Vorbemerkung:
Nachdem gestern Marco Rubio, der möglicherweise in zehn Monaten der mächtigste Mensch der Welt sein könnte, andeutete Donald Trump habe einen kurzen Penis, frage selbst ich mich, ob das Niveau noch zu unterbieten ist.Just when it seems like the GOP presidential primary couldn’t possibly sink even lower into the mud, Florida senator Marco Rubio has proven he’s up to the challenge. During a campaign appearance in Virginia, the candidate insinuated that opponent Donald Trump has a small penis.Trump’s digits have been dubbed “shrimp fingers” by Washington Free Beacon blogger Andrew Stiles, but the observation isn’t new. Desparate for a way to insult Trump, Rubio has reached for gossip and innuendo.After Trump called his opponent “Little Marco Rubio” on Twitter yesterday, Rubio fired back during his rally after acknowledging that Trump is taller than he is. Rubio pointed out Trump’s unusually short fingers and then followed it up with a sharp jab below the belt.“And you know what they say about guys with small hands,” the senator said.As the crowd laughed uneasily, Rubio delivered his punchline. “You can’t trust ’em!”Was treibt Millionen Amerikaner dazu solche Typen ernsthaft für das Oval Office in Betracht zu ziehen, ihnen die nuclear codes zu überlassen?Jedem auch nur halbwegs normalen Menschen fehlt es an Verständnis für die wahnsinnigen, hysterischen Lügner von der GOP.Abgesehen von der offensichtlichen Antwort auf diese Frage, nämlich generelle, vollständige und umfassende Verdummung, scheint mir Angst die plausibelste Erklärung zu sein.Diese ultrakonservativen GOPer sind kollektiv von professionellen Angstmachern gebrainwashed worden.Sie glauben, daß man ihnen die Waffen wegnimmt, ihre Kinder in den Schulen verschwult, ihnen atheistischen Unsinn eintrichtert, daß die bösen Russen/Mexikaner/Syrer sie überrollen, daß man ihnen die Heimat wegnimmt.In der SZ von heute befindet sich auf s.3 eine ganzseitige Reportage von Sacha Batthyany aus dem stramm konservativen Ort Amarillo in Texas.
Es ist durchaus ganz aufschlussreich das zu lesen. Die Typen leben im totalen Informationsinzest.
Die kennen gar keine anderen Meinungen. Alle Kinder werden per homeschooling mit Bibel und Waffen indoktriniert und dazu gibt es ausschließlich ultrakonservative Radiosender, Blogs und FOX-News, die den ganzen Tag erklären, daß Obama ein bösartiger Muslim ist. Die glauben das wirklich und sehen ihr Land unmittelbar vor dem Untergang.Die Überschrift der Reportage heißt folgerichtig „Höllenangst!“.
Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ -
hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Diesen Monat geht es um die Genderphoben.
Ähnlich unverständlich wie die US-Republikaner sind
mir die fundamentalchristlichen Gruppierungen, die Kuby, Kelle und Beverfoerde
hinterherlaufend den Untergang des Abendlandes beschwören, weil die althergebrachten
Geschlechterrollen womöglich etwas aufgeweicht werden könnten.
Männer, die Kinder wickeln, Frauen, die Bundeskanzler
werden, männliche Kindergärtner, weibliche Kapitäne zur See, Krankenpfleger mit
Vollbart, Chefärztinnen mit Busen, Sekretäre im Anzug, siebenfache Mütter als
Verteidigungsministerin, Kosmetiker mit behaarten und muskulösen Unterarmen,
Gefängniswärterinnen.
Menschen mit geringen Selbstwertgefühl, ängstlicher
Persönlichkeit und minderer Intelligenz werden davon zutiefst verunsichert.
Und dann auch noch die unsägliche Sex-Sache.
Jungs küssen Jungs und werden dafür nicht mehr
verprügelt, eine Bundesministerin heiratet eine Frau und selbst die
konservative CDU nimmt das kaum zur Kenntnis.
Normale Menschen können sich kaum davon bedroht
fühlen, wenn fünf bis zehn Prozent der Deutschen etwas weniger diskriminiert
werden, ja, normale Menschen begrüßen das sogar.
Nicht so die katholischen Tradis und evangelikalen
Fundis.
Sie sehen ihre Welt in den Angeln erschüttert.
Aus ihrer Sicht sind mangelnde Homodiskriminierung,
KITAS und berufstätige Frauen Zeichen des Zerfalls.
Und tatsächlich erodiert ihre Welt insofern, daß sie
ihre Doppelmoral und Bösartigkeit nicht mehr auf alle Bereiche der Gesellschaft
ausstrecken können.
Wie die waffenstarrenden Republikaner aus Amarillo
rüsten sich die deutschen Genderkämpfer für das vermeidlich letzte Gefecht,
stemmen sich gegen den Lauf der Zeit.
Unter der perfiden Überschrift "Demo für
Alle" poltern diese unsäglichen Intoleranten wider die Menschenrechte,
plädieren für die so lang praktizierte Grausamkeit.
Mächtige Fürsprecher gibt es immer noch. Papst Franziskus nennt den Genderismus angeblich „dämonisch“.
Dankenswerterweise beschreibt Wolfgang Brosche
ausführlich wie die neuen Homohasser/Genderfighter ideologisch aufgestellt
sind.
Die meisten sammeln sich hinter der rechtskatholischen
Gaby Kuby.
[….] Die
fanatische Konvertitin, die hier ihre sexualpanische Weltsicht ausbreitet,
durchwoben von einem erschreckenden Haß auf Vernunft, Aufklärung (hinter die
sie zurück will) versucht auf über 400 Seiten zu beweisen, daß seit der
Aufklärung die Homosexuellen mit Hilfe von Feminismus und „Gender“ die gesamte
westliche Welt zerstören möchten – daß sie sich, nach ihrer Meinung besonders
auf Kinder kaprizieren, um sie zu verderben, ist selbstverständlich.
Wie weit Kuby in einen rechtskatholischen Verfolgungswahn abgerutscht
ist (der dann auch wieder neue
Verfolgungen rechtfertigen wird) zeigt diese völlig enthemmte Fanatikerin mit
einem Hinweis auf eine noch widerlichere antihomosexuelle Kampfschrift: Scott
Livelys „Pink Swastika“.
Dieses schändliche Buch eines evangelikalen Predigers fantasiert sich eine
homosexuelle Nazielite zusammen, die die Welt mit Homosexualität verderben
wollte. Mit solch wahnwitzigem Unsinn gibt sich Lively allerdings nicht
zufrieden: als Rechtsanwalt hat er mitgearbeitet an den Ugandischen Gesetzen
zur Strafbarkeit der Homosexualität, die im Endeffekt auf die Todesstrafe
hinausliefen. Nur internationaler Protest und die Drohung Entwicklungshilfe
einzustellen, haben diese Unternehmung vereitelt. Trotzdem gibt es in
Uganda hohe Gefängnisstrafen für
Homosexualität.
Gemeinsam mit Lively nahm Kuby auch an einem ausgerechnet von Vladimir
Putin im Kreml veranstalten Familienkongreß im Jahre 2012 teil. Seitdem
bewundert sie die russische antihomosexuelle Gesetzgebung und tourt mit ihren
antihomosexuellen Vorträgen durch die illiberalen Demokraturen des ehemaligen
Ostblocks, um sie vor der homosexuellen Dekadenz des Westens zu bewahren. [….]
Im hohen katholischen Klerus dieses Landes gibt es
höchstwahrscheinlich Unterstützer dieser Position, aber nachdem ihr Förderer
und Chefschwulenhasser Ratzinger ausgedient hat, seit Müller in Rom und Meisner
in Rente ist, seit Tebartz-van-Elst und Mixa ihre deutschen Bistümer loswurden,
traut sich offenbar keiner mehr recht aus der Deckung. Sogar Overbeck ist
verdächtig still und Kardinal Woelki, der überraschend früh den Karrieregipfel
erklomm, mag sich auch nicht mehr wie sein fanatisierter Vorgänger gegen ganz
Köln stellen.
Und so komme ich zur Impudenz des Monats Februar 2016.
Es ist das homophobe Aushängeschild des fiesen
Frauentrios aus Beverfoerde, Kelle und Kuby, der absolute Rechtsaußen des österreichischen
Episkopats, der Salzburger Weihbischof
Andreas Laun.
Der bizarre Bischof entwickelt sich zur neuen
Gallionsfigur der Homophoben.
Unter einem zünftigen Nazivergleich macht es der
vollbärtige Otter nicht.
[….] Der
katholische Salzburger Weihbischof Andreas Laun soll laut einem Bericht der
Online-Ausgabe des deutschen Schwulen-Magazins "Männer" im
vergangenen November bei einem Vortrag im deutschen Trappisten-Kloster
Mariawald (Nordrhein-Westfalen) das Tolerieren des Engagements Homosexueller
gegen Homophobie mit dem Schweigen zu den Verbrechen der NS-Diktatur verglichen
haben.
