Sonntag, 27. November 2022

PiS-Polinnen sollen poppen.  

 

Vor einigen Wochen entdeckte ich die Youtube-Subspezies des Low-Budget-Travelvlogers.

Dadurch erlebt man klimapolitisch akzeptabel als Couchpotato vom heimischen Sofa aus (mit 100% Greenpeace-Windenergie) die „ganz normalen Menschen“ in anderen Kulturen. Meine beiden Lieblinge sind der 22-Jährige Australier Luke Damant und der 29-Jährige US-Amerikaner Mac Candee.

Beide bereisen seit einigen Jahren Asien und den Nahen Osten, probieren Streetfood, sprechen mit den „locals“, lassen sich auf der Straße rasieren, fahren mit Bussen und Tuktuks, sehen sich das alltägliche Leben an.

Ich wußte schon aus den Stephan Orth-Couchsurfing-Büchern, wie unglaublich gastfreundlich und angenehm gerade die Bürger im Nahen Osten sind.  Luke weist daher gern daraufhin, daß die Realität im Irak, in Kurdistan, im Libanon so gar nichts mit den Bildern aus den Nachrichten zu tun hat. Wir hören nur etwas über den Irak, wenn gerade etwas Fürchterliches passiert ist.

Per Travelvlogging erlebt man die anderen Seiten. Luke und Mac reisen durch den urbanen Irak und hören gar nicht mehr auf, von der Bevölkerung zu schwärmen.

Nicht, daß ich mir vom heimlichen PC aus ein Urteil erlauben könnte, aber rein subjektiv gefällt mir, wieder einmal, Indien am wenigsten. Das widerspricht der Ansicht derer, die schon dorthin gereist sind. Die meisten sind fasziniert von Indien. Da ist es schwierig zu widersprechen,  wenn man selbst nie da war.

Ein Eindruck aus den Travelvlogs, deckt sich allerdings mit nicht zu leugnenden Fakten: Indien ist unfassbar voll. Klar, jeder weiß, Indien wird mit seinen 1.393.409.033 (2021) Bürgern bald China (1,41 Milliarden) als bevölkerungsreichste Nation ablösen und leidet dementsprechend unter hoher Säuglingssterblichkeit (3%), niedriger Lebenserwartung (69 Jahre) und drastischer Kinder-Unterernährung (17%). Das sind demographische Kerndaten, die kein angenehmes Leben suggerieren, aber lange bekannt sind. Alle Versuche, die Bevölkerungsexplosion auch nur abzubremsen, sind kläglich gescheitert.

Aus deutscher Sicht sind die indischen Megacitys unerträglich dicht bevölkert; sie sind nämlich erstaunlich klein.

Hamburg:  Fläche: 755,09 km²

Einwohner: 1.853.935

MUMBAI (Bombay): Fläche: 603,4 km²

Einwohner: 28.860.000

KOLKATA (Kalkutta): Fläche: 206,08 km²

Einwohner: 14.112.536

Chennai (Madras): Fläche: 174 km²

Einwohner: 8.696.010

Selbst, wenn man nur die offiziellen Zahlen nimmt und die vielen nicht gemeldeten Menschen aus dem „Großraum“ herausrechnet, hat Mumbai noch eine offizielle Bevölkerungsdichte von deutlich über 20.000 Einwohnern pro km². Das ist zehnmal so viel wie in Hamburg. Statt knapp zwei Millionen Einwohnern, lebten in Hamburg mit indischer Bevölkerungsdichte 20 Millionen Menschen. Wir leiden aber jetzt schon an Verkehrsinfarkt und Wohnungsnot. Weitere 18 Millionen Hamburger sprengen mein Vorstellungsvermögen. Dabei vermehren sich Inder wie die Karnickel. Im Jahr 2060 leben voraussichtlich mehr als 65 Millionen Menschen in Mumbai.

[….]  Wie in allen indischen Städten gibt es auch in Mumbai sehr viele informelle Einwohner die zur offiziellen Einwohnerzahl (laut Census) hinzukommen; Groß-Mumbai als stärkste Wirtschaftsmetropole Indiens könnte mit 20% informeller Einwohner über den nationalen Durchschnitt liegen (Greater Mumbai sogar mit 25%). Nach einer Fortschreibung aufgrund der Volkszählung von 2011 ergibt sich für Groß-Mumbai eine Einwohnerzahl von 25.300.000 für das Jahr 2020 - die aufgrund von + 20% zur hier dargstellten Einwohnerzahl von um die 30 Millionen führt (Schätzwert des Autors). [….]  Eine Stadt mit über 60 Millionen Einwohner (Jahr 2050) erklärt sich in ihrer Einteilung; Greater Mumbai als zentrales Gravitationszentrum umgeben von weiteren Millionenstädten ist eine administrative Größe. Mumbai selbst als "Kernstadt" verfügt über 603 km² Fläche wovon nur 305 km² besiedelt sind - bei einer der weltweit höchten Bevölkerungsdichte von 53.305 Einw. je km². Die übrigen Flächen sind Parkanlagen und Sumpfland welche in Zukunft teilweise in urbanes Siedlungsgebiet umgewandelt werden wird. [….]  Mumbai kann als führendes Wirtschaftzentrum des zukünftig bevölkerungsreichsten Landes der Welt eine globale Position erreichen, die gegenwärtig noch kaum erwartet wird; allein die nationale Anziehungskraft innerhalb Indiens - mit seiner Bevölkerung von der Größe eines Kontinents, erlaubt Prognosen von weltweit führenden Ausmaß in der Einwohnerzahl seiner Metropolen. Mumbai und Delhi - sowie die chinesische "Pearl River Delta City" erreichen die Marke von über 60 Millionen auf ihre Stadtgebiete im Jahr 2050.  Greater Mumbai selbst, kann bei einer urbanen Flächenexpansion auf 430 km² bis 2050 die Einwohnerzahl auf eine Bevölkerungsdichte von um die 40.000 Einw. pro km² reduzieren. Das führt zum Ergebnis von 18,2 Mio. Einw. in Greater Mumbai für das Jahr 2050, die teils in neuen Hochhäusern wohnen von 200 bis 1000 Metern Bauhöhe. Es ist zudem zu erwarten das im zentralen Mumbai (teils auch in Navi Mumbai) die höchsten Gebäude der Welt entstehen werden. [….]

(Metropolen der Zukunft)

Kein Wunder, daß wir gerade die Acht-Milliarden-Menschen-Marke überschritten haben. Im Jahr 2022 litt Zentralindien unter wochenlangen Hitzewellen; bis zu 50°C wurden erreicht.

Selbstverständlich wird es für die Erdbevölkerung bei solchen aberwitzigen Vermehrungsraten vollkommen unmöglich, die Erderwärmung zu stoppen und die Ressourcen gerecht und umweltschonend zu verteilen.

[……]  Heute ist „Erdüberlastungstag“.

Die Menschen dieses Planeten haben am 22.08. sämtliche erneuerbaren Ressourcen, die in einem Jahr zur Verfügung stehen, aufgebraucht.    Der „Earth Overshoot Day“ wäre sogar schon am 22. Juli gewesen, wenn nicht Corona weltweit die Reisetätigkeit und Industrieproduktion heruntergefahren hätte.Wir verbrauchen also doppelt so viel wie wir haben. Die größten Sünder sind dabei Nordamerika, Europa und die Golfstaaten. Die Zeche zahlen zunächst Afrika und Südasien. Dort schlägt die Erderwärmung erbarmungslos zu.   Die globalen Verursacher von Überschwemmungen, Versteppungen, Überfischungen und Landraub können durch ihr Geld die Konsequenzen der Ressourcenverprassung kompensieren. Wir bauen Deiche, Klimaanlagen, importieren Lebensmittel. […..]

(Ressourcen alle und noch so viel Jahr übrig, 22.08.2020)

Es wird gewaltige Kämpfe um Land, um Wasser, um Nahrung geben. Milliarden Menschen werden zu Migration gezwungen werden und anstreben, in die wenigen noch bewohnbaren Gebiete drängen.

Die einzige kleine Hoffnung, die es noch gibt, ist strikter Antinatalismus.

Wir müssen aufhören, so viele Kinder zu bekommen.

Geschlechtsverkehr meinetwegen, aber nur gleichgeschlechtlich, nach dem Klimakterium oder mit absolut sicherer Verhütung.

(….) Ein Zehntel der Menschen von heute würde also ausreichen, um die Homo-Sapiens-Kulturvielfalt aufrecht zu erhalten.  Um Homo Sapiens einfach nur überleben zu lassen, sind aber offensichtlich nur extrem wenige Individuen notwendig.  Die Religionen mit ihrem Vermehrungswahn, der Verklärung der Mutterrolle, der Fruchtbarkeitsideologie sind heute der Haupttreiber des Menschentods durch Masse.  Wer sich um das Überleben der existierenden Menschen und der Menschheit als Gattung sorgt, sollte dringend dafür sorgen nicht noch mehr Menschen zu produzieren.

Rund 20.000 Kinder sterben täglich an Hunger, weil dort wo sie leben einfach nicht mehr genügend Ressourcen übrig sind. Statt also fortwährend weiter Säuglinge auszubrüten, wäre es ökonomischer sich erst mal um die schon existierenden zu kümmern. Ökonomischer und moralischer. Die christliche Religion mit ihrer extremen Überbetonung der Sexualmoral, sollte ihre Positionen ins Gegenteil verkehren.

Sinnvollerweise lautet der humane Sexualansatz:

 „Geschlechtsverkehr um des reinen Vergnügens willen JA BITTE, aber keine Kinder dabei machen!“

Das hieße, im Zweifelsfall homosexuelle Praktiken und Masturbation zu bevorzugen. Heterosexueller Vaginal-Verkehr möglichst erst nach dem Klimakterium oder mit ausreichend sicheren Verhütungsmethoden. Konservative und christliche Ideologen sind diesbezüglich leider noch auf dem Holzweg, propagieren genau die falschen Sexualvarianten. (….)

(Die Föten, 12.02.21)

Jarosław Kaczyński, der ganz bestimmt heterosexuelle, unverheiratete, ehemalige Ministerpräsident Polens, ist als Vorsitzender der allmächtigen Regierungspartei PiS auch heute noch der starke Mann unseres östlichen Nachbarstaats.

Er will nicht nur mehr Polen, beklagt die in seinen Augen viel zu niedrige Geburtenrate von 1,38 Geburten pro Frau (2020), sondern weiß auch, wieso zwischen Danzig und Krakau zu wenig geschwängert wird: Die Weiber sind schuld!

Die saufen einfach zu viel, so daß die guten frommen polnischen Männer nicht mehr mit ihnen ins Bett wollen.

[….] Kaczynski will die Ursache dafür ausgemacht haben, dass weniger Kinder zur Welt kommen: den Alkoholkonsum jüngerer Frauen. »Wenn zum Beispiel der Zustand anhält, dass Mädchen, junge Frauen, bis zum 25. Lebensjahr genauso viel trinken wie ihre männlichen Altersgenossen, dann wird es keine Kinder geben«, sagte der 73-jährige frühere Ministerpräsident nach Angaben der Agentur PAP. Das allein ist schon äußerst fragwürdig. Doch Kaczynski, Vorsitzender der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), legte nach und behauptete, auch Männer könnten 20 Jahre übermäßig trinken, bevor sie an Alkoholismus erkrankten – Frauen aber nur zwei Jahre.  [….]

(SPON, 07.11.2022)

Das ist, wie alles, das konservative Katholiken zur Sexualmoral sagen, großer Bullshit.

Aber wenn es stimmte, müsste man hoffen, daß die Inderinnen anfangen zu saufen.

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