Das erlebe
ich gerade, weil mein Account gesperrt wurde, nachdem ich in einem Meme Trump
und Pence als „Assholes“ dargestellt hatte.
Willkommen
im gräßlichen Todesjahr 2016 – in dem
Rassismus fröhlich wuchert, aber man bestraft wird, wenn man Rassismus „Rassismus“
nennt.
Vor drei
Tagen erschien „Der Spiegel – Chronik 2016. Das Jahr der Überraschungen“.
Auf dem
Titelbild sieht man Das Konterfei David Bowies neben Frauke Petry.
Wie
sadistisch muß ein Gott sein, der Bowie elendig an Krebs krepieren läßt,
während Petry gesund und munter ist?
Und heute auch noch Hildegard Hamm-Brücher.
Wieder eine von den wirklich Guten, die abgereist ist.
Henning
Voscherau tot, aber Trump fit wie ein Turnschuh.
Roger Willemsen
hinüber, aber Thomas Strobl vital und aktiv.
Wenn es
schon Gott dieses Jahr so sehr gefällt Musiker und Politiker auszuknocken,
sollte er wirklich etwas menschenfreundlicher auswählen.
Es wäre
vielleicht unmoralisch dem Herrn Personalvorschläge zu machen; daher will ich
keine Namen nennen. Aber da wartet zum Beispiel noch so ein dicker alter
Oggersheimer und auch bei den sogenannten „Musikern“ könnte ich einige blonde,
deutsche Träller-Barbies nennen, die niemand vermisste.
Ich kann
es immer noch nicht glauben, was 2016 gebracht hat.
Statt
konsequent weiter gegen Diskriminierungen vorzugehen, schaffte es Homo Demens
den größten Rassistenschreihals zum mächtigsten Mann der Welt zu machen.
Trumps Hetze zeigt
Wirkung
Eine neue Statistik
des FBI zeigt: Die Zahl von Hassverbrechen gegenüber Muslimen steigt schon seit
zwei Jahren. Im Vorwahlkampfjahr 2015 war der Anstieg besonders dramatisch.
Die Zahlen des FBI
untermauern die These, dass Trumps aggressive Rhetorik in der Gesellschaft
konkrete Folgen hat.
Nach der
Veröffentlichung der Statistik machen Politiker und Menschenrechtler den
zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump für die steigende Zahl von
Hassverbrechen in den Vereinigten Staaten verantwortlich. […..]
Das kann
man gar nicht unterschätzen wie gefährlich so ein von
Hass getriebener völlig ahnungsloser postpotenter Rüpel ist.
Mit
wenigen Tweets ruiniert der Mann den (verbliebenen) Frieden in der Welt.
Noch
nicht mal die Option, sich vier Jahre zu verkriechen und erst zur
Präsidentschaftswahl 2020 wieder aufzutauchen, bietet sich an.
Mit
hoher Wahrscheinlichkeit werden Trump und seine mindestens ebenso fanatisch
hassende und lügende Mannschaft aus bigotten Milliardären das politische und
gesellschaftliche Klima der USA derart ruinieren, daß kein späterer Präsident
das wieder richten kann. Jedenfalls nicht innerhalb einer Amtszeit.
Ich
vermute jetzt schon, daß Historiker das Jahr 2016 einst als Wendepunkt ansehen
werden und späterer Schulgenerationen vor der Aufgabe sitzen werden in
Prüfungen und Klausuren zu erklären, wie das geschehen konnte.
Mit dem
Wissen, was Trump und andere Populisten alles ausgelöst haben, wird es nämlich
noch viel schwerer sein das zu kapieren.
Man wird
sich seine Pöbelvideos ansehen und dann wie deutsche Schüler der 1970er, 1980er
und 1990er Jahre bei alten Wochenschaubilder der Kreisch-Tiraden Adolfs Hitlers
rätseln wie so eine Karikatur von Mann mit grotesker Gestikulation und
abstoßender Programmatik ernsthaft gewählt werden konnte.
[…..]
Bei Donald Trump kommt man mit dem
Fact-Checken gar nicht mehr hinterher. Der Mann, der doch eigentlich im
höchsten Amt des Landes als Vorbild dienen sollte, lügt wie gedruckt. Vorletzte
Woche brüstete er sich damit, er habe eine Ford-Fabrik gerettet, was aber gar
nicht stimmte. Diese Woche log er, drei Millionen Wähler hätten illegal für
Hillary gewählt. Vor der Wahl gab er damit an, Frauen sexuell zu belästigen.
Bei vielen Veranstaltungen rief er dazu auf, Andersdenkende nicht ungeschoren
davon kommen zu lassen. […..]
»Die Ergebnisse
unserer Studien, wie Betrug akzeptabel wird, sind erschüttern, denn sie zeigen,
dass wir kein unabhängiges moralisches Barometer besitzen«, erklärt mir Ariely
im Interview. »Wenn Menschen um uns herum unmoralisch handeln, denken wir, das
sei der richtige Weg. Denn wenn wir versuchen zu verstehen, was richtiges und
was falsches Verhalten ist, dann schauen wir auf die Leute um uns herum, und
sie helfen uns, unser Verständnis von richtig und falsch zu formen. In diesem
Fall führt die Tatsache, dass Trump so herausragt, dazu, dass sein Verhalten
und seine Worte in dramatischer Weise verändert, was wir akzeptabel und
inakzeptabel finden.« Trump lügt also nicht nur und hetzt gegen Minderheiten,
sondern erteilt damit auch Millionen seiner Anhänger eine Lizenz zum Lügen,
Betrügen und Hassen.
»Man kann sich zum
Beispiel Rassismus anschauen und beobachten, was die Leute akzeptabel finden,
online zu posten. Man könnte sagen, was gerade passiert ist, dass die Leute
schon immer Eiferer waren und Trump es ihnen nun ermöglicht, ihre Meinung laut
auszudrücken. Aber ich glaube, was gerade stattfindet, ist schlimmer: Die
Menschen sind nicht notwendigerweise alle Eiferer und Hasser, sondern der
Eindruck ›Das ist das richtige Verhalten‹ verändert Menschen zutiefst.«
Die Folgen sehen
Amerikaner nun im ganzen Land: Allein in diesem November ist die Zahl der
Hass-Delikte in Amerika auf das Fünffache gestiegen. Das Southern Poverty Law
Center zählte 867 »Hate Crimes« in den ersten zehn Tagen nach der Wahl, und das
waren nur die tätlichen Übergriffe; die Online-Drohungen zählen sie gar nicht,
und von den Übergriffen wird ohnehin nur ein Bruchteil aktenkundig.
Die Zahl der
Übergriffe ist so verstörend wie der Hass, der hinter ihnen steckt, und es ist
klar, dass sich die Bullys von Trumps Hassreden ermutigt fühlen, weil sie ihre
Übergriffe mit seinem Namen rechtfertigen. […..]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen