Das ist
schon eine bizarre Geschichte mit Becks mutmaßlichem Crystal-Meth-Konsum.
Klar, insgeheim
vermute ich auch, daß der Grüne Top-Religiot nicht das allererste mal das Zeug
kaufte, als er dabei erwischt wurde.
Ob er
drogenabhängig ist, ein Süchtiger, Junkie, weiß „die Öffentlichkeit“ aber
nicht.
Sicher
weiß ich nur, daß er einmal Meth kaufte, angeblich noch nicht mal
für
sich selbst. Es kann viel schlimmer sein, es kann aber auch ganz harmlos
sein.
Neben den zig Millionen Säufern in Deutschland gibt es
selbstverständlich auch Millionen Menschen, die gelegentlich andere
Drogen konsumieren und
deswegen noch lange nicht unzurechnungsfähig sind oder mit einem Bein im
Grab
stehen.
Auf
diese Verschwörungstheorie-Pfade sollte man sich nicht begeben, wenn man ernst
genommen werden will!
Ob und welche Drogen Beck einnimmt, ist irrelevant.
Ob und welche Drogen Beck einnimmt, ist irrelevant.
Seit
Jahren kritisiere ich Volker Beck immer wieder sehr hart, weil ich seine
demonstrativen Standing Ovations für Papst Ratzinger, sein Eintreten für
Kirchenprivilegien und insbesondere seine überheblich-euphemistische Haltung zu
Eingriffen in die kindliche Unversehrtheit als katastrophal erachte.
Es kommt
ein weniger wichtiger Aspekt hinzu, der sich aber auch schon persönlich auf
mich auswirkte.
Beck
greift in der persönlichen Auseinandersetzung zu perfiden Methoden.
Ich
habe das selbst erlebt, als er mich auf Facebook auf widerlichste Art angriff.
So
ein Verhalten mir gegenüber würde ich nicht zum generellen Kriterium gegen
einen Politiker machen, aber in dem Fall ging Beck anschließend vor die Presse
und an das Rednerpult des Bundestags um in unerträglicher Larmoyanz zu beklagen
wie gemein alle zu ihm im Netz wären, obwohl er derjenige war, der so
austeilte, daß ich fassungslos um einen Shitstorm gegen ihn
bitten mußte.
Bewegt
man sich in den sozialen Netzwerken – selbst ich Fossil habe seit drei Tagen einen Twitter-Account, auch wenn ich noch
nicht begriffen habe was ein Heschtegg ist – und kritisiert den prominenten Beck,
generiert man schnell Applaus von der falschen Seite.
Höcke-Fans,
Storch-Verehrer, Homophobe, Ultrakonservative stehen mit ihrem sprungbereiten
Hass in den Startlöchern, um ihre negative Konnotations-Kanonade abzufeuern.
Der Kinderschänder, der Drogenabhängige, die Schwuchtel lädt ein zum gebasht
werden.
Claudia
Roth, die Volker Beck stets eine treue Freundin war und auch jetzt loyal zu ihm
steht, ist in den Augen der Markus Frohnmaiers dieser Welt dann nur noch „Aische
Roth“, jene frustrierte Lesbe, die sich natürlich nur deswegen für Flüchtlinge
einsetzt, weil sie insgeheim darauf hofft auch endlich mal vergewaltigt zu
werden – ein guter deutscher Mann würde es schließlich nicht freiwillig mit ihr
tun.
Da tun
sich Abgründe des Hasses in der rechten Szene auf. Schwul und grün, bzw. Feministin
und grün sind offensichtlich hochwirksame Trigger, um bei Teilen der
Bevölkerung maximale Abscheu auszulösen. Wenn auch noch der Super-Trigger Drogen in dem Zusammenhang aufleuchtet,
gibt es kein Halten mehr.
Von
jedem, der so denkt, möchte ich mich nachdrücklich distanzieren.
Für mich
sind das Eintreten für Frauenrechte, für LGBTI-Belange, Umweltschutz und
liberale Drogenpolitik immer noch sehr unterstützendwerte Taten!
Wer
Politikerinnen wegen ihrer Frisuren oder Garderoben* ablehnt, wer Politiker
wegen ihrer sexuellen Orientierung angreift, hat sich vollkommen diskreditiert.
Bei den
Grünen bieten sich so viele Kritikpunkte an, daß es schon wegen dieser Fülle
absurd ist darauf zurückzugreifen was einige ihrer Spitzenvertreter im
Schlafzimmer tun.
Was ist
überhaupt los mit diesen AfD-Typen, daß die Sexualität Roths oder Becks so ein
Faszinosum für sie darstellt?
Das muß
eine spezielle rechts-konservative Angelegenheit sein, die mit ihrer eigenen
verdrängten und verklemmten Sexualität zusammenhängt, daß sie sich so brennend
dafür interessieren, was in anderen Betten vorgeht.
Man
kennt das von Kreuznet, den Piusbrüdern und anderen Rechtskatholiken, die offensichtlich
den lieben langen Tag nichts anderes tun als über andere Leute beim Analverkehr
zu sinnieren.
Es wäre
mir neu, daß Liberale, Atheisten oder Linke umgekehrt mit derselben Faszination
konservative Politiker beim Vaginalverkehr vorstellen.
Grüne
Politik des Jahres 2016 ist aber bestimmt vom extrem kirchenfreundlichen Kurs
der strenggläubigen Fraktionsvorsitzenden Kathrin Göring-Kirchentag, welche die
verfassungswidrigen Kirchenprivilegien garantiert.
Diese
Woche lachte mich die grüne Hamburger Bürgermeisterin Fegebank aus der
Christenzeitungsbeilage „Himmel und Elbe“ an und jubilierte wie wichtig ihr der
christliche Glaube sei.
„Alles in der Welt ist
vergänglich - nur die Liebe ist ewig, denn sie tritt mit jedem neugeborenen Menschen
wieder in die Welt. Das verbinde ich mit meinem christlichen Glauben.“
(Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin
Hamburg, April 2016)
Grüne
Politik bedeutet heute geräuschloses Harmonieren mit Roland Kochs Hessen-CDU, sukzessive
Abschaffung des Asylrechts, Einführung „sicherer Drittstaaten“, Umarmung der
konservativen BW-CDU, Koalitionen der Hamburger und Saarländischen CDU.
Grüne
Politik 2016 bedeutet, daß die letzten strategischen und konzeptionellen Denker
wie Jürgen Trittin kalt gestellt werden und dafür die Tagespolitik an den
jeweiligen Wünschen der konservativeren und saturierteren Wählerschaft
ausgerichtet werden.
Wie
wenig frühere grüne Konsequenz noch zählt, wie wenig man bereit ist für
Überzeugungen einzustehen, zeigt die geräuschlose schnelle Wiederaufnahme
Volker Becks in die Bundestagsfraktion.
Nachdem
sich die Jüdische Gemeinde für ihn stark gemacht hat, bekam er diese Woche alle
seine Funktionen zurück.
Offensichtlich
zahlt es sich aus, daß er so klar gegen Kinder Politik gemacht hat.
Die
einen können ihre Säuglinge verstümmeln und dafür darf sich Beck auch mal ein
Meth-Pfeifchen reinziehen.
Läuft
das jetzt so bei den Grünen?
Man
feiert sich so sehr selbst, weil man so liberal ist dem gefallenen reuigen
Drogensünder zu verzeihen, daß gar nicht erst daran gedacht wird wie Volker
Beck die UN-Kinderrechtskonvention zu Gunsten archaischer Blutrituale mit Füßen tritt.
A propos
mit Füßen treten.
So
mancher Grüner nimmt die gestrige Entscheidung zum Anlass aus der Partei
auszutreten.
Nach 15-jähriger
Mitgliedschaft bei Bündnis 90 / Die Grünen bin ich heute aus der Partei
ausgetreten.
