Grundsätzlich
lehne ich alle Religionen ab.
Vermutlich
sind aber die monotheistischen Formen noch verabscheuungswürdiger, da ihnen Intoleranz
immanent ist.
Wer es
zum Hauptprinzip erhebt, daß nur ein Gott existiert, gerät zwangsläufig mit all
seinen Nachbarn, die an einen anderen Gott glauben in Konflikt.
Von den
monotheistischen Formen, sind für mich wiederrum die Abrahamiten die
Unangenehmsten und von diesen stehen Islam und Christentum an der Spitze der
Widerlichkeit.
Das Judentum
empfinde ich als deutlich friedlicher, weil Juden nicht missionieren.
Sie sind
a priori eine Minderheit und trachten nicht rund um die Uhr danach andere
Menschen zu Juden zu machen.
Damit
gehört zum Judentum auch automatisch eine Form der Toleranz, die Christen und
Moslems nicht aufbringen.
Wie man
an den tausenden Artikeln dieses Blogs unschwer erkennt, habe ich viele Gründe
Religionen abzulehnen.
Der
Stärkste ist aber die Mission.
Die
bahnbrechende Selbstüberschätzung andere Kulturen konvertieren zu wollen, weil
diese grundsätzlich als weniger wertvoll gelten, ist die Apotheose des
innerreligiösen Gewaltpotentials.
Daß ich
mich weit mehr mit dem Christentum als mit dem Islam beschäftige, liegt einfach
an dem Zufall in eine christliche Kultur hineingeboren worden zu sein.
Das
Christentum ist die dominierende Kultur in Deutschland und Amerika.
Ich
kehre vor meiner Haustür.
Wäre
Deutschland zufällig islamisch, würde ich (hoffentlich) mit ebensolcher Verve
den Islam kritisieren.
Es wäre
allerdings unehrlich nicht zuzugeben, daß Islamkritik in Islamischen Ländern
oft gefährlicher ist als Christenkritik in christlichen Ländern.
Den
Islam kritisiere ich aber auch aus einem zweiten Grund weniger als das
Christentum: Islamophobie ist nämlich hierzulande oft sehr stark mit Xenophobie
verknüpft. Wer „Islam“ sagt, meint oft die „Türken“ oder Araber.
Ich habe
zwar gleichermaßen etwas gegen Islam und Christentum, aber ich habe überhaupt
nichts gegen Türken oder Iraner.
Da
möchte ich gar nicht erst einen falschen Anschein erwecken.
Während
deutsche Christenkritiker oft linke, liberale, tolerante und hochsympathische
Menschen sind (Michael Schmidt-Salomon, Ingrid Matthäus-Maier, Philipp
Möller,..), tummeln sich die bekannten Islambasher allesamt im
Konnotationsbereich zwischen eitriger Abszess und verstopfter Toilette. (PI,
Sarrazin, Broder…)
Durch
politische Großlagen wie Arabellion, Flüchtlingskatastrophen und IS drängt sich
das Thema Antiislamismus immer mehr in die deutsche Innenpolitik.
Indem
man sich gegen die angebliche schleichende Islamisierung Deutschlands zur Wehr
setzt, kann ein AfDer genauso leicht seine toxischen Netze auswerfen wie ein
NPDler mit Xenophobie.
Da
möchte ich mich nicht einreihen, obwohl ich den Islam genauso missbillige wie
das Christentum.
Gelegentlich
fühle ich mich allerdings verpflichtet ob des allgemeinen Islambashing Muslime zu
verteidigen.
Sie sind
schließlich nicht allein wegen ihrer Religion schlechtere Menschen als
Christen.
Ich bin
auch nicht davon überzeugt, daß der Koran grundsätzlich intoleranter als die
Bibel ist.
Zugegeben;
Ich habe den Koran gar nicht gelesen. Aber ich kenne die Bibel gut und die ist
schon sehr intolerant! Kann man das überhaupt noch toppen?
Es ist
formal richtig, daß der Koran, anders als die Bibel direkt von Gott geschrieben
wurde. Daher gibt es aus streng muslimischer Sicht auch nichts daran zu
kritisieren. Es ist also schlimmer den Koran zu „schänden“, als eine Bibel zu
verbrennen.
