Montag, 1. Oktober 2018

Impudenz des Monats September 2018

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Dem Bayern Anselm Bilgri (*1953), 1980 von Erzbischof Joseph Kardinal Ratzinger zum Priester geweiht, 1986 bis 2004 Cellerar der Abtei St. Bonifaz, 1994 bis 2004 Prior des Klosters Andechs, kann man kaum entgehen, wenn man sich einigermaßen für kirchliche Angelegenheiten interessiert.
Der Mann ist nahezu omnipräsent. Schreibt Bücher, hält Vorträge, sitzt in Talkshows und schreibt Kolumnen in TV-Zeitschriften.

Von seiner RKK hat er sich allerdings nach 50 Jahren Dienst deutlich entfernt. Und so verkündet er beispielsweise in der heutigen Ausgabe der Hamburger Morgenpost das was jeder normale Mensch auch ohne Jahrzehntelange Erfahrung als Ordensmann und Theologiestudium weiß: Der Zölibat ist Mist und Hauptursache dafür, daß sich Pädophile vom Priesterberuf angezogen fühlen.

[…..] Der Zölibat ist nicht die Ursache, aber er begünstigt den Missbrauch. Offensichtlich werden Menschen mit einer verkorksten Sexualität vom Zölibat des katholischen Priestertums besonders angezogen.
[…..] Viele Missbrauchstäter handeln als Gelegenheitstäter, weniger aus einer pädophilen Veranlagung heraus, sondern weil sie nie gelernt haben, auf Augenhöhe auf einen Sexualpartner zuzugehen, wenn sie ihre Libido spüren. Deshalb machen sie sich an die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen heran. Der Zölibat trägt dazu noch weiter bei. […..] Die Kirche vertritt aber nach außen eine sehr strikte Sexualmoral, die sie nach innen nicht lebt. Ein klaffender Widerspruch zwischen Tat und Wort, zwischen Sein und Schein. Das nenne ich Doppelmoral, wenn nicht gar Heuchelei. […..] Konzile sind seit je von Majoritäten manipuliert worden. Beim Zölibat hat sich eine leibfeindliche Strömung durchgesetzt, die sich auf die Antike berief. Das führte zu einer allmählichen Geringschätzung der Ehe zugunsten der Enthaltsamkeit und Jungfräulichkeit. Dazu kam, dass das Papsttum im Mittelalter das mönchische Leben zum Ideal stilisierte. Die Priesterweihe war mit Sex und Ehe seit 1139, dem Zweiten Lateranischen Konzil, unvereinbar.
[…..] Es wäre theologisch relativ einfach, den Zölibat abzuschaffen, weil er ja nicht zum Glaubensgrund der Kirche gehört. […..]

Politik und Kirchenführung sehen solche Stimmen als irregeleitete Sünder an, stützen und verteidigen die RKK mit zig Milliarden Euro im Jahr.
Abgesehen von den ungeheuren Summen ist das keine Kleinigkeit, weil die RKK zu systematischen sexuellen Missbrauch an kleinen Kindern führt.
Es wurden nicht nur in der Vergangenheit Myriaden kleine Kinder in Deutschland von der katholischen Kirche brutal verprügelt, gequält und vergewaltigt, sondern das abstruse System wird weiter verteidigt.
Durch Frauenausschluss aus dem Priesterberuf, perverse Sexualmoral und den Zölibat werden weiterhin gezielt sexuell Übergriffige in die Priesterseminare gelockt.

(….) Die katholische Kirche in Deutschland ließ systematisch Tausende kleine Jungs vergewaltigen und misshandeln, schützt die Täter bis auf den heutigen Tag. (….)

Kinderficken gehört zur DNA der RKK. Ein Organisation, die seit dem 12. Jahrhundert für ihr Kinderfickerfreundliches System streitet, obwohl die evangelische Kirche zeigt, daß ohne Zölibat und mit Frauenpriestertum, pädophile Übergriffe auf Kinder Einzelfälle und nicht mehr die Regel sind, kann und wird sich nicht von allein ändern.
Sie muss es auch gar nicht, weil sie von so vielen mächtigen Menschen unterstützt wird.

