Bei einer derart Penis-fixierten Ideologie wie dem Christentum, orientiert sich die Morallehre natürlich auch am Gemächt.
Die Ethnologie-Professorin Susanne Schröter erklärt:
[….] Geschlechterauffassungen sind historisch gewachsen und verändern sich permanent – das Zweigeschlechter-Modell existiert auch bei uns erst seit etwa 300 Jahren. Zuvor gab es andere Vorstellungen, wie Körper beschaffen sind. [….] Es dominierte – zumindest im Gelehrtendiskurs – das Eingeschlechts-Modell. Es besagt, dass Frauen körperlich nichts anderes sind als minderwertige Kopien von Männern, mit (ins Innere verlagerten) verkümmerten männlichen Geschlechtsorganen. [….] Wegen der fehlenden inneren Hitze bei den Frauen, so die Vorstellung, hätten sich die Organe nach innen gestülpt. Auch wurde spekuliert, dass Männer menstruieren – indem sie Hämorrhoiden ausbilden. [….] Einige Gelehrte führten die biologische Andersartigkeit der Frau als Beweis für ihre angeblich mindere Intelligenz an, darunter etwa Paul Julius Möbius mit seinem Buch »Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes« (1900). [….]
(Prof Schröter, SPON, 18.07.2022)
Wer gar keinen Penis hat, ist eben minderwertig. So wird es in der mit vielen Milliarden hochsubventioniertes katholischen Kirche bis heute gelehrt. Wer keinen Penis hat, kann nicht Priester, oder gar Bischof werden.
Alle Weltreligionen und archaische Kulturen lehren uns eins über Frauen: Sie sind minderwertig, schwach, unselbstständig, wurden aus einem männlichen Abfallprodukt geschaffen, sollen sich unterordnen und gehorchen, devot die ihnen zugedachten Aufgaben annehmen.
Das ist schließlich der natürlich Gang der Dinge, also gottgewollt.
(…..) Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eindeutig nicht dafür, daß Weibsbilder Führungsrollen übernehmen sollten.
"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre
verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in
das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt
zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."
(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)
"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen,
das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der
natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)
"...wer
mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber
treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und
trügen lassen."
(Martin Luther)
"Der
wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem
hauswirtschaftlichen Nutzen. Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem
Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig
minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die
volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
Offensichtlich ist das „Christliche Menschenbild“ soweit eindeutig. Jesus preist die Sklaverei, fordert von den Sklaven sich unterzuordnen und die RKK lässt bis heute Frauen wegen ihrer Minderwertigkeit nicht das geringste geistliche Amt übernehmen. (….)
(Warum man Weihnachte nicht in die Kirche gehen sollte, 18.12.2017)
Um mächtig zu sein, muss man aber nicht nur überhaupt erst mal einen Penis haben. Es spielt aber auch eine große Rolle, was man damit anfängt. Einfach damit rumspielen oder außerhalb einer katholischen Ehe damit hantieren, geht nicht, denn das ist eine Todsünde und führt direkt in die Hölle.
Noch schlimmer ist es, wenn so ein Penis in die falschen Öffnungen gesteckt wird – oral oder anal oder gar in einen Mann.
Das sieht Jesus gar nicht gern und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als zur Strafe Erdbeben, Tornados oder Überschwemmungen zu schicken.
[….] Gott habe die Italiener mit dem Erdbeben für die jüngst beschlossene Legalisierung von homosexuellen Lebenspartnerschaften strafen wollen, so ein Mitarbeiter des Radiosenders, Pater Giovanni Cavalcoli. [….]
[….] Brian Tamaki of destiny Church has claimed to his followers that earthquakes are caused by sins such as people being gay. Quoting the Bible, he says when the earth convulses it is talking to God. Of Christchurch and its disastrous earthquakes six years ago he says that city did anything but live up to its name, being 'a haven for those who were absolutely anti-Christ in every way.” He said in a sermon recorded last Sunday that it was the “representative from that city who first put in motion gay marriage in this country in 2003,” an apparent reference to the support of then-Labour MP for Christchurch Central, Tim Barnett's highly public support for the ultimately successful Civil Unions bill In a blog posted after the sermon he wrote: "No other sin in the whole of the bible has any connection to earthquakes, floods and volcanic eruptions, but sexual perversions alone. [….]
Was soll Gott auch sonst tun, nachdem er schon mit der „Schwulenpest Aids“ eine präzisiere Waffen eingesetzt hatte und die Penisse dennoch weiterhin in die falschen Öffnungen gestülpt wurden?
[….] In der Schweiz wurde ein erster Patient mit Aids im Juni 1982 dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt erschienen erste Meldungen in allen Medien und berichteten von einer neuen, unbekannten, tödlichen Krankheit, die hauptsächlich schwule Männer befalle. Darum wurde sie "Schwulenseuche" genannt. Vorerst trat sie in gewissen Teilen der USA (Kalifornien, Hawaii, New York) auf. Viele Leute in Amerika und bald auch in Europa nannten sie "Strafe Gottes für sündiges Tun der Betroffenen". [….]
Das Konzept Krankheiten als Strafe für falsche Penisverwendung zu schicken, wurde vom lieben Gott schon vor langer Zeit entwickelt, als es ihm zu mühsam wurde, wie in Sodom und Gomorrha oder bei der Sintflut (fast) alle Menschen auszurotten. Eine der highest ranking catholics of all times, die heilige Hildegard von Bingen (1098 -1179) Benediktinerin, Äbtissin, Universalgelehrte, erkannte diese Zusammenhänge schon vor 900 Jahren und so erhob folgerichtig der unfehlbare Papst Benedikt XVI.
Am 7. Oktober 2012 die heilige Hildegard zur Kirchenlehrerin (Doctor Ecclesiae universalis), auf daß die in der gesamten Welt verehrt werden möge. Hildegard kannte sich halt aus und konnte auch eine der größten Geißeln des Mittelalters erklären: Lepra.
Menschen mit „Aussatz“ wurden in den guten alten Zeiten, als die Kirche auch weltlich das Sagen hatte, mit Pestschnäbeln versehen und aus der Stadt gejagt, damit so woanders sterben. Wer Glück hatte, durfte in einem Siechenhaus dem Ende entgegendämmern, wenn er streng sexuell enthaltsam lebte, denn schließlich hatte die Wollust ihn erst krank gemacht.
[…] Diese Texte künden von strengen, fast klösterlichen Regeln, denen sich die Bewohner unterwerfen mussten. Wer nicht mehrmals am Tage betete und an den Gottesdiensten teilnahm, musste Strafe zahlen, wer sich »unkeusch« verhielt, ebenfalls. Lange hielt sich ein wohl vor allem auf die Mystikerin Hildegard von Bingen zurückgehendes Gerücht, dass Lepra eine göttliche Strafe für einen unnatürlich gesteigerten Sexualtrieb sei. Auch das könnte ein Grund dafür gewesen sein, warum sich viele Regelwerke der »Leprosorien« ausführlich mit dem Thema Unzucht befassten. [….]
(SPIEGEL, 23.04.2022, s.108)
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