe Kirchen (Moskauer
Patriarchat, Kiewer Patriarchat, Autokephale), die um den Status der
Nationalkirche konkurrieren. Hinzu kommt die sehr starken Zulauf habende
unierte Ukrainisch-Katholische Kirche, eine katholische Ostkirche, die dem
Papst in Rom untersteht und von einem Großerzbischof von Kiew und Halytsch
geleitet wird; im Westen des Landes gibt es außerdem auch noch eine
römisch-katholische Kirche des westlichen (lateinischen) Ritus, die stark
polnisch beeinflusst ist.
(Sorry, aus Zeitmangel ausnahmsweise Wikipedia)
Die
Ukraine ist politisch bis heute nicht eben stabil.
Seit
hundert Jahren streiten sich die politischen Kräfte des Landes um den Grad der
Assoziation zum mächtigen Nachbarn Russland.
Als
Hitlers Wehrmacht die Ukraine überrannte, fassten das viele Nationalisten
tatsächlich als „Befreiung“ von Stalins Bolschewismus auf und schlossen sich
der Waffen-SS an.
Keine
gute Idee.
Da
die Ukraine aber in erster Linie ein OPFER Deutschlands war, hat der moderne
Staat bis heute Probleme zu seinen Nazis aus den Jahren 1941-1944 Stellung zu
beziehen.
Kein
von Deutschland überfallenes Land, erinnert sich gerne an seine kollaborierenden
Landleute. Wer mag schon Nazis und SS-Leute?
Einige
zumindest schon.
Ratzinger
sprach hunderte Francistische Faschisten heilig, Helmut Kohl schleppte den
US-Präsidenten Reagan auf den Bittburger Friedhof, wo Waffen-SS-Angehörige
beerdigt sind und auch in der Ukraine gibt es Nazi-Fans. Sie werden von der Ukrainisch-orthodoxen Kirche unterstützt.
In einer grotesken Zeromonie zum 70. Jahrestag der Aufstellung der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS
im Raum (Lviv) Lemberg, fanden sich zahlreiche in Nazi-Uniformen gekleidete
Ukrainer zusammen und wurden betend und Weihrauchfässchen-schwenkend von den
orthodoxen Popen begleitet.
Der Präsident des World Jewish Congress
(WJC) Ronald Lauder wirft orthodoxen ukrainischen Geistlichen vor, eine von
rechtsextremen Gruppen betriebene „Rehabilitation der SS“ zu unterstützen.
Er sei „entsetzt“, dass ein Priester der
ukrainisch-orthodoxen Kirche an einer kürzlich in der Nähe von Lviv
stattgefundenen Umbettung von Toten der früheren 14. (ukrainischen)
Waffen-Grenadier-Division der SS teilgenommen hätten, so der frühere
US-Botschafter in Österreich Lauder. Daher habe er den Kiewer Patriarchen
Filaret schriftlich aufgefordert, die Teilnahme von Priestern an solchen
Veranstaltungen künftig zu stoppen.
[…] „Ich
war entsetzt, Fotos von jungen Ukrainern in Waffen-SS-Uniformen zu sehen, mit
dem Hakenkreuz deutlich sichtbar auf den Stahlhelmen, und mit Gewehren Salut zu
schießen“, so Lauder. Die Teilnahme eines Priesters scheine wie eine religiöse
Legitimation der Rehabilitation der SS zu wirken.
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