Einer Zusammenfassung seines Vortrags auf der Internetseite der Abtei
zufolge verglich Laun sexuelle Vielfalt mit Krankheit und kritisierte zunächst
die heutigen "Gender-Ideologien": "In der verordneten Freiheit,
sexuell alles auszuprobieren, gebe es keine Freiheit, diese abzulehnen."
Gender-Mainstreaming sanktioniere unerbittlich alle, die sich nicht fügten.
"Ärzte und Psychologen, die Menschen helfen wollen, die unter ihrer
Homosexualität leiden, müssen damit rechnen, entlassen zu werden. Und ein
Hotelbesitzer habe sein Haus verloren, weil er einem 'Homoduo' kein Zimmer für
dessen 'Flitterwochen' habe vermieten wollen", wird der Weihbischof
zitiert.
Warum wehre sich dagegen keiner, sagte Laun in der mittlerweile von der
Homepage des Klosters entfernten aber der APA vorliegenden Zusammenfassung der
Rede, und verglich das Schweigen mit dem Schweigen der Menschen angesichts der
Verbrechen der NS-Diktatur. "Man werfe der Eltern- und
Großelterngeneration immer wieder vor, gegenüber den Untaten der Nazis
geschwiegen zu haben. Damals sei es lebensgefährlich gewesen zu reden. Heute
sei es noch nicht lebensgefährlich, und die meisten schwiegen trotzdem." [….]
Klar, daß die frommen Furien aus Stuttgart diesen
Mann zu sich einluden.
Und Laun lieferte.
[….] In
Stuttgart haben sich am Sonntag erneut erzfromme Christen und Aktivisten von
konservativ über rechtspopulistisch bis rechtsextrem zur "Demo für
alle" versammelt. Zu dem bereits siebten Protest der früher direkt aus dem
Haus der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch organisierten und inzwischen
offiziell eigenständigen Bewegung kamen rund 4.500 Teilnehmer aus der ganzen
Republik, knapp 500 weniger als zur vorherigen Demo im Oktober.
Dafür konnte die "Demo für alle" erstmals geradezu himmlischen
Beistand auffahren: Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun, seit Jahren ein
erbitterter wie lautstarker Gegner von LGBT-Rechten, wählte auch in Stuttgart
gewagte Vergleiche: Die "Gender-Ideologie" sei eine "neue,
hochgefährliche Lüge" wie einst der Kommunismus und der
Nationalsozialismus. "Die nächste Diktatur könnte sich andeuten!",
warnte er die Menge.
Er habe den Papst gefragt, was er von dieser Ideologie halte – wenn schon
Namedropping, dann richtig! Die "Gender Ideologie" sei
"dämonisch", habe der Papst kurz und knapp geantwortet. Von
"teuflisch" sprach auch Laun selbst: Kinder sollten "mit den
Mitteln der Verführung und Gewalt (…) umerzogen und gehirngewaschen
werden", beklagte er. "Es ist Zeit, dass wir uns wehren." Er
verwies dabei auf die überkonfessionelle "Salzburger Erklärung" gegen
die "Bedrohung der menschlichen Geschöpflichkeit". Zum Schluss sagte
er zum grölenden Platz: "Gott segne Sie alle!" [….]
Etwas schwierig wird es, sich den Angst-Mann in
direkter Rede anzuhören.
Ähnlich wie sein schwulenhassender Kollege Erzbischof
Haas ist auch Laun ein grotesk schlechter Entertainer, der mit abstoßender
Physiognomie eher Lacher als Applaus verursacht.
Wenn dieser
Geront mit Rauschbart in seinem bunten Kleidchen ans Pult
tritt, denke ich immer an schlechte Satiren von irgendwelchen CSD-Feiern.
Hier erleben wir das klassische Kalkofe-Buschor-Problem: Beides ist so grotesk, daß es unvorstellbar scheint
einer von beiden könnte
ein echter Pfaff sein.
Als ich mir das Laun-Video heute angesehen habe,
zweifelte ich mal wieder daran, daß der Mann "echt" ist.
Müßte der sich nicht irgendwann lachend den falschen
Bart abreißen und sich als Postillon- oder Titanic-Redakteur zu erkennen geben?
Diese Satire ist so derartig überzeichnet, daß es schon
wieder unlustig wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen