In der künstlichen Welt Deutschlands fühlen sich die Hetzer der „alternativen Medien“ von
marodierenden dunkelhäutigen Mobs verfolgt.
Es ist eine Welt voller „Messermigranten“, in der sich „blonde
Frauen“ und Kinder nicht mehr allein auf die Straße trauen können, weil sie sie
dann sofort vergewaltigt, ausgeraubt und umgebracht würden.
In der braunen Gedankenwelt stört nur gelegentlich die
schnöde Realität, die seit 30 Jahren eine kontinuierlich fallenden Kriminalität
ausweist, Deutschland war seit der Einheit von 1989 nicht so sicher; weniger Delikte gab es seit Dekaden nicht.
Aber natürlich sind solche gewaltigen statistischen Werke
interpretationsfähig; 46 eng bedruckte Seiten umfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik, die das
Heimatministerium vorlegte.
[….] Die meisten Messerangreifer heißen Michael
[….] Die meisten deutschen Tatverdächtigen bei Messerdelikten im Saarland
heißen Michael, Daniel oder Andreas. Nur wenige deutsche Tatverdächtige haben
zudem eine doppelte Staatsbürgerschaft. Das hat eine Antwort der
Landesregierung auf eine kleine Anfrage der AfD ergeben. Die Aussagen dürften
damit anders ausfallen, als es die Partei erwartet hat. [….] Die AfD [….] stellte an die Landesregierung
eine kleine Anfrage: Wie viele der Deutschen hatten eine doppelte
Staatsbürgerschaft? Gibt es Häufungen bei den Vornamen? [….]
Michael (24 Fälle), Daniel (22) oder Andreas (20). Und auch die übrigen
Namen lassen nicht auf einen Migrationshintergrund schließen: Es folgen Sascha
(15), Thomas (14), Christian, Kevin, Manuel, Patrick (je 13), David, Jens (je
zwölf), Justin und Sven (je elf). [….]
Kein Wunder, daß AfD und Pipi-Blog schnell irgend ein Detail
finden, aus dem sie ableiten, wie viel krimineller und gefährlicher Deutschland
durch Merkel, Soros, Chemtrails und die Reptiloiden wurde.
Tatsächlich gibt es auch in einigen Partialbereichen
signifikante Anstiege der Gewalt: Fünf Menschen werden jeden Tag Opfer einer
rechtsextremen Gewaltattacke.
[…..] In ostdeutschen Bundesländern nimmt die Zahl rechtsmotivierter
Gewalttaten offenbar zu. Das geht aus den Zahlen der Beratungsstellen für Opfer
rechter Gewalt für das Jahr 2018 hervor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die
Anzahl der von den Initiativen registrierten Taten um rund acht Prozent, wie
der Verband der Beratungsstellen (VBRG) mitteilte.
In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen gab es demnach 1212 Angriffe, die rechts, rassistisch und
antisemitisch waren. Damit seien in Ostdeutschland täglich mindestens fünf
Menschen Opfer rechter Gewalt geworden. Unter den 1789 direkt davon Betroffenen
waren auch mehr als 250 Kinder und Jugendliche.
Zwei Drittel aller Angriffe - 793 Fälle - seien rassistisch motiviert
gewesen und hätten sich zu einem großen Teil gegen Flüchtlinge, Menschen mit
Migrationshintergrund und schwarze Deutsche gerichtet, hieß es weiter. Eine
weitere große Gruppe von Betroffenen waren vermeintlich politische Gegner. Hier
gab es 188 Fälle. [….]
Gewalt ist Gewalt, aber die Opfer sind andere, wenn wir die
von den „alternativen Medien“ induzierte Gewalt betrachten.
Linksextreme werden gewalttätig gegen Starke, Rechtsextreme
sind generell gewalttätiger und wenden sich immer gegen die Schwächsten.
[……] Neue Zahlen des Bundeskriminalamts und der Beratungsstellen für Opfer
rechter Gewalt zeigen das erschütternde Ausmaß. [……]Beratungsstellen unterstützen die Gewaltopfer, auch diejenigen, die
nicht zur Polizei gehen wollen oder können. Ihre Zahlen sind regelmäßig
deutlich höher als die Werte der Behörden. [……] Um dieses Dunkelfeld auszuleuchten [……] wollten die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler wissen, wie viele Menschen in Deutschland aufgrund von
Vorurteilen gegen Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder Behinderungen
körperlich verletzt wurden. Solche Taten gelten als Hasskriminalität.
Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend. Denn das auf diese Weise
gemessene Ausmaß der Hasskriminalität in Deutschland stellt alle bisherigen
Annahmen in den Schatten.
[……] Fast bei der Hälfte aller
Körperverletzungen (insgesamt 48,6 Fälle pro 1000 Einwohner) spielten also
Vorurteile aus Sicht der Opfer eine Rolle. Die meisten der gemessenen Angriffe
wurden durch Vorurteile gegen den sozialen Status, die Herkunft, das Geschlecht
oder das Alter der Geschädigten motiviert. [……]
dann ergibt sich, dass statistisch in Deutschland 2017 etwa 248.000
rassistisch motivierte Körperverletzungen stattgefunden haben. [……]
Das Ausmaß der in der repräsentativen Studie von Betroffenen
angegebenen rassistischen Gewalt ist demnach 1550-mal so groß wie die
Gewaltzahlen in der polizeilichen Statistik. Und zwar selbst, wenn Rassismus
eng definiert wird und darunter nur die Fälle zählen, die sich gegen die
Hautfarbe von Menschen richten und nicht noch zusätzlich Zuschreibungen zu
Herkunft oder Religion berücksichtigt werden, die in der Realität häufig
rassistisch aufgeladen sind. [……]
Das ist die reale Welt, in der Schwule, Schwarze, Arme,
Behinderte, Obdachlose in Deutschland leben.
Sie spielt allerdings in der kot-farbigen Welt der Hetzblogs
keine Rolle.
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