Alle
zwei Tage haut eine der braunen Amöben irgendeine widerliche Beleidigung raus,
der soziale Netzmensch hyperventiliert und am Ende gab es wieder mehr
kostenlose Publicity und AfD-Werbung.
Innerhalb
einer Woche nach Gaulands rassistischen Ausfällen gegen Boateng, ruppt Petry noch Mesut Özil um und MdL
Andreas Gehlmann fabuliert von Haftstrafen
für Schwule.
Frau von
Strochs Blaupause von den „Knallerthemen“, die man besetzen müsse, wird
gewissenhaft angewendet.
An
dieser Stelle folgt nun keinen Empörung über die AfD-Entgleisungen, weil es a)
keine Entgleisungen, sondern bewußte Provokationen sind und weil b) jede
Beschäftigung mit dem Thema Wahlwerbung für das neonazistische Pack
ist.
Selbst
CDU-Rechtsaußen Wolfgang Schäuble assoziiert die NSdAP, wenn er an die AfD
denkt.
Die AfD ist
rechtsdemagogisch. Das gilt nicht für alle ihre Wähler und deren Besorgnisse;
die nehme ich ernst. Aber die führenden Politiker der AfD betreiben Demagogie.
Sie versprechen eine unrealistische Politik. Sie machen für eigene Probleme
immer andere verantwortlich. Damit begeben sie sich in eine unselige Tradition.
Über Jahrhunderte hat man in Europa immer die Juden für alles beschuldigt, das
haben wir in Deutschland während des Nationalsozialismus auf die Spitze der
Perversion getrieben. Die AfD spielt auf gefährliche Weise mit dem Feuer, wenn
sie die Angst vor Ausländern, die Angst vor Fremdem, die Angst vor Neuem
schürt. Sie beutet das Unbehagen demagogisch aus, das viele Menschen vor dem
schnellen Wandel und technologischen Entwicklungen haben.
Vollkommen
ungeniert rücken insbesondere die AfD-Landesverbände Sachsen-Anhalt,
Brandenburg und Thüringen kontinuierlich nach rechts, haben die NPD bereits
eingeholt und kopulieren bereitwillig mit Pegida.
Das
große Knallerthema ist nun der Anti-Islamismus.
Anti-Europäismus und Anti-Eurowährung sind hingegen ausgelutscht.
Die AfD
kennt ohnehin keine inhaltlichen Überzeugungen.
Sie hat
sich nur dem Hass verschrieben und richtet ihre Menschenhetze danach aus, wie
man am meisten Zustimmung generiert.
Anti-Islamismus
läuft im Moment besonders gut.
Unter einem „Musel“ kann sich jeder der
rechten Kleinhirne etwas vorstellen, so daß ein greifbares Feindbild generiert
wird.
Zumal
sich die nach Deutschland kommenden muslimischen Flüchtlinge (und dazu gehören
in den Pegioten-Augen auch syrische und irakische Christen, denn Pegida heißt in
Wahrheit Rassismus) wunderbar dazu eignen auf die herab zu gucken.
Sie haben
weniger, stehen in der Job-Hackordnung noch unter rechtsradikal verblödeten
Ossis und sie sprechen sogar noch schlechter deutsch, als die
Grammatik-Schänder der AfD-Basis.
Hobby-Hitler
Lutz Bachmann sieht sich schon kurz vor einem erneuten Reichstagsbrand und der
kommenden Machtübernahme.
Als
großer Vorteil für den Chefpedigiot erweist sich dabei sein katastrophaler
Bildungsmangel.
Wüßte er
ein bißchen mehr über die Zeit des Hitler-Deutschlands, das er sich
offenbar zurücksehnt, würde er ganz traurig.
Denn
sein Idol Hitler hatte andere Knallerthemen
und störte sich gar nicht am Islam.
Hitler
und die Nazis sahen in den Muslimen natürliche Verbünde.
Aus
dieser deutsch-türkischen Verbundenheit erklärt sich auch, daß der Bundestag
bis 101 Jahre nach dem Genozid an den Armeniern brauchte,
um ihn tatsächlich als Völkermord einzustufen.
Hakenkreuz und
Halbmond
Die
Nationalsozialisten waren voll des Lobes für den Islam. […] Bei ihrem Einmarsch [auf dem Balkan] haben die deutschen Truppen muslimische Albaner und Bosnier
rekrutiert, Kollaborateure, Helfershelfer für die Jagd auf Titos Partisanen.
Und nun bemüht sich die SS auf allerlei Weisen, diese Männer bei Laune zu
halten, vor allem aber, in einem kuriosen Gegensatz zu ihrer sonstigen Politik,
sie jederzeit an ihre Religion zu erinnern und "die Entwicklung einer
islamischen Identität unter ihnen zu befördern", wie die SS selbst sagt.
Die Rekruten werden
zum Beispiel angehalten, die muslimischen Gebetszeiten einzuhalten. Feld-Imame
predigen zu ihnen über Hitler, "der für Gott, Glauben, Sittlichkeit und
eine schönere und gerechtere Ordnung in der Welt kämpft". So formuliert es
der Divisions-Imam der bosnischen Handžar-Einheit der SS - benannt nach dem
orientalischen Krummsäbel - in einer festlichen Ansprache im Jahr 1943. Noch im
Herbst 1944 zieht die SS ihr 1. Ostmuslimisches Regiment sogar kurz von der
Ostfront ab: Sie will mit ihm das Ende des Ramadan am 18. September feiern, mit
einem "großen Gottesdienst bei Sonnenaufgang", wie es heißt.
[…] Das Abzeichen der Turkestanischen Legion der
Wehrmacht zeigte den Wahlspruch Biz Alla Bilen, "Allah ist mit uns",
und darüber die Shah-i-Sinda-Moschee von Samarkand, einen der heiligsten Orte
für die Muslime Zentralasiens. […][…]
Hitler pflegte diese
Erzählung mit der Betrachtung zu schließen: "Wir haben eben überhaupt das
Unglück, eine falsche Religion zu besitzen ... die mohammedanische Religion
wäre für uns viel geeigneter als ausgerechnet das Christentum mit seiner
schlappen Duldsamkeit." […][…]
Nur die
eigene Dummheit schützt Bachmann und die AfDler vor dem Dilemma, zu erkennen,
daß ihr geliebter Führer ein Islamfreund war.
Aber
keine Sorge, in der AfD wird niemand diesen Zusammenhang herausfinden.
Wer
kennt sich da schon mit Geschichte aus?
(Was war
Björn Höcke nochmal von Beruf?)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen