Montag, 4. Januar 2016

Priester-Sex.



Das ist eine alte, aber immer wieder zutreffende Feststellung der öffentlichen Atheisten:
Würde irgendein anderer Verein auch nur ein Zehntel der sexuellen Missbrauchsfälle an kleinen Jungs begehen, die die Katholische Kirche auf dem Kerbholz hat, wären die Führer längst hinter Gittern, das Vermögen eingezogen und die Organisation verboten.

Schlüge jemand vor die höchsten Repräsentanten eines solchen Vereins, der weltweit durch Kinderfickereien auffällt, in Ethikkommissionen zu berufen und dem Verein Gemeinnützigkeit zu attestieren, damit er von der Steuerpflicht befreit würde, gäbe das entsetztes Aufschreien.

Nur bei Religion werden kollektiv alle ethischen Maßstäbe verdrängt.

How does a country get away with keeping half its population in beekeeper suits? I'll tell you how. They say the magic word: religion. It's their religion. You say religion, you can get away with anything. The Catholics got away with fucking kids, for crying out loud!
(Bill Maher Januar 2004)

Natürlich ist es nicht nur das weltweit praktizierte sexuelle Belästigen kleiner Kinder und das systematische Vertuschen dieser Angelegenheit, das die RKK als Moralinstitution unmöglich macht.

Ihre Bibel predigt Antisemitismus, Sklaverei, Frauenfeindlichkeit und Homophobie.

Während Sklaverei und Antisemitismus inzwischen generell eher geächtet sind, werden Frauen- und Schwulenfeindlichkeit von vielen Christen durchaus noch verteidigt.
Konservative und religiöse Männer betrachten allerdings jede Form von Sex immer noch sehr verkrampft.
Im Grunde ist alles bähbäh. Mit Männern sowieso und allein auch, aber mit Frauen ist das auch so eine Sache, da ehrenhafte Frauen Jungfrauen und Mütter sein sollen – zwei Forderungen, die bekanntlich die meisten Frauen nur schwer gleichzeitig erfüllen können.
Spaß am Sex hat bei Religiösen zu unterbleiben.

    Republicans say that sex is bad, because with them it always is. It is!...I'm sorry, but they're just doughy, asexual, wonky, white people, and if you had to have sex with them it would be over in an excruciating three minutes. It's just, — and from the headlines of the past year I gather the only sex they're really good at, is gay sex. Really. Jeff Gannon in the White House press room, Representative Mark Foley, the Reverend Ted Haggard. I mean, that's a lot of gay when you're running against it in every election.
(Bill Maher 2007)

Papst Bergoglio ist dabei noch genauso verstört wie Papst Ratzinger.
Das Idealisieren des Zölibats ist für sie zu so einem Dogma geworden, daß sie lieber in Kauf nehmen weltweit als Kinderfickerorganisation angeprangert zu werden, als ihren über 400.000 Geistlichen zu erlauben deren Penisse in erwachsene Menschen zu stecken.

Was für eine doppelte Absurdität:

1.) Wenn der Zölibat ein solcher Segen und eine so wundervolle Kraftquelle ist, wie Bischöfe gern betonen, dann sollte doch jeder Pfaff froh und freiwillig im Zölibat leben. Dann müßte man ihn nicht mit Zwang durchsetzen.

2.) Wenn man auf die „Natürlichkeit“ von heterosexuellen Beziehungen beharrt und immer wieder betont, Sex diene der Fortpflanzung und Kinder wären ein Segen, muß man auch einräumen, daß zur tierischen und menschlichen Natur offenbar ein Sexualtrieb gehört. Wenn man der Wissenschaft glauben darf, sind tatsächlich auch nur rund ein Prozent der Menschen asexuell. Wie wahrscheinlich ist es da, daß von den weltweit 400.000 Geistlichen keiner zu den 99% der sexuellen Menschen gehört?

Seit zehn Jahren lese ich immer mal wieder in den großen überregionalen Zeitungen Artikel über Wunibald Müller.

Der 65-Jährige Theologe und Psychologe gilt als der Homo-Experte unter deutschen Geistlichen.

Thema seiner theologischen Diplomarbeit von 1978 war: „Priester als Seelsorger für Homosexuelle“ und sechs Jahre darauf promovierte er in Würzburg mit dem Thema „Homosexualität – Eine Herausforderung für Theologie und Seelsorge“.

Anschließend arbeitete er in der Priesterausbildung des Bistums Freiburg und leitet seit 1991 zusammen mit seiner Frau das Recollectio-Hauses in Münsterschwarzach. Sie ist Psychiaterin.
Rund ein Drittel der deutschen Bistümer schicken sexuell auffällig gewordene oder an psychischen Störungen leidende Priester zu Dr. Müller, der dann in bis zu dreimonatigen Kuren die Zölibatären wieder auf die Spur bringen soll.
Über die Jahre wurde Müller zur Koryphäe für Pädophilie und Ephebolie bei Priestern.
Allein, seine Erkenntnisse gefallen seine Vorgesetzten nicht immer.

«Es muss die Frage erlaubt sein, ob die katholische Kirche mit dem Thema sexueller Missbrauch anders umgegangen wäre, wenn auch Frauen in verantwortlichen Positionen etwas zu sagen hätten.»

 «Wir müssen davon ausgehen, dass der Anteil der sexuell Unreifen unter den schwulen Priestern besonders hoch ist, und diese anfällig dafür sind, sexuellen Missbrauch zu begehen.»
(Dr. Wunibald Müller)

Müllers eindringliche Forderungen nach einer Beendigung der rein männlichen Subkultur in der Priesterausbildung und nach einem Ende des Zwangszölibates akzeptiert kein einziger Oberhirte.

In der SZ von heute befragt der fromme Matthias Drobinski den frommen Müller. Da fällt dem treuen Kirchenanhänger Drobinski die Kinnlade runter.

[…] MD: Herr Müller, dürfen katholische Priester sich verlieben?

Wunibald Müller: Ja! Ich finde es gut, wenn angehende Priester sich mal verlieben. Dann sind sie gezwungen, darüber nachzudenken, wie stark ihre Berufung für den Zölibat tatsächlich ist. Und sich verlieben ist einfach schön! Ich finde auch, dass Priester ein gutes Intimleben brauchen.

MD: Wie bitte?

WM: Auch wer zölibatär lebt, braucht Intimität. Sie ist sogar die Voraussetzung, um zölibatär leben zu können. Intimität beschränkt sich ja nicht auf genitale Sexualität. Wer im Zölibat lebt, braucht tiefe Freundschaften zu Männern und Frauen, er muss sich alles von der Seele sprechen, sich in den Arm nehmen lassen können. Wir wollen hier das Bild vom Zölibat weiten.

MD: Das klassische kirchliche Bild ist eher: Bleib der unnahbare Mann Gottes, sonst gibt es Sodom und Gomorrha! […]

WM: Joseph Ratzinger hat als Kardinal einmal gesagt: Wenn wir den Zölibat freigeben, bleiben da nur die Hagestolze und Sonderlinge. Das glaube ich nicht.

[…] MD: Trotzdem sind Sie gegen den Pflichtzölibat. Warum?

WM: Ich habe das Ringen Hunderter Priester kennengelernt, die sich ihr Leben lang etwas angetan haben. Viele können weder zölibatär leben, noch die Beziehungen auskosten. Und es gibt wunderbare Priester, die lieben eine Frau und ihren Beruf - und gehen für den Beruf verloren. Wann immer ich das Thema anbringe in Gemeinden, geht ein Beifall durch die Menge, der zeigt: Das ist überfällig.
[…]  Man hat natürlich mitbekommen, wie hoch der Anteil der Homosexuellen in Priesterseminaren ist, das geht bis zu 50 Prozent. Man fürchtet auch, dass bei homosexuellen Priestern die Missbrauchsgefahr höher ist. 
2003 saß ich neben Kardinal Ratzinger, das Gespräch kam auf Homosexualität - und so freundlich er vorher war, es war nicht mehr an ihn heranzukommen. Einmal sagte ein Generalvikar: Herr Müller, Sie machen gute Arbeit - aber müssen Sie so offen über Homosexualität reden? […]

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