Donnerstag, 30. Juli 2020

Er will nicht in den Knast!

Der arme Don Lemon wunderte sich vorgestern mal wieder über sich selbst, als er in „Don’s Take“, seinem Eröffnungsmonolog über „Dämonensperma“ reden musste.
Hatte doch just zuvor der mächtigste Mann der Erde im Kampf gegen Covid19 auf die durchgeknallte Esoterikerin Dr. Stella Immanuel verwiesen, die als Krankheits-Ursachen Alien-DNA und Sperma-Träume von Dämonen ausmachte.


Noch vor wenigen Jahren hätte man derartige Meldungen sofort in den Spam-Ordner verschoben, weil niemand eine Sekunde geglaubt hätte, so ein hanebüchener Unsinn könne aus dem Weißen Haus kommen.
Aber inzwischen wissen wir alle, daß der mächtigste Mann der Welt, der die alleinige Befehlsgewalt über das größte und modernste Atomwaffenarsenal hat, bedauerlicherweise nicht nur uninformiert, borniert, ungebildet und dumm ist, sondern darüber hinaus auch noch echte psychische Schäden aufweist.

Wer aber so drastisch versagt und sich öffentlich derartig blamiert, wird nicht von allen geliebt und genau das beklagt der weinerliche Bestätigungssüchtige auch vor der Weltöffentlichkeit.

Wieso tut sich ein derartig fauler Mensch, der es hasst zu lesen eigentlich einen Job an, dessen Hauptvoraussetzung darin besteht über alles informiert zu sein und daher pausenlose Briefings erfordert?

Ich glaube immer noch, daß Donald Trump 2015 und 2016 weder vorhatte Präsident zu werden, noch daran glaubte die Wahl gewinnen zu können.
Es war ein gewaltiges Ego-Streichel-Projekt, das seinen Marktwert steigern sollte.
Immerhin, das konnte er erreichen: Der  inverse Geschäftsmann Trump, der seit Jahrzehnten Pleite auf Pleite folgen ließ, weil er grundsätzlich unfähig ist, konnte immerhin als Präsident seine Taschen aufhalten. Seine Kinder und Freunde werden allesamt bestochen, seine Marke wurde maximal bekannt und all seine Clubs und Hotels erhöhten gewaltig die Preise und Mitgliedsbeiträge, alle internationalen Politiker buchen in Trump-Hotels.
Aber der Job man einfach keinen Spaß. Die anderen Staatschefs, die er mag – Xi, Erdoğan, Putin, Kim – müssen sich nicht mit doofen Richtern, frecher Presse und lästiger Demokratie plagen.
Nur er hat es so schwer und soll auch noch arbeiten, statt gemütlich entweder auf dem Golfplatz zu chillen oder Fernsehen zu gucken.
Wieso will er also auch noch eine zweite Amtszeit?
Er hat doch schon geschafft Präsident zu werden. Wäre es nicht schöner ungeschlagen abzutreten und mit Mitte 70 in Rente zu gehen, um seinen Ruhm zu genießen?

Vielleicht. Aber nach 3 ¾ Jahren im Amt zog er so viel Presseaufmerksamkeit auf sich, daß inzwischen jeder bemerkt hat wie kriminell er ist. Dazu kommen noch die Delikte im Amt: Verrat, Bestechlichkeit.
Es besteht also die durchaus realistische Chance für #45 in den Knast zu wandern, wenn erst mal #46 regiert.
Ein halbes Dutzend seiner engsten Mitarbeiter sitzen schon hinter schwedischen Gardinen oder saßen dort bis Trump sie begnadigte.
Ohne diese Begnadigungspower, haben Roger Stone oder Ghislaine Maxwell aber keinen Grund mehr gegenüber den Staatsanwaltschaften Trumps Verbrechen zu verschweigen.
Noch schlimmer, so lange er im Amt ist gilt für ihn strafrechtliche Immunität. Der Luxus ist vorbei sobald Biden vereidigt wird/würde.

Daher verfällt Trump nun in völlige Panik, schürt systematisch innere Unruhen, um einen Ausnahmezustand zu generieren, in dem er sich als starke Exekutive inszenieren kann.
Ganz neroesk sind ihm dabei der wirtschaftliche Kollaps, hunderttausende tote US-Amerikaner vollkommen egal.

[…..] Die Platzpatrone des Donald Trump
Erst ließ Trump Bundespolizisten in Portland einmarschieren und stiftete Chaos, nun sollen sie wieder abgezogen werden. Die Ankündigung zeigt, wie hilflos der Präsident und seine Partei drei Monate vor der Wahl sind. [……]

Seine geistesgestörte Äußerung über eine mögliche Verschiebung der Präsidentschaftswahlen ist ebenso hanebüchen.

[…..] Der US-Präsident spielt offen mit dem Gedanken, die Wahl im November zu verschieben. Er befürchte Betrug, weil wegen der Corona-Krise mehr Bürger per Briefwahl abstimmen dürften. Doch die Hürden für eine Verschiebung sind hoch.
US-Präsident Donald Trump hat eine Verschiebung der Präsidentenwahl im November ins Gespräch gebracht. Wegen der Zunahme von Briefwahlen inmitten der Corona-Krise drohten die Wahlen die "fehlerhaftesten und betrügerischsten" in der US-Geschichte zu werden, schrieb Trump auf Twitter. "Es wird eine große Peinlichkeit für die USA", fügte er hinzu und fragte: "Die Wahl verschieben, bis die Menschen richtig und in Sicherheit wählen können?" [……]

Der Wahltag ist in der Verfassung als erster Dienstag im November festgeschrieben.
Genau wie auch das Ende der Amtszeit festgeschrieben ist.

[….] Tatsächlich kann Trump die Wahl selbst nicht verschieben. Dazu muss sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat zustimmen. Das Haus wird von den oppositionellen Demokraten kontrolliert, es ist quasi nicht vorstellbar, dass sie einem solchen Vorgehen zustimmen würden. Damit ist eine Verschiebung der Wahl äußerst unwahrscheinlich.
Zusätzlich ist in der Verfassung festgeschrieben, dass die Amtszeit des Präsidenten und des Vizepräsidenten am Mittag des 20. Januars endet. Selbst in dem äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass die Wahl verschoben würde, würde Trumps Amtszeit also im Januar enden. […..]


Gibt es bis zum 20.01.2021 keine Wahlmänner, würde Trumps Amtszeit enden und der Sprecher des Repräsentantenhauses rückte zum 46. US-Präsidenten auf. Das wäre Nancy Pelosi.
Da Trump die US-Verfassung nicht kennt, konnte er diese Konsequenz nicht einkalkulieren.
Falls ihm jemand den Sachverhalt erklären sollte, wird er noch mehr Chaos stiften.
Der Mann ist  verzweifelt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen