Freitag, 1. November 2019

Impudenz des Monats Oktober 2019

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Der heutige Gewinner ist der greise Ex-Papst Ratzinger.

Santo Subito schallte es durch die Straßen als nach einem 27-jährigen Rekord-Pontifikat und einem groteskem öffentlichen Parkinson-Martyrium Karol Józef Wojtyła am 02.04.2005 endgültig die Hühner sattelte.
Der Pole hatte zweifellos Maßstäbe gesetzt.
Viele halten ihn für den ersten modernen Papst. Aber der erste wirklich moderne Reformer auf dem Papst-Thron war natürlich JP-I, Albino Luciani (pp 26. August 1978, † 28. September 1978), der als “Il Papa del sorriso” („Papst des Lächelns“) und “Il sorriso di Dio” („Das Lächeln Gottes“) in Erinnerung bleibt.
JP-I war der Erste, der auf Prunk verzichtete und dann so gründlich den vatikanischen Finanzsumpf trockenlegen wollte, daß er mutmaßlich von Kurialen ermordet wurde.
Es war schlau von Wojtyła sich schon durch die Namenswahl an den populären Vorgänger anzuschließen und die Gläubigen ebenfalls zu erstaunen, indem er persönlich bescheiden auftrat, sich nicht in einer Sänfte mit Tiara umhertragen ließ. Schließlich musste der Vatikanstaat den Schock verdauen das erste mal seit 500 Jahren nicht von einem Italiener angeführt zu werden; schlimmer noch, ausgerechnet von einem Slawen, der aus einer kommunistischen Diktatur stammte.
Er war zweifellos ein Kommunikations- und Sprachtalent, der als Reisepapst die Mega-Events erfand und so ungeahnte Erfolge als Missionar feierte.
Seine persönliche Bedürfnislosigkeit war ehrlich. Er machte sich nichts aus Prunk und Protz; interessierte sich umso mehr für Menschen aus allen Winkeln der Welt. Er stieg herab vom hohen Ross und sprach mit Vertretern anderer Religionen, die der Vatikan vorher kategorisch mit Missachtung gestraft hatte.
Ein sehr umgänglicher Papst und daher war es auf den ersten Blick verständlich, daß seine Fans sofort nach der Todesnachricht die Heiligsprechung forderten.

Vatikanexperten schlossen das allerdings schon während der folgenden Sedisvakanz aus. JP-II konnte gar nicht heiliggesprochen werden. Er mochte ja sehr nett gewesen sein, aber darüber hinaus war er nicht nur radikal unversöhnlich erzkonservativ, hatte alle Befreiungstheologen vertrieben und weltweit Frauen mit steinzeitlichen Ansichten zu Verhütung vor den Kopf gestoßen, sondern er war bekanntermaßen auch ein begeisterter Freund von Kinderfickern in der ganzen Welt.
Demonstrativ traf er sich mit den übelsten Kindervergewaltigern und lobte diese Sexualbestien, die während seines Pontifikats mit seinem Segen Myriaden Leben zerstören konnten. Wojtyła gefällt das.
Das wäre viel zu riskant so einen Kinderfickerfreund heilig zu sprechen; kein zukünftiger Papst würde es wagen damit der RKK schweren Schaden zuzufügen.

Bekanntlich war das 2005 eine Fehleinschätzung.
Die große Enthüllungs-Welle der Sexualstraftäter-Priester in den USA warf 2002 ihre Schockwellen durch die katholische Welt. Anschließend wurde es nur noch schlimmer. In immer mehr Ländern wurden ungeheuerlichen Zahlen katholischen Klerikern bekannt, die kleine Kinder gequält, geschlagen und vergewaltigt hatten. 2010 erreichte die Welle Deutschland, das Heimatland des nächsten Papstes.

Unglaublich, aber wahr, während der Kindersex-Marathonenthüllungen am 1. Mai 2011 sprach Ratzinger den großen Kinderfickerfreund Wojtyła selig. Bergoglio legte noch einen drauf und sprach Johannes Paul II. am 27. April 2014 heilig.
Damit ist dreifach unfehlbar ex cathedra gesagt „wir ficken kleine Jungs und das ist gut so!“

(…..)  Die Rede ist, mal wieder, von den Legionären Christi, LC, die römisch-katholische Kongregation päpstlichen Rechts und ihrem legendären Gründer Marcial Maciel Degollado.

