Freitag, 3. Juni 2016

Dunkelamerika.

Auch wenn man nicht mehr politischen Verstand als eine Meerkatze hat, sollte man leicht begreifen, daß Donald Trump nicht US-Präsident werden darf.
Der Mann ist ein gefährlicher extremistischer Irrer.

Meine Freunde in Amerika sagen mir daher schon seit Monaten, ich solle mich nicht ängstigen, Hillary gewänne „in a landslide“.

Und in der Tat, wenn man sich die unfassbaren Aussagen Trumps anhört, liegt es außerhalb der Vorstellungskraft, daß eine Mehrheit der Amerikaner sich für ihn entscheidet.


Es ist so einfach für Mrs Clinton, sie muß nur den O-Ton Trump zeigen und hat damit die beste Wahlwerbung.
Sie selbst ist so offensichtlich besser informiert, gebildeter und anständiger, daß es keine Wahl gibt. Man muss sich für Hillary entscheiden.

Wie kann es also sein, daß die Zustimmung zu Trump immer noch wächst?
Haben die Leute nicht verstanden was er für eine groteske Type ist?

Um das noch einmal klar zu stellen, attackiert Clinton ihn jetzt direkt – und Amerikas Linke ist begeistert von ihr.


Trump ist aber auch ein easy target, denn diese völlig abstrusen und brandgefährlichen Gaga-Aussagen, die sie kritisiert, stammen wirklich von ihm.

[…] TRUMP: “Don’t tell me it doesn’t work — torture works… Waterboarding is fine, but it’s not nearly tough enough, ok?”
[…] TRUMP: "The other thing with the terrorists is you have to take out their families”
[…] TRUMP: “I’m speaking with myself, number one, because I have a very good brain and I’ve said a lot of things...my primary consultant is myself” […]  “I know more about ISIS than the generals do. Believe me.”
[…] TRUMP: “The concept of global warming was created by and for the Chinese in order to make U.S. manufacturing non-competitive.”
[…] TRUMP: “I know Russia well. I had a major event in Russia two or three years ago, Miss Universe contest, which was a big, big, incredible event.” […] […] […]

Nein so einer darf nicht die USA regieren.


Es ist bewiesen, Trump ist ein pathologischer Lügner und Rassist, Ausbeuter und narzisstischer Psychopath.

Aber dann sitzen die glühenden Trump-Fans Kayleigh McEnany oder Jeffrey Lord bei CNN und man stellt fest, daß diese Leute Trump lieben, obwohl er ein irrer Rassist ist, möglicherweise sogar gerade deswegen.



Allein Trumps Lügen im Zusammenhang mit seinen angeblichen Spenden an Veteranenorganisationen hätten in jedem anderen Wahljahr gereicht, die Kampagne sofort zu beenden.

[….] So where does that leave us? Trump said he’d raised $6 million for veterans, but that wasn’t true. He later claimed he never used the $6 million figure, but that wasn’t true. His campaign insisted Trump had contributed $1 million himself, but that wasn’t true. Trump said he “didn’t want to have credit” for the fundraising efforts, but that wasn’t true. He said he and his team were vetting groups they’d never heard of four months after the fact, but that wasn’t true.
And as of yesterday, all of this, the Republican candidate insisted, is the media’s fault. Indeed, Trump thinks journalists should be “ashamed” of themselves for scrutinizing his claims that turned out to be wrong.
Not to put too fine a point on this, but in a normal year, in a normal party, with a normal candidate, this is the sort of controversy that could end a campaign. Legitimate presidential hopefuls can get away with some dissembling and the occasional whopper, but Trump was caught telling obvious falsehoods about support for veterans’ charities.
If this happened to Hillary Clinton, is there any doubt it would be the #1 issue in the presidential race between now and Election Day? That every pundit in America would use this as Exhibit A in their takes on why Americans just can’t trust the Democrat?

Aber die Konservativen in Amerika sind nach sechs, sieben Jahren Teaparty längst im Post-Truth-Zeitalter angekommen.
Es ist ihnen schlicht egal, daß Trump wie gedruckt lügt. Er hasst die Demokraten und gibt rechte Phrasen von sich – das reicht.

Es erinnert ein bißchen an die Kinderfickereien der katholischen Priester weltweit. Man sollte meinen, das reiche um die RKK aufzulösen. Auch daß der Papst selbst seine Hände im Spiel hatte, schadete ihm nicht.
Sogar die Gläubigen in Gemeinden verurteilter Kinderficker verteidigen ihren kinderfickenden Pfaffen Peter Hullermann.


So unterliegen diejenigen mit einem höheren IQ als Zimmertemperatur immer mehr dem Irrtum, Trump könne nicht gewinnen, weil er längst als Ungeheuer demaskiert wurde.

Aber das ist ein Irrtum, denn seine Anhänger ticken genauso.


Auch die amerikanische Presse muß sich noch umgewöhnen.
Zurzeit wird dem Wähler noch rationales Urteilsvermögen unterstellt.
Die Amerikaner wären doch einigermaßen vernünftig und moralisch.

Für einen Großteil von ihnen gilt das aber längst nicht mehr.

[…] Für CNN-Moderator Jake Tapper haben die US-Medien nicht kritisch genug die Trump-Kampagne hinterfragt. […] Einige seiner Kollegen, so Tapper, hätten Trump "mit jeder noch so wüsten Behauptung davonkommen lassen". Die fehlende kritische Befragung sei ein großes Problem gewesen. […] Im Duell mit Clinton sieht Tapper gute Chancen für Trump: "Ich denke, es wird ein sehr, sehr harter Kampf, in dem er einige Vorteile hat." Tapper leitet das auch aus eigenen Erfahrungen ab: "In meiner erweiterten Familie will die eine Hälfte Trump wählen, die andere Hälfte nicht." Dass so viele ihn wählten, so Tapper, "lässt mich glauben, dass viele Beobachter in New York, Washington und Kalifornien das Phänomen überhaupt noch nicht verstanden haben". Der Wahlkampf werde "schmutzig, hässlich, furchtbar".[…]

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