Freitag, 24. Januar 2020

Das lachende Auge


In vier Wochen wird in Hamburg gewählt. So langsam sollte die heiße Phase des Wahlkampfes eintreten, aber es plätschert bloß dahin.
Die einzig spannende Frage ist, ob diesmal die Grünen stärkste Partei werden, oder ob es der SPD gelingt vorn zu bleiben. Sie liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit gegenwärtig etwas besseren Aussichten für die Sozis.


Ein Kampf um die Spitzenposition elektrisierte in den letzten Jahren schon oft die Wähler und trug zu dem erstaunlich guten Abschneiden der Linken in Thüringen, der SPD in Brandenburg und der CDU in Sachsen bei. Sie alle kämpften mit der AfD um den Titel „stärkste Partei“.
Dahinter gehen die anderen Parteien verloren.
Wer in Hamburg vorn liegen wird, interessiert mich aus zwei Gründen brennend:
Einerseits ist die Hamburger Landes-SPD der beste und erfolgreichste Zweig der SPD und andererseits sind die Elb-Grünen der vermutlich schlechteste Teil der Gesamtpartei. Sie ticken CDU-schwarz und stolpern von Peinlichkeit zu Peinlichkeit.
Und ja, auch etwas völlig Unpolitisches und Irrationales spielt eine Rolle.
Ich hege eine enorme subjektive persönliche Abneigung gegenüber der Grünen Bürgermeisterin und Spitzenkandidaten Katharina Fegebank. Noch schlimmer finde ich nur die dauerfröhliche Grinsemaschine Anjes Tjarkes, der sich gern halbnackt zeigt und als Sportfanatiker dauern erzählt wie sportlich er ist.

Aber das ist Leiden auf hohem Niveau. Ein Richtungsentscheidung steht gar nicht an.
Hamburg, immerhin das Bundesland mit dem größten Bevölkerungszuwachs und dem höchsten ProKopf-Einkommen, also das wirtschaftliche Aushängeschild mit einer Millionärs- und Milliardärsdichte wie nirgends sonst in Deutschland, ist gegenwärtig auch das Linkeste Bundesland.
Addiert man R2G – und das ist sonst der Strohhalm an den man sich hält, wenn man sich fragt, ob jemals die CDU die Regierungsbank räumen könnte – nähert man sich der 70%-Marke.
In Hamburg sind nicht nur CDU und FDP schwach, sondern auch die AfD ist in diesem Bundesland, in dem über die Hälfte der Bevölkerung migrantische Wurzeln hat, schwach wie nirgends sonst.
Natürlich möchte ich nicht, daß Fegebank eine grün-rote Stadtregierung führt, sondern möchte Peter Tschentscher als Bürgermeister behalten.
Aber wenn die Grünen doch ein paar Stimmen mehr bekommen sollten, bleibt mir als Trost eine 15%-CDU, eine FDP an der 5%-Hürde und eine AfD nur kurz drüber.
Ein Viertel für die Rechtsbürgerlichen CDUFDPAFD und drei Viertel für Rotrotgrün.
Das soll erst mal ein anderes Bundesland nachmachen.
Zum Glück gibt es hier eine vernünftige Scholz-Tschentscher-Leonhard-SPD, die so eine Ausgangslage möglich macht.
Zum Glück sind Hamburgs Sozis so schlau Saskia Esken, Norbert Walter-Borjans und Kevin Kühnert dankend als Wahlkämpfer abgelehnt zu haben.
Die katastrophalen SPD-Ergebnisse aus den Ländern, in denen sie verantwortlich sind, können wir in Hamburg nicht gebrauchen.

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