In der letzten Wochen habe
ich zwei BR-Reportagen über den neuen Papst gesehen; zuletzt
Susanne Hornbergers
Dokumentation „Frischer Wind im Vatikan“.
Ganz wie vom Bayerischen
Rundfunk zu erwarten, waren das 45 Minuten pure Lobhudelei, in der jede Kritik
höchstens ganz knapp gestreift wurde.
Regelrecht perfide
Hornbaches Idee ausgerechnet die beiden ultrakonservativen Erzbischöfe Gänswein
und Müller, den begeistertsten Anhängern von Ratzingers traditionellen
Prachtentfaltungs-Papsttums zu Kronzeugen der Bergoglio-Begeisterung zu machen.
Da könnte man ebenso gut
Brüderle und Rösler für Sarah Wagenknecht werben lassen.
Sie würden das vermutlich
sogar tun, wenn sie in der gleichen Situation wie Gänsi und Müller säßen –
nämlich als Kurienerzbischöfe auf zentralen Machtpositionen, die gerade extrem
wackelig werden, weil alle Reformer höchst motiviert an ihren Stühlen sägen.
Nur das Wohlwollen des
Papstes kann sie noch retten.
Als Vertreter der
homophoben, antisäkularen und kinderfickerschützenden Fraktion müßten ihre
Köpfe als erstes rollen, wenn auch nur die Hälfte dessen stimmt, was Journalisten
in den neuen Superpapst hineininterpretieren.
Vergessen wir nicht wie
die Kurienerzbischöfe bisher tickten:
Gänswein war über acht Jahre zweifellos der zweitmächtigste Mann im Vatikan, der Ratzinger so sehr abschirmte, daß viele vermuten, er selbst träfe in Wahrheit die meisten Entscheidungen.
Gänswein war über acht Jahre zweifellos der zweitmächtigste Mann im Vatikan, der Ratzinger so sehr abschirmte, daß viele vermuten, er selbst träfe in Wahrheit die meisten Entscheidungen.
Wohlwollen für
Holocaustleugner; Wiederaufnahme der rechtsextremen Piusbrüder, Bekämpfung der Menschenrechte,
schwere homophobe Ausfälle, Zementierung des Prinzips vom absoluten Gehorsam, Unterdrückung
der Aufklärung über Pädosexverbrechen durch Geistliche, antisemitische Töne („Karfreitagsfürbitte“),
Stärkung der Tradifraktion, Berufung von Opus-Die-Bischöfen, ultrakonservative
Personalentscheidungen, Prunk- und Prachtentfaltung wie seit 100 Jahren nicht mehr,
Seligsprechung des Beschützers der schlimmsten Kinderficker des letzten
Jahrhunderts (Pater Murphy und Marcial Maciel), Abbruch der Ökumene mit den
Protestanten, persönliche Ehrung des Kriegstreibers George W. Bush,
demonstratives Wohlwollen für den in der EU geächteten Massenmörder Präsident
Mugabe und Förderung der Ausbreitung von AIDS durch Kondomverdammung.
Dafür steht Gänswein.
Dafür steht Gänswein.
Müller ist sogar noch
verdammenswerter, weil er neben seinen ultrakonservativen Ratzingerischen Ansichten
auch noch durch eine besonders miese Persönlichkeit besticht.
Er ist mehrfach der Lüge
überführt worden; wurde beispielsweise von Michael Schmidt-Salomon gerichtlich
dazu gezwungen seine perfiden und erfundenen Aussagen über ihn zurück zu
nehmen.
Müller schaffte es binnen
kurzer Zeit in seinem ehemaligen Bistum so unbeliebt zu werden, daß sich nahezu
alle Geistlichen gegen ihn stellten.
Selbst in der deutschen
Bischofskonferenz lief seinen Mitbrüdern ein kalter Schauer über den Rücken,
wenn der Unsympath Müller den Raum betrat.
Müller diffamierte durch
Nazi-Vergleiche und baute sein Bistum zur Festung zum Schutz von Kinderfickern
aus. Kein anderes der 27 deutschen katholischen Bistümer hat so hartnäckig
jegliche Aufklärung der priesterlichen Sexualverbrechen blockiert und die Opfer
zusätzlich diffamiert.
Er brachte die Opfer durch
Anwälte und Drohungen zum Schweigen und sorgte persönlich dafür, daß verurteilte
Päderasten erneut als Priester eingesetzt wurden und sich auch wieder an
Kindern vergreifen konnten. Und bis heute ist der Präfekt der
Glaubenskongregation der Einzige, der sich massiv für den überführten Lügner
und Prasser Tebartz van Elst einsetzt.
Reue zeigte Müller nie. Er
ist die Kakerlake der Kurie.
So kam er aber auch erst
in die Kurie.
Wen
Kurienerzbischof und Präfekt der
Kongregation für die Glaubenslehre Gerhard Ludwig Müller als Vorbild erachtet, konnte ich nicht
recherchieren.
Ich
nehme an, es ist Tomás de Torquemada (*
1420; † 1498), der berühmte Großinquisitor Spaniens und Beichtvater Isabellas
von Kastilien.
Torquemada
ließ Häretiker, zum Christentum konvertierte Juden und zum Christentum
konvertierte Mauren im großen Stil foltern und umbringen.
Zu
seinem großen Missvergnügen verfügt Abschaumbischof Müller nicht
mehr diese weitreichenden Vollmachten. Aber sein Denken ist nicht viel anders.
Müllers
Wahlspruch zu seiner Bischofsweihe (2002) war und ist Programm:
Dominus Jesus („Jesus ist der Herr“) ist der berühmten Schrift des seinerzeitigen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre Kardinal Ratzinger entliehen.
Dominus Jesus („Jesus ist der Herr“) ist der berühmten Schrift des seinerzeitigen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre Kardinal Ratzinger entliehen.
In „Dominus Iesus“ hatte der oberste Glaubenshüter
der Kirche den ökumenischen Bemühungen Papst Woytilas die Luft raus gelassen
und zeigte an, wer in Wahrheit die Macht im Vatikan übernommen hatte.
Er schleuderte den Protestanten, Orthodoxen und
Anglikanern ein „Extra Ecclesiam Nulla Salus“ entgegen und sprach ihnen damit
ex cathedra sogar den Status als Kirche ab.
Alle Nichtkatholiken müssen nach Ansicht Ratzingers
und Müllers somit zur Hölle fahren.
Bei der EKD war die Freude entsprechend groß.
Die deutsche katholische Bischofskonferenz war
schon mit einer ordentlichen Portion Bosheit ausgestattet, als sie ausgerechnet
Müller zum Vorsitzenden ihrer
Ökumene-Kommission berief. Also einen Mann, der auf die Reinheit der
katholischen Lehre alles gibt und jedes Abweichen und Relativieren schwerstens
verurteilt.
Der Mensch ist da, um Gott zu erkennen und Gott zu lieben. Aus dieser
Gottesliebe heraus soll etwas Positives kommen für die Gesellschaft und für
sich selber, indem sich der Mensch als Ebenbild Gottes erkennt und seine Würde
erfasst. […] Es darf nicht sein,
dass die Einheit der Kirche Gottes gestört wird durch Ideologien, sektenhafte
Art – am linken oder rechten Rand – , die auf sonderbare Weise kollaborieren
und so der Kirche schaden. Diese Gruppierungen haben leider in manchen Medien
mehr Resonanz als die vielen Millionen Gläubigen, die den Weg der Nachfolge
Jesu Christi gehen und Vieles und Gutes leisten für den Aufbau der Kirche. […]
Ökumene heißt ja keineswegs, dass man den eigenen Glauben aufgibt, sondern dass
wir den eigenen katholischen Glauben so verständlich machen, dass er auch von
anderen Seiten in einladender Weise verstanden wird.
Auch
INNERHALB der RKK darf bei Müller niemand aus der Reihe tanzen. Sonst saust
sein bischöfliches Fallbeil sofort hinunter.
Überregionales Aufsehen erregte Müller durch sein Vorgehen gegen
Gruppierungen wie Wir sind Kirche und den Aktionskreis Regensburg mit seiner
Zeitschrift Pipeline. Gegen kritische Laien wie beispielsweise Johannes
Grabmeier ging Müller vor und leitete gegen mehrere Pfarrer
Disziplinarmaßnahmen ein. Bischof Müller entzog dem Religionslehrer Paul
Winkler, dem Vorsitzenden von „Wir sind Kirche Regensburg“, die Missio
canonica. […] Darüber hinaus
erregte die Suspendierung des Pfarrers Trimpl große Aufmerksamkeit. […] Beim 98. Deutschen Katholikentag 2012 äußerte
sich Müller über Gruppen, die der Kirchenleitung mangelnde Dialog- und
Veränderungsbereitschaft vorgeworfen und Mitsprache für Frauen und Laien sowie
Verbesserungen für geschiedene Wiederverheiratete gefordert hatten. Müller
wörtlich: „Es kann nicht sein, dass Leute, die von sich aus nichts zustande
bringen, sich an die großen Veranstaltungen dranhängen und eine parasitäre
Existenzform bringen.“ […] Im
Oktober 2004 entzog Bischof Müller dem Regensburger Liturgiedozenten August
Jilek die kirchliche Lehrerlaubnis. […]
Im Februar 2009 maßregelte der Bischof die drei Regensburger
Theologieprofessoren Sabine Demel, Burkard Porzelt und Heinz-Günther Schöttler,
die zu den Erstunterzeichnern der „Petition Vatikanum II“
(wiki)
Als
echter Hardliner entsetzte Müller das Kirchenvolk, aber natürlich begeisterte
er damit den homophoben Kinderfickerbeschützer
Joseph Ratzinger.
