Donald Trump
scheint der Hurrikan-Präsident zu werden. Seit er amtiert, werden die USA mal
so richtig durchgepustet. Eben flutete Harvey Texas und anschließend brauten
sich mit "Irma", "Katia" und "Jose" - drei
Wirbelstürme zusammen, die ab einer Geschwindigkeit
von mindestens 118 Kilometer pro Stunde als Hurrikane eingestuft wurden.
Ein Hurrikan der
Kategorie 1 reicht bis Tempo 153. Stufe 2 gilt bis 177, Stufe 3 bis 208 und
Stufe 4 bis 251 Kilometer pro Stunde. Hurrikans der höchsten Kategorie 5 haben
eine Windgeschwindigkeit von mehr als 252 Kilometern pro Stunde.
Irma erreicht teilweise 300 km/h (Kategorie
5).
Beim Hurrikan
"Katrina" wurden im August 2005 Windgeschwindigkeiten von über 300
km/h und bei "Wilma" im Oktober 2005, dem stärksten Hurrikan seit
Beginn der Aufzeichnungen, Spitzenböen bis zu 340 km/h gemessen.
Mit ihrem
700 km-Durchmesser schiebt sie vom Ozean kommend gewaltige Wassermassen auf das
Land; Florida drohen meterhohe Sturmfluten.
So kompliziert ist das nicht zu verstehen.
Es sind
tropische Wirbelstürme, die über warmen Ozeanen entstehen. Im Atlantik heißen
sie Hurrikane, im Pazifik Taifune, im nördlichen Indischen Ozean Zyklone.
Es
braucht eine Gewitterzelle, großflächiges offenes Meer, welches mindestens 26°C
warm sein muß. Warme, feuchte Luft steigt auf, die Kondensationswärme führt zu immer
stärkeren Aufwinden, welche durch die Corioliskraft (resultierend aus der
Erdrotation) die Luft ablenkt und in Rotation versetzt.
[….]
Äußerer Faktor ist die Meerestemperatur –
und zwar nicht nur die an der Oberfläche. Auch die Wassertemperatur in 50 Meter
Tiefe ist wichtig, denn die extremen Hurrikanwinde wühlen das Meer bis in diese
Schicht hinein auf. Das meist kühlere Wasser, das so nach oben gelangt,
schwächt den Hurrikan ab. In der Hauptsaison aber findet sich zum Beispiel in
der Karibik oft lauwarmes Wasser bis in eine Tiefe von 100 Meter und mehr.
Unter diesen Bedingungen können Hurrikane geradezu explodieren. [….]
Dir
fortschreitende Erderwärmung sorgt also nicht nur durch abschmelzende Pole für
einen anteigenden Meeresspiegel, sondern die begünstigt auch Hurrikane, Zyklone
und Taifune, die gewaltige Sturmfluten verursachen.
Für
bewohnte Küstenregionen in den entsprechenden Breitengraden ist das verheerend.
Die mit
weitem Abstand meisten Todesopfer gibt es in armen asiatischen Ländern, die so
bevölkert sind, daß sie unseren westlichen Nachrichtenredaktionen nur kurze
Meldungen am Ende der Tagesschau wert sind.
Das ist
wie mit IS-Anschlägen. Werden Hunderte in Afghanistan oder Pakistan gekillt,
liegt das unter unserer Aufmerksamkeitsschwelle; werden aber drei oder fünf
Menschen in Westeuropa getötet, gibt es ausführliche Sondersendungen in ARD und
ZDF.
Als Ende
August 2017 durch Harvey mehr als Dutzende Texaner starben, wurde das in deutschen
Zeitungen und TV-Sendern rund um die Uhr ventiliert.
Inder,
Nepalesen, Pakistani hingegen lassen uns weitgehend kalt.
[….]
In diesem Sommer erleben Indien, Nepal,
Bangladesch und Pakistan den verheerendsten Monsun seit vielen Jahren mit
bislang mehr als 2100 Toten. Die Opfer erreicht nach Angaben des Roten Kreuzes
nicht genug Hilfe. "Wir riskieren eine furchtbare Zweitkrise von Lebensmittelknappheit
und Krankheiten", sagt Vize-Regionaldirektor Martin Faller.
In der öffentlichen
Wahrnehmung der westlichen Industriestaaten wurde die Katastrophe in Südasien
bisweilen durch die "Harvey"-Fluten in den USA verdrängt, wo bis
Freitag 42 Todesopfer gezählt wurden.
[….]
Die
westliche Energie- und Klimapolitik führt zu Toten „am anderen Ende der Welt“,
für die christliche Regierungschefs der Industrienationen kein Mitleid aufbringen.
Es müßte
sie schon selbst treffen.
Bei den
US-Präsidentschaftswahlen von 2016 gab es einen Kandidaten, der nicht an den
von Menschen verursachten Klimawandel glaubt; sogar behauptete, es wäre eine
von den Chinesen erfundene Falschmeldung.
Florida,
der Bundesstaat, der am meisten unter Hurrikans zu leiden hat wählte diesen
Mann.