[…]
"Der Umgang der Bundestagsfraktion
und Parteiführung mit der Causa Volker Beck ist schon lange untragbar. Ich
erinnere an Becks unrichtige Aussagen zu den Zitaten, in denen er sich für eine
Entkriminalisierung der Pädosexualität ausgesprochen hatte, mit denen er uns
Grünen im letzten Bundestagswahlkampf massiv geschadet hat. Dies zog nach der
Wahl keine grundsätzlichen Konsequenzen nach sich, stattdessen galt wohl eine
"Schwamm-drüber-Taktik". Unerträglich, besonders für viele Betroffene
von Eingriffen in die sexuelle Selbstbestimmung im Kindes- und Jugendalter,
blieb auch sein permanentes Eintreten für die Entrechtung von Jungen gegen
nichttherapeutische Vorhautamputationen und ein Verhalten, das oft mit
aggressiver Diffamierung von Menschen verbunden war, die diesbezüglich eine
andere Meinung vertraten als er.
Nun, nachdem Volker
Beck nach einem erneuten Skandal (aus dem ja gerade auch aus der Partei heraus
Sorgen um seinen Gesundheitszustand geäußert wurden) von sich aus Konsequenzen
gezogen hatte und von seinen Ämtern zurückgetreten war, hievt ihn die Fraktion
ohne jede Not nach nur acht Wochen (!) zurück in Fraktionsämter.
Ich kann das nur als
Signal deuten, dass unteilbare Kinderrechte und Geschlechtergerechtigkeit in
der Parteispitze auch weiterhin als zweitrangig angesehen werden. Die Fraktion
bzw. diejenigen, die sich dort durchgesetzt haben, trafen mit dieser
personellen Entscheidung auch eine Richtungsentscheidung. […][…]
Mögen
Schiering viele weitere Grüne folgen; auch wenn das ein gefährliches Spiel ist.
Wie man
in den USA und anderen Europäischen Ländern sieht, sind die Rechten nämlich
keineswegs so zimperlich.
Ihnen ist
Wahrheit und Integrität ihrer politischen Vertreter offenbar weit weniger
wichtig; ihnen geht es darum „den anderen“, den Gutmenschen, den Linken, den „Flüchtlingsklatschern“
zu schaden.
Und je
mehr Ex-Sozis, Ex-Linke und Ex-Grüne schmollend zu Hause sitzen und gar nicht
mehr wählen, desto leichter haben es die Seehofers, Petrys und Merkels dieser
Welt.
Im Grunde
darf also ein Volker Beck kein Grund sein aus der Partei auszutreten, so wie
Nahles und Gabriel kein Grund für mich sind die SPD zu verlassen.
Aber
eine Parteimitgliedschaft lässt sich nicht rein rational begründen.
Es gibt
auch eine emotionale Ebene und diese kann nicht unendlich viele Kränkungen
ertragen.
*
Off
Topic:
Angela Merkels Figur, ihre vermeintliche Attraktivität hat mich nie
bewußt beeinflusst, darf auch gar kein Thema bei der Beurteilung ihrer Politik
sein. Ich finde es eher sympathisch, daß sie offensichtlich unprätentiös
veranlagt ist und sich nicht sonderlich für Mode interessiert.
Rätselhaft
bleibt aber für mich, wie ihre Berater es zulassen können, daß immer mal wieder
ihre Fingernägel so ungepflegt aussehend auf Pressefotos erscheinen.
Für mich
gehört eine ordentliche Maniküre in so einem extrem exponierten Beruf zur
Dienstkleidung. Und wenn ich schon über Kleidung spreche; Merkels Kleidungsstil
werde ich nicht beurteilen; das ist irrelevant, aber wieso trägt sie so oft
Jacken, die zwei Nummern zu klein und zu kurz sind? Kann ihre Schneiderin das
nicht in der richtigen Größe anfertigen?
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