Abschaum-Bischof Müller hatte höchstpersönlich den Kinderficker-Pfarrer Peter K., der 1999 in
Viechtach den 12-Jährigen Benedikt Treimer sexuell missbrauchte,
nach seiner Verurteilung (12 Monate Haft auf Bewährung) nach Riekofen
geschickt, wo er gleich wieder kleine Jungs anbummerte.
Müller
schützte den Päderasten-Priester K. und setzte stattdessen die Opferfamilie
Treimer schwer unter Druck, hetzte ihnen Anwälte auf den Hals, die absolutes
Schweigen verlangten.
Mit
der Wahrheit nimmt es Müller nicht so genau - das Achte Gebot gilt für ihn
nicht.
Am 11. März 2010 wurde Müller in der italienischen Tageszeitung La
Stampa mit den Worten zitiert, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gehöre der
Humanistischen Union an, einer Art Freimaurer-Vereinigung, die Pädophilie normal
finde und straffrei stellen wolle. Die Humanistische Union erwirkte am 13.
April 2010 beim Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung, die Müller die
weitere Verbreitung dieser Behauptungen untersagt.
(wiki)
Als
2010 Pater Mertes erneut dem Kinderficker-Thema einen Spin gab, war es wieder Bischof Müller, dessen Bistum sich als
einziges von 27 jeglicher Aufklärung komplett verweigerte. Regensburg ließ
keinerlei Akteneinsicht zu. Stattdessen verleumdete der Oberhirte die gbs,
Michael Schmidt-Salomon und hetzte gegen den Presse.
Der Bischof lässt das Lügen nicht.
Müllers
Lügen über MSS waren derartig abartig, daß er schlußendlich vom
Verwaltungsgericht gezwungen wurde seine Tiraden zu unterlassen.
Das Bundesverwaltungsgericht stellte in einem heute zugestellten Urteil
(BVerwG 7 B 41.11) fest, dass "die religiöse Äußerungsfreiheit, auch
soweit es um eine Predigt geht, keinen absoluten Vorrang vor den Belangen des
Persönlichkeits- und Ehrenschutzes" genießt. Damit hat die dreijährige
gerichtliche Auseinandersetzung zwischen dem Vorstandssprecher der
Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, und dem Regensburger Bischof
Gerhard Ludwig Müller ein Ende gefunden.
Eben
diesen kinderfeindlichen Aufklärungsfeind erkor Papst Benedikt XVI zum obersten Glaubenswächter der 1,2
Milliarden Katholiken weltweit.
Eine
Beförderung um viele Stufen auf einmal. Als neuer Kurienerzbischof und Präfekt der Glaubenskongregation ist
Müller jetzt Chef der Inquisition und die Nummer drei in
der Vatikan-Hierarchie nach Ratzinger und Bertone.
Wenn
das kein Wink mit dem Zaunpfeiler war!
Der
UNBEREUTE Papst zeigte dem deutschen Episkopat mehr als deutlich was er von dem
Vorhaben hielt Transparenz walten zu lassen und öffentlich zu machen wie viele
Priester in Deutschland Kinder missbraucht haben: Nämlich GAR NICHTS!
Ein Papst kann sich nicht
um alle Angelegenheiten der 1,2 Milliarden Katholiken kümmern – aber er kann
durch seine absolute Macht in der Personalpolitik indirekt bestimmen.
Und Franz handelte heute.
Karrieresprung
in Rom: Gerhard Ludwig Müller wird Kardinal. [….]
Papst Franziskus erhebt den ehemaligen
Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller in den Stand eines Kardinals.
Müller, der seit Juli 2012 Präfekt der Glaubenskongregation in Rom ist, soll am
22. Februar - zusammen mit 18 weiteren Kirchenmännern - bei einem Konsistorium
Kardinal werden. Der Papst gab die Namen der neuen Purpurträger an diesem
Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom bekannt. [….] Müller gilt
als streng und konservativ - als Bischof von Regensburg war er durchaus
umstritten. Scharfe Kritik gab es, als das Bistum einen Pädophilen in der
Gemeinde Riekofen erneut als Seelsorger einsetzte. Der Mann wurde rückfällig
und verging sich an einem Jungen. Müller lehnte es danach ab, sich zu
entschuldigen. Der einzige Vorgesetzte eines Bischofs sei der Papst, so seine
Reaktion. "Und von dieser Seite habe ich noch keine Kritik gehört."
Die Prügel-Vorwürfe gegen seinen damaligen Augsburger Kollegen Walter Mixa
bezeichnete Müller im Jahr 2010 als "nicht so gravierend".
Für Widerspruch sorgten auch seine
Aussagen zu der Amtsführung des Limburgers Bischofs. Die Vorwürfe gegen
Tebartz-van Elst seien eine "Erfindung von Journalisten" und der
Kirchenmann Opfer einer Medienkampagne.
[….]
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