Die
Zeiten, als Rechte für Arbeitgeber und Linke für Arbeitnehmer kämpften sind
schon deswegen vorbei, weil die Frage was eigentlich im Sinne der „Werktätigen“
ist nach immer komplexeren Antworten verlangt.
Die Höhe
des Lohns ist immer noch wichtig, aber was nützt ein ausreichendes Gehalt, wenn
die man keine Wohnung bekommt, im Alter nicht versorgt ist, Klima und Umwelt
dabei ruiniert werden, wenn in anderen Teilen der Welt dafür Menschen leiden
müssen oder die Kinder keine Jobs und Ausbildungen bekommen?
Umweltschutz
ist keine rein Grüne Spinnerei mehr, sondern ein knallhartes Geschäft, eine Frage
von internationaler Bedeutung. Schon seit 20 Jahren melden sich C-Parteiler zu
Wort mit der Feststellung, daß die Bewahrung der Schöpfung ein konservatives
Ansinnen wäre.
War es
in den ersten Jahrzenten der Bundesrepublik noch selbstverständlich in der
Kirche vom Pfaff zur Wahl von CDU und CSU aufgerufen zu werden, weil die
Sozialisten sich gegen Gott stellten und die natürliche Ordnung von der
Herrschaft des Mannes über das Weib durcheinanderbrächten, sind inzwischen
Grüne und Sozis auf Christenkurs. So mancher Bischof hadert mit der
menschenfeindlichen Flüchtlingspolitik der Unionsparteien.
Vor
nicht allzu langer Zeit spie die CDU noch Gift und Galle gegen die SPD, wenn
diese sich nicht scharf genug gegen jede Zusammenarbeit mit den Linken aussprach,
baute ganze Bundestagswahlkämpfe auf Rote-Socken-Kampagnen auf. Inzwischen gibt
es CDU-Ministerpräsidenten, die das nicht nur nicht mehr bei der SPD verdammen,
sondern sogar selbst mit den Linken koalieren würden.
Der radikal
ausbeuterische Milliardär Donald Trump, der seine Angestellten notorisch
schlecht oder gar nicht bezahlt, seine eigenen Produkte billig in China
herstellen lässt, wird zum Vorkämpfer für die klassischen blue-collar-worker
und attackiert Hersteller, die nicht in den USA produzieren.
Eben
jener Trump, der zwei Scheidungen, unzählige Sexaffären, Schweigegeldzahlungen
an Pornodarstellerinnen, Pussy-grabbing-Prahlereien sowie eine dokumentierte
Kette von über 5.000 öffentlichen Lügen am Hals hat, mutierte heute zum Idol
der konservativsten Bibel-Fanatiker, die auf Einhaltung der Zehn Gebote (du
sollst nicht lügen, du sollst nicht ehebrechen) pochen.
Es ist
alles so durcheinander in einer Zeit, wenn Wolfgang Schäuble und Edmund Stoiber, die
einst massiv die Gleichstellung von Homosexuellen bekämpften heute dazu
aufrufen den schwulen Jens Spahn zum Merkel-Nachfolger als Bundeskanzler zu
machen.
Glücklicherweise
gibt es noch ein Alleinstellungsmerkmal der Konservativen und Strenggläubigen.
Man kann
jenseits und diesseits des Atlantiks Rechte und Liberale durchaus noch
auseinanderhalten, wenn man den Lackmustest VERGEWALTIGUNG oder das Phenolphthalein
PÄDOPHILIE anwendet:
Hier
glänzen die Konservativen und Gläubigen mit einer schier grenzenlosen Toleranz.
Seit 20
Jahren schwappen inzwischen immer wieder neue Berichte von Myriaden sexuell belästigter Jungs durch
die römisch-katholische Welt, aber die Rechten und Katholiban stehen fest zu
einander, wenn es darum geht die Täter gegen die Opfer zu schützen.
Heute
schreibt der SPIEGEL in einer großen Titelgeschichte gegen den Pädosex-toleranten Papst an,
aber auch das werden die Bischöfe gemütlich aussitzen.
Macht ja
nichts. Macht nichts bei Konservativen. Bekanntlich ist das ganz anders, wenn
auch nur ein einzelner Sozi (Sebastian Edathy) oder Grüner (Volker Beck) in den
Hauch eines solchen Verdachtes gerät. Dann ist aber was los.
Tausende
konservative Kinderficker hingegen werden achselzuckend akzeptiert.
[….]
Die Spitze der römisch-katholischen
Kirche der Niederlande hat einem Zeitungsbericht zufolge jahrzehntelang den
sexuellen Missbrauch von Hunderten Kindern durch Priester vertuscht. Mehr als
die Hälfte der Bischöfe und Kardinäle soll vom Missbrauch gewusst haben.
Das geht aus einer
Untersuchung des „NRC Handelsblad“ hervor. Eine Kirchensprecherin bestätigte
Medienberichten zufolge „einen Teil“ der Angaben. [….]
[….]
Das Bistum Brooklyn in New York zahlt
vier Opfern von sexuellem Missbrauch durch einen Religionslehrer die
Rekordsumme von 27,5 Millionen Dollar. [….]
[….] Pädophile
Geistliche an der Jesuitenschule in Bonn
Ein offenes Geheimnis
Im Aloisiuskolleg in
Bonn-Bad Godesberg haben Geistliche jahrzehntelang Jugendliche gedemütigt und
missbraucht. [….]
In den
USA ist es sogar eine gesamte Regierungspartei, die sich ausdrücklich auf die
Seite von Vergewaltigern und Kinderquälern stellt.
Dutzende
Frauen beschuldigen den US-Präsidenten detailliert der sexuellen
Übergriffigkeit. Die Glaubwürdigkeit solcher Berichte ist wegen der bekannten
Aufzeichnungen von Trumps Prahlerei mit eben diesen Übergriffen sehr hoch.
“They’re not the party of Lincoln, they’re the party of Roy Moore and the Grand Old Pedophiles, is what they are. Grand Old Perverts who are willing to compromise morals and conviction and decency for a vote. That’s the message they’re sending.”
“I’m watching the Republican Party destroy
itself. The tribalism that we are seeing within the party, what’s happening in
Alabama, the fact that the national party now is backing this incredibly
accused child molester is despicable.”
Ungewöhnlich,
wenn doch mal ein Republikaner wegen Kindersex sein Amt aufgibt.
[…..] Minnesota Republican state Rep. Jim Knoblach
abruptly dropped his re-election bid Friday, after Minnesota Public Radio
reported that his grown daughter is accusing him of sexual abuse.
Knoblach’s 23-year-old daughter Laura told MPR that Knoblach had touched
her inappropriately for most of her life, with her first memories of the abuse
beginning at age nine. She says she told authority figures at her school and at
her church for years. [….]
Sehr
gewöhnlich hingegen, daß Laura Knoblach seit Jahren davon erzählte und niemand
in Schule oder Kirche Anstoß daran nahm.
Wir
erinnern uns an den ephebophil übergriffigen Superkonservativen Roy Moore,
der für Alabama in den US-Senat ziehen wollte und auf die volle Unterstützung
des Weißen Hauses zählen konnte. Kein Wunder, darin wimmelt es jetzt von Vergewaltigern
und Schlägern.
[…..]
Nachdem der 19-fach der sexuellen Belästigung beschuldigte Trump für den
Kindergrabscher Roy Moore eintrat, lobt er nun den in Schimpf und Schande
gegangenen Staatssekretär Rob Porter, der seine beiden Ex-Frauen verprügelt und
vergewaltigt hatte.
Seine
Vorgesetzten, insbesondere Stabschef Kelly wußten seit Monaten Bescheid.
Aber
macht ja nichts.
[….] Nun
steht der 67-Jährige selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit - und in der Kritik.
Zunächst sorgte es für Verwunderung, dass Ex-General Kelly in einem ersten
Statement Porter als "Mann von echter Integrität und Ehre" bezeichnet
hatte, über den "ich nicht genug gute Dinge sagen kann". Als dann das
Foto von Porters Ex-Frau mit dem blauen Auge auftauchte, musste sich Kelly
korrigieren und erklärte, er habe die Vorwürfe nicht "im vollen
Umfang" gekannt. Er sei "schockiert" und betonte, dass es für
häusliche Gewalt in der Gesellschaft keinen Platz geben dürfe.
Für Geraune sorgt
zudem, dass Porter und die Trump-Vertraute Hope Hicks ein Paar sein sollen und
turtelnd in Washington gesehen wurden. Hicks ist die Kommunikationsdirektorin
des Weißen Hauses und in ihrer Abteilung waren einige Wendungen zu beobachten.