In der
Praxis ist es aber meines Erachtens so, daß fanatische Christen ihre Bibel
genauso als „Gottes Wort“ ansehen und genauso hysterisch reagieren, wenn man
anfängt im historischen Kontext zu analysieren.
Das kann
man auch bei „moderaten Christen“
erleben, wenn beispielsweise die gbs von „den Regeln einer primitiven
Hirtenkultur“ spricht.
Das ist
zwar historisch garantiert richtig, aber kein Pfaff will seine Bibel so
bezeichnet sehen.
Es ist
also die Frage wie streng man in der Praxis die Regeln der jeweiligen Religion
auslebt.
Und
dafür gibt es eine Vielzahl Beispiele in der Geschichte.
In den
Kalifaten mit Sitz in Bagdad und Konstantinopel, denen Abu Bakr al-Baghdadi nun
nacheifert wurde erheblich liberaler geherrscht, als es der IS jetzt tut. Und
natürlich auch erheblich liberaler, als es Christliche Herrscher der Zeit
taten.
Es gab
bei Hofe berühmte schwule Dichter, jüdische Minister und Christliche Gelehrte. Deswegen haben wir ja jetzt in Syrien, Irak und Ägypten
Millionen Christen!
[…] Mehr
als 750 Jahre ist es her, dass zuletzt ein Kalif am Tigris regierte. […] Das Leben am Hofe der Kalifen von Bagdad
hatte nur wenig gemein mit dem, was die Dschihadisten unter einer islamischen
Ordnung verstehen. Die Hauptstadt des Reichs war jahrhundertelang nicht nur das
Zentrum der Wissenschaften und Künste, sondern auch ein Sündenbabel.
Viele Kalifen, in
deren Fußstapfen nun die ISIS-Terroristen treten wollen, liebten den Wein und
junge Männer. Und sie beschäftigten Hofpoeten, die das ausschweifende Leben am
Tigris-Ufer in Verse packten. Der bekannteste Dichter jener Zeit war Abu Nuwas,
der Ende des achten, Anfang des neunten Jahrhunderts zu Zeiten des legendären
Kalifen Harun al-Raschid lebte und ein enger Vertrauter des Herrschers war. Er
verfasste viele Wein- und Liebesgedichte, zumeist in homoerotischer Form. […] Der Sohn von Harun al-Raschid und Nachfolger auf dem Kalifenthron,
al-Amin, trieb es noch bunter. Laut den Überlieferungen der Hofschreiber
unterhielt er einen ganzen Harem mit jungen Männern und ließ allabendlich
Eunuchen für sich tanzen und singen. […]
Alkohol und Glücksspiel waren keineswegs nur das Privileg der reichen
Oberschicht. Auch das gemeine Volk zog es in Trinkhäuser und Cafés, in denen es
Wein tranken und Backgammon spielte.
Jenseits dieser
Ausschweifungen war Bagdad im achten und neunten Jahrhundert unter den Kalifen
die Welthauptstadt für Astrologen und Mediziner, Philosophen und Mathematiker.
Christliche und Jüdische Wissenschaftler hatten daran entscheidenden Anteil.
Und die Stadt war nicht zuletzt Austragungsort erhitzter innerislamischer
Debatten über den Koran. […]
„Der
Islam“ war tolerant und duldete nicht nur Andersgläubige, sondern fühlte sich
verpflichtet sie aus Gastfreundschaft zu schützen.
Das
berühmteste Beispiel dafür ist sicherlich die Maurische Hochkultur in Spanien,
als unter Islamischer Kontrolle Wissenschaft und Kunst aufblühten, weil
Christen und Juden akzeptiert waren. Dadurch konnten sich im schönsten
Multikulti die Wissenschaften gegenseitig befruchten. Daher waren Astronomie,
Mathematik und Medizin in Islamischen Herrschaftsbereich Jahrhunderte vor dem
Christentum in Nordeuropa.
Die
iberische Halbinsel erlebte in den sieben Jahrhunderten maurischer Herrschaft eine beispiellose
kulturelle Blüte, bevor mit Isabella der Katholischen
alles zerschlagen wurde, Inquisition und Judenverfolgung das Bild bestimmten.
Blüte ist durchaus wörtlich zu verstehen - die islamischen Einwanderer hatten nämlich auch den Blumentopf erfunden und brachten bunte Pflanzen nach Spanien. Sie legten Gärten an.
Ebenfalls aus Arabien importiert wurde die Gitarre - man stelle sich den Flamenco ohne Gitarren und bunte Stoffe vor - so sähe er wohl heute aus, wenn Spanien nur unter Christlichen Einfluss gestanden hätte.
Weitere heute nicht mehr wegzudenkende islamische Errungenschaften sind:
Mehrstöckige Architektur, Burgenbau, Liedgut, Farbige Stoffe, Zuckerrohranbau, Schulwesen, Übernahme der Papierproduktion aus China, Brieftaubenkommunikation, Schach, Kristallglas, golddurchwirkte Stoffe, Muster.
Blüte ist durchaus wörtlich zu verstehen - die islamischen Einwanderer hatten nämlich auch den Blumentopf erfunden und brachten bunte Pflanzen nach Spanien. Sie legten Gärten an.
Ebenfalls aus Arabien importiert wurde die Gitarre - man stelle sich den Flamenco ohne Gitarren und bunte Stoffe vor - so sähe er wohl heute aus, wenn Spanien nur unter Christlichen Einfluss gestanden hätte.
Weitere heute nicht mehr wegzudenkende islamische Errungenschaften sind:
Mehrstöckige Architektur, Burgenbau, Liedgut, Farbige Stoffe, Zuckerrohranbau, Schulwesen, Übernahme der Papierproduktion aus China, Brieftaubenkommunikation, Schach, Kristallglas, golddurchwirkte Stoffe, Muster.
Die Christen sind beleidigt, ob ihrer eigenen Doofheit.
Die Araber brachten eine derartige Hochkultur hervor, daß die wissenschaftsfeindlichen Christen im Vatikan dies als eine Bedrohung ansahen, auf die sie mit Gewalt reagierten.
Die Kirche fängt an, Forschung mit arabischen
Grundlagen zu verbieten und lässt Forscher deswegen in den Kerker werfen oder
sogar mit dem Tod bestrafen.
Die Kirche beginnt ihre Weltzensur gegen die überlegene islamische Lebensweise und technische Entwicklung.
Die Kirche beginnt ihre Weltzensur gegen die überlegene islamische Lebensweise und technische Entwicklung.
500
Jahre Krise nannte Sebastian Schoepp seine feuilletonistische Analyse dieses
destruktiven Christlichen Debakels in Spanien.
Es ist
also unerfreulicher heute im IS zu leben als in einem christlichen Land, aber
das liegt NICHT daran, daß „der Islam“ oder „der Koran“ grundsätzlich
rückwärtsgewandter oder intoleranter als Christentum und Bibel sind.
Bei den
Christen hingegen wurden Anders- und Ungläubige NICHT toleriert. Das konnte man
wiederum perfekt nach der Vertreibung der Mauren aus Spanien erleben. Unter
Isabella, der Katholischen kamen nämlich alle Ungläubigen, inkl „getaufter
Juden“ gleich auch den Scheiterhaufen.
In der modernen Zeit ist die säkulare Türkei ein Beispiel für ein funktionierendes islamisches Gemeinwesen. So ein ökonomisches Wachstum wie in Istanbul kann keine andere Stadt in Europa vorweisen.
Islam
muß also NICHT islamistisch und rückwärtsgewandt sein.
Daß
solche Strömungen – Salafismus und Wahabismus insbesondere – offensichtlich
starken Zulauf haben, lieg auch an sozialen Verwerfungen.
In den entsprechenden
Ländern wurde man Jahrzehnte brutal von westlichen Usurpatoren unterdrückt und
ökonomisch ausgebeutet.
Dann
wurden absolutistische Regime installiert, die wiederum wie beispielsweise das
saudische Königshaus massiv vom Westen unterstützt wurden.
Da kommt
viel sozialer Sprengstoff zusammen, wenn man sich abgehängt fühlt und keine
Perspektiven hat.
Dann
kann „der Islam“ auch ganz schön ungemütlich werden – wie JEDE Religion.
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