Ich komme zur Impudenz des Monats September:

Der Gewinner ist der CDU/CSU-Fraktionschef Brinkhaus.

Wer in der zweiten Hälfte des aufgeklärten 20. Jahrhundert geboren wurde und immer noch geradezu fanatisch die katholische Kirche unterstützt, gehört in ein Kloster und soll sich gefälligst von politischen Machtfunktionen fernhalten.
Wir brauchen keine Kinderfickerförderer als Volksvertreter.
Das gilt natürlich für Andrea Nahles, aber auch für den neuen starken Mann der CDU/CSU-Fraktion, den frommen Ostwestfahlen Ralph Brinkhaus.

[…..] Be­schei­den sei der Ralph, fast ge­nant, er­zäh­len sie im CDU-Kreis­ver­band in Gü­ters­loh. Er fah­re eine alte A-Klas­se, an ei­nen Dienst­wa­gen müs­se er sich erst ge­wöh­nen. Brink­haus sei tie­fre­li­gi­ös, er kämp­fe ge­gen die Ver­fol­gung von Chris­ten in al­ler Welt. In den Sit­zungs­wo­chen steht Brink­haus an Don­ners­ta­gen in al­ler Herr­gotts­frü­he auf, da­mit er die Mes­se be­su­chen kann, die der Lei­ter des Ka­tho­li­schen Bü­ros, Prä­lat Karl Jüs­ten, in sei­ner Ka­pel­le ei­gens für die Uni­ons­ab­ge­ord­ne­ten des Bun­des­tags liest. [….]
(DER SPIEGEL 40, 29.09.2018, s.19)

Was für ein Armutszeugnis für Deutschland, daß sich erneut ein praktizierender Hardcore-Katholik eine Topmachtposition sichern konnte.
Nun werden seine antihumanen Ansichten – radikale Ablehnung der Ehe für alle, Informationsverbot für Abtreibungsärzte, Verbot des selbstbestimmten Sterbens  - noch stärker in die bundesrepublikanische Politik einfließen.

Dieser Mann ist ein Fanatiker, der nach eigenen Angaben einen Großteil seiner Zeit als Lobbyist für die misogynen und homophoben Kinderfickerfreunde verbringt.

[…..] Als Christ habe ich es mir deshalb zum Ziel gesetzt, mich vor allem für die Achtung der Rechte von christlichen Minderheiten weltweit einzusetzen. Ich bin deshalb Mitglied des Stephanus-Kreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geworden, dessen wichtigstes Anliegen die Religionsfreiheit, insbesondere aber die Situation verfolgter Christen ist. Es werden unter anderem Gespräche mit Betroffenen und mit Experten organisiert, um die Fraktion für diese Thematik zu sensibilisieren. Die Verfolgung religiöser Minderheiten wird aber auch in Gesprächen mit Regierungsvertretern und Kirchenführern vor Ort thematisiert, die im Rahmen von Delegationsreisen stattfinden. Der Stephanuskreis hat sich in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig mit der Situation der religiösen Minderheiten in Syrien, Ägypten, Indien und in der Türkei befasst.
             
AKTUELLES
Mai 2010: Besuch bei den syrisch-orthodoxen Christen im Südosten der Türkei
Im Mai 2010 habe ich mit einer Delegation die Region Tur Abdin im Südosten der Türkei besucht – eine Region, in der früher eine große Zahl syrisch-orthodoxer Christen lebte. Heute leben deutlich mehr syrisch-orthodoxe Christen in Deutschland (ca. 70.000) – ja sogar im Kreis Gütersloh (ca. 7.000) – als in der kleinen Region des Tur Abdin (ca. 2.000). Doch seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen, die syrisch-orthodoxen Kirchen und Klöster im Tur Abdin zu restaurieren. Einige Dörfer werden erneut mit Leben gefüllt. Es war mir wichtig, mich vor Ort über die Situation der Christen in der Region zu informieren.

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