Kinderfickende Nazis ersetzten auf Geheiß Woytilas und Ratzingers die verhassten südamerikanischen „Befreiungstheologen“, die sich für die Armen einsetzen und den faschistischen Mörder-Diktatoren kritisch gegenüberstanden.
Der Priester Maciel Marcial Degollado, (1920–2008), Chef der LC und Multimillionär war der erklärte Liebling des Papstes Johannes-Paul II.
Da er sagenhafte Summen in die Kasse der RKK spülte, drückte der Wächter der Glaubenslehre Ratzinger alle Augen zu.
Maciel Marcial Degollado hatte mindestens fünf Kinder von zwei Frauen und vergewaltigte darüber hinaus mehrere Dutzend (bis zu 100) Jungs.
Die Vorgehensweise war laut STERN immer gleich:

Vater Maciel rief die ca 12-Jährigen Jungs zu sich, klagte über „schmerzhaften Samenstau in den Hoden“, müsse sich zur Abhilfe masturbieren lassen und dabei auch Kinder penetrieren.
Er erklärte dazu, er habe eine persönliche Erlaubnis von Papst Pius XII „die Schmerzen im uro-genitalen Bereich“ derart zu behandeln.
Hochwürden Samenstau bevorzugte dabei blonde und hellhäutige kleine Jungs, die ihm seine „Legionäre“ weltweit suchten und zuführten.
Seit 1976 wurden Berichte über diese Kindesvergewaltigungen nach Rom geschickt.
Man hielt dort immer die schützende Hand über Maciel.
JP-II ("Maciel ist ein vorbildlicher Priester") würdigte ihn 2004 mit einem Empfang im Petersdom, Ratzinger stellte die Untersuchungen gegen ihn bereits 1999 ein.

Dokumente aus den Vatikan-Archiven belegen laut AP, dass der Heilige Stuhl schon in den fünfziger Jahren Beweise hatte, wonach Maciel drogenabhängig und pädophil gewesen sein soll. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge ermittelten damals drei sogenannte Visitatoren, das Ergebnis sei jedoch bis heute nicht veröffentlicht worden. 1998 sollen sogar einige seiner Opfer Anzeige erstattet haben.    Doch Papst Johannes Paul II. verband eine enge Freundschaft mit Maciel, die sich seit dem ersten Zusammentreffen im Januar 1978 entwickelt hatte. Der Papst verehrte den Mexikaner, führte ihn gern als Vorbild an und widmete ihm noch 2001 eine Festmesse auf dem Petersplatz.

Der gegenwärtige Papst, der im Bundestag mit standing Ovations bedacht wurde, ist der Beschützer eines der perfidesten pädosexuellen Gewalttäter.
 Die seit Dekaden bekannten Untersuchungsergebnisse über den brutalen Päderastensumpf seiner Legionäre hält Ratzinger bis heute unter Verschluß.

Tatsächlich aber hatten zehn Opfer, die von Marcial Maciel in den 50er-Jahren im römischen Seminar missbraucht worden waren, den Vatikan schon vor 30 Jahren verständigt. Seit 1983 war auch Papst Johannes Paul II. über die Missbräuche informiert. Doch er schätzte den Ordensgründer und lobte noch 1994 öffentlich dessen «effiziente Führung für die Jugend». 1997 sagte die Gruppe der zehn Opfer vor den Medien, Maciel habe Hunderte Knaben missbraucht.
Ein Jahr später erhob die Gruppe Anklage gegen Maciel bei der Glaubenskongregation, die unter Kardinal Ratzinger für alle schwerwiegenden Missbrauchsfälle in der Kirche zuständig war. Ratzinger aber war nie bereit, die Gruppe der Opfer anzuhören und gegen Maciel etwas zu unternehmen. Worauf sich die Gruppe 2002 bei der UNO Gehör verschaffte und im Genfer Palais des Nations die Medien über die Untätigkeit der Glaubenskongregation informierte.
(Tagesanzeiger 02.05.2010)

Ratzinger führt also die Tradition seines Vorgängers fort und ermutigt die Legionäre geradezu weiterhin Kinder zu ficken und zu quälen. Rom weiß schließlich Bescheid und hat noch nie etwas unternommen.

