Vor die
Frage gestellt welcher Aspekt des Christentums mir der Unsympathischste ist, müßte
ich überlegen. Da gibt es so vieles.
Daß
Christen schon kleinste Kinder psychisch zerstören, indem sie ihnen einreden
schlecht und sündig zu sein, daß sie durch ihre völlig normalen Verhaltensweisen
Schuld am Tode Jesu wären?
Daß
Christen missionieren und aus dem selbstverständlichen „Wir-sind-besser-als-die-Anspruch“
ableiten als alleinseligmachende Ideologie mit anderen Kulturen nach ihrem
Gutdünken verfahren zu können???
Daß
Christen sich für „die Krone der Schöpfung“ halten und sich sogar regelrecht
gezwungen sehen „sich die Erde untertan zu machen“??
Ich
bleibe heute mal beim dritten Punkt.
Das
Superioritätsgefühl gegenüber Fauna und Flora, die Missachtung
nichtmenschlicher Wesen, der Specizismus ist extrem abstoßend.
Letztendlich
führt die christliche Geringschätzung der Natur zum Aussterben mehrerer
Tierarten pro Tag.
Es ist
tief in der Christlichen Seele verankert, das selbstverständliche Recht zu
haben andere Tiere zu töten.
Christliche
Eroberer, Seefahrer zumeist, fanden nichts dabei Wale oder Riesenschildkröten bis zur fast vollständigen
Ausrottung zu massakrieren.
Oft
genug ist es den Christen gelungen eine ganze Rasse zu eliminieren.
In der
sogenannten Neuzeit waren es allein in der gefiederten Welt tausende Arten.
Beispiele:
Tasmanischer Emu, Dromaius novaehollandiae
diemenensis, Tasmanien, 1873
Réunion-Gans, Alopochen kervazoi (Réunion,
Maskarenen, ca. 1690er Jahre)
Mauritius-Gans, Alopochen mauritianus
(Mauritius, Maskarenen, ca. 1690er Jahre)
Rosenkopfente (Rhodonessa caryophyllacea) Illustration William Foster,
aus The game birds of India, Burmah, and Ceylon, Vol. III,
1881
Labradorente, Camptorhynchus labradorius
(nordöstliches Nordamerika, ca. 1880)
Nördliche Spitzschwanzente Anas georgica
niceforoi (Kolumbien, 1950er Jahre)
Raoulinsel-Großfußhuhn, Megapodius sp.
(Raoul Island, Kermadecinseln, 1876)
Riesenalk (Alca
impennis) Illustration Heinrich Harder, aus Tiere der Urwelt, ca. 1900
Eskimo-Brachvogel, Numenius borealis
(nördliches Nordamerika, Überwinterungsplätze: Südamerika, spätes 20.
Jahrhundert?)
Wurde 1963 zuletzt gesichtet
Nordinsel-Schnepfe, Coenocorypha barrierensis
(Nordinsel, Neuseeland, 1870er-Jahre)
Neukaledonien-Laufhühnchen Turnix varius
novaecaledoniae (Neukaledonien, Melanesien, frühes 20. Jahrhundert)
Hawkins-Ralle, Diaphorapteryx hawkinsi
(Chatham-Inseln, Südwestpazifik, 19. Jahrhundert)
Samoa-Waldralle, Gallinula
pacifica (Savaiʻi, Samoa, 1907?)
Maskarenen-Purpurhuhn,
Porphyrio coerulescens (Réunion, frühes 18. Jahrhundert)
Marokko-Trappe (Ardeotis arabs lynesi)
(1990er-Jahre?)
Andentaucher, Podiceps andinus (Im Bereich
von Bogotá, Kolumbien, 1977)
Delacour-Zwergtaucher, Tachybaptus
rufolavatus (Alaotra-See, Madagaskar, späte 1980er Jahre)
Wurde 2010 von der IUCN offiziell für
ausgestorben erklärt.
Brillenkormoran, Phalacrocorax
perspicillatus (Kommandeurinseln, Nordpazifik, ca. 1850)
Guadalupe-Wellenläufer, Oceanodroma
macrodacyla (Guadalupe, Ostpazifik, 1910er Jahre)
Jamaika-Sturmvogel, Pterodroma caribbaea (Jamaika, Westindische Inseln,
ca. 1890)
Wandertaube (Ectopistes migratorius) Illustration John James Audubon,
aus Birds of America, 1827
Die
Wandertaube galt Anfang des 19. Jahrhunderts als häufigster Vogel der Welt. Ein
einzelner Schwarm wurde auf über zwei Milliarden Vögel geschätzt. Allein im
Jahre 1879 wurden eine Milliarde Vögel geschossen, meist als Sport, aber auch
aus Schädlingsbekämpfungsgründen oder um die Nachfrage nach Delikatessen zu
befriedigen. Das letzte Exemplar in der Wildnis wurde 1900 geschossen. Das
letzte Individuum namens Martha starb 1914 im Zoo von Cincinnati.
Tawitawitaube, Gallicolumba menagei
(Tawi-Tawi, Philippinen, 20. Jahrhundert)
Dodo, Raphus cucullatus (Mauritius,
Maskarenen, spätes 17. Jahrhundert)
Wurde von Linné als Didus ineptus
bezeichnet. Ein etwa ein Meter großer flugunfähiger Vogel, der nur auf
Mauritius vorkam. Sein bewaldeter Lebensraum ging verloren, als holländische
Siedler nach Mauritius zogen. Die Vögel wurden massenweise als Proviant auf die
Schiffe geladen und die Dodonester wurden von Affen, Schweinen und Katzen
zerstört, die die Holländer auf die Insel brachten. Das letzte Exemplar wurde
1681 getötet, nur 80 Jahre nachdem die neuen Räuber eingeführt wurden.
Madeira-Ringeltaube (Columba
palumbus maderensis) (Madeira, 1904)
Tahiti-Laufsittich,
Cyanoramphus zealandicus (Tahiti, Gesellschaftsinseln, ca. 1850)
Paradiessittich, Psephotus pulcherrimus
(Bereich von Rockhampton, Australien, späte 1920er Jahre)
Réunion-Sittich oder Maskarenen-Papagei,
Mascarinus mascarinus (Réunion, Maskarenen, 1834?)
Karolinasittich, Conuropsis carolinensis
(südöstliches Nordamerika, c.1918?)
Lord-Howe-Ziegensittich Cyanoramphus
subflavescens (Lord-Howe-Insel, Australien, 1860er-Jahre)
Réunion-Eule, Mascarenotus grucheti
(Réunion, Maskarenen, 18. Jahrhundert?)
Weißwangenkauz, Sceloglaux albifacies
(Südinsel und Stewart Island, Neuseeland, 1914?)
Rotwangenkauz (Sceloglaux albifacies
rufifacies) (Nordinsel, ausgestorben ca. 1870er Jahre?)
Gouldsmaragdkolibri Chlorostilbon elegans
(Jamaika oder nördliche Bahamas, Westindische Inseln, spätes 19. Jahrhundert)
Sakaraha-Zwergfischer, Corythornis
madagascariensis dilutus (Madagaskar, 1970er-Jahre?)
Kaiserspecht, Campephilus imperialis (Mexiko,
Ende der 1950er Jahre?)
Der Kubanische Elfenbeinspecht (Campephilus
principalis bairdii) wurde zuletzt im März 1987 gesichtet.
Schmalfederhonigfresser, Chaetoptila
angustipluma (Big Island, Hawaiʻi, 1860er Jahre)
Bonin-Kernbeißer, Chaunoproctus
ferreorostris (Chichi-jima, Ogasawara-Inseln, 1830er Jahre?)
Gelbkopf-Kleidervogel, Psittirostra
psittacea (Hawaiʻi, c.2000?)
Offiziell als „vom Aussterben bedroht
(vermutlich ausgestorben)“ gelistet. Dies war einst die am weitesten
verbreitete Art der hawaiischen Kleidervögel. Seit 1987 oder 1989 gibt es keine
zuverlässigen Nachweise mehr.
Weißwangen-Kleidervogel, Melamprosops
phaeosoma (Maui, Hawaiʻi, 2004?)
Das letzte bekannte Exemplar starb am 28.
November 2004 in Gefangenschaft. Zwei weitere Vögel, die man vorher noch auf
Maui nachweisen konnte, sind spurlos verschwunden.
Antioquia-Buschammer (Atlapetes blancae)
(Kolumbien, spätes 20. Jahrhundert?)
Schwarze Strandammer (Ammodramus maritimus
nigrescens) (Florida, 1987)
Saint-Christopher-Rotkopfgimpelfink Loxigilla portoricensis grandis
(Saint Kitts, Westindische Inseln, 1929)
Sirintaraschwalbe, Pseudochelidon
sirintarae (Thailand, späte 1980er Jahre?)
Cebu-Bindenraupenfänger Coracina striata
cebuensis (Cebu, Philippinen, Beginn des 20. Jahrhunderts?)
(Wikipedia)
So wie
von Humanisten in den letzten 200 Jahrengegen den erbitterten Widerstand der
Kirchen Frauen- Schwulen-, Kinder-Rechte, sowie die Ächtung von Rassismus,
Sklaverei und Diskriminierung durchgesetzt wurde, versuchen es heutige evolutionäre
Humanisten auch mit Natur- und Tierrechten.
Stichwort
„Great Ape Project“.
Es gibt
sogar ein Tierschutzgesetz (TierSchG), welches in der Bundesrepublik natürlich
gegen den Widerstand der „C“-Parteien erkämpft wurde.
Der
Grundsatz des Tierschutzgesetzes lautet: „Niemand darf einem Tier ohne
vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen” (§ 1 Satz 2).
Dieser
Kernsatz wurde aber erst im Mai 2002 auf betreiben der rotgrünen Bundesregierung
in das Grundgesetz aufgenommen.
Tierversuche,
Qualzüchtung und ähnliches sind allerdings weiterhin möglich.
Der
sogenannte Wirbeltierparagraph wird aber nur eingehalten, wenn er nicht
kommerziellen Zwecken zuwiderläuft.
§
4
(1) Ein Wirbeltier
darf nur unter wirksamer Schmerzausschaltung (Betäubung) in einem Zustand der
Wahrnehmungs- und Empfindungslosigkeit oder sonst, soweit nach den gegebenen
Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die
Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der
Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im
Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur
vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen
entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse
und Fähigkeiten hat.
Nach § 1
ist die Tötung eines Wirbeltiers nur möglich, wenn ein vernünftiger Grund
vorliegt.
Eine
Gummiformulierung, die bei der Hühnerzucht eklatant auffällt.
Erwünscht
sind nur Hennen, weil sie Eier legen und schnell Fleisch liefern. Ihre Brüder
sind ökonomisch weniger interessant, weil sie mehr Futter brauchen und langsamer
wachsen. Ein ausgewachsener Hahn würde den Verbraucher mehrere Cent mehr als
seine Schwester kosten. Da niemand diese Centbeträge aufwenden will, werden die
männlichen Küken sofort nach ihrem Schlupf gehäckselt. Etwa 40 Millionen Küken
jedes Jahr allein in Deutschland. Wenn sie „Glück“ haben, werden sie vergast.
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Wir
können das machen, weil Hühner “Nutztiere” sind.
Das ist
die nächste Perversion, die sich Homo Sapiens ausgedacht hat.
Ihre
Mitgeschöpfe werden in Nutztiere und nichts nutzende Tiere unterteilt.
Ein
Tier, das keinen ökonomischen Zweck für den Menschen erfüllt, ist nutzlos und
hat somit auch keine Daseinsberechtigung.
Mast-
und Schlachttiere, Fleischtiere, Milchtiere, Fett-, Leder-, Daunen- oder
Felllieferanten, Zuchttiere und Arbeitstiere haben eine wirtschaftliche Bedeutung
für den Menschen. Krähen oder Ringelnattern nicht.
Tierfreunde
stecken übrigens genauso in dieser moralischen Sackgasse. Sie empören sich über
das Schlachten von Hunden oder Katzen, drücken aber alle Augen, inklusive
Hühneraugen zu, wenn Schweine oder Kühe getötet werden.
Zu
meiner Jugendzeit war es einige Jahre absolut verpönt Thunfisch zu essen, weil
jeder berichte darüber kannte, wie beim Thunfischfang die armen süßen und
neugierigen Delphine mit in die Netze gerieten und dann ertranken.
Das
durfte man nicht unterstützen, weil man Delphine liebte.
An die
Thunfische dachte hingegen niemand. Die waren den Tierfreunden vollkommen egal.
Daß Haie
geschützt werden, ist noch ein sehr junges Phänomen.
Die
ersten Jahrzehnte der Tierschutzbewegung galten Haie im Gegensatz zu niedlichen
Robbenbabys mit Kindchenschema-Köpfen als Bestien, die man ruhig hundertmillionenfach
abschlachten durfte.
Tierschutz
wirklich ernst zu nehmen und nicht bei dem Tierschutzgesetz immer wegzusehen,
hätte Konsequenzen.
Lebendtiertransporte
wären unmöglich, Ratten würden nicht mehr in den Versuchslaboratorien sterben
und die Geflügelzüchter müßten sich einen Weg ausdenken wie sie mit den
maskulinen Küken verfahren.
Die rotgrüne
Regierung in Düsseldorf schlug da schon mal Pflöcke ein, die den CDU-affinen
Tiermästern gar nicht gefallen.
Eigentlich ist die Massentötung
bereits per Tierschutzgesetz verboten – eine Zwickmühle für die Behörden und
die Brütereien. Die Eier- und Geflügelindustrie argumentiert, es gebe keine
Alternative zum herrschenden Verfahren. Nun hat das Land Nordrhein-Westfalen
jedoch das Kükentöten konkret untersagt, die dortigen Brütereien müssen sich ab
2015 umstellen.
(Kathrin
Burger, SZ vom 15.05.2014)
Daß der „Wert“
eines lebenden Geschöpfes jenseits der Ökonomie liegen könnte, wird allerdings
bisher nicht akzeptiert.
Es wäre
dabei zu einfach den Schwarzen Peter einseitig den Massentierhaltern
zuzuschieben.
Der
Urnenpöbel ist genauso Schuld. Noch nie in der deutschen Geschichte waren Eier
und Hühnerfleisch auch nur annähernd so billig wie heute (gerechnet in
Arbeitsminuten bei Durchschnittslohn)
Es
gibt genügend Studien darüber, daß gerade tägliches Fastfood und Fertiggerichte
sogar deutlich teurer sind, als wenn man auf Märkten lokale, frische Produkte
kauft und selbst kocht.
Faulheit und insbesondere Denkfaulheit spielt eine Rolle.
Es stimmt nicht, daß „die Milch schon wieder teurer“ geworden ist!
Im Gegenteil - noch nie haben Deutsche einen so geringen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgegeben wie heute.
Faulheit und insbesondere Denkfaulheit spielt eine Rolle.
Es stimmt nicht, daß „die Milch schon wieder teurer“ geworden ist!
Im Gegenteil - noch nie haben Deutsche einen so geringen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgegeben wie heute.
Eine Studie des Kölner Instituts der Deutschen
Wirtschaft (IW) beweist, daß sich die Kaufkraft des Durchschnittsverdieners auf
die Arbeitszeit gerechnet vervielfacht hat: Basis der Berechnungen ist der
Durchschnittsnettolohn, der 1960 geschätzt bei 1,27 Euro je Arbeitsstunde lag.
2009 waren es 14,05 Euro - die Deutschen verdienen also heute elfmal so viel
wie vor fünf Jahrzehnten. Die Preise hätten sich im gleichen Zeitraum dagegen
nur vervierfacht, sagt Christoph Schröder vom Institut der Deutschen Wirtschaft
(IW) in Köln. Deshalb seien fast alle vom IW untersuchten Produkte des Alltags
günstiger geworden, wenn man ihre Preise ins Verhältnis zur Lohnentwicklung
setzt.
(Spiegel)
(Spiegel)
Kinobesuche,
Kaffee, Kühlschränke, Tageszeitungen, Brot, Eier, Milch, Käse, Strom, …alle
Beispiele, die durchgerechnet worden sind, wurden
erheblich billiger in den letzten Jahrzehnten.
Es gab nur eine einzige Ausnahme - Kabeljau wurde etwas teurer.
Die „gefühlte Armut“ ist darin begründet, daß immer mehr Dinge im Laufe der Dekaden als unverzichtbar gelten.
1980 hat niemand ein Handy oder ein Navi vermisst. Man konnte wunderbar ohne iPad und Co auskommen.
Es gab nur eine einzige Ausnahme - Kabeljau wurde etwas teurer.
Die „gefühlte Armut“ ist darin begründet, daß immer mehr Dinge im Laufe der Dekaden als unverzichtbar gelten.
1980 hat niemand ein Handy oder ein Navi vermisst. Man konnte wunderbar ohne iPad und Co auskommen.
Gäbe es
also Nachfrage nach Hühnern, die nicht in Turbogeschwindigkeit gemästet zu
billigsten Preisen produziert würden, müßten auch nicht 40 Mio vorzeitig
jährlich „vernichtet“ werden.
Der
Verbraucher stellt sich aber dieser Problematik nicht.
So
obliegt es den Züchtern der pressierenden Politik entgegen zu kommen.
Und das
ist biologisch gar nicht einfach.
Beispielsweise wird
seit einigen Jahren das sogenannte „Zweinutzungshuhn“ diskutiert, das gut Eier
legt und auch gehörig Fleisch ansetzt. „Da jedoch Reproduktions- und
Mastleistung genetisch negativ korrelieren, ist es schwierig, beide Merkmale
optimal zu kombinieren“, sagt Klaus Damme, Wissenschaftler am Lehr-, Versuchs-
und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung in Kitzingen. […]
Trotzdem haben
Forscher von Lohmann Tierzucht, dem größten Geflügelzüchter weltweit, im
vergangenen Jahr die Rasse „Lohmann Dual“ auf den Markt gebracht. Es ist ein
Hybridhuhn, das laut Firmenangaben rund 250 Eier im Jahr legt, während seine
Brüder nach 56 Tagen Mastzeit 2,3 Kilogramm auf die Waage bringen. Zum
Vergleich: Die übliche Legeleistung liegt bei mehr als 300 Eiern, und das
Mastgewicht erreichen die in der Branche flapsig Arnold-Schwarzenegger-Hähne
genannten Tiere in den Geflügelmastbetrieben nach 35 Tagen. Dabei brauchen sie
nur 1,7 Kilogramm Futter, um ein Kilogramm an Gewicht zuzulegen, die Dual-Hähne
brauchen rund 2,7 Kilogramm Futter. Eier und Fleisch der Lohmann-Dual-Tiere
würden so zwar billiger als Öko-Produkte, aber teurer als konventionelle. Beim
Handel besteht darum derzeit kaum Nachfrage.
[…]
Doch auch [eine technisch ausgefeilte
Frühgeschlechtererkennung] würde nichts
am grundlegenden System ändern: Hühnerrassen werden auch dann allein für die
Eigenschaften eines Geschlechts optimiert. Tierschützer sprechen weiterhin von
einer Qualzucht der Vögel für die Bedürfnisse der Legebatterien oder
Mastanlagen. Reuter plädiert darum für einen kompletten Umbau in der Geflügel-
und Ei-Produktion: Er fordert das Zweinutzungshuhn.
(Kathrin
Burger, SZ vom 15.05.2014)
Der Dodo
oder die Hawkins-Ralle hatten leider Pech. Sie wurden ausgerottet bevor
Genetiker sie mit einer Nutzung oder gar einer Zweinutzung versehen konnten.
Sie sind
die Kollateralschäden der menschlichen Entwicklung.
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