Der arme Don Lemon wunderte
sich vorgestern mal wieder über sich selbst, als er in „Don’s Take“, seinem Eröffnungsmonolog
über „Dämonensperma“ reden musste.
Hatte doch just zuvor der mächtigste Mann der Erde im Kampf
gegen Covid19 auf die durchgeknallte
Esoterikerin Dr. Stella Immanuel verwiesen, die als
Krankheits-Ursachen Alien-DNA und Sperma-Träume von Dämonen ausmachte.
Noch vor wenigen Jahren hätte man derartige Meldungen sofort
in den Spam-Ordner verschoben, weil niemand eine Sekunde geglaubt hätte, so ein
hanebüchener Unsinn könne aus dem Weißen Haus kommen.
Aber inzwischen wissen wir alle, daß der mächtigste Mann der
Welt, der die alleinige Befehlsgewalt über das größte und modernste Atomwaffenarsenal
hat, bedauerlicherweise nicht nur uninformiert, borniert, ungebildet und dumm
ist, sondern darüber hinaus auch noch echte psychische Schäden aufweist.
Wer aber so drastisch versagt und sich öffentlich derartig
blamiert, wird nicht von allen geliebt und genau das beklagt der weinerliche
Bestätigungssüchtige auch vor der Weltöffentlichkeit.
Wieso tut sich ein derartig fauler Mensch, der es hasst zu
lesen eigentlich einen Job an, dessen Hauptvoraussetzung darin besteht über
alles informiert zu sein und daher pausenlose Briefings erfordert?
Ich glaube immer noch, daß Donald Trump 2015 und 2016 weder
vorhatte Präsident zu werden, noch daran glaubte die Wahl gewinnen zu können.
Es war ein gewaltiges Ego-Streichel-Projekt, das seinen Marktwert
steigern sollte.
Immerhin, das konnte er erreichen: Der inverse Geschäftsmann Trump, der seit
Jahrzehnten Pleite auf Pleite folgen ließ, weil er grundsätzlich unfähig ist,
konnte immerhin als Präsident seine Taschen aufhalten. Seine Kinder und Freunde
werden allesamt bestochen, seine Marke wurde maximal bekannt und all seine Clubs
und Hotels erhöhten gewaltig die Preise und Mitgliedsbeiträge, alle
internationalen Politiker buchen in Trump-Hotels.
Aber der Job man einfach keinen Spaß. Die anderen
Staatschefs, die er mag – Xi, Erdoğan, Putin, Kim – müssen sich nicht mit
doofen Richtern, frecher Presse und lästiger Demokratie plagen.
Nur er hat es so schwer und soll auch noch arbeiten, statt
gemütlich entweder auf dem Golfplatz zu chillen oder Fernsehen zu gucken.
Wieso will er also auch noch eine zweite Amtszeit?
Er hat doch schon geschafft Präsident zu werden. Wäre es nicht schöner ungeschlagen abzutreten und mit Mitte 70 in Rente zu gehen, um seinen Ruhm zu genießen?
Er hat doch schon geschafft Präsident zu werden. Wäre es nicht schöner ungeschlagen abzutreten und mit Mitte 70 in Rente zu gehen, um seinen Ruhm zu genießen?
Vielleicht. Aber nach 3 ¾ Jahren im Amt zog er so viel
Presseaufmerksamkeit auf sich, daß inzwischen jeder bemerkt hat wie kriminell
er ist. Dazu kommen noch die Delikte im Amt: Verrat, Bestechlichkeit.
Es besteht also die durchaus realistische Chance für #45 in
den Knast zu wandern, wenn erst mal #46 regiert.
Ein halbes Dutzend seiner engsten Mitarbeiter sitzen schon
hinter schwedischen Gardinen oder saßen dort bis Trump sie begnadigte.
Ohne diese Begnadigungspower, haben Roger Stone oder Ghislaine
Maxwell aber keinen Grund mehr gegenüber den Staatsanwaltschaften Trumps
Verbrechen zu verschweigen.
Noch schlimmer, so lange er im Amt ist gilt für ihn
strafrechtliche Immunität. Der Luxus ist vorbei sobald Biden vereidigt
wird/würde.
Daher verfällt Trump nun in völlige Panik, schürt
systematisch innere Unruhen, um einen Ausnahmezustand zu generieren, in dem er
sich als starke Exekutive inszenieren kann.
Ganz neroesk sind ihm dabei der wirtschaftliche Kollaps,
hunderttausende tote US-Amerikaner vollkommen egal.
[…..] Die Platzpatrone des Donald Trump
Erst ließ Trump Bundespolizisten in Portland einmarschieren und
stiftete Chaos, nun sollen sie wieder abgezogen werden. Die Ankündigung zeigt,
wie hilflos der Präsident und seine Partei drei Monate vor der Wahl sind. [……]
Seine geistesgestörte Äußerung über eine mögliche
Verschiebung der Präsidentschaftswahlen ist ebenso hanebüchen.
[…..] Der US-Präsident spielt offen mit dem Gedanken, die Wahl im November zu
verschieben. Er befürchte Betrug, weil wegen der Corona-Krise mehr Bürger per
Briefwahl abstimmen dürften. Doch die Hürden für eine Verschiebung sind hoch.
US-Präsident Donald Trump hat eine Verschiebung der Präsidentenwahl im
November ins Gespräch gebracht. Wegen der Zunahme von Briefwahlen inmitten der
Corona-Krise drohten die Wahlen die "fehlerhaftesten und
betrügerischsten" in der US-Geschichte zu werden, schrieb Trump auf
Twitter. "Es wird eine große Peinlichkeit für die USA", fügte er
hinzu und fragte: "Die Wahl verschieben, bis die Menschen richtig und in
Sicherheit wählen können?" [……]
Der Wahltag ist in der Verfassung als erster Dienstag im
November festgeschrieben.
Genau wie auch das Ende der Amtszeit festgeschrieben ist.
[….] Tatsächlich kann Trump die Wahl selbst nicht verschieben. Dazu muss
sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat zustimmen. Das Haus wird von
den oppositionellen Demokraten kontrolliert, es ist quasi nicht vorstellbar,
dass sie einem solchen Vorgehen zustimmen würden. Damit ist eine Verschiebung
der Wahl äußerst unwahrscheinlich.
Zusätzlich ist in der Verfassung festgeschrieben, dass die Amtszeit des
Präsidenten und des Vizepräsidenten am Mittag des 20. Januars endet. Selbst in dem
äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass die Wahl verschoben würde, würde Trumps
Amtszeit also im Januar enden. […..]
Gibt es bis zum 20.01.2021 keine Wahlmänner, würde Trumps
Amtszeit enden und der Sprecher des Repräsentantenhauses rückte zum 46.
US-Präsidenten auf. Das wäre Nancy Pelosi.
Da Trump die US-Verfassung nicht kennt, konnte er diese
Konsequenz nicht einkalkulieren.
Falls ihm jemand den Sachverhalt erklären sollte, wird er
noch mehr Chaos stiften.
Der Mann ist verzweifelt.
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