Im Gegenteil, mit der Rapid-Seligsprechung des größten Marcial Maciel Degollado-Fans Woytila, hat Ratzinger noch mal unterstrichen, daß er fest an der Seite der Sextäter steht und nicht an die Opfer zu denken gewillt ist.
 Sein ganzes Mitgefühl gilt nur den LC. Er ernannte nach Maciels Tod 2008 einen neuen Chef und ließ mitteilen Benedikt XVI. werde den Ordensmitgliedern "auf dem Weg der Reinigung" beistehen und sie nicht alleinlassen.

Wojtyła, Ratzinger und Bergoglio stehen diesbezüglich wirklich in einer Tradition. Mag sie auch noch so viel unterscheiden – Ratzingers Prunksucht steht im krassen Missverhältnis zu seinem Vorgänger und Nachfolger – aber ein Herz für Kindervergewaltiger haben sie alle.

Noch im Jahr 2012, kurz vor dem Ende des Ratzi-Pontifikats konnte ein aus dem dubiosen Mixa-Umfeldes des bayerischen Bistum Eichstädt stammender Prälat im Staatssekretariat des Vatikans ungehindert junge Priesteranwärter sexuell belästigen. Die massiv Befummelten beschwerten sich sowohl bei Ratzi als auch bei seinem Sekretär Kurienerzbischof Gänsi; aber der betreffende Prälat hatte Ratzi entscheidend bei seiner Papstwahl geholfen, indem er Absprachen liberalerer Kardinäle verriet.

[….] Der Geistliche arbeitete während der Amtszeit von Papst Benedikt XVI. im Vatikan und wurde dann nach Eichstätt versetzt. Obwohl sie von den Übergriffen gewusst hätten, seien weder der von 2005 bis 2013 amtierende Papst noch dessen Privatsekretär Georg Gänswein gegen ihn vorgegangen, schreibt die "Bild"-Zeitung. Sie zitiert den Anwalt mit den Worten, es gehe um "systematische Strafvereitelung durch die oberste Führungsriege der Kirche".
Nach Angaben des Anwalts hat sein Mandant Strafanzeige gegen den mutmaßlichen Täter erstattet und wurde ausführlich von der Kriminalpolizei vernommen. Gegenüber unserer Zeitung hatte die Staatsanwaltschaft Ingolstadt bereits im April bestätigt, dass es Vorermittlungen dazu gebe, ob die erhobenen Vorwürfe strafrechtlich relevant seien. […..]

Ratzinger war offenbar gern bereit Gefallen zu erwidern, die Sex-Täter zu schützen und damit noch einmal als Stellvertreter Gottes auf den Opfern herumzutrampeln.

[……]  Die Bild-Zeitung berichtete am Mittwoch, sie sei im Besitz von E-Mails aus dem Jahr 2012, aus denen hervorgehe, dass sowohl der Papst wie sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein von den Vorwürfen gegen den Prälaten Kenntnis gehabt hätten. Dieser hatte demnach mindestens zwei Geistliche, ebenfalls Mitarbeiter des Vatikan, massiv sexuell belästigt. Gänswein wurde demnach 2013 nochmals über die Übergriffe informiert, habe aber nicht reagiert. Dem Bericht zufolge habe Papst Benedikt dem Verdächtigen einen Gefallen geschuldet, weil dieser bei der Wahl des Kirchenoberhauptes beitrug, dass unter den Kardinälen beim Konklave eine Mehrheit für Joseph Ratzinger zusammenkam.
[……]  Einer der betroffenen Geistlichen will die Übergriffe strafrechtlich klären lassen. Sein Anwalt Alexander Stevens sagte der Süddeutschen Zeitung am Mittwoch, er sei entsetzt, dass die zuständige Staatsanwaltschaft in Ingolstadt den Fall noch immer als Vorverfahren behandle und kein Ermittlungsverfahren eröffnet habe. Sein Mandant sei im August vier Stunden lang von Kriminalbeamten gehört worden, welche die Vorwürfe sehr ernst genommen hätten. Zudem, so Anwalt Stevens, liege inzwischen die eidesstattliche Aussage eines weiteren Geistlichen vor, der die Vorwürfe gegen den Prälaten bestätige. Dieser habe zudem per Whatsapp einem der Betroffenen vorgeschlagen, für eine Gegenleistung die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Dies lasse sich als Verdunkelungsversuch auslegen. [……]  

