Montag, 8. April 2019

Alte Weisheiten.

Manchmal staune ich selbst wie umfangreich meine Büchersammlung inzwischen geworden ist.
Wenn ich nur die Zeit hätte das alles zu lesen.
Dabei lese ich schon sehr schnell, am schnellsten deutsch, dann kommt englisch und schon deutlich langsamer französisch.


Ich besitze unter anderem eine 200 Jahre alte Originalausgabe des „Lavater“ in zehn Bänden. Das sind echte Kunstwerke mit wundervollen Zeichnungen.
Wenn es nicht französisch wäre, hätte ich mich längst intensiver damit beschäftigt.


Johann Caspar Lavater (*1741 in Zürich; † 1801 ebenda), Pfaff, Philosoph und Schriftsteller war zu seiner Zeit eine Berühmtheit in Europa, verkehrte mit den größten Geistern seiner Gegenwart: Johann Wolfgang von Goethe, Johann Bernhard Basedow, Christian Fürchtegott Gellert, Moses Mendelssohn, Friedrich Gottlieb Klopstock.
  Über seine Versuche Mendelsohn zum christlichen Glauben zu bekehren würde man vermutlich bei einer Straßenumfrage vor einem McDonald nicht viel erfahren können, aber möglicherweise wissen doch einige den Namen Lavater mit Physiognomik zu verbinden.
Mit seiner Theorie der Physiognomik erklärt er ausführlich wie man den Charakter eines Menschen an Gesichtszügen und Körperformen erkennt.
Auf nach dem zweiten Weltkrieg Geborene wirkt das etwas schauderhaft; man denkt gleich an die NS-Rassenkunde und eifrige Nazi-Lehrer, die Nase, Kopfumfang und Kiefer ihrer Schüler akribisch maßen, um den genauen Arier-Typ zu bestimmen.

Das kann eigentlich gar nicht sein, daß man Charaktere an Gesichtern und Figuren erkennt.
Aber immer wieder erwische ich mich dabei zu denken, daß man an der Physiognomie die politische Gesinnung ablesen kann.
Jeder, der sich auf Phoenix Parteitage ansieht, muss eigentlich schon mal diesen ketzerischen Gedanken gehabt haben.
Sozialdemokraten sehen besser aus als Christdemokraten.
Wer beim Zappen rein zufällig in eine Parteiveranstaltung gerät, kann vermutlich schon vor der erhellenden Regie-Einblendung ahnen, ob es sich um AfDler oder Grüne handelt.
Ich meine, am besten lassen sich politische Gesinnungen bei den Jugendorganisationen zuordnen. Je älter, grauer und voluminöser die Gesichter werden, desto mehr verschwimmen die Unterschiede.
Am sichersten lassen sich jüngere Politiker der FDP (bzw Julis) und CDU (JUler) zuordnen.
Typen wie der junge Westerwelle, Lindner, Daniel Bahr, Rösler können nur zur FDP gehören.
Insbesondere bei den pyknischen, teigigen Gestalten mit massivem Knochenbau, weiß man es handelt sich um CDU- oder CSU-Nachwuchs.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wie die filigrane Ursula von der Leyen, aber eigentlich sehen C-Frauen aus wie Steinbach, Merkel, Schavan, Pantel, Aigner, Hasselfeld, Maria Böhmer, Marlene Mortler, Anita Schäfer.

Bei den Männern ist es noch extremer. Altmaier, von Klaeden, Gröhe, Glos, Söder, Bouffier, Koch, Kohl, Strauß – die hätte Johann Caspar Lavater ganz klar in die CDU/CSU-Bundestagsfraktion oder die Bischofskonferenz gesetzt.

Die extremsten Formen der C-Visagen findet man aber, wie gesagt, in den Jugend-Organisationen. Jeder kennt das aus der Schule oder der Uni: Die in JU und RCDS Organisierten sehen auch so aus als ob sie in der CDU wären.


Die JU-Chefs Philipp Mißfelder, Paul Zimiak, Tilman Kuban, Jürgen Echternach, Matthias Wissmann, Christoph Böhr, Hermann Gröhe oder Schatzmeister Philipp Amthor.

Ziemiak

von Klaeden

Kuban

Gröhe

[….] CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak [ist] "fassungslos darüber, dass jetzt die Maske gefallen ist" bei den Grünen, sagte Ziemiak nach einer Sitzung des Parteipräsidiums. Das sei keine Grundlage für eine Zusammenarbeit mit der CDU.
"Die Grünen sind nicht die nette bürgerliche Partei", sagte der CDU-Generalsekretär. Sie seien "die alten Grünen" mit Konzepten aus der Mottenkiste. Das gelte nicht nur für den Vorschlag Habecks zu Enteignungen, sondern auch für die erneute Forderung von Grünenfraktionschef Anton Hofreiter, ab 2030 keine Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. [….]


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