Hatte Sprecherin Sarah Huckabee Sanders zunächst von einer
"Schmierenkampagne" gesprochen, so musste ihr Stellvertreter am
Donnerstag zugeben, dass viele im Weißen Haus in den vergangenen Tagen
"besser hätten arbeiten" können.
Noch brisanter für
Kelly sind Medienberichte, wonach der Stabschef seit Monaten darüber informiert
war, dass die Sicherheitsüberprüfung von Rob Porter durch das FBI immer noch
andauerte. Gleiches gilt für Don McGahn, den offiziellen Rechtsberater im
Weißen Haus. [….] Der Republikaner David Frum, ein ehemaliger
Redenschreiber von George W. Bush, vertritt im Atlantic
eine eigene Theorie, warum der Vorwurf der häuslichen Gewalt
im Weißen Haus nicht als "disqualifizierend" angesehen wurde. Sowohl Ex-Chefberater
Stephen Bannon als auch der frühere Wahlkampfchef Corey Lewandowski mussten
sich vor Gericht verantworten, weil ihnen Gewalt gegen
Frauen vorgeworfen wurde.
Und natürlich erinnert
Frum, der Autor des kritischen Buches "Trumpocracy", seine Leser
nicht nur an die "Grab them by the pussy"-Aussagen
des heutigen Präsidenten aus dem Jahr 2005. Er weist
auch darauf hin, dass Donald Trumps erste Ehefrau Ivana in den Neunziger
Jahren ihrem Ex-Mann vorwarf, sie zum Sex gezwungen zu haben.
Mittlerweile vertritt Ivana Trump diese Vorwürfe nicht mehr. [….]
Frauen
vergewaltigen und prügeln ist für Trump kein Ausschlußkriterium.
Im
Gegenteil. Er mag offensichtlich solche Mitarbeiter.
Er
bedauert nur, wenn es veröffentlicht wird. Bedauert den Täter, der seinen Job
verliert.
Porters
Opfer erwähnte Trump mit keinem Wort. (…..)
Dieser
Roy Moore schwang sich inzwischen zum großen Fürsprecher des Supreme-Court-Anwärters Brett Kavanaugh auf.
[….] Roy Moore, hitherto occupied with suing
people who accused him of sexually predatory behavior during his failed GOP
Senate campaign in Alabama, has lent his unsolicited endorsement to the
similarly troubled Supreme Court nomination of Judge Brett M. Kavanaugh.
Moore first came to the nominee’s defense Monday — a day after a
California professor told The Washington Post that Kavanaugh had tried to rape
her in high school — when he shared a supporter’s quip with his 80,000 Facebook
followers: “They are Trying to ‘Judge Moore’ Him with Unproven Sex Assault
Claim.” […..]
Ist das
nicht allerliebst? Wie in einer großen glücklichen Familie halten die konservativen
alten weißen Männer zusammen, wenn sie Kinderficker und Vergewaltiger sind.
Der
Präsident der US, oberste moralische Instanz, tut das was man von ihm erwarten
kann: Er attackiert die Opfer und stellt sich mit seinem ganzen Gewicht auf die
Seite der Täter.
[….]
Der US-Präsident hat seinen Kandidaten für den Supreme Court in Schutz
genommen. Die Vorwürfe der versuchten Vergewaltigung stammen von
"radikalen" linken Anwälten und Politikern, twitterte Trump.
In
einer Reihe von Tweets hat US-Präsident Donald Trump die Anschuldigungen der
Professorin Christine Blasey Ford infrage gestellt. Wenn der angebliche Angriff
von Brett Kavanaugh "so schlimm war, wie sie behauptet, hätten sie oder
ihre liebenden Eltern sofort Anklage bei den lokalen Strafverfolgungsbehörden
eingereicht". [….]
[…..]
Mit Äußerungen zu den
Missbrauchsvorwürfen gegen den Supreme-Court-Anwärter Brett Kavanaugh hat
US-Präsident Donald Trump große Empörung ausgelöst. Unter dem Hashtag
#WhyIDidntReport (Warum ich keine Anzeige erstattete) solidarisierten sich
bereits Zehntausende Frauen und Männer mit der Psychologie-Professorin
Christine Blasey Ford, die Kavanaugh eine versuchte Vergewaltigung vor mehr als
30 Jahren vorwirft. […..]
Sollen
sich die Linken und Liberalen aufregen wie sie wollen – die Konservativen
stehen fest zu ihrem mutmaßlichen Vergewaltiger-Richter.
In der
Beziehung sind die grundsätzlich Intoleranten nämlich sehr tolerant.
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