Diese Bereitschaft zum Ränkeschmieden und die offensichtliche Erpressbarkeit des Alt-Papstes heizt natürlich wieder einmal Gerüchte über seine eigenen sexuellen Abenteuer an.
Ratzingers unerklärliche Großzügigkeit gegenüber dem Opus Dei und den Holokaustleugnern in den Reihen der FSSPX hatte immer wieder Vermutungen befeuert, daß in den ultraorthodoxkonservativen Kreisen Material über das Liebesleben Gänsis und Ratzis existiert.
Gerüchte. Natürlich weiß ich nicht, ob Ratzinger schwul ist und gern junge Geistliche befummelt. Er könnte auch eine der seltenen heterosexuellen oder gar asexuellen Ausnahmen im Vatikanstaat sein.








Fest steht aber, daß auch der Vatikan von 2019 unter Bergoglios Führung hartnäckig das Offensichtliche bestreitet.
Kinderfickertum und die Vertuschung Derselben?
Wer das dokumentiert, handelt sich drastischen Widerspruch der alten Männer im Kleid ein. Dementsprechend gefällt der neue Ratzinger-Film aus Deutschland in Rom niemand.

Verteidiger des Glaubens, D 2019 - Regie, Buch: Christoph Röhl. Realfiction, 95 Minuten.

[….] Der Kardinal ist ungehalten. Gerade ist er aus dem Appartementhaus gekommen, in dem er wohnt, Joseph Ratzinger, der Präfekt der Glaubenskongregation. Und dann tritt dieser Journalist einfach auf ihn zu und möchte den Kardinal über die Männer ausfragen, die Marcial Maciel, dem Gründer der stramm konservativen "Legionäre Christi", vorwerfen, er habe sie als Kinder und Jugendliche vergewaltigt. "Ich bin da nicht so informiert", sagt Kardinal Ratzinger, "ich finde es auch unangebracht, dass Sie damit zu mir kommen."


Sehr wohl wusste Joseph Ratzinger Bescheid über die Vorwürfe gegen Maciel, die Informationen über das Doppelleben des angeblich so frommen Mannes lagen ihm vor. Doch erst nach dem Tod von Papst Johannes Paul II., dem großen Förderer der Legionäre, sollte er es wagen, gegen den Gewalttäter im Priestergewand vorzugehen. Über viele Jahre hinweg ist es ihm wichtiger, dass es keinen Skandal gibt, der die Gläubigen verwirren und die katholische Kirche beschmutzen könnte.
Christoph Röhls Dokumentarfilm über Benedikt XVI. ist kein Film über Joseph Ratzingers Leben und Wirken. Röhl hat einen Thesenfilm produziert, montiert; das macht die Wucht von "Verteidiger des Glaubens" aus und markiert zugleich seine Grenze. Die These lautet: Gerade weil Benedikt seine Kirche rein und unbefleckt halten wollte, steht sie nun besudelt da. Gerade weil er ihren Anspruch auf die Wahrheit verteidigen wollte, ist ihre Glaubwürdigkeit dahin. Und gerade weil er ängstlich den überlieferten Glauben gegen alle Zweifel bewahren wollte, hat er zum Glaubensverlust beigetragen. Sein Glaubens- und Kirchenverständnis hat ihn zum Vertuscher und Verharmloser der sexuellen Gewalt gegen Kinder, Jugendliche, Frauen in der katholischen Kirche gemacht. [….]

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