Mit 4.617.886 Stimmen,
entsprechend 48.6% gewann Trump alle 29 Wahlmännerstimmen Floridas, Clinton
landete bei 4,5 Mio Stimmen (47,4%).
Als
Präsident stieg Trump aus dem Pariser Klimaabkommen aus – mit der selbst für
seine Verhältnisse völlig irrsinnigen Erklärung er wäre nicht für die Menschen
in Paris zuständig.
Für so
ungeheuer bekloppt hatte noch nicht mal ich Trump gehalten – daß er die
zufällig namensgebende Stadt „Paris“ eines weltweiten Abkommens für den Wirkort
hält.
`I was elected to represent the citizens of Pittsburgh, not Paris’
(Trump
01.06.2017)
Nein,
kleiner Dummerle, das Klimaschutzabkommen soll nicht das Klima IN Paris
schützen, sondern weltweit die Erderwärmung verlangsamen.
Offenbar
hatte noch niemand Trump gesagt, daß sich Klima nicht nach Landes- und
Stadtgrenzen richtet.
Eine von
vielen Klimalügen Trumps.
Trump said 19 false things in his speech on the Paris climate accord.
[…..]
(…..)
Und
heute wird mal eben der Klimaschutz gekippt.
[….]
Trump verkündet Ausstieg aus Pariser
Klimaschutzabkommen
[…..]
Den USA droht mit dem Ausstieg aus dem
Klima-Vertrag eine weltweite Isolierung. Ex-Präsident Barack Obama wirft Trump vor,
sich der Zukunft zu verweigern. [….]
Das
kündigt Trump vor großer Kulisse im Rosengarten des Weißen Hauses an und lügt
dabei so dreist, daß dabei fast die komödiantischen Aspekte vergessen werden.
Der Klimaschutz ist natürlich nur eine blöde ausländische Verschwörung, um
Amerika „billions and billions and billions, can you believe it!“ aus der
Tasche zu ziehen.
Zu
Unrecht. Denn Trump haut hier ein paar Klopfer raus, bei denen ich mich vor
Lachen auf dem Boden rollte.
[….] "I will work to ensure America remains
the world's leader on environmental issues but under a framework that is
fair" […..]
(Donald
Trump, am 01.06.2017 im Rosengarten)
Gut,
oder?
Amerika
setzt voll auf Erdöl und Kohle, schafft die Klimaschutzprogramme ab und will so
der green-energy-Vorreiter bleiben.
Entweder
man fängt an zu heulen, oder aber man löst sich aus seiner Fassungslosigkeit
und lacht diese USA mit ihrem unterbelichteten Psycho-Präsidenten aus.
Aber
da kam schon das nächste Ding:
[…..] “At what point does America get demeaned? At
what point do they start laughing at us as a country? We want fair treatment
for its citizens and we want fair treatment for its taxpayers. We don’t want
other leaders and other countries laughing at us anymore — and they won’t be.” […..]
(Donald
Trump, am 01.06.2017 im Rosengarten)
America
in decline. Der totale ökonomische Absturz bleibt weiterhin meine Hoffnung für Amerika.
Es
sieht weiter gut aus. Englands Brexiteers zeigen gerade wie gut konservative
und isolationistische Wirtschaftspolitik nach Trumps Geschmack funktioniert.
Laut
Trumps Fan Rush Limpballs handelt es sich bei Hurrikans um eine „liberal hoax.“ Den erfundenen Hurricans könne man mit purer Manneskraft widerstehen.
[….] On Monday, the right-wing radio personality
delivered a customarily freewheeling monologue in which he seemed to suggest
that hurricanes were a liberal conspiracy intended to convince the public that
climate change is real.
[….] Limbaugh is a resident of Palm Beach,
Florida, and the hurricane-themed monologue appeared to be driven by his
observation that bottled water had already been sold out in local stores, in
preparation for Irma’s imminent landfall.
“The reason that I am leery of forecasts this far out, folks, is because
I see how the system works,” Limbaugh said, alluding to alleged conspiracies
against President Donald J. Trump. “Hurricane Harvey and the TV pictures that
accompany that go a long way to helping further and create the panic.” [….]
Wenige
Tage später räumte Limpballs sein Haus in Palm Beach
und floh ebenfalls vor der “liberal hoax” gen Norden.
Es tut
mir Leid, aber ich hoffe, daß Mar A Lago und Limbaughs Haus komplett zerstört
werden.
Amerikaner,
die sich so massiv gegen Wissenschaft und Fakten wehren, müssen zum Wohle des
Restes der Welt auf die harte Tour lernen.
Möge
also Florida grausam getroffen werden.
Richtig
brutal. So zerstört werden, daß der Wiederaufbau Amerikas Wirtschaft so schwer
schädigt, daß Trumps Climate-Change-denier umdenken.
Aber das
kann man nicht laut sagen, weil es ja auch die Liberalen im Florida träfe und
ich möchte, daß mein Kumpel Jake unbeschadet davon kommt.
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