Wann
immer ein christlicher Feiertag vor der Tür steht, dürfen die Theo-Journalisten
der großen Zeitungen ihre Kirchenwerbung betreiben.
Im
SZ-Leitartikel wird morgen der fromme Drobinski erklären „Warum Religion gut
tut.“
Der Sinn des Glaubens
liegt im Zwecklosen. Er setzt allen menschlichen Zwecken Grenzen, allen Taten,
Plänen, Maßstäben und Vorstellungen. Das Gebet von Papst Franziskus an der
Mauer zwischen Israel und Palästina und am Denkmal für die Ermordeten des
Terrors war zwecklos: Einen Friedensplan für den Nahen Osten bringt das nicht.
Aber es hat seinen Sinn, weil es den Herren Netanjahu und Abbas die Grenzen
ihres Handelns zeigt. Wer meditiert und sich ins Gebet versenkt, entkommt dem
Zweck und findet den Sinn. Der Gläubige kann sich in seinen Nöten und
Ausweglosigkeiten vor seinen Gott werfen und den Fall an die höchste Instanz
abgeben: Mach du was draus. Das ist zwecklos, aber nicht sinnlos.
Dem Zweck die Grenzen
zeigen, sich selbst nicht die letzte Instanz sein müssen - und dürfen: Das sind
die Gaben des Glaubens an die Gläubigen und an die ganze Gesellschaft. Es ist
die Kraft des Transzendenten, die verhindert, dass der Mensch zum Objekt des
Menschen wird, ob bei der Embryonenforschung, der Wirtschafts- und
Flüchtlingspolitik.
Wenn ich
so etwas lese, fühle ich mich ganz schwach.
Ohne
gründliche Hirnektomie kann man sich doch nicht ernsthaft für solche Sätze
erwärmen.
Und das
wird von einer klugen Chefredaktion der besten
Tageszeitung Deutschlands an prominenter Stelle ins Blatt genommen.
Papst,
Religion, Kirche, Weltfrieden – das wird hier alles zu einem einzigen Brei der
Güte verquickt.
Das ist
nicht nur ein wenig an den Tatsachen vorbei formuliert, sondern das Gegenteil
der Realität. Religion tut nicht gut, sondern das diametrale Gegenteil ist
Fall. Religion spaltet und hetzt Menschen gegeneinander aus. Religion ist die
häufigste Ursache für Kriege, rechtfertigt Folter und Genozide.
Und
Religion ist auch eine individuelle Geißel, die Millionen Menschen zu
psychischen Wracks macht, indem sie ihnen ein falsches schlechtes Gewissen
oktroyiert.
Der
Papst ist kein Friedensengel, sondern ein Mann, der Förderer und Vertuscher des massenhaften Kindesmissbrauchs
stärkt.
Wie die „Gabe
des Glaubens“ die Menschen bei der „Wirtschafts- und Flüchtlingspolitik“
leitet, zeigt sich ja eindrucksvoll an den christlichen Parteien weltweit; sei
es die EVP oder die GOP; es ist immer das Gleiche: Je Christlicher, desto
härter wird GEGEN Einwanderer agitiert und desto ungenierter wird den
Großkonzernen genehme Wirtschaftspolitik betrieben.
Und zum
Thema „Embryonen“, welches Drobinski auch noch als Ausweis der guten Religion
auspackt, stolperte ich heute über eine passende Meldung aus dem stramm
katholischen Irland 1920 – 1960.
Die
Nächstenliebe war dort derart unterentwickelt, daß unverheiratete Schwangere
sofort von ihren Familien verstoßen wurden.
Einzige
Anlaufstelle waren der Bon Secours order, also ein katholischer Frauenorden,
der die Schwangeren demütigte und ausbeutete.
Wie ihre
lieben frommen Schwestern in Spanien sahen sie in den „gefallen Mädchen“
zunächst einmal eine Chance ordentlich Reibach zu machen.
Sie
raubten den Frauen ihre Babys und verkauften sie gewinnbringend nach Amerika.
Die
Verhältnisse in Österreich waren nicht anders und in
Spanien betrieben dem faschistischen Regime treu ergebene Nonnen im 20. Jahrhundert sogar massenhaften Kindesraub und
Menschenhandel. Sie sollen bis zu 300.000 Babies
verkauft haben.
Morgen
zeigt „Tele5“ wieder einmal den 2002 entstandenen Film „Die unbarmherzigen
Schwestern“, welcher das perverse Treiben irischer Nonnen nachzeichnet.
Die Magdalenen-Heime -
benannt nach der biblischen Figur der ehemaligen Prostituierten Maria
Magdalena, der Jesus ihre Sünden verzieh - wurden im 19. Jahrhundert in Irland
als Zuflucht für in Ungnade gefallene Frauen gegründet. Anfang des 20.
Jahrhunderts übernahm die katholische Kirche diese Einrichtungen und führte
strenge Regeln ein. Die Aufsicht unterstand den Barmherzigen Schwestern
(Sisters of Mercy), die die jungen Frauen zu bis zu zehn Stunden unbezahlter
täglicher Arbeit zwangen. Der sonst so heilige Sonntag bildete keine Ausnahme.
Hunger, Prügel und sexueller Missbrauch führten zu zahlreichen Ausbrüchen und in
den 50er- und 60er-Jahren auch zu Aufständen.
(Tele5)
Auch
wenn Nonnen keine Kinder oder Kranke in die Finger bekommen, stehen sie gern
auf der Seite der Brutalen.
Beispiel
Syrien. Dort ist die katholische Kirche eine der letzten und wichtigsten
Stützen des Assad-Regimes. Daß Hunderttausende gekillt
werden, teilweise sogar vergast wurden, stört nicht weiter.
Wie aber
auch in den vielen anderen katholischen Kinderheimen, wurden uneheliche Kinder grundsätzlich
als würdelose Sünder behandelt, die man vor allem zu schlagen und misshandeln
hatte.
Natürlich
wurde dabei auch gelegentlich ein Balg totgeschlagen.
Viele
andere Gören ließen die frommen Nonnen einfach verhungern.
In 1885 the Sisters were invited to nurse the sick and poor in the Tuam
area. Later in 1944 the sisters acquired
a residence at the ‘Grove’ and converted it into a small Nursing Home. This
expanded over the years to become a Medical / Surgical Hospital. The Hospital
was closed in 2002 and the sisters relocated to Knock and Galway.
[….] Though times have changed, the Bon
Secours mission remains the same since 1824 Sisters continue to bring
compassion, healing and liberation to those they serve, either in healthcare,
education or social services, in hospitals, long-term care facilities, clinics
and parishes, in towns and cities and isolated villages, Bon Secours responds
to a universal need: to provide to all who suffer a reason to live and a reason
to hope.
Allein
im Irischen Ort Tuam, wo von 1925 bis 1961 das St. Mary's Mother and Baby Home
stand brachten die Nonnen insgesamt rund 800 Kinder um, die sie dann heimlich
in einem Massengrab verscharrten. („1885 the Sisters were invited to nurse the sick and poor in the Tuam.”)
Der
riesige Kinder- und Baby-Skeletthaufen wurde vor 30 Jahren von Barry Sweeney,
einem spielenden Teenager gefunden. Wie das traurige Leben von Tausenden
Kindern unter religiöser Aufsicht aussah, kann man sich vorstellen.
The women, or girls, sometimes found work with the nuns in the Grove
Hospital.
Their children were fostered out – around the district or further. Some
people believe their siblings or other relatives were fostered out and
disappeared or died in the ‘Home’ without notice to the families.
An Irish Mail on Sunday front page article on 25th May 2014, recounted a local health board inspection
report from April 16/17th 1944 which recorded 271 children and 61 single
mothers for a total of 333. The ‘Home’ had capacity for 243.
The report continues listing children as ‘emaciated’, ‘pot-bellied’,
‘fragile’ with ‘flesh hanging loosely on limbs’. 31 children recorded in the
‘Sun room and balcony’ were ‘poor, emaciated and not thriving’. The oldest
child to die, according to the MoS, was Sheila Tuohy, aged 9 in 1934. The
youngest was Thomas Duffy, aged two days. […] Oral history from ex-residents, who remember
being left filthy for weeks, as well as health board reports damn the Sisters.
While reports of systematic abuse haven’t emerged, there are initial reports
from the Mail of poor conditions and harsh punishment.
[…] The children died at the rate of one a
fortnight for almost 40 years. The figures are still confused. Another report seems to claim that 300
children died between 1943 and 1946, which would change the statistic to almost
two deaths a week in a relatively small institution.
[…] Clippings from the Connacht Tribune […] show
that ‘inmates’, as the infants were called, had an upkeep of 10 shillings per
week which was judged excessive especially when they were fed by nursing
mothers. […]
Die Kirche und der Mutterorden reagierten wie immer:
Es wurde geleugnet und vertuscht.
Es wurde geleugnet und vertuscht.
Bis
heute mögen sich die Schwestern der Bon Secours noch nicht einmal an der Arbeit
einer Bürgerinitiative beteiligen, die wenigstens den 796 identifizierten Kindern
eine Gedenktafel errichten möchte. Die dafür benötigten €5.000 kommen nicht zusammen,
weil niemand darüber sprechen will.
Das Children's Home Graveyard Committee kämpft allein
gegen Papst Franzis fromme Epigoninen in Irland.
‘It’s time to do something’ – The forgotten mass grave of 800 babies in
Galway
A campaign is now under way to construct a memorial.
[….] Catherine
Corless, a local historian and genealogist, was researching the home when she
discovered death records for 796 children, ranging from infants to children up
to the age of nine.
[….] She could also find no record of their
burial in other graveyards in the county, or in areas where the mothers had
been from.
[….] Local authorities have so far donated €2,000
towards the memorial, but those involved hope to raise €5,000 to build a plaque
containing all 796 names and a small statue.
“People aren’t really talking about
the discovery,” she said.
“If two children were discovered in an unmarked grave, the news would be
everywhere. We have almost 800 here.”
[….] Corless spoke to a number of people who were
residents at the home, and said they were treated very harshly. [….]
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